[DDR] Eisenkinder – Die Stille Wut der Wendegeneration

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„Woher kommst du?“ „Ich komme aus dem Osten.“

Anfang der neunziger Jahre antwortet Sabine Rennefanz nicht gern auf diese Frage, denn der Nachsatz „Du siehst gar nicht so aus.“ hätte das ganze Gespräch noch negativer angehaucht.

Heute sieht das ganz anders aus, heute hat Sabine Rennefanz über ihre Jungend und ihre damaligen Empfindungen und Gedanken geschrieben und ihre innere Wut besänftigt und bekämpft.

Der Auslöser zur Reise in die Vergangenheit war ein Gespräch, welches Sie mit ihren Kollegen in einem Restaurant in Berlin Kreuzberg führte. Damals war Dezember 2011 und damals sprachen Sie über die Mordserie der Neonazis aus Jena. Die Namen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, die zehn Menschen getötet haben, sind wohl ganz Deutschland bekannt. Diese drei Menschen, haben mit ihr etwas gemeinsam, eine innere Wut die brodelt, brodelte.

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Literatwo sagt: VORSICHT BUCH…

Warnung vor dem Buch - es kann fesseln...
Warnung vor dem Buch – es kann fesseln…

Wir wussten genau, worauf wir uns einließen, als wir unsere Reise nach Leipzig angetreten haben. Wir wollten unsere literarischen Thesen im Feldversuch erproben und herausfinden, ob Bücher tatsächlich verbinden und verführen können. Unser letzter Artikel sollte euch darauf vorbereiten, was wir herausfinden wollten. Aber dann schlug DAS BUCH zurück…

Es kann nicht nur verbinden, Menschen zueinander bringen und unsere Welt verändern – nein – es kann viel mehr. Im Eingangsbereich der Leipziger Buchmesse haben fleißige Helfer ein mehr als gewagtes Projekt aus der Taufe gehoben, um selbst uns zu fesseln. Bücher können nicht nur begeistern und anregen – sie können lebensgefährlich sein.

Dies ist unsere letzte Warnung – seht euch vor… wir wissen, wovon wir reden!

Vom Buch erschlagen...
Vom Buch erschlagen…

Kaum hatten wir den mehr als besonderen Stand des Projekts „Vorsicht Buch“ entdeckt, konnten wir der Versuchung nicht widerstehen, uns auf die besonderen Eigenschaften der präsentierten Werke einzulassen. Die Folgen waren kurios. Einerseits wurden wir von DEM BUCH mehr als gefesselt und noch mehr miteinander verbunden, als dies vorher schon der Fall war. Andererseits hat es uns im wahrsten Sinne des Wortes mit seiner Flut an Eindrücken erschlagen und wir gerieten förmlich unter die Seiten.

Wenn man jetzt der Meinung ist, dass wir unter der Last dieser bedrohlichen Situation zerbrachen, der wird sich wundern zu lesen, dass genau das Gegenteil geschah. Selbst gefesselt und erschlagen fühlten wir uns freier als je zuvor und gute Gedanken und eine ganze Menge Phantasie fluteten unsere buchigen Herzen!

Eine Grenzerfahrung der besonderen Art.

Da biste platt....
Da biste platt….

Dieses Projekt ist empfehlenswert – ihr findet es im Eingangsbereich der Messe und könnt selbst von zuhause aus via Facebook folgen. Prominente und „ganz normale“ Messebesucher lassen sich fesseln und erschlagen und ziehen anschließend mehr als inspiriert durch die gut gefüllten Messehallen.

Und wer noch immer nicht genug vom Fesseln und Erschlagen hat, der kann sich ein reichhaltiges Sortiment sehr ausgefallener Ansichtskarten mitnehmen, auf dem ganz klar zu sehen ist, was Bücher mit uns machen, wie sehr sie uns bereichern und wie intensiv sie unser Leben inspirieren. Wir meinen „DAUMEN HOCH“ für ein ungewöhnliches Experiment, das man so schnell wohl nicht vergessen kann.

Wir sind immer noch platt!

Bücher machen Leben...
Bücher machen Leben…

Leipzig 2013 – Wir sind dann mal weg…

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Leipzig 2013 – Buchmesse – Wir kommen

Wir sind dann mal wieder weg. Dem Lockruf des Buches folgend, befinden wir uns seit heute in der Bücherstadt Leipzig und genießen die diesjährige Buchmesse in vollen Zügen.

