Kategorie: Teamwork

„Wir sehen uns“ – Jenseitsnovelle – Matthias Politycki

Jenseitsnovelle - Matthias Politycki
Jenseitsnovelle – Matthias Politycki

„Wir sehen uns.“

Dieser Satz klingt mir in den Ohren, wenn ich das Buch sehe. Außerdem spielt sich vor mir der Trailer zum Buch ab und ein ganz bestimmtes Bild habe ich in meinem Kopf, selbiges liegt ausgedruckt in meiner eigenen Jenseitsnovelle. Kennt ihr das Gemälde namens „Toteninsel“? Ein magisches Bild für uns…

Ich bin gerührt, emotional, labil, Tränen laufen entlang meiner Wange und dennoch ist und kommt alles anders. Aber was da kommt und was Matthias Politycki mit seinen Worten erzählt, geht tief ins Herz, beflügelt aber dennoch ungemein.

Die größte Angst ist es mit jemandem im Streit auseinander gegangen zu sein und denjenigen dann nie wieder zu sehen. Genauso schlimm ist es auch, wenn man sich jemandem nicht mehr erklären kann, nichts mehr richtig stellen kann, nichts mehr, einfach nichts mehr tun kann, denn derjenige ist tot. Einfach tot, kein zurück holen mehr möglich.

Hinrich Schepp und Doro, ein eingespieltes Paar über viele Lebensjahre, ein gleichmäßiger Rhythmus. Doch heute scheint alles anders zu sein. Es riecht anders, es fühlt sich anders an und Schepp merkt, Doro ist tot. Beim Korrigieren seines Manuskript gestorben, einfach gestorben. Schepp wollte immer zuerst sterben, am See auf Doro warten, um dann gemeinsam weiter zu gehen. Schepp will Doro halten, vertreibt die lästige Fliege und versucht noch Wärme in ihr zu spüren. Liest, was sie zuletzt geschrieben hat, zwischen seine Zeilen. Aber da ist noch mehr, sie hat sein Manuskript weiter geführt. Sie hat sein Leben, seine biographischstes Werk verändert, ergänzt und korrigiert, Dinge erfahren, die sie nie erfahren sollte und ihm Dinge erzählt, von denen er nicht einmal etwas im Traum erahnen konnte. Gemeinsam wollten sie gehen, nun ist Doro gegangen und sie muss verletzt gegangen sein. Die Einsamkeit macht sich breit und mit ihr die Fragen nach dem richtigen Handeln.

Und nun? Eine Rechtfertigung unmöglich.

Und da ist es das Gefühl des Buches, was beim Lesen und darüber schreiben oder sprechen aufkommt. Das Gefühl in mir drinnen, tief drinnen, Schmerz, Trauer, eine Mischung aus Kloß im Hals, aber eher in der Magengegend. Und dann kommt das kleine Stückchen Glück dazu und ein winziges Lächeln,  das breiter wird.

Liebesgeschichte und Albtraum vereint Matthias Politycki in der Novelle, seiner „Jenseitsnovelle“.

„Wir sehen uns.“

[Lesung] 07.04.2011 – „Libellenfänger“ von Mustafa Faizades

STÄDTE LESEN.

Heute Abend wird es literarisch in Dresden. Literatwo begibt sich zur Lesung und plant zukünftige Projekte mit dem Dresdner Buchverlag.

Wie kommt das? Tatort Buchmesse Leipzig – Dresdner Buchverlagsstand

Dort haben wir Peggy Salomo kennen gelernt und das Buch „Libellenfänger“ von Mustafa Faizades ist uns gleich ins Augen gesprungen. Daraufhin hat uns Peggy Salomo, die heute Abend in Vertretung für den Autor liest, eingeladen.

Es wird spannend und sicher ein unerhaltsamer buchig-literararischer Abend.

Wer dabei sein möchte, der kommt zur Wallstraße 15 ins gemütliche Cafe ERDGESCHOSS Kaffeekultur. Gegen 20 Uhr geht es los.

Das als kleiner Vorgeschmack, denn weitere Berichte über das Buch und den Verlag werden folgen.

Kommst du auch vorbei? Wir sind gespannt!

P.S. Und wie es der Zufall bei Literatwo mal wieder will – der Autor wohnt in der Nähe von München und der Verlag sitzt in Dresden ;o)

Zur Lesungsseite geht es ganz einfach - Klick auf das Bild!

Ohnmachtsspiele – Georg Haderer

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Nach dem ersten Roman “Schäfers Qualen” , folgt mit „Ohnmachtsspiele“ nun der zweite Roman von Georg Haderer um den Major Schäfer.

