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Aller Anfang fällt vom Himmel ~ Veronika Peters

Aller Anfang fällt vom Himmel ~ Veronika Peters
Aller Anfang fällt vom Himmel ~ Veronika Peters

„Was geschieht, wenn eine junge Ausreißerin und ein pedantischer Witwer aufeinanderprallen?“

Schon dieser eine Satz auf der Rückseite des Buchumschlages lässt erahnen, dass Veronika Peters bestimmt keinen bitterernsten Roman geschrieben hat. Allerdings lassen die Zeilen auch schon erahnen, dass es kein Roman voller Komik ist. Was erwartet den Leser also? Ganz richtig – ein tiefgreifender Roman mit allerhand humorigen Stellen. Ein Roman zum Abschalten, zum Verweilen, zum starken Schmunzeln, zum Freuen, zum Fallenlassen – eine wunderbare Kombnation – guter Stoff!

Aller Anfang fällt vom Himmel“ (Goldmann) von Veronika Peters – ich habe euch schon in groben Zügen erzählt, auf was ihr euch freuen könnt, zumindest was die Lesestimmung betrifft. Und inhaltlich?

Ja, da gibt es auch einiges zu erzählen, wobei ich da eigentlich überhaupt recht zurückhaltend bleiben will. Warum? Ihr müsst einfach erlesen, was dem lieben Protagonisten, namens Korbinian Gerhard, passiert. Vorweg muss ich sagen, dass der Namen an sich schon echt Programm ist. Korbinian – so kultig genial. Korbinian Gerhard ist Witwer, wie ihr schon erfahren habt und er ist sehr, sehr ordentlich. Er liebt die Ordnung und sein Tagesablauf ist sehr strukturiert. Seit seine Ehefrau die Welt verlassen hat, ist er darauf bedacht, einige Dinge unberührt zu lassen und die Wohnung einfach sauber zu halten. Seine Sachen haben feste Plätze und es gibt niemanden, der seine Angewohnheiten ändern könnte, geschweige denn, Dinge in seiner Wohnung verändern könnte.

„Nachdem seine Frau so völlig unerwartet gestorben war, hatte er sich das Alleinsein wie einen Mantel umgelegt, der ihn vor dem Mitleid und der Anteilnahme anderer schützte.“ (Seite 18)

Allerdings wird aus dem niemand ein Mädchen namens Billa.

Aller Anfang fällt vom Himmel ~ Veronika Peters
Aller Anfang fällt vom Himmel ~ Veronika Peters

Doch woher taucht denn plötzlich ein Mädchen bei einem zurückgezogenen Eigenbrötler auf? Ja, dass hab ich mich auch gefragt, aber jeder Mensch hat doch seine andere Seite und wenn da ein Mädchen sitzt…im Winter…hungernd…da kann auch ein Korbinian Gerhard nicht anders und hilft, wo er nur kann. Krank ist Billa, die 17-jährige Ausreißerin, auch noch und kurzerhand findet sie sich in der Wohnung des Witwers wieder. Doch was nun?

Die zweite weibliche Figur, sein Schwesterherz – mehr Schwester, als Herz – ist auch nicht gerade gut aufgestellt. Ihr Leben läuft mehr wie eine Achterbahn, als eine gut funktionierende Lebenstraßenbahn. Nunja – sie ist ebenso hilfsbereit und versucht zwischen den beiden Generationen zu vermitteln und mit Rat und Tat zur Seite zu sehen. Aber wie sieht es jetzt nur in seiner Wohnung aus?

Der Lehrer ist verzweifelt, denn sein gewohnter Trott ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Alles ist anders, alles ist neu und doch dauerte die Zeit der Umgewöhnung nicht lang. Ist da vielleicht sogar schon langsam Gewohnheit? Aneinander wachsen? Miteinander leben?

Oder doch nur das pure Chaos was so einige Dinge gekonnt unter den Tisch der Verdrängung fallen lässt?

„Das Schlimmste aber war: Er war nicht allein. Da konnte er sich noch so gut selbst sortieren, Tatsache blieb: Im Gästezimmer lagerte eine minderjährige Person mit schwerer Virusgrippe, und im Schlafzimmer wartete seine jüngere Schwester, die unter einem akuten Helfersyndrom litt, auf ihren Einsatz.“ (Seite 61)

Aller Anfang fällt vom Himmel ~ Veronika Peters
Aller Anfang fällt vom Himmel ~ Veronika Peters

Was hat sich dieser Roman weggelesen. Er hat sich währenddessen sogar regelrecht ins Herz geschlichen. So ganz leise, wisst ihr? So wie eine Katze mit Samtpfoten, die man überhaupt nicht hört, wenn sie sich auf ihren heimlichen Lieblingsplatz verzieht. Und dabei ist der Roman jetzt kein Roman mit wahnsinnig umfassender Handlung, wie gesagt…

Knappe 290 Seiten die sich einfach so weglesen. Es bedarf hier keinen megagroßen Spannungsbogen, es bedarf keiner Action, es bedarf keinen Mord und auch kein sonst wie großen emotionalen Verstrickungen. Lest das letzte Zitat über dem Bild – genauso liest sich der Roman, einfach wundervoll herrlich und mit sprachlich angewitzten Worten. Ja, angewitzt. Das sagt man so. 🙂

Und die Charaktere sind so…ach, stellt euch mal selbst vor:

„“Naja, wenn man sich uns von außen anschaut, ein griesgrämiger Lehrer aus dem letzten Jahrhundert, eine langsam welkende Blumenfrau und dazu ein virenverseuchtes Straßenkind auf der Flucht – drei traurige Gestalten in der Luxusetage, das ist auch schon ziemlich komisch, findest du nicht?““

Und am Schluss? Ist noch kein Ende in Sicht. Ich habe diesen kleinen ruhigen Schatz sehr genossen und ihn mit einem dicken Grinsen im Gesicht geschlossen. Herrlich – einfach herrlich zum Entspannen.

