Monat: Oktober 2011

Am Beispiel des Hummers – David Foster Wallace

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Man stelle sich folgende Ausgangssituation vor:

Das renommierte kulinarische Fachmagazin „Gourmet“ beauftragt einen ebenso renommierten Schriftsteller (in diesem Falle den aufgehenden Stern am amerikanischen Literaturfirmament David Foster Wallace), eine Reportage über das größte Hummerfestival der Welt – das Maine Lobster Festival – zu schreiben.  Natürlich verspricht sich der feinschmeckende Auftraggeber eine stilistisch wohlgeformte und einzigartige Lobeshymne auf diesen Tempel des modernen Lebensgefühls bei gleichzeitiger Hervorhebung der Vorzüge der Haute Cuisine [ot kɥiˈzin] . Und dies eben „Am Beispiel des Hummers“.

All dies stelle man sich vor. Xenos

Man stelle sich darüber hinaus den beauftragten Autor vor.

David Foster Wallace hatte 1996 mit dem Unendlichen Spaß einen Sensationserfolg aufs literarische Parkett gelegt und gehörte unumstritten zu den hoffnungsvollsten englischsprachigen Autoren. Trotzdem war es nicht ausschließlich die Kreativität, die sein treuer Lebensbegleiter war. Depression – die dunkle Seite der Phantasie – hatte ihn seit Jahren fest im Griff. Mal intensiver, mal mit ein wenig gelockertem Griff um die schreibende und fühlende Seele. Jedoch – sie war immer da…. immer….

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Sie ist es…“Vollkommen leblos, bestenfalls tot“ …

40296_1_baum_bb_web1Rot. Kopfgefängnis.

Zwei Worte, die mich im Buch auf jeder Seite begleiten, genau wie der Titel, der schon innehalten lässt, bevor man das Buch überhaupt aufschlägt, bevor man nur annähernd weiß, worum es geht.

Sie ist es, die ausbricht.

Sie ist es, die umherirrt.

Sie ist es, die nicht ankommt.

Sie ist es, die lieben will, aber nicht liebt.

Sie ist es, die sich anlehnen will, sich aber nicht anlehnt. Sie ist es, die gern eine Familie hätte, aber nur eine Patchworkfamilie hat.

Sie ist es, die gern ein anderes Leben hätte, was sie nicht bekommt.

Sie ist pessimistisch und verwandelt sich immer mehr in noch tieferen Pessimismus.

Sie hätte gern ein Ziel, findet aber keins.

Sie wäre gern diejenige, von denen sie behauptet, ebendiese zu sein.

Sie ist gefangen im Kopfgefängnis und jeder Ausbruch bleibt ein Versuch, weil er kein richtiger Ausbruch sein soll.

Sie hat Gedanken, die nicht ans Anhalten denken, die nicht anhalten sollen, auch wenn es noch so wichtig wäre.

Sie malt sich Bilder voller Hass, die sich bewahrheiten und sich doch nicht bewahrheiten sollen.

Sie denkt rassistisch und politisch und dann doch wieder ganz anders.

Sie lebt in der Realität und gleitet doch durch die Fiktion.

Sie lebt ihre Fantasie, die eigentlich nicht diese Fantasie sein soll, in sich selbst aus.

Sie sucht ein Ende, in dem es endgültig sein soll, wobei sie dabei den unbegonnenen Anfang ersehnt. 

Sie. Rot. Kopfgefängnis.

Die Autorin Antonia Baum lässt mich gleich im Kapitel vor dem ersten Kapitel inne halten. Genau das ist es, was ein Buch auszeichnet. Stopp. Anhalten. Zurück. Nochmal lesen und verinnerlichen. Dann ins erste Kapitel einsteigen und auf ihre Protagonistin treffen, die wahrlich keine Freude am Leben hat. Ein Tapetenwechsel hat sie in diese Stadt getrieben, anders sollte es werden. Sie ist jung und hat ein Leben, auf das sie nicht schauen möchte. Raus hieß das Ziel, heißt das Ziel. Das Umfeld ist nicht gut für sie, ihre Familie ist nicht so, wie sie hätte sein können und ihr Freund ist das personifizierte Unglück. Von der Liebe ganz zu schweigen und vom Glück ebenso.