Dieser hat nicht nur mit Morden und mehreren Leichen zu tun, sondern muss sich auch noch mit dem Ministerium ärgern. Auch persönlich geht es ihm nicht gut, er leidet unter Angstzuständen und Depressionen.
Schäfer setzt aber gern seinen eigenen Kopf durch und handelt lieber ohne andere. Als eine Leiche am Ufer gefunden wird, ist er zur Stelle und steigt wieder in seinen Beruf ein, obwohl er noch wegen psychischer Erschöpfung krankgeschrieben ist. Als eine weitere Frau ertrinkt, wird er sich seinem Gefühl immer sicherer. Es kann sich nicht um zwei Unfälle handeln, auch wenn dies dem Polizeipräsidenten am liebsten wäre. Schließlich wären dann die Fälle erledigt, man bräuchte keine weitere Ermittlungszeit verschwenden und auch kein weiteres Personal ordern, um die Morde aufzudecken. Sparen heißt das Motto, doch nicht mit Schäfer. Auch bei der nächsten Leiche, einem Junkie, wäre es am leichtesten, auf eine Überdosis zu schließen und die Akte für immer auf die Seite zu legen. Für Schäfer kann es sich nur um einen Serientäter handeln, der nach einem ganz bestimmten Muster mordet. Spielkarten lautet sein Schlüssel zum Lösen der Fälle. Auch wenn er noch so oft belächelt wird oder man ihm die Ermittlungen untersagen will, lässt sich Schäfer nicht davon abhalten. Er nimmt die Spur auf und koste es was es wolle.

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BIBLIOMANIE – Therapie in Leipzig ein Schlag ins Wasser

Alles begann, wie es eigentlich immer beginnt. Mit einem harmlosen Artikel auf dem Blog.Lovelybooks. Das Thema, zugegeben heikel, aber es war einfach an der Zeit einen Blick in den Zerrspiegel der eigenen literarischen Persönlichkeit zu werfen. Das Ergebnis: Eine brutale Selbstdiagnose. Ja – ich bin biblioman veranlagt, weise fast alle Symptome dieser immer weiter um sich greifenden Krankheit auf und komme schnell zu dem Ergebnis, mir nicht mehr selbst helfen zu können.

Erste Rückkopplungen zu besagtem Artikel Lebst Du schon oder liest Du noch ließen mich schnell erkennen, dass ich nicht ganz alleine bin auf dieser Welt und gemeinsam mit der ebenfalls schwer an Büchersucht leidenden Binea versuchte ich einen Ausweg aus der Sackgasse der Bibliomanie zu finden.

Was lag näher, als am schlimmsten Ort auf Erden, dort wo unsere Krankheit augenfällig wird, wir unser postlektorales Bücherzittern kaum unterdrücken können und wo alle modernen Mutationen dieser Erkrankung offen ans Tageslicht treten, einen ersten Versuch zur Selbstheilung zu unternehmen.

Ein Therapietreffen im Rahmen der Leipziger Buchmesse – das war der Plan und schnell fanden sich die ersten interessierten Erkrankten, die gemeinsam mit uns versuchten, einen geeigneten Termin für einen Sitzkreis zu finden.

Am Samstag, den 19.03. war es endlich soweit. In Bekenner-T-Shirts gekleidet erwarteten wir unsere Gäste inmitten einer freudig erregten Schar von Messebesuchern, die nicht den Hauch einer Ahnung hatten, welche Risikogruppe sich in unmittelbarer Nähe versammeln sollte.

Literatwo-Therapeuten – keine Kassenpatienten…
Dabei hatte es so gut angefangen…
Bibliomane Büchermenschen und ihre Pfleger
Verleger und Autoren sind jetzt auch keine große Hilfe…
Die bibliomane Flinte werf` ich lieber ins Korn.

Bitte weiterlesen auf dem Blog.Lovelybooks…….

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PS: Man berichtet über uns 😉

PS: Eine Therapiesitzung im Fokus der Online-Medien…

Sterben von Karl Ove Knausgård

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Warum in aller Welt sollte mich die autobiographische Lebensbeichte eines skandinavischen Autors interessieren? Warum sollte ich es mir antun, mich bereits heute darauf festzulegen, nach „Sterben“ auch noch weitere 5 – ich wiederhole 5 – Bücher dieses Mammutwerkes zu lesen? Was hat mir ein Norweger zu sagen, was ich nicht schon wüsste – und warum benötigt er dazu geschätzte 3500 Seiten? Wieso heißt der im nächsten Jahr erscheinende zweite Teil „Lieben“ – warum Lieben nach Sterben?

