Monat: Mai 2017

Ich bin ein Taugenichts

die taugenichtse ~ Samuel Salvon

Ihr fragt euch jetzt vielleicht, was ich euch mit diesem Bild sagen will. Porsche taugt nichts oder das sind selbst Taugenichtse – so denkt ihr, was? Da liegt ihr daneben, denn ich mag doch Porsche und das Wort Taugenichts, steht in keinerlei Verbindung mit Porsche – wobei… Okay – ich sag es euch vorweg: Samuel Selvons Roman (dtv) ist wie ein literarischer Porsche. Das Buch hat nicht jeder (noch nicht), es ist speziell, es ist anders, es ist herausragend. Sprachlich voller Power, sparsam an Worten und trotzdem voller Sound. Ihr nehmt beim Lesen sofort Geschwindigkeit auf.

Aber um was geht es eigentlich? Das würde ich euch gern erzählen, allerdings frage ich mich, warum überhaupt, denn Literaturkritikerin Sigrid Löffler hat im Nachwort, welches über 10 Seiten umfasst, alles Wesentliche gesagt. Besser könnte ich es kaum sagen, allerdings würde ich einige Fachbegriffe und überaus literarische Sätze, in einfache Worte wandeln. Auch das Ende würde ich weglassen, falls ihr das Buch doch lesen wollt. Ich bin nicht Sigrid Löffler, versuch es aber trotzdem. 😉

„Aber das Leben ist so, es passiert einfach. Man legt sich was zurecht im Kopf, eine Art Muster, eine Art Reihenfolge, und auf einmal bam! passiert was, und alles ist aus der Spur. Was man erwartet, passiert niemals, was man niemals erwartet, passiert, und dann muss man wieder alles neu bedenken.“ (Seite 50)

Taugenichts

Gleich auf der ersten Seite geht es los – der spezielle Rhythmus, das übersetzte kreolische Englisch. Man vermutet erst Fehler, doch schnell kommt man in den Takt. Man benötigt kaum noch Satzzeichen, akzeptiert die nie enden wollenden Sätze und lauscht Moses, der sich gerade auf den Weg zur Waterloo Station macht, um mal wieder jemanden abzuholen. Jemand der ein „Mokka“ ist, jemand der ein besseres Leben erwartet, jemand der aus Trinidad kommt, denn Moses lebt in der Zeit, als die Zuwanderer aus der Karibik nach London kamen. Er selbst ist Zuwanderer und keiner kennt sich besser aus als er, wenn es um einen Job, um einen Schlafplatz, um Frauen oder und das Leben in London geht. Moses selbst ist das Leben in London leid, er hat es zu nichts Großem gebracht, sein Leben ist eintönig und das soll der Neue, Galahad, gleich wissen. In London glänzt nichts golden, die Menschen sind zurückhaltend und wollen keine schwarzen Menschen hier haben, die nehmen lieber Polen oder andere Europäer.

Natürlich geht es im Roman nicht nur um Moses. Selvons Buch ist so bunt wie das Cover. Ihr werdet herrliche Menschen treffen, die euch an ihrem Leben teilhaben lassen. Ihr werdet so lachen müssen (vollgemöbelte Wohnung – herrlich!) und klar, ihr werdet auch Mitleid empfinden. Aber die Jungs sind so gut drauf, sie leben einfach und sind grundpositiv. Egal wer – ich mag sie alle so sehr. Jeder hat seine eigenen Macken und Probleme. Ich sag nur Tolroy, der seine Mutter am Bahnhof erwartet, welche als Gepäck keinen Koffer, sondern die ganze Familie hat. Oder Harris, der sich selbst als Brite sieht und immer den Regenschirm und die Times in der Tasche dabei hat. Und warum Five Past Twelve so heißt, sag ich euch über ein Zitat: „Junge, du bist ja schwarz wie die Mitternacht…Nee, da ist schon fünf nach zwölf.“ (Seite 117). Was Bart, Cap und Big City machen und gemacht haben, solltet ihr erlesen.