In den letzten Tagen haben wir uns wieder einmal viele Gedanken rund ums Buch gemacht und für uns erneut festgestellt, dass wir gar nicht mehr „ohne“ können. Allein aus diesem Grund ist Leipzig immer eine Reise wert.

Große und ganz kleine, geplante und eher spontane Begegnungen mit Büchermenschen, Lesern, Autoren und Stöbernden werden unseren Aufenthalt in der Messe-Metropole mit Sicherheit zu einem bleibenden Erlebnis werden lassen. Mit vollem Terminplan, allerdings auch viel Zeit zum Relaxen und Genießen, sind wir unterwegs und können es kaum erwarten, euch über den Weg zu laufen.

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[Achtung!] Die Scanner kommen!

Die Scanner - Robert M. Sonntag
Die Scanner – Robert M. Sonntag

Stellt euch vor, ihr lest wie gewohnt draußen in der Natur auf eurem Lieblingsleseplatz. Vielleicht auf einer Bank im Park oder auf einer Wiese am See. Bibliophil wie ihr seid, saugt ihr den Inhalt in euch auf und genießt es, zwischen den Seiten zu leben und in die Welt des Romans zu entfliehen.

Plötzlich tauchen zwei junge Männer neben euch auf und wollen genau den Roman, welchen ihr gerade lest, kaufen. Sie bieten euch erst eine kleine Summe an, die euch ein müdes Lächeln abringt. Doch dann bieten sie euch mehr, sogar 2000 in bar. In eurer Tasche habt ihr noch weitere Bücher dabei, die die zwei Störenfriede sehen. Sie bieten euch nicht nur 2000 in bar für das eine Buch, sondern sogar 2500 für jedes weitere. Zudem bieten sie euch 1000 in bar, wenn ihr ihnen Namen und Adressen von Lesern nennt, die ihr kennt.

Und nun? Was würdet ihr tun? Ein Albtraum für jeden Leser von uns, oder?

Rob und Jojo sind diese zwei Männer, die euch soeben begenet sind. Sie sind Buchagenten und genau das Gegenteil von dem, was ihr im Jahr 2013 über Buchagenten wisst. Wir schreiben hier und jetzt das Jahr 2035 und das Geräusch „Mzzzp“ ist jedem bekannt.

Bücher sind eine Seltenheit, zumindest in gedruckter Form, denn die Buchagenten sind auf der Jagd nach Büchern und kaufen diese allen Lesenden, die sie aufspüren, ab. Die Scanner AG möchte alle Bücher besitzen und alle Bücher einscannen, um diese endlich JEDEM und zwar KOSTENLOS zugänglich machen zu können. Der Konzern wächst immer mehr und das große Ziel, alle Druckerzeugnisse zu digitalisieren, rückt immer näher.

„Verlage sind Altwissen! Ultranetz ist Zukunft!“

Das tägliche Geschäft wird für Rob und Jojo immer schwerer, es sind nicht mehr viele Menschen mit Büchern zu finden. Zum Glück gibt es die Metro Gleiter, mich welchen man sich schnell fortbewegen kann, um von der A-Zone in B- und C-Zone zu gelangen und die Mobril, um die Bücher sofort zu scannen und für Ultranetz zugänglich zu machen.

„Mzzzp.“ „Studiere die Zukunft! Sei wirklich neugierig, nicht altgierig.“

Unerwartet möchte ein Lesender sein Buch nicht gegen viel Geld an Rob herausgeben. Er bietet ihm verwunderlicher Weise das völlig Unnormale an. Er möchte ihm sein Buch schenken und er möchte, dass er es liest. Rob ist durcheinander und schnell stellt sich heraus, dass eben jener Mann, Arne Bergmann ist. Er ist Mitglied der Büchergilde und wird von Ultranetz schon jahrelang gesucht.

Rob möchte mehr über die geheime Organisation namens Büchergilde erfahren und setzt sich großer Gefahr aus. Nicht nur die Gefahr von außen beginnt ihn zu ummanteln, auch er selbst steht vor einer innerlichen Veränderung und plötzlichen Fragen, die seinem persönlichen Fundament Risse zufügen.