Lasst die Worte auf euch einplätschern und ich sag mal so: aller Anfang fällt vom Himmel…also guckt immer mal nach oben. 🙂

Eure
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Novemberleseausklang

Novemberleseausklang
Novemberleseausklang

Kolumne 29: #Novemberleseausklang

Guten Morgen liebe Literatwo-Leser,

genießt ihr das wundervolle Wochenende? Eigentlich sollte es gestern nicht so schön sein, aber hier im Osten war es sehr, sehr sonnig und auch teilweise dynamisch. 🙂 Das Wochenende war bisher recht abwechslungsreich. Ich war bummeln, ausgiebig mit meiner besten Freundin und Mann und Kumpel in der Buchhandlung Findus in Tharandt und auf einer Geburtstagsfeier bowlen. Nun aber zum Buchthema, denn aus diesem Grund seid ihr hier, wie ich mal vermute. 🙂

Vor ein paar Wochen habe ich keine Kolumne, sondern einen buchigen Artikel unter der Überschrift Buchiger Leseherbst“ veröffentlicht. Dieser kam bei euch sehr gut an und wenn ich zurückblicke, bin ich selbst erstaunt, denn dass mein Leseweg auch genauso bleibt, wie angedacht, hab ich bezweifelt. Ich habe tatsächlich diese drei Werke hintereinander gelesen und zwei der drei Werke, sogar schon in Artikelform veröffentlicht. Ihr könnt euch also schon ein ausgiebiges Bild anhand meiner Worte zu Die Stellung von Meg Wolitzer und In den Augen der Nacht von Inés Garland machen.

Auch im November haben sich die Bücher vermehrt, wie die kahlen Äste an den Bäumen. (der Mann sagt: aber das ganze Jahr über schon!). Aber ich will nicht jammern, sondern lesen. 🙂

Nun habe ich gestern drei Werke auserwählt, die ich nun erlesen möchte. Auch heute möchte ich euch kurz erzählen, warum ich wie folgt gewählt habe. Um eine Inhaltsangabe zu erhalten, müsst ihr nur auf die jeweilige Titelüberschrift klicken.

Seit „Letztendlich sind wir dem Universum egal freue ich mich auf ein weiteres Werk von David Levithan. Jetzt habe ich es endlich bei mir im Regal stehen und kann meine Vorfreude abstellen und in Lesefreude umwandeln. Noch heute werde ich hinein lesen und hoffentlich genauso fasziniert sein, wie vom Universum. Ich empfehle dieses konstant seit März 2014 und habe schon viele Menschen damit erfreuen können. Ich bin gespannt, wie der Autor seine schwulen Charaktere handeln lässt. In meinem Umfeld kenne ich das ein oder andere homosexuelle Pärchen – lesend habe ich mich dem Thema aber noch nicht wirklich genähert. Es wird also Zeit und ich freue mich drauf, denn seine Worte werden voller Liebe stecken.

Kennst du es schon?

Wie soll es anders sein – ich möchte wissen, wie die Trilogie nun endet. Nachdem ich mich durch das erste Buch der Träume und das zweite Buch der Träume geträumt habe, will ich wieder träumen. Nach dem zweiten Werk muss ich zwar sagen, dass mir ein wenig die Traumluft ausgegangen ist, aber ich möchte das Ende einfach kennen. Am meisten freue ich mich allerdings auf die liebe Secrecy und ihre Blogeinträge auf dem Tittle-Tattle-Blog und ich hoffe, dass ich erfahren werde, wer hinter Secrecy steckt. Also Traum an – es geht los…

Kennst du bereits den dritten Teil der Trilogie? Sieht es bei dir silbrig aus oder bist du kein Gier-Leser?

Die ruhigen Farbtöne des Covers und der poetische Titel des Werks, sind wohl der ausschlaggebende Lesepunkt. Mit diesem Werk möchte ich die Jugendbuch-Lesestrecke unterbrechen. Vor allem locken mich die Worte: „Was geschieht, wenn eine junge Ausreißerin und ein pedantischer Witwer aufeinanderprallen?“ Ich möchte diese Frage beantworten können und freue mich schon, den zwei Protagonisten zu begegnen.

Lasst ihr euch auch gern von geschickt gestellten Fragen verleiten, provozieren, lesend anstacheln?

Und nun? Ab zwischen die Seiten, aber vorher noch zu meiner Familie Kaffee trinken. Genießt den Sonntag!

Eure

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