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Isegrim ~ Antje Babendererde

Isegrim – die Wölfe kommen

Isegrim

Die Wölfe sind wieder da. Nicht nur in der Lausitz, sondern auch in einem fiktiven Dorf Altenwinkel in Thüringen. Der Gedanke daran, dass Wölfe in den Wäldern, unweit der eigenen Haustür entfernt, zu finden sind, gibt dem Roman gleich von Beginn an einen besonderen Touch. Ein besonderes Lesegefühl macht sich also sofort breit und die erste wölfische Begegnung wird herbei gesehnt. Bevor es allerdings dazu kommt, wird die Spannung gesteigert.

Jola Schwarz fand ich sofort absolut cool und vor allem irgendwie sehr taff. Sie ist mit ihren 17 Jahren sehr selbstsicher, hat wenig Angst und stellt sich den Dingen, die auf sie zukommen. Allerdings sucht sie ihren Ausgleich und ihre Entspannung im Wald. Der Wald ist ihre Ruhezone, dort fühlt sie sich geborgen und auch verstanden. Ihr Vater kann diese nachvollziehen, denn er ist Förster und hat ebenso einen starken Bezug zur Natur wie Jola. Ihre Mutter ist das komplette Gegenteil und sie würde niemals alleine in den Wald gehen. Schon der Schritt vor die Tür ist für die Romanautorin der Horror, erst recht seitdem Jolas beste Freundin Alina verschwunden ist.

Alinas Verschwinden versucht Jola schon seit fünf Jahren zu vergessen. Mal gelingt es ihr mal mehr, mal weniger und doch wird sie immer wieder an den Tag zurück erinnert, denn das krankhafte Verhalten ihrer Mutter hat sie täglich vor Augen und bekommt es zusätzlich durch ihre Worte zu spüren. Sie ist überängstlich und würde Jola am liebsten in ihrem Zimmer einsperren, damit ihr nichts passieren kann.

Wölfe

Ihrem Freund Kai wäre es ebenso recht, wenn Jola sich nicht mehr ständig im Wald herumtreiben würde. Er ist regelrecht auf den Wald eifersüchtig und wünscht sich, sie würde mehr Zeit mit ihm, als mit ihren blöden Beobachtungen zwischen den Bäumen verbringen. Er möchte endlich richtig mit ihr schlafen und vor allem viel unternehmen. Zusammensein eben, wie es in einer richtigen Beziehung üblich ist.

Als Jola im Wald, in einem Vogelnest, eine Haarsträhne findet, wirbeln ihre Gedanken nur noch um diesen Fund. Kaum einen klaren Gedanken kann sie noch fassen, denn sie ist der festen Überzeugung, dass diese Strähne ein Zeichen ist. Alina möchte gefunden werden! Doch während ihrer geheimen Suche fühlt sie sich schnell beobachtet. Dieses Gefühl wird immer massiver und sie verspürt ein nie zuvor gespürtes Gefühl. Angst. Die Angst trägt einen Namen, wie sich bald herausstellt.

Isegrim – die Wölfe kommen

Olek. Ein merkwürdiger Junge, der das Herz am rechten Waldfleck trägt, drängt sich von jetzt auf gleich in ihr Leben. Er wohnt im Wald, genau wie die Wölfin, die er ihr zeigt. Er, wie auch die Tatsache, dass es Wölfe gibt, sollte aber mehr als geheim bleiben…

Dickes Danke an den Arena Verlag an dieser Stelle, dann das Versprechen wurde eingehalten und ich bin froh, dass die Autorin „anders“ kann. Wobei ich ja wirklich skeptisch war, ob sie dieses ganz andere Thema über 410 Seiten plausibel aufrechterhalten kann.

Es ist nicht einfach eine Protagonistin auf die Waldbühne zu bringen, die so viel erlebt. Die Vielschichtigkeit zeichnet den Roman aus und vor allem die Tatsache, dass sich die Autorin ebendieser stellt. Damit meine ich, dass Babendererde nicht nur die Freizeit der Protagonistin beleuchtet, sondern ihren ganzen Tagesablauf, ohne bestimmte Eckpunkte auszulassen. Es passiert einfach wahnsinnig viel und all diese Schauplätze in einen Zusammenhang zu bringen, ist erstklassig.

Ein zweiter schmaler Erzählstrang sorgt für den Extraspannungsschub. Lasst euch überraschen und ihr könnt euch jetzt schon darauf einstelltn, dass euch ein Lied verfolgen wird.

„Laurentia, liebe Laurentia mein, wann wollen wir wieder beisammen sein? …“

„Isegrim“ (Arena Verlag) liest sich wirklich in einem Stück weg, anders kann ich es nicht bezeichnen. Die Zeit an Jolas Seite muss man genießen, denn sie bleibt ihrer Lebenslinie treu und lässt sich nicht verbiegen. Sie hört auf ihre Gefühle, setzt ihren Kopf durch und bleibt auf der Suche nach der Wahrheit, ohne sich beirren zu lassen.

Babendererde führt uns in den tiefen Wald, schreibt über eine Familiengeschichte, zieht ein Liebesband, öffnet die Spannungskiste, setzt uns Wolfsgeheul in die Ohren und lässt unsere Psyche vibrieren.

Sie facht die Gänsehaut immer dann erneut an, wenn sie am Abklingen ist. Sie markiert Wegpunkte im Roman die uns genau dann verunsichern, wenn wir uns auf dem richtigen Weg dachten.