Buntes Cover, lebhafte Figuren

Steckt euch auf jeden Fall Geld ein und passt darauf auf, denn als Neuankömmling wird man gerne angepumpt und braucht selbst jeden Schilling und Sonntagmorgen müsst ihr zu Moses. Dort gibt es neues Palaver und es wird gelacht und gespottet und geschimpft und gelästert. Passt auf die Tauben auf, ab und an sind die wichtig und zur Not könnt ihr inzwischen auch anschreiben lassen.

Jetzt muss ich schon wieder lachen, das Werk ist so köstlich, so humorvoll und doch so wahr und nah. Und nun gebe ich das Buch weiter, ich glaube meinem Papa könnte dieser Klassiker wirklich gut gefallen.

Miriam Mandelkow – ich ziehe den Lesehut, denn diese Übersetzung ist grandios und muss mehr als aufwendig gewesen sein, denn eine künstliche Sprache mit Dialekt zu übersetzen, ist keine Selbstverständlichkeit. Echt irre!

Ich bin ein Taugenichts, denn ich vergleiche dieses Werk mit Porsche und finde es durch und durch grandios. Es ist eine echte Marke! #ichbineintaugenichts

Eure
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Hellwach ~ Hilary T. Smith

Hellwach ~ Hilary T. Smith
Hellwach ~ Hilary T. Smith

Hellwach wird man beim Anblick des Covers. Oder macht es eher betrunken? Wen man es lange ansieht, wird einem ein wenig schwummerig und wenn man die erste Seite liest, ist man high. Zumindest wenn man es in Amsterdam liest. 😉  Hauptprotagonistin Kiri ist high, sie ist verrückt und ich scheine gerade in diesen Lesestunden perfekt zu ihr zu passen. Bücher finden uns eben immer wieder, „Hellwach“ hätte es nicht besser treffen können.

Wer mich kennt weiß, dass ich verrückte Bücher mag, das ich vor allem Bücher mag die anders sind, sagen wir abgedreht und doch tiefgründig berührend.

Ist Hellwach ein solches Buch mit einer knallbunten Wörterexplosion?

Kiri habe ich von Anfang an gleich ins Herz geschlossen. Sie ist ein munteres Mädchen, was nicht auf den Kopf gefallen ist. Sie sagt was sie denkt und sie schmeißt gerade den ganzen Haushalt alleine und kümmert sich um den Garten. Ihre Eltern sind verreist und sie kann sich nun in diesen Wochen beweisen.

Musik ist Kiris Leben

In Kiris Fokus steht der anstehende Musikwettbewerb. Tag und Nacht übt sie Klavier, um zu entsprechen, um zu gewinnen. Wenn es ums Klavierspielen geht, ist ihr Ehrgeiz und ihre Hingabe grenzenlos. Sie liebt die Musik und sie liebt Lukas, mit dem sie in einer Band spielt. Mit dieser steht ebenfalls ein Wettbewerb an.

Hellwach ~ Hilary T. Smith
Hellwach ~ Hilary T. Smith

Ein Anruf unterbricht sie beim Üben. Dieser Anruf unterbricht ihr bisheriges Leben und schmeißt sie von der bisherigen Lebensbahn auf eine andere. Ihr Schwester Sukey ist seit 5 Jahren tot und nun wird sie für Kiri wieder lebendig, denn der Mann behauptet nicht nur sie gekannt zu haben, sondern er hat auch noch Sachen von ihr. Den Tod ihrer Schwester hat Kiri nie richtig verarbeitet, er blieb ihr rätselhaft und nun scheint der Moment gekommen zu sein, der die Auflösung bringt.Sie schwingt sich auf ihr Rad und fährt los. Ein Platten beendet ihre Fahrt und das Ende der Fahrt ist gleichzeitig die erste Begegnung mit Skunk.

„Sich mit Skunk zu unterhalten, ist wie am Sand nach Muscheln zu graben. Man sieht die typischen Bläschen aufsteigen und fängt an zu buddeln, aber die Muschel buddelt auch los und gräbt sich ein, und diese kleinen Mistviecher sind fast immer schneller als man selbst.“ (Seite 179)

Buntes Leben

Das nicht langweilige einfarbige Leben von Kiri wird plötzlich bunt und noch unlangweiliger. Haben ihre Eltern Geheminisse in Bezug auf Sukeys Tod vor ihr? Ist sie wirklich in ihren Bandkollegen Lukas verliebt? Ihr Leben verwandelt sich in Chaos und Kiri ist hellwach.

