David Foster Wallace – Literatwo und „Unendlicher Spaß“

d-f-wallace-unendlicher-spass

Drei Jahre sind inzwischen vergangen und es wird Zeit, einen Blick zurück zu werfen und darüber nachzudenken, was jener Klotz von Buch, jenes Mammutwerk Unendlicher Spaß von David Foster Wallace bei mir langfristig ausgelöst hat. Und nicht nur bei mir alleine. Xenos

Im Jahr 2009 war es eine bewusste Leselebensentscheidung, dieses Buch zu lesen. Es galt als „en vogue“ und bei näherer Betrachtung konnte man feststellen, dass viele Leser, die sich in ihrem Umfeld mit diesem weißen Ziegelstein zeigten, diesen lediglich als intellektuelles Statussymbol bei sich trugen – gelesen hatten es nicht viele. Geredet hat plötzlich jeder darüber.

Das sollte mir so nicht passieren. Ich entschied mich dazu, alle Lesepläne über Bord zu werfen und mich dann doch für insgesamt mehr als zwei Monate aus dem Vielleser-Leben abzumelden und in einem Werk zu versinken, das so viel Tiefe bot, dass man in diesem Bermudadreieck der US-amerikanischen Literatur verschwinden konnte.

(mehr …)

Bücherzuhause gefunden!

Danke für die Ideen und fürs Helfen!

Vor über einem Monat habe ich euch gefragt, wohin ihr eure Bücher geben würdet, wenn ihr euch trennen wollt oder trennen müsst.

Über 80 Bücher sollten ein neues Zuhause finden, so war mein Plan und ich dachte mir, wenn ich nicht euch fragen, wen sonst?

Mit diesem Artikel möchte ich mich bei euch allen bedanken. Über 30 Kommentare sind unter dem Artikel – Bücher suchen ein Zuhause zu finden, mit zahlreichen Ideen.

Diese sind alle notiert, denn es wird sicher mal wieder etwas voller in den literatwoischen Wänden und ein paar Bücher müssen das Zuhause wechseln.

Mit den 80 Büchern ist nun folgendes passiert…

drei Bücher sind aus der literatwoischen Villa in Deutschland, ins Bücherland Österreich gezogen. Eveline Groß kümmert sich ab sofort liebevoll um sie. Leider konnte aus diesem Grund kein Foto der Übergabe gemacht werden 😉 Als Dank für die Bücher schickte sie uns etwas, was wir richtig einsetzen wollen und werden.

Andrea Zeige – Katja Ezold

zwei Bücher sind in die Hände von Andrea Zeige geraten, welche auch diesen zwei Buchperlen ein gutes Zuhause bietet

fünf Bücher hat sich Katja Ezold ausgesucht, denn genau diese Bücher stehen seit langem auf ihrer Wunschliste

Frau Ast ist erst vor drei Tagen über den Artikel gestolpert und gibt den ganzen Psychothrillern und Krimis einen mörderisch guten Platz im Buchregal, neun Bücher sind es insgesamt.

– alle anderen über 60 Bücher werden in den nächsten Tagen umziehen. Sie sind schon voller Vorfreude, denn es geht in das Lachen helfen Zuhause, um zu helfen. Die Bücher übergebe ich an Daniel Weide, er ist Repräsentant von Lachen helfen e.V. in Leipzig. Mit seinem Glücksrad oder der Tombola ist er immer wieder unterwegs und kann die Bücher als Gewinne einsetzen. Das eingenommene Geld kommt den Kindern in Kriegs- und Kriesengebieten zu Gute.

Daniel Weide – Lachen helfen e.V

Ich bin froh mit meinen Entscheidungen und froh euch gefragt zu haben. Erstens hattet ihr super klasse Ideen, zweitens habe ich bzw. haben wir viele neue Leseratten kennen gelernt und drittens ist es ein schönes Gefüh zu wissen, dass euch die buchigen Schätze, egal ob alt oder neu, nicht egal sind und es macht viel Spaß Bücher zu verschenken und glückliche Gesichter zu sehen 😉

Vielen Dank an alle und ich drücke die Daumen für Lachen helfen e.V., dass die Bücher bald ein schönes Zuhause finden und das viel Geld eingenommen wird, um die Kinder denen es nicht so gut geht, zum Lachen zu bringen.