Grandios wie Babendererde es schafft, die vielen Puzzleteile so zu verbinden, dass sich auch das über Jahre fehlende Puzzleteil nahtlos einfügt. Und doch – etwas mehr Wolf hätte schon sein können…

Bestsellerautorin Maggie Stiefvater im Gespräch


Es ist Freitag, die Sonne lacht, es ist warm und ich mache mich auf den Weg nach Freising. Dort angekommen, begrüßt mich die gemütliche Altstadt, in der ich dann auf Maggie Stiefvater und Judith Schwemmlein treffe. Seit dem Interview auf der Buchmesse in Frankfurt kennen wir uns, schade nur, dass Mr. Rail an meiner Seite fehlt. Wir begrüßten uns kurz, das Interview sollte dann 13.30 Uhr beginnen. Nun war es endlich so weit, gemütlich in der Sonne des Steakrestaurants sitzend, antwortet Maggie auf meine Fragen. Es macht einfach Spaß sich mit ihr zu unterhalten, sie ist immer gut gelaunt und redet gern über ihre Bücher und ihr Leben als Autorin.

Davon möchte ich euch nichts vorenthalten, schließlich habe ich auch einige Fragen von euch Lovelybooksusern mitgenommen und gestellt. Vielen Dank dafür, hier kommen die zusammen gefassten Antworten und einiges mehr von der Autorin die momentan auf Platz 13 der Hardcover Spiegelbestsellerliste steht.

Maggie Stiefvater begeistert bereits mit „Nach dem Sommer“ und „Ruht das Licht“. Der Roman „In deinen Augen“ soll im September 2012 bei script5 erscheinen. Die Frage ob es bei einer Trilogie bleibt, konnte eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden. Einige User haben auf Maggies Blog die Ankündigung bzw. Vorstellung eines vierten Teils gesehen. Auf die Frage lacht Maggie, der Blogbeitrag war wirklich falsch, sie ist mit drei Büchern vollig zu frieden, dies merkt man ihr auch an. Sie ist glücklich damit, dass es im letzten Teil ein eindeutiges Ende gibt, verrät uns aber nicht, ob es gut oder schlecht für die Liebe zwischen Grace und Sam ausgeht. Aber so viel sei verraten, Maggie Stiefvater, die eigentlich Heidi Hummel heißt, hat eine Vorliebe, ihre Bücher nicht mit einem einfachen Happy End enden zu lassen.

Sie selbst liest auch sehr gern, vor allem die Bücher von der Autorin Diana Wynn Jones. Auf ihrem Blog „Words on Words“, den sie selbst gestaltet und versucht so oft wie möglich mit Beiträgen zu füllen, hat Maggie eine eigene Kategorie mit ihren Lieblingsbüchern erstellt, dort findet ihr die Autoren und Autorinnen, die sie begeistern und sie beim Schreiben ihre Bücher inspiriert haben.

Maggie ist absolut witzig, ihr müsst sie einfach mal selbst erleben. Sie arbeitet perfekt mit Mimik und Gestik, das Schönste für mich war ihre Erklärung, warum ihr erstes Buch „shiver“ heißt und nicht wie erst geplant „still wolf watching“. Ihr Verlag meinte, sie müsse unbedingt den Titel wechseln, denn geht es hier um „still wolf watching“ (Maggie formt ihre Hände zu Wolfsohren und hält sie sich über den Kopf und anschließend zu Kreisen und hält sie über ihre Augen) also um die Wölfe, die beobachten oder geht es um „still wolf watching“ (Maggie tut, als schaue sie durch ein Fernglas auf die Wölfe) also darum, dass die Wölfe beobachtet werden. So ist das im Englischen, es gibt oft mehrere Bedeutungen. Also wurden die drei Titel „shiver“, „linger“ und „forever“ gewählt. Alle drei Worte sollten auf „er“ enden und bedeuten soviel wie frösteln, bleiben und für immer.


Irland findet Maggie wunderschön und sehr gern würde sie dort einmal ganz lange Urlaub machen. Verwandte hat sie dort keine, aber die irische Musik fühlt sich für sie wie Heimat an. Alle in ihrer Familie spielen Instrumente und singen und musizieren für ihr Leben gern, vor allem die besagte irische Musik. Es ist nie wirklich still bei ihr und aus diesem Grund kommt Musik in allen ihren Büchern vor. Musik ist wie die Luft zum Atmen für sie, ein Leben ohne wäre undenkbar.

In Frankfurt haben wir bereits erfahren, dass die Bücher verfilmt werden. Diese werden es tatsächlich. Im Jahr 2012 soll der erste Film in den amerikanischen Kinos anlaufen. Bisher gibt es bereits das vollständig fertig geschriebene Drehbuch und der Regisseur ist Maggie bekannt und sehr symphatisch. Wer es ist, bleibt geheim, einen Trailer gibt es bereits und sie hofft Hollywood beeilt sich, denn sie kann es kaum erwarten ihr Buch auf der Leinwand zu sehen und vor allem die Schauspieler zu treffen. Der Trailer zum Buch steigert die Spannung und Vorfreude.

Ein Klick auf den Wolf und ihr gelangt zum vollständigen Artikel auf dem Blog.Lovelybooks. Dort habt ihr die Möglichkeit ein bereits signiertes Exemplar von „Ruht das Licht“ zu gewinnen. Seid kreativ und kommentiert, was ihr an Wölfen so faszinierend findet.