„Die Liebe ist siegreich im Angriff und unverwundbar in der Verteidigung.“ (Seite 255)

Da Kiri hellwach ist, sind wir Leser es auch und die Erzählweise von Hilary T. Smith macht uns keinesfalls müde. Ich habe die 367 Seiten regelrecht verschlungen. Viele Zitate habe ich mir markiert und einige habe ich hier festgehalten, um ein wenig zu zeigen, welche Worte euch erwarten.

„Das Schwere begründet das Leichte, und die Stille beruhigt das Laute.“ (Seite 347)

Hellwach ~ Hilary T. Smith
Hellwach ~ Hilary T. Smith

In Kiris Alter ist es normal, wenn die Lebensbahn noch nicht verfestigt ist, vor allem dann nicht, wenn das Üben für einen Wettbewerb mit einem mysteriösen Anruf aufeinander trifft. Eigentlich ist Kiri sorgenfrei, so strahlt sie es jedenfalls nach außen hin aus. Ihre Welt scheint heil zu sein, bis Kiri ausbricht und sich neuen Erfahrungen stellt.

Autorin Hilary T. Smith spricht genau die Themen an, die in diesem Alter eine Rolle spielen. Gewagte Themen wie Drogen, aber auch Psychosen. Wir stehen Kiri bei und sind mit ihr hellwach und durch die bildliche Erzählsprache gelangen wir in einen regelrechten Rausch, der uns hautnah dabei sein lässt.

Hellwach

„Mir geht auf, dass das Universum voller kleiner Fackeln ist. Manchmal muss man selbst eine der Fackeln aus dem Feuer hinaustragen – weil die Welt das gerade braucht oder die eigenen Familie oder man selbst, damit sich die Seele nicht zu einer Form verbiegt, die die falsche ist. Also geht man los und kommt zurück mit Farbe an den Händen und Wunden an den Knien und den Rest eines Lieds im Kopf.“ (Seite 366)

Hellwach wird von Seite zu Seite schneller, bis die Wortbombe explodiert und die Welt bunt wird. Kiri nimmt uns mit durch ihren Sommer, auf ihrer Achterbahn der Ereignisse und Gefühle und beweist nicht nur sich selbst, dass man sich von vielem befreien und seinen eigenen guten Weg finden kann. Stellenweise war ich recht hilflos, denn vieles ging zu schnell, war zu verrückt, zu außergewöhnlich, doch Kiri ist stark und ich passte mich ihr an.

Rasant, verrückt, provokativ, etwas wirr und doch wahnsinng realistisch und liebevoll. Zudem erzeugt es Redebedarf und verankert sich im Kopf.

Achso – ich teile die Empfehlung der Autorin: Das Buch sollte am besten zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden gelesen werden!

Eure
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Das Bild aus meinem Traum

Das Bild aus meinem Traum ~ Antoine Laurain

Das Bild aus meinem Traum

Nach „Liebe mit zwei Unbekannten und Der Hut des Präsidenten ist Antoine Laurain erneut auf dem Buchmarkt zu finden. Wir Leser treffen auf Protagonist Pierre-François, einen leidenschaftlichen Sammler. Er liebt alte Gegenstände, da diese mit Geschichten verbunden sind, die nie in Vergessenheit geraten dürfen. Am liebsten möchte man sich gleich zu ihm setzen, ein Glas Whisky in der Hand und ihm sein Ohr schenken.

Doch Pierre-François ist umtriebig, denn er hat ein Gemälde entdeckt, auf dem er selbst zu sehen ist. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Werk führt ihn zu Gräfin Mélaine de Rivaille. Ihr Graf von Mandragore ist verschwunden und kein anderer als Kunstsammler Pierre-François wird als der verloren geglaubte erkannt. Das Dorf in Burgund wird zum Start in ein neues Leben.

„Eine Sammlung beginnt mit zweien, wenn man auf der Suche nach dem dritten ist.“ (Seite 22)

Das Bild aus meinem Traum ~ Antoine Laurain

Auf knappen 200 Seiten werden wir von Meister Laurain in eine Welt aus Traum und Realität verführt. Gleichzeitig wandern wir auf neuen Wegen zu uns selbst und finden die Liebe. Der Autor schreibt sich erneut ins Leserherz, in dem er Gefühl gepaart mit einer besonderen Spitze Humor gekonnt einbringt.

