Schlagwort: Hoffnung

Alex Capus berührt mit Leon und Louise

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Alex Capus berührt…und wie er berührt. Mehrere Worte, nein ganze Zeilen, sogar ganz Seiten kann ich mit dem guten Literatwofüller unterschreiben, denn was Capus schreibt, kommt mir mehr als bekannt vor. Hachja…seufz…ohne Worte…

Leise lese ich die ersten Wörter des Romans, denn ich befinde mich in der Kathedrale Notre Dame, in Paris. Ich atme kaum, sitze inmitten der Großfamilie Le Gall und schaue auf den offenen Sarg in dem Leon Le Gall liegt. Das Klingeln einer Fahrradklingel stört die Ruhe, eine Frau tritt an den Sarg und legt diese hinein. Erst nachdem sie jedem der Trauernden einen Blick zugeworfen hat, verschwindet sie genauso schnell, wie sie gekommen war.

Wer war diese Frau und was für eine Bedeutung hatte dieser Gegenstand zwischen ihr und ihm?

Frankreich im Jahr 1918. Ein Mädchen mit einer rot-weiß gepunkteten Bluse auf einem Fahrrad hat Leons komplette Aufmerksamkeit erregt. Zwei Mal hat er sie nur gesehen und dennoch war er hin und weg. Louise, die Überbringerin der Gefallenennachrichten an die Bewohner in einem Dorf in Frankreich. Leon und Louise finden sich und werden ein Liebespaar, allerdings nur von kurzer Dauer, der Krieg holt sie ein und sie werden voneinander getrennt. Eine Trennung, die endgültig scheint, denn beide halten sich für tot. Ein Fliegerangriff beendet die noch nicht richtig begonnene Beziehung.

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Ultimative beidseitige Rettung Teil 4

So, na endlich komme ich mal zu Wort.

Hallo erstmal, ich weiß ja nicht ob ihr es wusstet, aber ich bin der Dudu.

So richtig erwähnt wurde ich irgendwie noch nie, nur mal in so einem Newsflash am Rande und das soll sich ändern.
Also da bin ich! Ich bin seit der legendären Buchmesse in Frankfurt das offizielle Literatwoteammaskottchen von den beiden hier vom Blog. Also der Raily und die Bini haben mich sozusagen irgendwie von der Messe entführt und mitgenommen. Besser gesagt, sie haben mich gefragt, ob ich mitkommen will oder ob sie mich retten müssen. Retten mussten sie mich nicht, ich hab mich schnell überzeugen lassen und bei dem Angebot so schnell Karriere als Maskottchen zu machen, sagte ich nicht nein. Also bin ich nun hier und habe auch gleich was zu sagen.

Als erstes, es geht mir gut. Das ist wichtig und vor allem bei uns Tieren ist das wichtig, schließlich haben ja nicht alle das Talent und können schreiben und sich so für die Menschen bemerkbar machen. Sprechen kann ich auch nicht wirklich, aber immerhin kann ich mich so mitteilen. Und die anderen Pelzgesichter oder wir federleichten Federtiere, können das nicht und somit können die Menschen ja nicht immer zu 100% wissen, ob es uns gut geht. Lange Rede, kurzer Sinn, ihr wisst ja was der Bini auf der Messe mit ihrer Kamera passiert ist. Die ist ja zum Glück wieder da und darüber bin auch ich froh, schließlich war ich auch auf einigen Bildern drauf. Jedenfalls haben die Finder, die Anita und der Björn viel mit Tieren zu tun, wie ich erfahren habe und ihr hier auch schon gelesen habt. Außerdem gibt es ja aus dem Newsflash das eine Bild, was ich euch heute richtig zeigen möchte.

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Ulitmative beidseitge Rettung – Teil 3

Dienstag, zwei Tage nach der Messe.

Ich habe eine Email in meinem Postfach. Jemand hat zwei Nachrichten auf ihrem Facebookaccount hinterlassen, lautet der Inhalt. Ich nutze Facebook nicht wirklich oft, außer wenn mir wer auch immer eine Nachricht schreibt. Folgende  Nachrichten habe ich vorgefunden, eine vom Sonntag, dem Kameraverlustag und eine vom aktuellen Tag. Keine Ahnung warum ich über diese Mail nicht schon vorher gestolpert bin, aber wie gesagt, was auf Facebook vorgeht, interessiert mich oft weniger.