Umgeben von Ketten, steht die Frau, die noch junge Frau, vor der Tür des Lebens, was gelebt werden will, aber scheinbar nicht gelebt werden kann. Sie ist kühl, ein Kontakt zu ihr scheint unmöglich, sie ist nicht greifbar und bleibt entfernt. Jedes Wort, was etwas über die Protagonistin aussagt, muss gefunden werden, gesucht werden und dann klammert man sich an eben dieses Wort. Diese Umklammerung wird von Seite zu Seite kraftloser. Ob man als Leser schreit, helfen will, verzweifelt im Handlungsverlauf, alles ist egal. Sie bleibt entfernt und genau das ist der Grund, warum ich an ihrer Seite bleibe und doch nicht an ihrer Seite bin.

Die Autorin spielt mit ihren Worten eine reine Diashow im Buch ab, eine Diashow, die vollkommen leblos, bestenfalls tot ist. In ausladenden Bildern gibt sie dem Leser keine Möglichkeit die Diashow bunter zu gestalten, die Farbpalette bleibt in dunklen Tönen und muss so angenommen werden. Lange Schachtelsätze mit vielen Wortwiederholungen führen eine Tiefgründigkeit mit allerlei Untiefen herbei, die zum Anhalten führen, ein Weiterlesen ist stellenweise nicht möglich. Zu bewegend sind die Worte, das Reflektieren auf sich selbst ist zu übermächtig und doch ist es stellenweise einfach nur die Leere, die man verarbeitet. Nachvollziehbar, teils amüsant, aber auch niederschmetternd.

Die Erzählkunst, die depressive, hasserfüllte und auch horrormäßige, ist beeindruckend, aber auch bitter und unerträglich. Ein Buch, was keinesfalls zartbesaitete oder lebensunlustige Menschen lesen sollten, ein Buch, was vollkommen leblos, bestenfalls tot ist und doch das Gegenteil vom Besagten. Die Sprache ist einmalig, die Stimmung, in die es den Leser zieht, ist ungewöhnlich und bringt die Gefühle, die erst ruhen wie ein See, in ein wellendes Meer.

Einige Wellen sind mir persönlich zu stark übergeschwappt, diese hätte ich gern flacher entgegen genommen, aber es ist wie es ist „vollkommen leblos, bestenfalls tot“.

17 Indikatoren, an denen du feststellst, dass du auf der Buchmesse bist…..

Seit wenigen Tagen haben die heiligen Messehallen ihre Pforten geschlossen und eine wahre Flut von Eindrücken geistert durch die bibliophilen Hirnwindungen der geneigten Besucher. Was macht die Magie und den Reiz dieses Mega-Events aus? Warum fahren wir Jahr für Jahr nach Frankfurt, um uns in überfüllten Hallen an den mit literarischen Leckerbissen verzierten Verlagsständen vorbeitreiben zu lassen?

Es ist das ganz besondere Gefühl…! Das „Wir sind Buchmesse-Gefühl“, das wir so sehr suchen und vermissen. Wie man dieses Gefühl erkennt, möchtet ihr wissen. Ganz einfach! Hier sind einige der wichtigsten Indikatoren, die euch das deutliche Gefühl vermitteln, Teil des großen Ganzen zu sein…

Du merkst dass du auf der Buchmesse bist:

Wenn du auf Repräsentanten eines großen Verlagshauses triffst, die auf eine Frage nach den besten Neuerscheinungen des nächsten Quartals schier in sich versinken, visionär schauen und dann entscheiden, dass ihr jeweiliges Gegenüber genau diese Informationen in diesem Trubel gar nicht verkraften könnte. „Steht im Internet“ – klasse Antwort… womit der Grund zum Messebesuch ad absurdum geführt werden könnte.

Wenn du Menschen dabei beobachten kannst, die sich während eines INTERNETionalen Treffens VERappleN, indem sie voneinander Fotos machen, sich um den Hals fallen und anschließend fragen, mit wem sie es denn eigentlich zu tun hatten. Der Sinnzusammenhang wird kurze Zeit nach kollektiver Befragung wieder hergestellt, indem alle Bilder dieses Meetings ungefiltert mit frisch recherchierter Namensangabe des Gegenübers im Internet landen….

