…braucht Ihr Euch nicht wirklich ausstellen zu lassen, um hier eine kurze Pause vom harten Alltag einzulegen.

Wurde der Jakobsweg im Mittelalter noch von einer Vielzahl von Herbergen flankiert, in denen die ermatteten Pilger eine kostenlose Unterkunft für die Nacht erhielten, so änderte sich dies mit dem Niedergang der Pilgerbewegung im 19. Jahrhundert. Die Aufklärung, Revolutionen in Europa und die schwindende Autorität der Kirche führten dazu, dass nur noch wenige Menschen den Weg absolvierten, um ihr Seelenheil zu erlangen. Darüber hinaus verschwanden in den Zeiten der Säkularisation eine Vielzahl der kirchlichen Einrichtungen am Wegesrand und derjenige, der sich auf die Suche nach der letzten Ruhestätte des Heiligen Jakobus machte, musste hohe Preise für ein nächtliches Dach über dem Kopf in Kauf nehmen.

Wer jedoch ein Armutszeugnis wie das oben abgebildete von 1825 besaß (die jeweilige Heimatgemeinde bezeugte damit die Mittellosigkeit des Reisenden), konnte auf günstige Unterkunft und Verpflegung in den wenigen verbliebenen kirchlichen Herbergen oder Klöstern hoffen.

Das verlangt heute nun wirklich niemand mehr, aber die Herkunft dieses Begriffes ist doch immer noch interessant, da man ihn umgangssprachlich sehr häufig verwendet. Ihr müsst Euch also kein Armutszeugnis ausstellen, um hier zu rasten, zu entspannen und beim Lesen der Artikel zum Jakobsweg in Büchern ein wenig auf die Alltagstrottbremse“ zu treten.

0 comments on Ein Armutszeugnis für Literatwo…

  1. Hallo zusammen. Ich muss euch einfach mal sagen: Ich finde eure Beiträge immer sehr spannend, unterhaltsam, interessant und informativ – gerade auch zu diesem Thema. Nicht zuletzt, weil der Jakobsweg direkt vor meiner Haustür entlang schlendert 😉 Ausserdem habe ich das Buch von Hape Kerkeling ‚bin dann mal weg’‚ das schon seit geraumer Zeit auf meinem SUB liegt, nun zu meinem Lesestapel befördert. Lass euch liebe Grüässli us de Schwiiz da, mirjam

  2. Ich finde es einfach klasse, dass ich mich her entspannen kann. Das Thema Jakobsweg ist so interessant für mich und ich hoffe ihr macht weiter. Das mit dem Armutszeugnis ist für mich neu gewesen. Was dazugelernt. Danke.

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