Ein einziger Gegenstand

Manchmal kann ein einziger Gegenstand das ganze Leben verändern und unsere Sichtweise drehen. Von Ehefrau und Freunden bekommt Pierre-François müde Lächeln und laute Gelächter, dabei hat er gerade den wohl größten Glücksgriff im bisher eher faden Leben gemacht. Ein Lichtblick im eher trüben Alltag, als Anwalt in Paris und Mann von Charlotte. Die Ehe ist von gegenseitigem Unverständnis geprägt, Paris ist Paris und das Leben dreht seine beständigen Kreise ohne absehbare Änderungen.

Der Erwerb des Porträts ist gleichzeitig die Eskalation seiner Sammelleidenschaft und bringt ihn auf seinen eigenen Weg.

Das Bild aus meinem Traum ~ Antoine Laurain

Lebenssuche

Wir suchen das Leben in dem wir mit offenen Armen empfangen werden. Wir suchen die Liebe und die Freude und das Lachen – Momente voller Glück mit nachhaltiger Wirkung. Pierre-François nimmt sein neues Schicksal in die Hand und bricht aus. Es braucht manchmal nicht nur Mut, um den Ausbruch, um Neues zu wagen und seinen richtigen Platz im Leben einzunehmen.

Die Botschaft der zweiten Chance, der Selbstfindung und auch der Lebensrichtungsänderung, bringt uns der französische Autor Antoine Laurain in einer einfachen und doch sehr malerischen Geschichte näher. Nach der letzten Seite halten wir selbst den Pinsel in der Hand und werden dazu angehalten, unser eigenes Leben weiter zu zeichnen.

Laurain überzeugt erneut mit seiner künstlerischen und vor allem bildreichen Sprache und lässt uns ein wenig verändert und mit seiner typischen Pointe zurück.

Raffiniert!

Eure
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[Original] Die Schöne und das Biest

Die Schöne und das Biest ~ Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuve

Es gibt ja so viel von der Schönen und dem Biest – es gibt den Disneyfilm, den wohl alle kennen (außer ich), über die Kinoleinwände flimmert die Neuverfilmung, die wohl auch fast alle kennen (außer ich) und es gibt Musicals und Hörspiele und ACHTUNG – es gibt DAS BUCH und zwar im Original!

An mir ist der Disneyfilm vorbei gegangen, ich hatte nie so richtigen Kontakt mit Belle und dem Biest. Mit der Ausgabe vom Coppenrath Verlag sollte sich das nun ändern. Zumal wollte ich die Charaktere so kennenlernen, wie sie Autorin Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuve im Jahr 1740 erschuf.

Kennt ihr die Disney-Variante oder kennt ihr das Original?

Ich habe mich diesem zeitlos-romantisch-französischen Volksmärchen im Original genähert und das Lesen in dieser Prachtausgabe sehr genossen.

Die Schöne und das Biest ~ Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuve

Wer nur das Original kennt, kann nicht vergleichen. Ich möchte auch nicht vergleichen, sondern ich möchte vielmehr von dieser Ausgabe hier schwärmen. Für alle die Rosen mögen, Belle und das Biest lieben und von diesem Märchen nie genug bekommen können, ist das Buch eindeutig ein MUSS, ganz klar. Zudem ist diese Ausgabe regelrecht zum Verschenken geeignet.

Wir wachsen mit vorwiegend deutschen Märchen auf und wir bekommen lebenslang nie genug davon. Märchen begleiten uns durch unser Leben und es tut immer wieder gut, zwischen märchenhafte Seiten zu lesen. Die Autorin erzählt einfach gut und schnell ist man, egal ob junger oder älterer Leser, in der Welt von der Schönen und dem Biest. Es liest sich so angenehm, es ist spannend und ehe man sich versieht, ist man komplett durchs Märchen getaucht.

Märchen

Diese Ausgabe beinhaltet neben dem Text in der Originalfassung auch haptische Höhepunkte. Bereits im unaufgeschlagenen Zustand merkt man die Hochwertigkeit der Ausgabe aus dem Hause Coppenrath. Der Einband mit seiner Leinenstruktur und der Folienprägung ist schon der erste Hingucker.