Wenn du Besucher erlebst, die definitiv nicht an Informationen interessiert sind, sondern nach erster aggressiver Annäherung an einen Messestand mit fordernder Stimme fragen „Haben sie Geschenke?“ Ja klar – das ist ja auch das Wesentliche, was die Verlage nach Frankfurt zu karren haben. Tonnenweise Giveaways für die treue Kundschaft.

Wenn du auf Menschen stößt, die händeringend versuchen miteinander ins Gespräch zu kommen und dabei erörtern, unter welchen Namen sie sich eigentlich ansprechen sollen. Username in einem Forum, Facebook-Nick oder Twitter-ID…. Bloß bitte nicht mit dem richtigen Namen… der passt nämlich selten zur erlebten Realität.

Wenn du Zeuge des folgenden Gespräches bei einer Signierstunde wirst:

  • Leser: „Schreiben sie rein: Für Uschi von Klaus! Uschi mit SCH und so dass man es lesen kann.“
  • Autorin zur Mitautorin: „Wir gehen gleich wieder in das Kämmerchen – es beginnt jetzt echt zu nerven.“
  • Leser: „Und dann noch hier auf die Karte nur ihre Unterschrift. Davon brauche ich dann fünf.“
  • Autorin: „Jetzt ist aber bald gut…“ und verteilt weiter Kärtchen auf denen sie mit Grinsekuchengesicht und lustigen Klamotten die halbe Welt vor lauter Euphorie zu umarmen scheint.

Wenn du auf hunderte von Kleinverlegern triffst, die sich für einige tausend Euro einen Miniaturstand mieten und sich bis zum Ende der Messe darin verstecken. Hinter Rechnern oder Papier, den Blick nach unten gerichtet und abwesend, als würden sie Gespräche mit der geneigten Kundschaft nur noch via Gedankenübertragung führen.

Wenn du Menschen begegnest, die mit kriegstauglichen Messetrollis bewaffnet ein Ben Hur ähnliches Wagenrennen veranstalten. Besonders spaßig an dieser Art der Bücherfortbewegung sind die jeweils meterlangen Zuggestänge dieser Vehikel, über die man dann wie beim modernen Hürdenlauf springen kann, um Kollisionen mit ahnungslosen isländischen Ehrengästen zu vermeiden.

Wenn man sich nicht entscheiden kann, welches der unzähligen Bücher das meiste Aufsehen erregt. „Sei schlau – stell dich dumm“ von Daniela Katzenberger sprengte so manches enge Messekorsett und geriet in harte Konkurrenz zur LEBENSLAUFbeichte der kachelmännischen Gerichts-Reporterin Emma Alice Schwarzer. Beate Uhse – Autobiographien hingegen brachten das Publikum aufgrund fehlender mitgebrachter Verlagsgeschenke (s.o.) nicht so recht zum vibrieren.

Wenn man dem Supermodel Eva Padberg bei ihrer Lesung aus ihrem Model-Ich (nein – nicht Moppel-Ich. Das ist wenigstens Fröhlich) dabei zuhören darf, dass es nicht schlimm ist moppelig zu sein. Auch sie habe ja schließlich mit ihren 39 Kilogramm darauf verzichtet, noch mehr abzunehmen und dabei einen Job bei Karl Lagerfeld ausgeschlagen. Viele Zuhörerinnen sind sich angesichts dieser tröstenden Worte schluchzend vor Erleichterung um die zentnerschweren Hälse gefallen.

Wenn du in der heimeligen Fachbesucherumgebung folgenden Satz aufschnappst: „Isch hab` bei minger Additierung nur Lesemutti jeschribbe – datt prüft doch hier kein Schwein….“ Worauf deine Illusionsseifenblasen platzen, da sich die Dame mit geschätzten sieben Bruttoregistertonnen gestohlener Lektüre in den nächsten Messestand wuchtet.

Wenn du im Audipavillion dabei zusehen kannst, wie unendliche Rechnungsstreifen von der Decke rieseln und du dir überlegst, ob dein Budget wirklich für die gesamte Messe ausreicht. Und wieso eigentlich Audi, wenn sich jeder vernünftige Leser als Opfer der Buchpreisbindung nur noch ein Fahrrad leisten kann?