DANKE – eure Literatwos

„Fünf“ – der Geocaching-Thriller aus Sicht des „Herrn der Koordinaten“

Das Geocaching in "FÜNF" von Ursula Poznanski im Visier
Das Geocaching in „FÜNF“ von Ursula Poznanski im Visier

Ein tödliches Spiel, Koordinaten des Grauens, ein Outdoor-Leichenteil-Puzzle, eine dunkle Spur in die Vergangenheit und ein GPS-Gerät als einzige Chance, der Fährte des Serientäters zu folgen.

„Fünf“ – Der Geocaching-Thriller von Ursula Poznanski hat uns an die frische Luft gebracht und in Dramaturgie und Charakterzeichnung überzeugt. Viele Geschichten verlieren sich im Lauf der Jahre – sie verschwinden inhaltlich im Einheitsbrei der Unterhaltungsliteratur. „Fünf“ wird nicht verschwinden. Die „Zutaten“ des Thrillers haben sich eingeprägt… das Motiv des Täters, seine perfide und intelligente Vorgehensweise und das Geocaching als zentrales Element des Plots.

Hier geht es zu unserer Buchvorstellung: Fünf von Ursula Poznanski

Mit einem Klick zur Buchvorstellung auf Literatwo...
Mit einem Klick zur Buchvorstellung auf Literatwo…

Es war unser erster Geocaching-Roman und wir haben uns natürlich gefragt, wie die große Gemeinde der Geocacher mit einem solchen Buch umgeht, wie man es liest und bewertet. Auf der Buchmesse in Leipzig ergab sich die Chance, diesen Fragen fundiert auf den Grund zu gehen.

Hier ist sie nun: Die Expertenmeinung zum Buch – der Blick auf die Koordinaten des Romans und niemand Geringerer als der Schriftsteller und Journalist Markus Gründel (in Fachkreisen oft „Geocaching-Papst“ genannt), Verfasser der Cacher-Bibel Geocaching – Basiswissen für draußen (erschienen im Conrad Stein Verlag) und selbst leidenschaftlicher Leser guter Bücher, „cacht“ sich „Fünf“.

Wir sagen schon jetzt TFTH (Thanks For The Help)…

Markus Gründel navigiert uns durch "FÜNF" von Ursula Poznanski
Markus Gründel navigiert uns durch „FÜNF“ von Ursula Poznanski

Ursula Poznanski gibt im Thriller „Fünf“ viele Ortsbeschreibungen nebst Koordinaten an, da hat man als Cacher natürlich nichts Eiligeres zu tun, als sich diese in Google-Maps und der GPS-Software/Karte anzuschauen und zu kontrollieren, ob die auch passen können – ich habe mir zusätzlich angeschaut ob (zu dem Zeitpunkt) auch entsprechende Caches auf www.geocaching.com (der größten Plattform) gelistet sind, was nicht der Fall war und somit nochmals positiv zu bemerken ist.

Die Orte passen auch super zu den Beschreibungen im Buch, was sie im Nachwort bestätigt und einräumt, dass sie für den ersten Fundort eine Felswand um 200m „verschieben“ musste, aber das finde ich absolut okay.

Fatal wäre es, wenn die Koordinaten eben irgendwo in Österreich wären, also die Wiese läge mitten im See oder auf der Autobahn… Irgendwo hat sie auch eine Brücke über die Autobahn benannt/mit Koordinaten versehen, was auch wieder passt.

Fazit: super sauber ausgearbeitet, man merkt schon, das sie selbst cacht.

Markus Gründel: Geocaching-Romane auf dem Prüfstand
Markus Gründel: Geocaching-Romane auf dem Prüfstand

Sehr gut haben mir auch die Rätsel gefallen. Bei einem anderen aktuellen Thriller mit Geocaching-Schwerpunktmit namens Todesfinal hat  sich der Autor einfach der „One-Time-Pad-Methode“ bedient, d.h. man hat:

  1. den zu verschlüsselnden Text, 
  2. den Schlüssel, was 
  3. den verschlüsselten Text ergibt.

Damit kann mal praktisch alles verschlüsseln, wie man lustig ist und der Leser kann es meist nicht nachvollziehen, lediglich die Zeichenlänge der ver- und der entschlüsselten Botschaft müssen gleich sein, und wenn der Schlüssel nicht als Text angegeben wird, kann man alles machen – das fand ich bei „Todesfinal“ langweilig bzw. „sich einfach gemacht“.