Und wäre der Originaltitel „Mein Kampf“ nicht der provokativ beste Titel für dieses Epos gewesen, wenn nicht… ja wenn…

Sollte das wirklich etwas für mich sein – so ganz tief von Innen heraus beantwortet – für mich?

Karl Ove Knausgård – „Sterben“ – wirklich die absolute literarische Sensation der letzten Jahre und zu Recht Dauergast auf norwegischen Bestsellerlisten? Bücher für mich? Bestimmt nicht – dachte ich mir….

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Hemmersmoor

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Ein fiktives Dorf im Norden Deutschlands.

Eine Beerdigung lässt Bekannte, Freunde und Feinde aufeinander treffen. Der Auslöser Beerdigung ist der Grund für Christians Erinnerungen.

Er wohnt in den USA und es verbindet ihn nichts mehr mit seinem alten Heimatdorf. Hemmersmoor – ein unscheinbares Stück Land, in dem Inzucht herrschte, jeder über jeden in der Nachbarschaft Bescheid wusste und immer bedingungslos gehandelt wurde.

Christian trifft auf Alex Frick, Martin Schürholz und Linde Janeke. Anke Hoffmann wird im Sarg, auf dem das Familienwappen von Kamphoffs prangt, von drei Männern zur offenen Grube getragen. Es gibt nun nur noch eine Handvoll Bewohner, die wissen, was damals war, welche Unglücke passierten, wo welche Räder im Dreck liefen und wer Recht und wer Unrecht hatte.

Schweigen diese weiterhin, bleibt alles unter den Wissenden und wird nicht nach außen dringen. Wird weiterhin der Märchencharakter beibehalten. Christian wirft einen langen Blick zurück, die Beerdigung weckt die Erinnerungen und lässt im Rückblick alle anderen damals Lebenden wach werden. Das damalige Hemmersmoor und deren Bewohner geben nichts als die Wahrheit preis.

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Unser Jakobsweg im Februar

Der Februar neigt sich dem Ende. Im Februar hieß es – Projekt Jakobsweg – aller guten Dinge sind drei.

Man munkelt, was hinter den Kulissen von Literatwo so passiert, vor allem wenn es um das Thema Jakobsweg geht.

Spione haben einiges zu berichten. Was? Richtig handfestes kann noch nicht bekannt gegeben werden, aber es wurde beobachtet. Im Februar schienen die Tage in der Wochenmitte interessant zu sein. Es wurde beobachtet, dass Mr. Rail an drei Tagen länger in München blieb. Er wurde in der Nähe vom Hauptbahnhof beobachtet. Allerdings schien der erste Mittwoch doch nicht zu passen, da wirkte er etwas konfus und blieb doch nicht wesentlich länger in der Stadt. Der darauffolgende Mittwoch schien der gewisse Tag zu sein, was auch immer da passieren sollte. Doch auch da kam etwas dazwischen und er sprach unverständliche Sätze am Telefon. Wen er anrief ist bis heute unklar. Der dritte Mittwoch war dann der richtige. Er blieb etwas länger in der großen Stadt an der Isar und wurde eine zeitlang nicht gesehen.  Vermutlich hielt er sich in einem Gebäude auf und schien dort einen wichtigen Termin gehabt zu haben. Gut gelaunt kam er nach einem Termin, man vermutet er hat nicht nur eine Person getroffen, wieder in die Nähe des Hauptbahnhofs und telefonierte vor Freude stahlend. Mit wem? Auch unbekannt. Es gibt schon eine Menge Spekulationen und eine heiße Spur, aber richtig handfestes gibt es nicht zu berichten.

Das Team Literatwo scheint einiges geplant zu haben, aber es wird alles von einem blickdichten Schleier umhüllt. Auch Binea wurde beobachtet. Es liegt schließlich auf der Hand, das die Bloggertätigkeiten und Projekte gemeinsam abgestimmt werden. Der Blick nach Dresden brachte aber auch nicht viel. Die Anzahl der Telefonate war relativ konstant, die Gesprächspartner allerdings sind auch hier nicht zu entschlüsseln. Zwei Hinweise gab es dann doch. Die Lesung mit Brigitte Riebe schien etwas mit dem geplanten Jakobswegereignis zu tun zu haben und auch Name der Jakobswegbuchautorin Carmen Rohrbach fiel. Aber ob das nur eine Ente war, es ist noch nicht heraus. Einzig bekannt ist, Brigitte Riebe hat am Donnerstag aus ihrem neuen Buch gelesen, in dem taucht wohl der Jakobsweg auf.

