Das dritte Licht ~ Claire Keegan

Kein einfaches Thema verbirgt sich im Roman „Das dritte Licht“ oder findest du es einfach, ein kleines Mädchen, dein kleines Mädchen einfach zu anderen Leuten zu geben?! Für mich persönlich ein sehr emotionales Thema und Claire Keegan hat viel Herz in eine Geschichte gesteckt, die es vielleicht so gegeben hat.

Auf nach Irland – 1980er Jahre…

Licht

Es sind die Kinsellas, zu denen das namenlose Mädchen von ihrem Vater gebracht wird. Wir wissen nicht, ob die Liebe wirklich fehlt, wir ahnen aber sehr, dass es so ist, denn das Mädchen erfährt zum ersten Mal, was es heißt, eine Familie zu haben.

Ich habe mit dem Mädchen gezittert, als es ihr Zuhause verlassen musste. Der Grund – ein neues Geschwisterkind, die Eltern bekommen sie nicht mehr ernährt, sie kann fort, so lange sie will. Sie muss fort, wenn es ihr besser gehen soll. Zum Glück wird sie an die Kinsellas gegeben, ein großer Schritt. Ein neues Leben – vorsichtig tastet sie sich an ihre neuen Eltern heran, lernt Haus und Hof kennen. Ihre neue Mutter, ihren neuen Vater und sie selbst mitten im Wachstum.

Claire Keegan erzählt uns von einem Mädchen, welches anfängt, das Leben zu genießen. Anfängt, Wurzeln zu schlagen und sich traut, wie eine Schnecke aus ihrem Haus zu kommen. Nach und nach werden ihre Schritte in ihrem neuen Zuhause sicherer, sie kommt an, blüht auf. Und obwohl es im Haus keine Geheimnisse gibt, erfährt sie ein Geheimnis, welches das Licht verändert.

Was dann kommt, hat mein Herz gebrochen und ich bin immer nach am Verarbeiten der letzten Situationen. Ein polterndes Ende…

Das dritte Licht ~ Claire Keegan

Gefühlsübertragungen

„Das dritte Licht“ (Steidl) von Claire Keegan hat mich tief berührt und das mit einer sehr schnell erzählten Geschichte. Doch genau diese recht schmal bedruckten 95 Seiten haben enormen Tiefgang und lassen die Gefühle von uns LeserInnen wie die Wellen auf einem stürmischen Meer schaukeln. Zwischen den Worten ist so viel Liebe verankert, so viel Verständnis, so viele Kindergedanken. Es wird ganz viel nicht ausgesprochen, was in keiner Weise schlimm ist. Claire Keegan baut in ihrem Roman auf Gefühlsübertragung, so will ich es nennen. Sie lässt ihren Charakter ohne Worte verstehen, auch wenn gesprochen wird. Ganz großartig, beeindruckend verfasst!

Wenn die Kinsellas das Mädchen nicht genommen hätten, hätte ich es aus dem Buch geholt, so sehr ist es mir ans Herz gewachsen. Keine einfache Geschichte, denn diese Ungewissheit ist es, die zwischen den Seiten klebt. Wird das Mädchen nach Hause müssen? Kann es für immer bleiben und gibt es im Haus wirklich keine Geheimnisse?

Ich bin zwar keine Filmeguckerin, aber ich werde mir wohl die Verfilmung anschauen, mit großen Erwartungen.

Über dieses Buch muss gesprochen werden und es braucht mehr Kinsellas auf der Welt, die sich Kinder annehmen und Familie schenken.

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