Wenn du im Laufe eines Tages an allen Ecken und Enden der ausufernden Messehallen immer auf den gleichen Erfolgsautor triffst, der mit elitärem Wissergrinsen im Gesicht fragt: „Warum pupsen Frösche, kann man in einem Moor versinken und warum bin ich reich und du nicht?“ Mit dieser multimedialen Quizshow hat er wirklich so manchem Hoffnungsautor in Frankfurt den RANGar abgelaufen…. Glaubscht du net? Jo ISCH Wahr !

Wenn du feststellst, dass es im Gegensatz zur Buchmesse in Leipzig immer noch nicht möglich ist, während der gesamten öffentlichen Veranstaltung Bücher käuflich zu erwerben. Kein Problem eigentlich. Kann man doch die noch nicht erschienenen Werke einfach von zuhause mitbringen um sie auf der Messe von lustigen Autoren (s.o.) signieren zu lassen. Dafür freut man sich am Sonntag über das Heuschreckenhappening geplünderter Verlagsstände und den matten Applaus aller Beteiligten beim abendlichen Schlussgong.

Wenn du eine Autorin, die mit einer endlosen Schlange wartender Signierjunkies konfrontiert wird, dabei beobachtest wie sie sich langsam darüber im Klaren wird, dass niemand – aber auch wirklich niemand – bei ihr stehen bleibt, sondern der Schlange folgend zu einer anderen Autorin strebt um endlich eine prominente Unterschrift zu erhalten. Richtig schlimm wird es dann, wenn sie auch noch gefragt wird „Sie sinn doch gar nich die Poznanski – oder?“ Manchmal kann man einem Menschen Mordlust an den Augen ablesen.

Wenn du dabei sein darfst, wie hautnah man Spitzenpolitiker erleben kann, die ihr Buch am Messestand präsentieren und dabei Bürgernähe demonstrieren! Abends um 18 Uhr nach Schließung der Messe abgeschirmt von Securities und fotografiert bei einer fiktiven „Bad in der Menge“ Signierstunde… großes Kino…

Wenn du erlebst, wie selbst standfeste und loyale Verlagsmitarbeiter nach mehrtägigen Lippenbekenntnissen, wie klasse das eigene Programm im Vergleich zu dem anderer Verlage sei, am Sonntag in zügelloser Tauschwut über die Messe jagen und „ihre“ Premiumprodukte feilbieten – nur um einen echten Fitzek zu bekommen…

Wenn du endlich wieder zuhause bist und in einer ruhigen Minute bemerkst, dass dir genau dies alles fehlt und du die Tage zu zählen beginnst, bis endlich wieder Buchmesse ist….. schluchz…

Farewell to Frankfurt 2011…. ;-(

Unserer letzter literatwoischer Messetag und uns fehlen etwas die Worte. Wir haben diese wundervolle Zeit so genossen und können nur DANKE für jede Sekunde sagen, die wir in diesen Tagen verbrachten. Jeder einzelne ein Highlight, jede Begegnung, jedes Gespräch – sagenhaft. Wir kommen wieder, keine Frage.

Die Flamingos waren einfach rosig und zu allerhand Späßen aufgelegt und schon ganz zappelig, denn es wartet ein weiteres großes Event. Hella von Sinnen war von Sinnen…

Wir trafen Anita und Björn unsere Frankfurtbuchmessebilderretter…ihr wisst schon *g* und konnten uns endlich nochmal ganz persönlich bedanken! Tat das gut und auch Mandy war wieder dabei. Überraschungsbesuch war Kristina mit ihrer Begleitung, auf einmal waren sie da ;o)

Nachdem alle abgereist sind, holte sich Raily Trost und aufmunternde Worte von einem international anerkannten Spezialisten. Auf die Frage wo denn Basti sei, konnte auch er nicht mehr wechseln… aber am Ende aller Worte steht das Versprechen, dass es weitergeht… und den Ort kennen wir auch schon… LEIPZIG 2012!