Die Schöne und das Biest ~ Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuve

Jede Seite im Inneren ist ein kleines Highlight und lässt literarische Herzen höher schlagen. Die Seiten sind auf alt gemacht, golden angegilbt, um authentisch zu sein. Keine Seite ist ohne Illustration. Die Designkünstler MinaLima aus London haben wieder alles gegeben, nicht nur bei den 9 interaktiven Extras.

Jeder Buchstabe eines neuen Kapitels ist künstlerisch hervorgehoben, die Seitenzahlen werden von wechselnden Elementen umrankt, vor jedem Kapitel gibt es eine illustrierte Doppelseite mit kleiner Inhaltsangabe. Die Schrift ist klar und einheitlich, neben dem Text ist es märchenhaft verspielt. Hier ein Ornament, da eine kleine Illustration und dann die fest verankerten Inlays zum Aufklappen, Drehen und Ziehen. Einfach klasse!

Die Schöne und das Biest ~ Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuve

Lesen & Hören

Um nicht nur die Originalversion zu kennen, habe ich mich hörend an die Disneyversion gewagt. Wer die Schöne und das Biest aus dem Jahr 1740 kennt, hat es natürlich nicht so leicht, in die gekürzte und veränderte Version umzusteigen.

Für Hörfans ist das Hörbuch zum Disney-Film (der Hörverlag) aber ein Genuss. Kennt ihr die Sprecherin Gabrielle Pietermann? Zum einen ist es genial, dass die Autorin und Hörbuchsprecherin den gleichen Vornamen teilen, zum anderen ist die Stimme wahnsinnig belebend und angenehm und vor allem bekannt. Wenn ihr die Stimme der Daenerys Targaryen in der Serie „Game of Thrones“ nicht heraushört, dann klingelt es spätestens jetzt, denn sie auch die deutsche Stimme von Emma Watson aus „Harry Potter“. Sie gibt wirklich alles, spricht einfach toll und so wahnsinnig lebendig.

Und jetzt lasst euch ein letztes Mal online durchs Buch blättern, bevor ihr es gleich offline selbst tut.

Wenn es nach mir gehen würde, würden noch viele weitere Bücher in dieser Ausgabe folgen. Drei an der Zahl sollen es werden. Im März habe ich euch bereits Peter Pan vorgestellt, seit heute findet ihr „Die Schöne und das Biest“ auf Literatwo und im Juli zeige ich euch „Das Dschungelbuch“.

Eure
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Literamix – 1% Buch, 99% ohneBuch

Literatmix

Ach Leute, was hab ich gerade Lust einfach mal kreuz und quer zu schreiben. So eine kleine Fingerübung, einfach frei von der Leber weg und mal nur 1% Buch und 99% ohneBuch – willkommen zum Literamix. Lange habe ich keinen Eintrag mehr in der kleinen Kategorie Literatwo-Buch-Woche“ hinterlassen, jetzt aber.

Wer sich fragt, warum nur 1% ohne Buch – hm…dem sei gesagt, ich lese ja nicht nur und die letzten Tage waren irgendwie voller bunter, verrückter, lustiger, aber auch ernster, trauriger und verzweifelter Ereignisse. Ihr kennt das – so ist das Leben – jeder Tag ist ein Überraschungsei. Hier im Beitrag geb ich nicht mein Leben preis, aber ein paar Dinge möchte ich euch erzählen, vorwiegend lustiger und lebensfroher Natur. Ich oller Optimist 😉

#wasichsolese

Ob ihrs glaubt oder nicht, die Literatur stand ein wenig im Abseits, zumindest in dieser Woche. Da musste ich andere Prioritäten setzen, zum Beispiel gesellige Runde auf Balkonien mit erfrischenden Getränken und so. „Und so“ – sagte ich mal recht oft, genau wie Holden. Tatsächlich habe ich „Der Fänger im Roggen“ von J.D. Salinger noch nicht gelesen, inzwischen fehlen aber nur noch 20 Seiten bis zum Ende. Artikel kommt, darin erzähl ich euch dann, was auf Instagram so passiert ist, als ich fragte, wer den Fänger noch nicht kennt… Zudem fehlen mir nur noch 10 Seiten bis zum Ende von „Die Schöne und das Biest“ – die Prachtausgabe ist Gold, ihr braucht die auch! Das vorab, auch hier bald mehr. Ich denke mal, dass die zwei Bücher heute noch beendet werden, dann guck ich mal wie weiter oder ob ich ganz mit dem Lesen aufhöre. 😉