Ergebnis: Literatwo hat ein Projekt in Planung, es scheint Mitwirkende zu geben, die namentlich noch unbekannt sind und vor der Buchmesse soll auf dem Teamblog Literatwo etwas enthüllt werden.

Bildlich und in Schrift und Farbe konnte allerdings ein Beweismittel sicher gestellt werden. Es muss im Februar etwas passiert sein, denn bei Binea und Mr. Rail wurde das monatliche Kalenderblatt gefunden. Ein handfester Beweis der mit dem Jakobsweg in Verbindung steht.

Fortsetzung folgt…im März wird es wieder neue Spuren geben, was den Jakobsweg betrifft und bis dahin laufen sich die beiden wohl weiter literarische Leseblasen.

Ultreia!

Eine Autorin – ein Rätsel – die Auflösung – Brigitte Riebe

Das dritte Autorenrätsel von Literatwo strebt seiner Auflösung entgegen und wir haben uns einmal mehr über die enorme Resonanz gefreut. Eigentlich waren wir der Meinung, dass es wirklich mit unseren Tipps kaum lösbar ist, aber es scheint in Zeiten moderner Medien möglich zu sein, auch dieses Rätsel zu knacken – und wir wissen es: Ihr seid Profis! Unbestritten!

Unsere gesuchte Münchner Autorin ist die vielseitige und renommierte Schriftstellerin BRIGITTE RIEBE. In der speziell erstellten Assoziations-Wortwolke könnt Ihr all die Begriffe sehen, die aus dem Rätsel heraus mit ihr verbunden werden können. Kompliment an alle Teilnehmer – keine einzige falsche Lösung liegt uns vor und sehr nette Mails haben wir erhalten. Wir werden die Rätselserie fortsetzen!

Die Brigitte Riebe Assoziations-Wolke
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Jacob beschließt zu lieben

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In der Weltliteratur gibt es einen Jungen, der beschloss nicht mehr zu wachsen, um dem Irrsinn der Welt zu entfliehen. Mit einer Trommel aus Blech bewaffnet wird er zum Symbol der Verweigerungshaltung gegenüber dem Unabwendbaren. Oskar Matzerath beschloss ein Kind zu bleiben. Die Blechtrommel gelangte zu Weltruhm.

Jacob beschließt zu lieben

Ungewöhnlich mutet der Titel des Romans von Catalin Dorian Florescu an. Rational eine emotionale Ebene anzustreben scheint ebenso unmöglich, wie sich dem Wachstum zu verweigern. Assoziativ gehen Jacob und Oskar Hand in Hand durch die gleiche Epoche der Weltgeschichte – jeder auf seine Weise, unverwechselbar – in meinem Herzen jedoch eng miteinander verbunden. Nicht nur der gemeinsame Geburtszeitpunkt Anfang der zwanziger Jahre und die Erzählperspektive Anfang der fünfziger Jahre, auch die näheren Umstände der Geburten lassen mich die Nähe der beiden Protagonisten zueinander fühlen.

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BOY 7 – Ein Roman wirft eine Frage auf…

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Stell Dir vor, du kommst auf einer glühend heißen, kahlen Grasebene zu Dir und Du weißt weder, wohin Du unterwegs bist, noch, woher Du kommst.

Du weißt nicht einmal, wie Du heißt. Die einzige Nachricht auf Deiner Mailbox stammt von Dir selbst:

„Was auch passiert, ruf auf keinen Fall die Polizei.“

Wer bist Du? Wie bist Du hierhin geraten? Und wem kannst Du vertrauen?

Diese Einleitung in Verbindung mit dem appetitanregenden Klappentext haben Literatwo dazu gebracht, BOY 7″ gemeinsam zu lesen und zu einem wichtigen Gesprächsthema zu machen. Inhaltlich wäre es fatal, zu viel zu verraten – jedenfalls an dieser Stelle. Man sollte sich auf das Buch einlassen, der Konstruktion der Geschichte vertrauen und sich dann  jedoch nicht wundern, wenn sie zupackt. Die Handlung – unnachgiebig!

Unsere Rezensionen haben wir gleichzeitig zu diesem Bericht im Forum Lovelybooks eingestellt, um einen voneinander unabhängigen Blick auf den Roman zu ermöglichen. Viel wichtiger ist uns in diesem Zusammenhang allerdings die zentrale Leistung des Buches und die Gedanken, die es bei uns ausgelöst hat!

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