Auch nach dem letzten Messegong, der das Ende dieser Buchtage einläutete, beschlossen wir es nicht nur trotzdem, sondern definitiv weiter zu versuchen. Wir machen es uns literatwoisch gemütlich und ihr werdet von uns hören, sehen und ganz besonders lesen …

Farewell……

Ohne Worte… Literatwo ;-(

Exklusives Interview mit Stefanie Dörr von der Frankfurter Buchmesse

Einen ganz zauberhaften Ausflug in die Kinder/Jugendliteratur hatte ich mit den beiden Wunschbüchern der Autorin Stefanie Dörr. Wäre das nicht klasse, wenn man dieses Wunschbuch hätte und den passenden Stift dazu. Leider habe ich bis heute beides noch nirgends gefunden, dafür aber der Autorin Stefanie Dörr ein paar Fragen gestellt und zwar direkt auf der Buchmesse in Frankfurt.

An dieser Stelle großen Dank und es hat jede Menge Spaß gemacht, dich zu treffen!

Lest selbst was Lena mit ihrem Wunschbuch erst Zuhause und dann im Urlaub erlebt. Ihr werdet staunen und vor allem lachen, denn die Situationen in welche sie sich selbst durch ihre Wünsche bringt, sind einfach grandios.

Viel Vergnügen und falls euch mal so ein Buch und so ein Stift in die Hände gelangen sollte…gut überlegen was ihr da schreibt, sehr gut überlegen sogar!

Wäre es nicht super klasse, wenn man ein Buch hätte, in welches man Dinge wie „Mama gewinnt im Lotto“ oder „Meiner ärgsten Feindin passiert was peinliches“ oder „Die Pflanze soll blaue Blätter bekommen“ hineinschreiben könnte und sich dies anschließend erfüllt? Davon hat doch sicher jeder schon ab und an geträumt oder?

Lena, die eigentlich Valentina heißt, traut auch ihren Augen nicht, als ihr das mit dem blauen Notizbuch, welches ihr Tante Pi mal geschenkt hat und dem Stift, den sie gerade erst beim Spaziergang mit ihrem Hund Goethe gefunden hat, passiert. Eigentlich wollte sie diesen schönen Stift nur ausprobieren und mit ihm eine lustige Geschichte aufschreiben. Da der Stift doch zu ihrem Notizbuch zu passen scheint, verewigt sie in dieses den fiesen Gedanken den sie soeben im Kopf hat. Lena ist genervt von der Schule, sie hat keine Freunde da sie erst neu in die Stadt gezogen ist. Ihr Frust bringt sie auf die Idee nicht nur den Aufsatz zu schreiben, sondern all ihre Erlebnisse des heutigen Tages aufs Papier zu bringen. An ihrer Schule habe gerade viele Schüler und Lehrer Heuschnupfen und während des Schreibens, sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn es eine richtige Schnupfenepidemie geben würde, die Schule für ein paar Tage schließen müsste und  sie verschont blieb. Ja das wäre doch klasse und Lena schreibt und schreibt. Dann muss Lena aber wirklich mit Goethe Gassi gehen, nicht das er noch in die neue Wohnung macht. Lenas Leben hält wenige Minuten für Freizeit bereit, Goethe muss nach der Schule versorgt sein, um den Haushalt muss sie sich kümmern und sie spielt Cello. Ihre Tage sind oft verplant, sie wünscht sich aber gern mehr Zeit, vor allem aber eine Freundin in ihrer Nähe. Sie vermisst Lilli, aber versucht den Kontakt durch SMS und Chat aufrecht zu erhalten. Im neuen Stadthaus gibt es nur die merkwürdige Einzelgängerin Hannah und ihre Mutter die man nie sieht, Oma Leineweber und der nett aussehende Banker, den man allerdingst auch kaum sieht und Frau Teschke mit den kleinen schreienden Ben, auf den sie ab und an aufpasst.

Spannend geht es weiter mit der Rezension und vor allem mit dem Interview zu den Wunschbüchern auf dem Blog.Lovelybooks. Einmal auf das Bild klicken und ihr gelangt direkt dort hin und werdet staunen, was uns die Autorin Stefanie Dörr alles auf die Fragen antwortete.