Wir sind schnell im Jahr 2035 angekommen, so weit ist es ja nicht mehr bis dahin. Wir haben versucht, uns sehr schnell einzuleben und anzupassen, was sehr schnell gelungen ist. Der Metro Gleiter brachte uns zuverlässig an alle Schauplätze und mit der Mobril waren wir ebenso vertraut, als ob wir diese schon lange benutzen.

In Ultranetz, dem sozialen Netzwerk sind wir fast ununterbrochen online, um keine Neuigkeiten zu verpassen. Schließlich finden wir dort alle lebenswichtigen Informationen im randvollen Wissenskanal und bleiben so mit allen unseren Freunden in Kontakt. Das Teilnehmen an anderen Leben ist umfassend gesichert, durch das hautnahe, bildliche Dabeisein. Fernbeziehungen fühlen sich sogar enger an, als normale Beziehungen vor Ort. Sagenhaft, was Mobril und Ultranetz möglich machen, beides ist nicht mehr wegzudenken.

George Orwell lässt grüßen. Auf diesen Nenner könnte man es bringen… aber so einfach ist das nicht. Die Scanner ist so nah an unserem jetzigen Erleben angelegt, dass wir beim Lesen des Romans erkennen, dass wir nicht weit entfernt von dieser Utopie sind. Information und Wissen – um diese Schwerpunkte dreht sich die Welt und wer beides beherrscht, der wird auch kein Problem haben, die Menschen so zu steuern, wie es ihm beliebt.

Robert M. Sonntag bringt das Unbehagen der heutigen Zeit drastisch auf den Punkt. Unsere Konsumgewohnheiten werden analysiert und entsprechend unseres Kaufverhaltens werden wir mit Informationen überflutet, die uns suggerieren, ständig etwas zu verpassen. Gläserne Kunden sind wir schon heute und all unsere tiefsten Geheimnisse teilen wir mehr als bereitwillig in sozialen Netzwerken. Eigentlich muss wirklich nur noch ein brillanter und gut ausgestatteter Datensammler den logischen nächsten Schritt gehen und wir sind da angekommen, wo wir doch bitte niemals ankommen wollten.

In einem ferngesteuerten Leben, das keinerlei Privatsphäre mehr kennt und das nichts mehr vor der Gesellschaft verbergen kann. Und da wundern wir uns auch nicht, wenn wir nur noch lesen dürfen, was von Informations-Monopolisten genehmigt wird. Gesteuert, manipuliert und gleichgeschaltet… Sieht so unser bibliophiles Schicksal aus? Manchmal hat man das Gefühl, nur einen kleinen Schritt von einer solchen Utopie entfernt zu sein… Spätestens bei Neuigkeiten über die Einführung der Google-Brille Google Glass wird es Lesern von „Die Scanner“ zukünftig ein wenig den belesenen Magen umdrehen.

Robert M. Sonntag ist ein großer utopischer Wurf gelungen. Sein Jugendbuch besticht durch Greifbarkeit und ist bis zur letzten Seite verständlich. Es ufert nicht aus, sondern packt seine Leser bei der wachsenden Erkenntnis und lässt ihn nicht mehr los. Es lässt Freiraum für Träume und Visionen, bedarf aber keiner vieldeutigen Interpretationen, an deren Ende der meist jugendliche Leser ratlos alleine gelassen wird.

Besonders spannend scheint es zu sein, einen genauen Blick auf den Schriftsteller selbst zu werfen. Woher kommt seine tiefe Sicht in die Zusammenhänge – ist es seine grandiose Phantasie, die uns so unendlich bereichert – oder ist es etwa noch mehr?  Ein Blick auf seine Vita macht uns ein wenig sprachlos:

Robert M. Sonntag, geboren 2010, lebte nach dem letzten der großen Kriegen in der A-Zone. Er arbeitete für den Ultranetz-Konzern. Seit 2035 liegen keine Einträge mehr über ihn vor. Sein Ultranetz-Profil ist gelöscht. Robs Buch und diese Zeilen erreichten den S. Fischer Verlag auf bisher ungeklärten Wegen.“

Wir werden ihn persönlich in Leipzig treffen… Wirklich wahr, auch wenn es gefährlich werden sollte. Wir sind mit ihm über einen geheimen Vermittler verabredet und werden versuchen herauszufinden, was sich hinter dieser utopischen Geschichte verbirgt…. Bleibt einfach gespannt!