#vandernüllesirup

Ähm ja, Vanillesirup mein ich natürlich und zwar FOR COFFEE LOVERS – gerade frisch gekauft und gleich probiert und joahr, schmeckt mir gut im Kaffee. Ich steh ja auf Vanille und für 1,99€ für 200ml die vielleicht so für 15 Kaffees reichen, kann man das schon mal machen.

#druckstdu

Derzeit kann nicht gedruckt werden, denn der Druckkopf muss neu und es müssen neuen Tintenpatronen her. Kein Ding denkt ihr euch, ist doch fix in der Stadt eingeholt oder im Netz geordert. Ja, klar, so geht das auch, aber nicht, wenn man beim Bestellen im Netz nur auf den Preis und so und nicht auf den Ort der Ware achtet. Kurz und knapp: Vor 3 Wochen bestellt und in 10 Tagen kommt das Paket dann endlich an. Da Transporte von China nach Deutschland eigentlich keine fast 5 Wochen dauern und meist eingeflogen werden, denke ich mal, die bauen das alles noch fix. 😉 Gruß nach China und an den Transportdienst China Post – ihr macht das klasse.

#mispeln

Mispeln, nicht lispeln. Keine Ahnung was das ist, zumindest bis vor sagen wir 60 Minuten. Obst ist gesund, also mitnehmen. Die orientalische Frucht schmeckt säuerlich, aber schmeckt. Die Zubereitung ist einfach – fix waschen, schälen und den braunen Kern aus der Mitte raus. #kannmanmalmachen

#dynamokartegesucht

Eine Karte fürs gestrige ausverkaufte Spiel organisieren – so hieß die Aufgabe. Eigentlich ist es nie ein Problem, denn es gibt immer einen im Dynamoumfeld, der in den K-Block geht und mal nicht kann. Jahreskarten hin- und hertauschen, darin sind wir gut. Doch was immer gut geht, muss nicht immer gutgehen. Ich musste echt Rudern und bekam eine Absage nach der anderen – in der Veranstaltungsgruppe auf FB: Fehlanzeige; in der Dynamowhatsappgruppe: Fehlanzeige; über andere Dynamos/Kollegen: Fehlanzeige; ebay: nix und so ging es weiter. Auf meinem privaten FB-Profil bin ich eher inaktiv und doch dachte ich mir, als allerletzte Möglichkeit, fragst du dort. Innerhalb Sekunden schrieb mir die liebe Tanja von nichtohneBuch und TSCHAKKA: Karte organisiert. Wer hätte das gedacht, dass sich meine buchigen Freunde auch als Dynamos entpuppen. 😉 Tausend Dank Tanja – wir haben uns bisher nie richtig getroffen, uns auf der Messe in Leipzig nur zugewunken und dennoch bekomme ich die Jahreskarte geliehen – 100% Vertrauen unter 99% fremden Menschen. STARK!

#gelee

Heute habe ich mal wieder elmex gelee in der Apotheke gekauft. Ich komme ins Alter und muss meine Zähne noch mehr pflegen und ich mag es ja, immer mal die Zahnpasta zu wechseln und solche zusätzlichen Pflegeprodukte. Danke an die super nette Verkäuferin in der Apotheke im Hauptbahnhof Dresden für das Beratungsgespräch und die kleinen zusätzlichen Ajona-Proben.

#Moritzburg

Per Post kam eine literarische Einladung ins Literatwo-Haus. Ralf Günther liest in Moritzburg aus „Die Badende von Moritzburg“ und ich nehme die Einladung dankend an und bin am 31.05. mit anderen literarischen Menschen in der Stephanus-Buchhandlung zu finden. Lange habe ich Ralf nicht mehr getroffen, wie auch die liebe Josi, die ihn begleitet. Umso baffer bin ich über die ganzen Neuerungen die mir von verschiedenen Seiten zugetragen wurden. Ich freue mich und ja – so ist das Leben eben. 😉

Lasst ihr mir euren Kommentar-Senf zum Literamix da? Es wäre mir eine Ehre, liebe LeserINNEN. 😉

Eure
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Sieben Minuten nach Mitternacht

Sieben Minuten nach Mitternacht ~ Patrick Ness

Sieben Minuten nach Mitternacht, zeigt die Uhr.

