MALAVITA - jetzt knallts...
MALAVITA – jetzt knallts…

Fuck – hier im Sinne von VERDAMMT oder wobei…

„Fuck“ ist Frederick Blakes, eigentlich Giovanni Manzonis, absolutes Lieblingswort. Aus seinem Mund kann es aber auch bedeuten: „Mein Gott, in welche Bredouille bin ich da geraten“ oder „ Was für ein Spitzenfilm“ oder „Dafür wird der Kerl eines Tages büßen“.

Das Wort „Fuck“ bleibt in Erinnerung – egal ob ihr das Buch lest oder den Film schaut oder beides – es wird zum Running-Gag. Aber mal von vorn.

Wer ist eigentlich dieser Frederick Blake? Und was sucht er mit seiner Familie im Ort Cholong-sur-Avre in der Normandie?

Eigentlich ist er, nein, war er, einer der großen Mafia-Bosse in den USA. Die Umsiedlung im Rahmen des Zeugenschutzprogrammes ist allerdings daran schuld, dass er nun in der Einöde sitzt. Doch irgendwie auch er selbst, denn kein geringerer als ER hat einige der Mafiosi hinter Gitter gebracht. Was tut man denn, wenn man am besten mit niemandem sprechen sollte, geschweige denn nicht auffallen sollte? Man schreibt.

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Oder?

Die alte Schreibmaschine im neuen Zuhause verleitet Fred dazu, seine Lebensgeschichte niederzuschreiben. Auf die Frage des Nachbars antwortet er allerdings, dass er über die Landung der Alliierten schreibt. Dass er sich jetzt als Autor versucht, bringt seine Familie zum Augenverdrehen. Ehefrau Maggie versucht die weiße Weste zu wahren und mimt die nette Hausfrau von nebenan, während Belle allen Männern in ihrer Nähe den Kopf verdreht und ihr Bruder Warren in der Schule nach und nach die Macht ergreift.

Keiner der Familie Blake hat wenig Temperament und so liegt es auf der Hand, dass die Tarnung von Tag zu Tag oder besser von Stunde zu Stunde schwindet. Zumal Fred immer noch sehr gern plaudert und dies auch gern über die guten alten Zeiten. Die mitgereisten FBI-Agenten haben rund um die Uhr zu tun, um die Familie zu beschützen. Mehrere Killer würden alles dafür tun, um Giovanni und seine Familie zu finden und umzubringen. Der Hass ist groß und die Mafiosi bringen die Gitterstäbe in den USA zum Wackeln. Familie Manzoni soll aufgespürt werden und durch ihr immer auffälligeres Verhalten, wird dies nach und nach zum Kinderspiel.

Aber so einfach ist es nicht, einen Giovanni Manzoni aus dem Weg zu räumen…

MALAVITA – mafiöses Filmvergnügen

Bevor ihr mit dem Lesen beginnt, schaut, dass ihr einen sicheren Platz findet. Ja genau, ein gutes Versteck, in dem euch die Mafia keinesfalls finden kann. Dann, aber nur dann, solltet ihr mit „Malavita“ starten. Euch erwartet eine Mafia-Komödie, die unvergleichlich genial ist.

Autor Tonino Benacquista ist der Meister des schwarzen Humors und seine vier Hauptprotagonisten sind einfach jeder für sich der absolute Hammer. Der mafiöse Funken springt auf den ersten Seiten sofort über und ich bekomme schon Lachmuskelkater, wenn ich den Roman nur im Regal stehen sehe.

Wer mal richtig lachen möchte und diesen speziellen trockenen und schwarzen Humor mag, kann an Malavita (carl´s books) nicht vorbeigehen. Ein Roman der einfach anders ist. Schon das Cover zeigt, dass es abenteuerlich und gefährlich wird. Richtig irritierend wird dann die erste Aufgabe für die Augen, denn die Innenseite des Paperbacks hat es in sich. Schaut mal rein…

MALAVITA - jetzt knallts...
MALAVITA – Tonino Benacquista

Der absolute Oberknaller ist aber, dass nur um einen Monat versetzt, der Film zum Buch das Licht der Kinosäle erblickte. Klar, dass ich umgehend ins Kino musste. Wer die Namen Robert De Niro, Michelle Pfeiffer und Tommy Lee Jones hört, wird sofort abwinken und überhaupt nicht wissen wollen, um was es inhaltlich geht. Die Erfahrung habe ich gemacht, als ich über das Buch erzählte und den Film erwähnte. Denn diese Besetzung schreit förmlich danach, den Film zum MUSS zu erklären. Geht es euch ähnlich? 

Zumindest sind sogar mir, als absoluter Kino- und Filmmuffel, diese drei Schauspielgrößen bekannt. 🙂

Der Besuch im Kino war sehr anstrengend und wirkt immer noch nach. Die Lachmuskeln schmerzen von vorne bis hinten, die Lachtränen sind noch nicht getrocknet und einige Szenen spielen sich immer wieder im Kopf ab. Der Humor ist einfach grandios und so schwarz wie die Nacht und er kommt so trocken und immer wieder unerwartet daher. Herrlich.

MALAVITA - The Family
MALAVITA – The Family

Malavita – The Family absolut sehenswert und es ist einfach nur grandios, das Buch davor und danach noch einmal zu lesen. Nehmt den Roman am besten mit ins Kino. Ich habe es bitterlich bereut, ihn auf meinem Leseplatz daheim liegen gelassen zu haben. Die Umsetzung des Romans ist einfach grandios. Meine Freude auf den Film steigerte sich von Seite zu Seite und ich war mehr als gespannt, ob bestimmte Lieblingslesestellen auch genauso umgesetzt werden. Genial. Ich wurde keinesfalls enttäuscht und die meisten Sätze sind 1:1 übernommen. So sollte es sein!

Die Schauspieler könnten nicht passender sein und einige Sätze musste ich nach dem Film nochmals lesen. Autsch. Beim Schreiben dieser Zeilen muss ich schon wieder lachen.

Damit ihr mitlachen könnt, solltet ihr euch „Malavita“ gönnen. Mit dem roten Cover ist es wie gemacht zum Verschenken – Weihnachten naht und wie ihr uns kennt, haben wir auch eine Überraschung parat.

Augen offen halten!

Malavita-Lachmuskelkater- und Mafiahochgenussrezept:

Zutaten:

„Malavita“ in Buchform von Tonino Benacquista

Kinokarte für den Film „Malavita – The Family“

Zubereitung:

Man suche sich einen sicheren Leseplatz und verschlinge das Buch. Anschließend erwirbt man eine Kinokarte und schaut den Film. Kurz danach sollte man den Leseplatz auf Sicherheit überprüfen und erneut in den Roman eintauchen.

Voilá!

Der Malavita-Lachmuskelkater und der mafiöse Hochgenuss ist perfekt. 

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