Dark Destiny – Jennifer Benkau [Literatwo meets his & her books]

Dark Destiny
Dark Destiny – Literatwo meets his & her books

Dark Canopy und Dark Destiny (Script 5) – eine Dilogie (Zweiteiler), welche es in sich hat und nicht nur uns Literatwos absolut begeistert hat. Auch his & her books ist hin und weg und wir haben uns erneut miteinander verbündet, um eine Aktion zu starten. Unsere erste Aktion um den Roman „Die Bestimmung – tödliche Wahrheit“ hat uns riesigen Spaß gemacht und schreit nach einer Wiederholung.

Dark Destiny von Jennifer Benkau bietet sich dazu hervorragend an, darum aufgepasst!

Wir Literatwos sind zwei,  His & her books sind zwei und somit gibt es für euch zwei unterschiedliche Rezensionen und ihr könnt zwei Bücher gewinnen.

Na wie klingt das?

Gut? Dann öffnet jetzt eure Augen und passt gut auf, denn es wird dunkel. Die großen schwarzen Wolken bündeln sich am Himmel – Dark Canopy ist übermächtig und Joy schwebt in großer Gefahr.

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[Verrückt] Caroline – total feerückt!

Caroline - total feerückt - witzig & frech
Caroline – total feerückt – witzig & frech

Verrückt. Ich liebe dieses Wort und sage es oft und gern. Einfach verrückt. Was gibt es da passenderes, als „Caroline – total verrückt“ zu lesen? Huch, bei Caroline scheint es noch viel verrückter zuzugehen, denn aus verrückt wurde feerückt. Caroline – total feerückt(Sauerländer), aber total feerückt.

Caroline geht es gerade richtig gut, als ihre Eltern sie von jetzt auf gleich in einen Zug nach Heudorf verfrachten. Ein Brief wird ihr mit auf die Reise gegeben, in dem sie ihr mitteilen, dass sie ganz dringend was erledigen müssen. Einfach so, ab in den Zug, abgeschoben.

Ausgerechnet jetzt, wo sie Philipp fast geküsst hätte. Auch mit ihrer Freundin Jana verbrachte sie eine tolle Zeit und nun soll sie zu ihren Tanten mit den außergewöhnlichen Namen Äsotheria und Elfie, die eigentlich gar nicht ihre Tanten sind und sich zudem für Feen halten. Sie kennt die beiden überhaupt nicht und innerhalb kurzer Zeit hat sich alles verändert, als ob jemand einen Zauberstab geschwungen hätte.

Caroline ist verwundert über ihre Eltern und soll nun in Heudorf zur Schule. Heudorf, ein kleines Nest in dem sie niemanden kennt und das komplette Gegenteil von der Großstadt Berlin ist. Zum Glück findet sie schnell Anschluss, denn Natalya, ihre neue Klassenkameradin, hilft ihr durch den neuen  und ungewohnten Schultag. Unverhofft und noch verwunderlicher ist das Auftauchen von Spin-Air Cari-op-Ralidostalskyin. Er ist ein Schmetterlingself und bezeichnet sie selbst als eine Fee, eine Fadette.

Caroline - total feerückt - Brief der Eltern an Caroline
Caroline – total feerückt – Brief der Eltern an Caroline

Total feerückte Zeiten brechen für Caroline an, erst recht als sie von geheimnisvollen Dunkelmännern und fiesen Schicksalsspinnerinnen verfolgt wird. Carolines Leben ist auf den Kopf gestellt und sie muss herausfinden, wie und ob sie in ihr bisheriges normales Leben zurückfindet. In all dem Chaos steht auch noch ihr Geburtstag an. 13 Jahre und abgeschoben von den Eltern, dafür in Gesellschaft feerückter Tanten.

Total feerückt, absolut frech, witzig und frisch kommt Protagonistin Caroline daher und zieht den Leser in ihren Bann. Fantastische Elemente schleichen sich nach und nach in den absolut wundervollen Roman für Kids, die gerade ihren ersten Ausflug ins fantastische Genre wagen wollen. Ein großes Abenteuer voller Spannung gibt es hier zu erleben. Caroline ist nicht auf den Mund gefallen und weiß auch im langweiligen Heudorf, die passenden Antworten, die den Leser auflachen lassen.