Viel Spaß und schaut ob ihr irgendwoher so ein Wunschbuch mit dem dazu passenden Stift bekommt.  :o)

Frankfurt` 11 – Impressionen Samstag

Heute war es dann endlich soweit, wir haben uns von 13-15 Uhr am Stand des Dreesbach-Verlags versammelt und die Autorin des Flamingobuches, Julia Strauß live und in Farbe treffen können. Wir haben uns mehr als gefreut und außerdem konnten wir bekannte Gesichter wieder treffen. Mit dabei waren unsere „Mandel“, die wir sehnsüchtig erwarteten und auch „Sunlight“ hat zu uns gefunden. Frau Rieger von Klöpfer & Meyer, eine der Piepmatzkinder -Jeanette-, die Lovelybooksuserin Steffili und viele mehr sind vorbei gekommen. Besser hätte das Treffen nicht sein können und darauf haben wir alle mit einem Gläschen Sekt angestoßen.

Eben noch normaler Messebesucher – und dann? Dann trifft man auf Literatwo und wird gefragt, ob man nicht Spaß daran hätte, einem Autor Fragen zu stellen…. Schon mutiert der Besucher zum Teammitglied. Was Nathalie von Ralf Isau wissen wollte erfahrt ihr später im umfangreichen Interview. Wie immer…bleibt gespannt.

Norwegermuster? Männerstricken – Na wo sind wir hier gelandet? Buchmesse goes Knitting – ganz einfach und neben der Tatsache, dass Raily immer noch keine Christbaumkugeln stricken kann bleibt erwähnenswert, dass die beiden Erfolgsdesigner und -autoren Claudi ganz in ihren Bann gezogen haben…. die Jungs sind echt bestrickend….

„8 Minuten“ heißt sein Buch – wesentlich mehr Zeit hat aus Peter Farkas geschenkt, um dem Geheimnis seines Schreibens auf den Grund zu gehen. Dabei ging er tiefer als tief und wir verstehen jetzt, was ihn zum Buch inspirierte und wie er fühlte, als er seine Protagonisten in ein Leben in der Demenz aussetzte. Was seine Geste im Bildausschnitt besagt, erfahrt ihr im Artikel zum Buch….

Eine Signierstunde der anderen Art erlebten wir am Abend dieses besonderen Tages… Bianca war fasziniert von einem Verleger, der eigens für Literatwo Bücher signierte und uns mit schweren Taschen verabschiedete… So etwas könnte uns gerne täglich passieren…

Morgen klingt die Messe aus… wir genießen den letzen Tag einer einzigartigen Woche mit guten Gesprächen und vielen tiefen Eindrücken… Die Bloggerschreibzeit müsste verlängert werden, um all dies zu schildern… aber wir versprechen euch, dass wir unser Bestes geben, um in der Nachbereitung der Buchmesse so viel wie möglich zu dieser Woche veröffentlichen zu können.

Morgen ist auch noch ein Tag… wir sehen uns!

Frankfurt` 11 – Impressionen (Fr)

Heute war wieder ein Überraschungsgast bei uns am Stand…wir durften Karla, unsere Bloggerchefin von Lovelybooks begrüßen, die absolut begeistert von unseren rosa geflügelten Begleitern war. Wir haben uns sehr gefreut, wir alle 😉

Weitere Gäste am Stand waren unsere Lovelybooksbloggerkolleginnen Nina (Libromanie) & Katrin (von Saiten), was uns mehr als freute, denn heute haben wir uns zum ersten Mal live beflügeln, öhm beschnuppern können. Es hat uns allen großen Spaß gemacht hat und es gibt eine noch geheime Bloggeridee, bei der wir alle vier eine gemeinsame Stimme haben werden. Spannend, spannend können wir nur sagen, haltet euch weihnachtlich bereit.

Eines der Highlights des Tages, denn Benedict Wells ließ es sich nicht nehmen, uns persönlich für das Interview zu seinem Buch „Fast genial“ zu danken. Auf dem Weg zum Bahnhof konnte er nicht widerstehen, uns die Hände zu schütteln, ein Autogramm zu geben und zu betonen, wie viel Freude es ihm mit uns gemacht hat.

Versprochen ist versprochen. Ein Foto extra für unsere Eveline in Österreich, denn sie war in unseren Herzen dabei, als wir die beiden strickenden Jungs aus Norwegen getroffen haben und viele Grüße bestellten.

