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„Der bleiche König“ von David Foster Wallace hält Hof in Deutschland

51JjHSIeeCLENDLICH IST ES SOWEIT! Die deutsche Fassung des letzten Romans aus der Feder von David Foster Wallace „The Pale King ist ab dem 7. November 2013 in Deutschland verfügbar. Unendliche Stunden hat der geniale Übersetzer und Foster Wallace-Kenner Ulrich Blumenbach damit verbracht, das Romanfragment aus dem Nachlass des legendären Schriftstellers für uns lesbar zu machen und als Der bleiche König“ erscheint der Roman im Verlag Kiepenheuer & Witsch.

Und nun hält „Der bleiche König“ Hof in Deutschland. Sein Erscheinen wird vom Verlags-Hofstaat und dem königlichen Übersetzer weithin in die Lande getragen und die Botschaft dringt sehr vernehmlich durch den Blätterwald. Benötigte man früher Herolde, um die Ankunft eines Königs zu verkünden, so bedient sich die bleiche Monarchie völlig neuer dynastischer Methoden.

Eine eigens erstellte Facebook-Seite wartet auf die treuen Vasallen und ab dem 20. Oktober beginnt ein Social Reading-Event der besonderen Art im Internet. Es handelt sich hierbei um eine kollektive, öffentliche Lektüre von »Der bleiche König«, mit Autoren und David Foster Wallace-Kennern wie Rabea Edel, Elmar Krekeler, Clemens Setz, Stefan Mesch, Hilmar Schmundt, Guido Graf und Ulrich Blumenbach.

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David Foster Wallace – Eine Kreuzfahrt, die ist lustig (oder?)

142_54229_117060_xxlDavid Foster Wallace und Auftragsarbeiten sind ein Kapitel für sich. Spätestens seit dem Buch Am Beispiel des Hummers sollte man nun wirklich wissen, was passiert, wenn man das „Wunderkind“ der US-amerikanischen Literatur dazu bewegt, seine Eindrücke für ein Magazin zu Papier zu bringen. So wurde aus der eigentlich beabsichtigten Gourmet-Empfehlung „FÜR“ den Hummer ein quicklebendiges Manifest gegen das Lebendkochen dieser anscheinend schmerzunempfindlichen Tiere.

Ihn im März 1995 auf ein Kreuzfahrtschiff zu entsenden, ihn zu einem Writer in Residence auf einem der modernsten Vergnügungsdampfer seiner Zeit zu machen und ihn dabei über das umfangreiche Verwöhnambiente an Bord schreiben zu lassen – nun – das war der ehrenwerte Ansatz des „Harpers Magazine“. Was daraus wurde: Die Mutter aller Kreuzfahrtbücher! Xenos

Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich. Wiederum ein Manifest, allerdings diesmal eines gegen die programmatische Entmündigung der Passagiere eines solchen Rundum-Sorglos-Erlebnisses unter dem Motto:

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David Foster Wallace – The Pale King – eine Kolumne

the_pale_king-9780241144800_xxlEs sind schwere Tage für Fans von David Foster Wallace. Vielleicht sind es sogar schwere Tage für die Anhänger der US-amerikanischen Literatur im Allgemeinen. Ja, vielleicht ist dies so. Zweifellos jedoch sind es schwere Tage für mich, da ich etwas fühle, das ich mir seit Davids Selbstmord im Jahr 2008 niemals vorstellen wollte.

Es ist noch dunkler geworden.

Durch seinen tragischen Freitod wurde mir das literarische Herz herausgerissen. Seitdem trage ich, um in Davids Bilderwelten zu bleiben, ein transplantiertes Außenkunstherz in einer Designerhandtasche mit mir durchs Leben – nur durch eine künstliche Lebensader mit meinem Körper verbunden. Und nun kommt ein dahergelaufener Straßendieb vorbei, entreißt mir die Handtasche und wirft sie, für wertlos und inhaltsleer befunden, in den nächstbesten Müllcontainer. Meinen Herzschlag höre ich nur noch leise und blechern in weiter Ferne, während es beginnt dunkel zu werden.

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David Foster Wallace – Eine Anstiftung zum Denken: „Das hier ist Wasser“

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David Foster Wallace wurde 2005 darum gebeten, vor Absolventen des Kenyon College eine Abschlussrede zu halten. Ein sonniger Tag erwartete die zukünftigen ehemaligen Studenten im Innenhof des Colleges. In schwarze Roben gehüllt und mit Doktorhüten auf den Köpfen erwarteten sie in Anwesenheit ihrer Familien den Auftritt des wohl stimmgewaltigsten amerikanischen Schriftstellers der Moderne – David Foster Wallace. XENOS

Sie alle kannten die Magie von „Unendlicher Spaß, sie alle wussten von der Sprachgewalt seiner Kurzgeschichten, wie Alles ist grün oder Am Beispiel des Hummers, und doch ahnte niemand, was er genau an diesem Tag zu sagen hatte. Gespannte Erwartung machte sich auf dem Platz und in den Gesichtern der Absolventen breit. Wer erwartet hatte, einen dem Anlass entsprechend gekleideten Eliteautor zu erleben, der wurde schnell eines Besseren belehrt.

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