„Wow…ein unfassbares Meisterwerk!“ sagte ich nach dem Lesen zu Arndt von Astrolibrium. Er hat mir das Buch geschickt, nachdem er es begeistert gelesen hat. Ich sollte es lesen, meine Meinung war gefragt, zumal er das Gelesene teilen, darüber sprechen wollte. Schließlich interviewte er Autor Patrick Ness zum Buch und schreibt über die emotionale Vorgeschichte.

Wir schreiben nun das Jahr 2017 und die Worte, die ihr gerade gelesen habt, verfasste ich vor 6 Jahren. Heute sollt ihr diese Worte endlich lesen können, mit dem Wissen im Kopf, dass die Verfilmung ab 4. Mai 2017 über die Kinoleinlwände flimmert. Heute nun die Worte zum Buch.

In Sieben Minuten nach Mitternacht…

…treffe ich auf Protagonist Conor. Er wächst mir sofort ans Herz. Es geht ihm nicht gut und er weiß genau, es erwartet ihn 7 Minuten nach Mitternacht der Albtraum, in dem das Monster zum Vorschein kommt. Dieses verschont ihn nicht mehr, seit seine Mutter in Behandlung ist, seitdem auch sein Leben aus der Reihe tanzt. Ein altes Wesen, die alte Weide vor dem Haus wird lebendig und stellt sich an Conors Seite. Schmerzhafte Tage begleiten ihn und auch die Nächte sind voller Geschichten.

Sieben Minuten nach Mitternacht ~ Patrick Ness

„Geschichten sind das gefährlichste auf der Welt. Geschichten jagen, beißen und verfolgen dich.“ (Seite 45)

Conor flüchtet vor sich, vor seiner Angst, aber er schafft es nicht. Die Angst muss besiegt werden und das Monster macht ihm Angst, nimmt ihm diese aber auch genauso sehr. Eine Mutter gehen lassen, wobei man sie nie gehen lassen will. Seine Mutter gehen lassen, damit endlich ihre Schmerzen aufhören, dies ist sein größter Wunsch, aber auch der grausamste zugleich. Einen Menschen den man liebt, verlieren wollen, wobei man es nur wegen der erdrückenden Situation möchte. Conor schwankt, sein Leben schwankt, sein Inneres schwankt. Es ist alles bedrohlich und die Schuldgefühle wegen seiner Denkweise erdrücken ihn.

„Du hast es dir gewünscht, dass der Schmerz aufhört. Dein eigener Schmerz. Der dich so einsam gemacht hat, Das ist der allermenschliste Wunsch, den es gibt.“ (Seite 200)

Verlust

Er darf sich nicht selbst verlieren, aber er möchte auch nicht seine Mutter verlieren, ein Strudel, der sehr gefährlich ist und aus dem er sich herauswinden muss, um nicht selbst unterzugehen. Das Monster greift Conors Hand, versucht ihm zu helfen, zu lehren und Dinge aufzuzeigen, die ihm einen weiten Blick geben sollen.

Sieben Minuten nach Mitternacht ~ Patrick Ness

„Wer bin ich? Ich bin das Rückgrat, auf dem die Berge ruhen! Ich bin die Tränen, die die Flüsse weinen! Ich bin die Lunge, die den Wind atmet! Ich bin der Wolf, der den Hirsch…“ (Seite 44)

Ein Buch, was unter die Haut geht, ein Buch, was prägt, was zum Nachdenken anregt, was Emotionen auslöst, was sich ins Herz und in die Seele schleicht. Ein Buch welches Tränen zum Vorschein bringt, ein Buch, was dennoch ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wirklich ein magisches Buch. Sobald es sieben Minuten nach Mitternacht ist, denke ich an Conor.

Letztendlich: ein MUSS

„Weil Menschen komplizierte Geschöpfe sind.“ (Seite 201)

Eure
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