Auf einer Buchmesse und nicht lesen? Nur literarischer Stress? Nicht mit dem Team Literatwo und Claudia-Marina vom Blog Bücher, Mond und Sterne, denn wie ihr seht, haben wir ein Zeitfenster gefunden. Unser Tipp für euch, wenn ihr am Wochenende die Hallen stürmt – vergesst auf keinen Fall ins Forum Ebene 1 zu gehen, denn dort ist der Ehrengast Island untergebracht und verströmt eine einmalige Messeatmosphäre auf alle Besucher. Gänsehautfeeling pur…ohne Worte und das sagen ausgerechnet wir 😉

Wir freuen uns auf euch, wenn ihr morgen den Flamingostand stürmt. Jetzt einen gemütlichen Sektabend, denn der Tag war mehr als grandios. Viele Grüße und besonderen Dank an Sunlight für die lieben Kommentare.

Frankfurt` 11 – Impressionen (Do)

Absolutes Donnerstagsmessehighlight  war für uns heute unsere Teambloggerin Leo Löwchen, die extra wegen uns und den vielen neuen brüllenden Buchprojekten auf die Messe kam. Unsere kleine Große begeisterte rundum und ihr könnt gespannt sein, denn sie wird in Zukunft noch lauter brüllen und zeigen, dass sie die eigene Kategorie auf Literatwo völlig unter Schreibkontrolle hat.

Tadaaa…pünktlich war sie da, Daniela Larcher stand Rede und Antwort zu ihrem neuen Buch „Zu Grabe“. Es gab sehr viel zu lachen, eine klasse Buchaktion am Fischerverlagsstand und bald geht es los mit der zweiten Leserunde mit Userfans vom ersten Buch „Die Zahl“. Daniela freut auf die alten Dinos und neuen Frischlinge. Ganz wichtig…Daniela hat signiert.

Und das ganze Team beim abendlichen Evakuieren der heißbegehrten Vögelchen 😉

Da sind sie unsere Flamingos – sie haben sich in voller Pracht auf dem Stand ausgebreitet und schauen sich begierig nach den Lesemenschen um und vor allem schauen die Lesemenschen nach den Flamingos. Es macht einen heiden Spaß tagtäglich am Stand vorbei zu schauen. Heute trafen wir Überraschungsgast Stefanie Dörr, die Autorin von Lenas Wunschbüchern. Außerdem trafen wir auf die Lovelybooksuserinnen Ghospelsinger und Claudia-Marina.

Kleine Frage an alle! In Halle 3.0 Stand K800 hängen12 Hundeleinen…Wenn ihr auf der Messe seid und wissen wollt, welchem Zweck diese dienen, fragt doch einfach mal nach.

Wir freuen uns auf den morgigen Tag und sind gespannt, welche User und Autoren wir morgen wieder treffen werden. 

Blutsbrüder – extrem gewaltig!

Blutsbrüder

Scheiße ist braun – Nazis auch.

Eine tiefe und lange Freundschaft verbindet die beiden Jungen Darius und Hakan aus Berlin Kreuzberg. Seit der Grundschule sind beide ein Team und haben schon viel gemeinsam erlebt, was sich jetzt im Teenageralter ausweitet und gleichzeitig aber auch an Gewalt zunimmt. Darius würde alles für seinen Blutsbruder Hakan tun. Er selbst ist ein guter Schüler, er möchte in seinem Leben etwas erreichen und vor allem anders werden als sein Vater. Dieser ist Alkoholiker noch dazu schlägt er Darius. Er will weg, raus, ein eigenes Leben ohne Probleme und Gewalt.