Ein taffes Mädchen, was sich nicht so leicht abschieben lässt und das man gern auf ihrem feenhaften Ausflug begleitet. Die zwei Tanten setzen dem Geschehen die Krone auf. Caroline selbst macht zudem Bekanntschaften mit Spiegeln und erfährt einiges über eine andere zauberhafte Welt, was uns gedanklich zu Alina Bronskys Roman Spiegelkind trieb.

„Caroline – total feerückt“ – ein herrlich verrücktes Kinderbuch, welches einfach gestrickt, flüssig zu lesen ist und für umfangreiches Lesevergnügen sorgt.

Caroline total feerückt - Lesestimmung
Caroline total feerückt – Lesestimmung

Unsere persönliche Empfehlung für große und kleine Leser! Während sich die größeren Leser mit „Spiegelkind“ vergnügen, sollten sich die kleineren Leser mit Caroline in ihr magisches Lesezelt zurückziehen.

Die Charaktere sind ebenso herzallerliebst und versprühen durch ihre große Abenteueroffenheit gute Laune. Für jede Menge Spaß ist gesorgt und für Spannung sowieso, denn mit den Dunkelmännern und Schicksalsspinnerinnen ist nicht zu spaßen. Ein fulminantes Ende rundet den feerückten Roman ab und lässt keine Fragen offen.

Besonders lieb habe ich den kleinen Flattermann Spin-Air gewonnen und ab und an dachte ich sogar, er kommt zwischen den Seiten hervor geflogen. Wäre das nicht schön, so ein kleiner Elf den kein anderer sehen kann? Wobei es allerdings auch schwierig werden kann, denn wenn man ihm antwortet und jemand daneben steht der es hört, verwirrt man denjenigen und anschließend stempelt derjenige einen selbst als verwirrt ab. Verwirrt verrückt, ähm, feerückt.

Caroline solltet ihr wirklich kennenlernen, denn diese Feerücktheit muss man erlebt haben.

P.S.: Ich selbst, unter dem Spitznamen Bini bekannt, habe immer besonders schmunzeln müssen, denn Caroline wird ab und an von ihrer Mutter als Lini-Bini bezeichnet.

Warum? Findet es heraus 😉

Update – 01-03-2013: „Voll feerspiegelt“ wird der zweite Band heißen – geplant ist eine Trilogie.

Caroline total feerückt_Sabine Rahn_Barbara Zoschke_Trilogie
Caroline total feerückt – Trilogie

Der Mann, der den Regen träumt ~ Ali Shaw

Der Mann, der den Regen träumt - Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
Der Mann, der den Regen träumt – Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

Wollen wir alle manchmal nicht einfach nur weg, weil uns alles zu viel ist oder Dinge passieren, die wir einfach nicht mehr ertragen können? Einfach weg von dem Ort, an dem wir wohnen, um einen völligen Tapetenwechsel zu erfahren? Ich denke, dass Gefühl hatte jeder schon einmal und jeder kann sich in Elsa hinein versetzten.

Elsa Beletti hat das Gefühl weg zu müssen, denn das Leben entreißt ihr nach und nach alles. Sie möchte raus aus dem Trubel von New York und rein in das stille Leben, welches in Thunderstown auf sie wartet. Elsa sucht Ruhe und möchte diese genau dort finden, wo das Leben völlig entschleunigt ist, wo die Freiheit spürbar ist. Die Einwohner von Thunderstown sind recht eigen und die 29-jährige muss sich erst einfinden, aber Kenneth, bei dem sie zur Miete wohnt, hilft ihr dabei.

Mit Daniel Fossiter, dem angesehenen Mann der aus einer alteingesessenen Familie stammt, sollte sie es sich nicht verscherzen, wie sie von Kenneth erfährt. Er ist Bergjäger und tötet die Ziegen um den Pflanzenwuchs zu erhalten, aber er tötet auch andere Kreaturen. Elsa war Daniel von Anfang an unsympathisch, da er unmenschliche Züge an sich hat.