Also las ich folgende Zeilen:

Buchmesse Frankfurt Sonntag 10.10.2010

Hallo Bianca, kann es sein, dass du seit der Buchmesse irgendetwas vermisst? 😉
Falls ja melde dich bei uns, am besten per Tel. o. E-Mail. Du kannst auch heute abend noch bis 21:30Uhr anrufen. VG Anita & Björn

Hallo nochmal… 12.10.2010

Hallo, wir wollten nicht irgendwie blöd rüberkommen oder so… wir haben tatsächlich etwas gefunden auf der Buchmesse und gehen davon aus, dass es dir oder jemandem den du gut kennst gehört und würden es einfach nur gerne zurückgeben bzw. schicken. Wir sind keine verrückten Massenmörder oder so, nur zwei der wenigen ehrlichen Finder die dank Internet & Co ausfindig machen konnten wem der Gegenstand gehört.Wir haben den Gegenstand nicht ins Messefundbüro gebracht, da wir davon ausgegangen sind, dass jemand der sowas verliert nicht damit rechnet es zurückzubekommen und gar nicht beim Fundbüro anfragen würde. Die meisten Finder hätten sich vermutlich auch einfach nur gefreut und das Gefundene behalten… daher schreibe ich bisher auch noch nicht was wir gefunden haben, ich würde gern von dir oder dem der es verloren hat wissen was vermisst wird, damit wir halbwegs sicher sind es dem rechtmäßigen Besitzer zuzuschicken. Falls du dir sicher bist, dass weder du noch jemand anderes von lovelybooks irgendwas auf der Buchemesse verloren hat, sag doch einfach kurz per PN, Mail o.ä. Bescheid.

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Ultimative beidseitige Rettung – Teil 2

Sonntag, letzter Tag der Frankfurter Buchmesse.

Eigentlich wollten wir erst gar nicht zur Buchmesse, weil wir etwas über unsere Verhältnisse gelebt haben, doch als ich am Abend noch mal alles durchkalkulierte und da noch die Reserve von meinem Extra-Konto hab einfließen lassen, sagte ich zu Anita:

„Schatz, wir können doch zur Buchmesse, außerdem können wir ja Chrissie und Micha nicht alleine dahin lassen…“

Gesagt, getan, also Wecker gestellt, kaum gepennt und ab zur Buchmesse. Es war eigentlich ein Tag wie jeder andere.

Wir saßen in der Bahn und da ich als bekennender IT-Freak meinen Laptop fast immer mit dabei hab, haben wir in der Bahn die Zeit totgeschlagen mit Oceans 12 auf DVDJ.

Vor der Festhalle wurden wir von einem jungen, offensichtlich frierendem Mädel angequatscht, ob wir schon Tickets für die Messe haben und ob wir nicht die Bildzeitung kaufen wollen, denn da wäre ja nen Gutschein drin für 2 zum Preis von einem.

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Ultimative beidseitige Rettung – Teil 1

Sonntag, letzter Tag der Frankfurter Buchmesse.

Es ist gegen 10 Uhr, wir schlendern ganz gemütlich und mal ganz ohne Ziel durch die Hallen und denken etwas über diese wunderschöne Zeit nach und lassen den Messetrubel noch mal richtig auf uns wirken, schließlich sind am Sonntag die Menschenmasse da und stürmen die Verlagsstände. Auch wir haben doch noch ein Buch erstanden und schnell ab damit in den Rucksack. Also wie immer, eine Gangwand ausgesucht, Rucksack runter, Rucksack auf, Jacke raus und neben den Rucksack.

Rucksackpacken...

Kamera, die immer sorgfältig am Handgelenk befestigt ist ab und auf die Jacke drauf, Buch rein, Jacke wieder rein und Rucksack zu. So alles prima verstaut und weiter geht es. Jede Sekunde muss umfassend genossen werden, will genossen werden, denn diese  absolut Literatwoteammesse sollte ja bis zum Schluss wieder einmalig sein. Da ein neues Buch, dort ein Buch über welches wir schon oft redeten, dort ein uninteressantes, aber da, noch ein Schatz unter den Büchern. Und dann: Sag mal Arndt, wo ist meine Kamera? Um meinem Handgelenk war sie nicht mehr, ich musste sie genau dort liegengelassen haben, wo ich das Buch in den Rucksack gepackt habe. Eigentlich unvorstellbar, da die Kamera eigentlich an mein Handgelenk angewachsen ist und ich die immer sicher behüte und greifbar habe, für die ultimativen Schnappschüsse, die sich schon oft mehr als gelohnt haben.