Gewalt spielt bereits sein Leben lang eine große Rolle für ihn, denn gemeinsam geht er mit Hakan gegen deutsche Neonazis vor. Aktionen werden geplant und durchgeführt, um ein friedlicheres Umfeld zu bekommen. An einigen Stadtteilfronten konnte gegen diese bereits erfolgreich vorgegangen werden, Hakan und Darius konnten sich wehren und behaupten. Sie halten zusammen und würden immer ihre Hand für den anderen ins Feuer legen. Allerdings wird Hakan immer rebellischer, er ist selbst Türke, sein Hass gegen seine Landsleute wird aber  jedoch immer stärker, er kann sich deren Meinungen nicht anschließen und will sich vor allem nicht unterordnen. Für ihn gibt es wenig Perspektiven im Leben, er rutscht immer mehr auf die falsche Bahn ab, die beiden Jungen entwickeln sich in entgegengesetzte Richtungen. Er fühlt sich als Deutscher, möchte sich nicht das Jubeln für die deutsche Nationalmannschaft während der WM verbieten lassen. Die türkischen Jungen, vor allem der Ganganführer Emre, duldet dies nicht, sein Stolz ist die Türkei. Langsam sind die ausländischen Teenager in seinem Viertel schlimmer als deutsche Neonazis. Hakan gerät in Rage, seine Wut steigert sich und es gibt nur einen Ausweg diese Wut zu beseitigen. Gewalt. Darius sieht für sich keine andere Lösung, als auch jetzt bei zu stehen, für seinen Blutsbruder da zu sein und nicht zu kneifen. Die Freundschaft steht auf dem Spiel, allerdings auch Darius bisher noch unvorbelastete Zukunft, die er sich mit aller Kraft zu erhalten versucht. Eine Zerreisprobe – Gewalt oder Leben –  alles steht auf dem Spiel und die Fäuste beginnen zu zucken, der Countdown läuft, ein unumgänglicher Showdown steht bevor.

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LiteratwoNovelPreis 2011 vergeben….

Seit Wochen geistern die unterschiedlichsten Namen durch die Gazetten und weltweit stellt man sich nur die eine Frage: Wer wird in diesem Jahr den begehrten LiteratwoNovelPreis erhalten?

Das Literatwo-Novelpreiskomitee hat sich bis zum heutigen Tag in absolutes Schweigen gehüllt und auch journalistische Nachfragen beharrlich ignoriert. Zu intensiv waren die von der Außenwelt abgeschotteten Leserunden, in denen es einzig darum ging, welcher Schriftsteller oder welche Schriftstellerin die Welt mit ihren Novellen in diesem Jahr am meisten überzeugt hat.

Dabei spielten geopolitische oder wirtschaftliche Belange bei der Auswahl des Gewinners 2011 keinerlei Rolle. Hier unterscheidet sich der LiteratwoNovelPreis deutlich von anderen nationalen und internationalen Buchpreisen. Hier stehen das Werk und der Autor im Mittelpunkt einer zeitgemäßen Bewertung. Nicht ein Lebenswerk wird geehrt, sondern die unvergleichlich schöpferische Kraft und grenzenlose Innovation innerhalb unserer Literaturlandschaft.

Deshalb ist es wenig überraschend, dass vor wenigen Minuten bekannt gegeben wurde, dass der diesjährige LiteratwoNovelPreis an den Hamburger Schriftsteller Joachim Seidel geht. Dieser war noch nicht zu einer ersten Stellungnahme zu bewegen – es wird vermutet, dass er bereits unterwegs ist, um sich einen Frack für die Preisverleihung in Bornholm zu erwerben.

In der Begründung des Literatwo-Novelpreiskomitees heißt es:

Kaum ein zeitgenössischer Autor vermag es so wie Joachim Seidel die Postmoderne mit den szeneimmanenten Hoffnungen einer vergangenen Jugend zu verknüpfen und dabei sowohl Leser als auch Zuhörer zu einer Zeitreise durch seine wichtigsten Lebenspochen einzuladen. Dabei strahlt sein ungebrochener Optimismus über allen Worten und Werken. Seidel schreibt über FreundschaftWegbegleitung und tiefe Krisen, die nur zu überstehen sind, wenn man Hand in Hand den Weg gemeinsam meistert und alles ernst nimmt, nur nicht sich selbst. 

Joachim Seidel wurde bekannt durch seinen Roman „Himbeertoni“ und beherrscht auf seinen Lesereisen die überregionalen Bühnen. Es darf davon ausgegangen werden, dass sein zweiter Roman „Erdbeerschorsch“ die hohen Erwartungen mehr als bestätigt.

Wir gratulieren dem LiteratwoNovelPreisTräger von Herzen zu diesem mit einer Flasche Astra dotierten Preis und hoffen, ihn irgendwann persönlich übergeben zu dürfen. Und jetzt schaue ich, dass ich Land gewinne, bevor ich hier noch mehr Preisverwirrung stifte 😉