Der Mann, der den Regen träumt - Thunderstown
Der Mann, der den Regen träumt – Thunderstown

Kenneth öffnet sich sehr tief gegenüber Elsa und erzählt ihr von seinem verschwundenen Sohn. Auch in die alte Legende über die Entstehung der Berge, weiht er sie ein. Elsa ist dem ihr gegenüber gebrachtem Vertrauen sehr dankbar und begibt sich in die Berge. Sie braucht frische Luft, die endlosen Weiten und möchte ihre Blicke weit schweifen lassen.

Ihre Einsamkeit währt nicht lange, denn nähe des Aussichtspunktes in der Windmühlenruine beobachtete sie einen Mann. Dieser redete mit sich selbst, begann sich auszuziehen und wurde nach und nach zu einer Wolke, aus der Regen fiel. „Warte bitte“ flüsterte Elsa und aus der Wolke wurde der Mann, der sich ihr als Finn Munro vorstellte und in ihr eine Art Schalter betätigte.

Daniel Fossiter kennt den wettererfüllten und seltsamen Finn schon länger, genau wie den geheimnisvollen Aberglauben der Einwohner über das Wetter und spürt, dass sich ein Widerstandsgewitter aufbäumt.

Der Mann, der den Regen träumt - Finn Munro
Der Mann, der den Regen träumt – Finn Munro

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen konnte mich damals nicht richtig überzeugen, aber es wurde der Entschluss gefasst, dass Ali Shaw noch eine Chance bekommt, mich mit seinem nächsten Werk zu überzeugen. „Der Mann, der den Regen träumt“ ähnelt sich bereits optisch in der Covergestaltung, steht aber inhaltlich nicht im Zusammenhang mit benanntem Vorgängerwerk. Von Anfang an ist klar, dass es poetisch wird, verträumt und auch irgendwie märchenhaft, dank der fantastischen Elemente.

„Manchmal ist das Leben eines anderen das Einzige, was dem eigenen Sinn verleihen kann.“

Ali Shaw schreibt wahnsinnig bildlich und lässt seine Geschichte nach und nach wie eine Rose aufblühen. So strömt bei ihm der Duft der Liebe nach und nach aus, ohne kitschig zu wirken. Als Leser selbst spürt man den zarten Liebeshauch, den Elsa umgibt, wenn sie mit Finn zusammen ist. Doch auch die geheimnisvolle Stimmung zieht sich durch den Roman und schleicht sich etappenweise in den Vordergrund.

Zauber liegt in der Leseluft und lässt diesen in einem poetischen lila schimmern. Shaw bedient sich von einem nur kleinen Protagonistenkreis, um sich jedem umfassend zu widmen und seine Vergangenheit zu entschlüsseln. Nicht nur bei Elsa achtet er darauf, dass eine Bindung zum Leser hergestellt wird. Wie ein kleiner Bach der sich mit Sommerregen füllt, steigt auch die Spannung an. Allerdings ist ein Überlaufen nicht zu erwarten, was ein wenig schade ist.

Der Mann, der den Regen träumt - Mountains
Der Mann, der den Regen träumt – Mountains

Der Plot ist wahnsinnig ergiebig und voller Magie, aber ich hätte mir mehr Spannung gewünscht, denn das Potenzial dazu war greifbar. Auch dieser Roman lässt mich ein wenig unerfüllt zurück, obwohl Shaws Worte mich in eine Welt versetzten, in der ich mich gern tiefer hineinbegeben hätte, um dort zu bleiben. Das bestimmte Etwas, was ich nicht mit Worten betiteln kann fehlt mir. Es hätte noch einige Regentropfen mehr sein können, die die trockenen offenen Fragenpunkte nässen.

Und doch rüttelt der Inhalt im Leser einige wichtige Dinge wach und Fans der Poesie kommen auf ihre Kosten, denn Shaw ist ein richtiger Poesiemeister. Ein zitatgefluteter Wörterregen ergießt sich regelmäßig und bringt höchsten Lesegenuss.

Ein Märchen für Erwachsene, ein Märchen für ruhige gemütliche Stunden, ein Märchen voller Poesie.

Ich bin hin und her gerissen und bin mir doch sicher, dass er noch eine Chance bekommt, mich restlos zwischen seinen Worten glücklich zu machen.