Gerettetes Tageshighlight

Egal, es hilft alles nichts, die Kamera ist weg. Wir zurück geeilt, alle Gänge abgelaufen, die wir vorher  entlang gelaufen sind, Standmitarbeiter gefragt, Security befragt, Zettel mit Telefonnummer an der Gangwand, wo die Kamera gelegen haben muss, hinterlassen. Nichts, weit und breit nichts. Schwindelgefühl, Blässe im Gesicht, Übelkeit, denn das Herzstück neben den Büchern mit Fotos von einem unbezahlbaren ideellem Wert, sind weg. Es wäre ja nicht das Schlimmste gewesen, wenn es nur die Kamera gewesen wäre, die hätte man ersetzen können. Aber die Bilder waren einmalig und das tat weh, sehr weh. Also alles versucht und eine Kameravermisstenmeldung aufgegeben und gewartet, auf den erlösenden Anruf. Nichts, nada, kein Anruf, nichts. Unser Messetag sollte aber genossen werden, also haben wir uns beide versucht abzulenken, waren weiter auf Streifzug in den Hallen, aber mit Kameragedanken im Kopf. Welche Bilder waren drauf, was könnte man noch einmal hier fotografieren. Einzig „biniberuhigendes“ war, dass mir Arndt zumindest sein baugleiches Kameramodell zur Verfügung stellte, denn es war ein nacktes Gefühl an meinem Handgelenk. Ich war mir sicher, es fehlten zum Glück nicht alle Bilder, habe ich doch am Samstag Mittag die Speicherkarte gewechselt und diese sicher in der Kaserne zurück gelassen.

Gerettete magische Begegnung

Wenigstens etwas und ein weiterer Bonus war, dass wir täglich unsere  schönsten Erlebnisse bzw. Tageshighlights, die hier im Beitrag zu sehen sind, per E-Mail in Bildform zu Daniela ins Lovelybookshaus geschickt haben und somit die besten der besten Bilder auf dem Netbook gespeichert sind. Aber wie gesagt, ein kleiner Teil nur. Der komplette Samstag, an dem wir unsere Freunde aus ganz Deutschland und Österreich getroffen haben, waren weg. Diese hatten zwar auch eine Kamera dabei, aber manche mussten schon Nachmittags weg und einige den Abend früher beenden als wir und auch nach dem Freundetreff waren wir unterwegs und haben Bilder in der Stadt gemacht.  Außerdem gab es unter den Bildern einige Schätze, die wir für unsere Blogzukunftsplanung und ggf. mal für eine Rezension verwenden wollten. Wir waren also auch in Gedanken immer bei der Zukunft und Projekten die es vielleicht mal geben könnte. Alle Bilder spulten sich vor uns ab und dennoch dachten wir positiv,  denn wir waren bei den Erlebnissen dabei und haben diese schönen Momente als Bilder in unserem Kopf lebenslang gespeichert. Dennoch, der Verlust lies sich nicht abstreiten oder ganz wegwischen. Gegenseitige Spekulationen, gegenseitiges beruhigen, denn auf den Bildern waren wir selbst drauf. Unsere Namensschilder waren gut lesbar, das Prakticaschlüsselband um unserem Hals, es gab genug Hinweise auf die Kamerabesitzer. Wenn es ehrliche Menschen sind, mit etwas Geschick die Bilder zu sichten und Hinweise zu suchen, sollte es kein Problem sein uns zu identifizieren. Gegen Mittag haben wir dann die Messe verlassen und somit auch den „Kameraistwegallesdoofgedanken“ etwas verdrängt.

Zwei Optimisten unterwegs und die Sonne hat für uns weiter geschienen, was sonst, so sind wir eben. Die Literatwomesse ging zu Ende, aber die Sonne wurde mitgenommen, denn wir sind um vieles reicher, was den Verlust etwas minderte, etwas…

Und was dann passierte, bleibt mal gespannt.

Die „Empfehlung der Hoffnung“ könnte man sagen…

Monsieur-Linh und die Gabe der Hoffnung ~ Philippe Claudel

Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung von Philippe Claudel, wurde mir von einer sehr guten Freundin empfohlen. Die Hoffnung, die Gabe der Hoffnung, wurde mir sozusagen in Buchform in die Hand gelegt.

Für mich das Buch der Bücher, eine kleine Perle mit großer Leuchtkraft und ein Buch, was viel in mir ausgelöst hat.

Danke – Philippe Claudel – danke für die Gabe der Hoffnung.

Ein Auge lacht vor Freude Freudentränen, das andere Auge weint vor Traurigkeit Trauertränen. Lachenweinen – ein magisches Wort für mich.

Lachenweinen

Dieses Lachenweinen folgt auf ein Gefühl was tief in mir drin ist, ein Kreisel aus Freude, Glück, Trauer und Schmerz, eine ganz spezielle Mischung, die von zwei Menschen. Kennt ihr das auch?

Philippe Claudel hat mir in diesem ruhigen, leisen Buch gezeigt, wie er mich zum Lachenweinen bringt und hat dies in einer Tour geschafft. Sein Buch hat bei mir diesen magischen Moment abgepasst.

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