Die Zeichnungen im Artikel stammen von Ali Shaw höchst persönlich und er ist wortwörtlich geschmeichelt, dass wir diese hier verwenden. Danke für den netten Kontakt Ali und euch viel Spaß beim Umschauen auf seiner Homepage.

Auswahl & Flucht sind Vergangenheit, denn Ankunft heißt unser Ziel!

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Wir haben damals eine AUSWAHL getroffen die nicht leicht war. Wir hatten die Qual der Wahl und wir sind anschließend auf die FLUCHT gegangen. Diese musste gut vorbereitet werden, so dass wir durchdacht unsere Koffer packten. Jetzt haben wir die ANKUNFT überstanden und blicken darauf zurück, was uns passiert ist.

Cassia und Ky, genau wie Xander, haben wir damals ausgewählt und in unser Herz geschlossen. Wir waren sehr gespannt, was wir mit den drei Hauptprotagonisten in der Trilogie erleben werden und haben uns in die Dystopie begeben. Der erste Teil „Die Auswahl“ hat uns wirklich überzeugt. Er war voller Spannung, voller offener Fragen und vor allem voller Tiefe und Poesie, was uns wirklich begeisterte.

„Ich weiß, dass Du mich liebst. Ich liebe Dich auch, und ich werde Dich immer lieben, aber so kann es einfach nicht weitegehen. Wir müssen etwas ändern…“

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VORSICHT: Das Labyrinth erwacht – Rainer Wekwerth

Das Labyrinth erwacht ~ Rainer Wekwerth
Das Labyrinth erwacht ~ Rainer Wekwerth

Aaaaaahhhh – wir haben es geschafft, wir sind raus aus dem Labyrinth. Wobei…aaaaaahhhh…nein, wir sind doch nicht raus, aber zwei Welten haben wir überlebt, definitiv.

Das Labyrinth erwacht“ – Es denkt. Es ist böse. Und vor allem erwacht es immer mehr und entfaltet sich zu seiner wahren Größe und Gefährlichkeit.

Allen Jugendlichen sei gesagt: kommt weg vom PC, lasst euer Lieblingscomputerspiel eine Weile ruhen und nehmt euch diesen Roman zur Hand. Alle Thrillerfans aufgepasst, denn was Rainer Wekwerth euch hier präsentiert, ist einfach sagenhaft.

Jugendroman, Thriller und fantastische Elemente geben sich hier die Hand.

UNGLAUBLICH, aber WAHR!

Ursula Poznanski können wir nur Recht geben, denn sie sagt: „Aus dem Labyrinth gibt es kein Entkommen, es hat mir den Schlaf geraubt. Spannender geht’s nicht.“

Diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf, denn an Schlaf war nicht mehr zu denken und zwar genau ab der ersten bis zur letzten Seite. Wir waren wach, wir standen unter dem Spannungsstrom der Worte und der Gefahr, die in unseren Nacken lauerte.

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[Rezension, News & Interview] „Scherbenpark“ – Alina Bronsky

Scherbenpark - ein signiertes Exemplar von der Autorin persönlich
Scherbenpark – ein signiertes Exemplar von der Autorin persönlich

Drei Jahre ist es her, als ich Scherbenpark las. Drei Jahre ist es her als ich meine Rezension mit den Worten „Frau Bronsky, ich warte auf Nachschub.“ beendete.

Und was ist heute?

Heute erfahren wir, dass „Scherbenpark“ schon sehr bald auf den Kinoleinwänden zu sehen ist.

Zudem tauchen wir tief in ihrem neuen RomanSpiegelkind und haben bereits zwei Rezensionen zu ihrem Werk verfasst. Es gibt sogar ein handgemaltes Bild von Peggy Steike, eine Art malerische Rezension, welches jetzt im Besitz von Alina Bronsky ist. Eine magische Begegnung – unbedingt anschauen und darin versinken.

Aufgeregt warten wir jetzt auf den zweiten Teil „Spiegelriss“ und sind im Bronsky-Lesefieber.

Aber nun zurück zu Scherbenpark. Ihr Erstlingswerk ist noch gut in Erinnerung. Damals wurde es für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und ich habe es signiert von der Autorin persönlich zugeschickt bekommen.

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