Die Rätsel von Ursula Poznanski sind komplett nachvollziehbar und immer etwas anders gelagert – auch da sieht man meines Erachtens. dass sie cacht, denn jeder Cacher, der das Buch liest und „was auf sich hält“ wird die ganzen Geocaching-Details nachvollziehen und würde in den einschlägigen Foren sofort losmeckern, wenn im Buch was nicht stimmt.

Die Geocaching Community hat bei "FÜNF" nichts zu meckern...
Die Geocaching Community hat bei „FÜNF“ nichts zu meckern…

Was die Handlung betrifft, war ich in den Bann gezogen, hätte mir etwas weniger von der verkorksten Situation Beatrix und dafür mehr von Florin und Stefan gewünscht – aber war so auch absolut Top zu lesen.

Jetzt will ich über den Inhalt nicht mehr verraten 😉

…außer, dass es bis zum Schluss spannend bleibt und insgesamt sehr schlüssig ist – ohne (auch das ist für die Szene immer sehr wichtig) das sich jemand aus der Szene bzw. die Szene selbst in irgendeiner Form lächerlich gemacht, oder falsch dargestellt fühlen kann.

An einigen Stellen musste ich auch schmunzeln, wo es um die „Datenanfragen“ bei www.geocaching.com und deren breitwillige Kooperation ging – hab ich mir so gedacht, „welch eine Werbung, ob Groundspeak wohl was investiert hat, um so dargestellt zu werden?“ 😉

Superbuch, volle 5 Sterne!

Experte - nicht nur auf seinem Gebiet: Markus Gründel...
Experte – nicht nur auf seinem Gebiet: Markus Gründel…

Dieser tiefe Einblick verleitet uns schon fast, selbst einen Account bei www.geocaching.com anzulegen und uns auf die Suche nach den Cahces dieser Welt zu begeben. Wir haben uns ein wenig mit der Sprache der Szene vertraut gemacht und laufen dank des „Gründels“, wie das Buch unseres Gastjournalisten liebevoll genannt wird, nicht mehr als Muggles durch die Welt. (Ihr habt richtig gelesen – Unwissende werden in der Szene mit diesem Harry Potter Begriff bezeichnet).

Markus Gründel liest gerade den Thriller „Knochenfinder, einen weiteren Roman mit Geocaching-Hintergrund. Wohl ohne Koordinaten, denen man folgen kann, aber scheinbar ein durchaus lesenswertes und spannendes Buch – nicht nur für Fans der Szene.

Wenn ihr nun Lust bekommen habt, „Fünf“ zu lesen, dann wisst ihr was ihr zu tun habt. GPS-Koordinaten des nächsten Buchladens eurer Wahl eingeben und los geht’s zur wilden Jagd…

Wenn ihr mehr zum Thema Geocaching wissen wollt, dann empfehlen wir euch Den Gründel und mit ein wenig Glück könnt ihr ihn heute noch gewinnen. Schaut einfach bei Facebook auf der Seite der „Outdoor-Verlage“ vorbei. Dort könnt ihr ein Bild finden, das zu diesem Artikel passt und wenn ihr dort beschreibt, was euch an der Welt der Outdoor-Koordinatenjagd fasziniert, dann besteht die gute Chance einen echten „Gründel“ zu gewinnen…

Mit einem Klick zu den Outdoor Verlagen…

TFTC (Thanks For The Cache) 😉

„Fünf“ – Der Poznanski-Thriller mit tödlichen Koordinaten

FÜNF - Unser drittes Buch von Ursula Poznanski
FÜNF – Unser drittes Buch von Ursula Poznanski

„Fünf“ scheint eine magische Zahl zu sein. Haben wir doch erst über „Fünf Männer für mich“ von Annette Meisl geschrieben – schreiben wir jetzt über Fünf von Ursula Poznanski.

„Fünf“ ist schon unser drittes Buch von Ursula Poznanski, welches wir gemeinsam lesen und bereits in den Gesprächen auf der Messe mit ihr, stieg unsere Neugier darauf. Ein dritter Roman, aber nicht aus dem Bereich Jugendliteratur. Nein – diesmal wagt sie den Schritt in Richtung Thriller und zwar für Erwachsene. Sie reiht sich auf dem Büchertisch neben Sebastian Fitzek und Arno Strobel ein. Wir denken mit Erfolg, denn „Fünf“ hat Literatwo sehr beeindruckt, soviel sie vorab gesagt.

Ein Buch, das wir diesmal nicht mit den beiden anderen großartigen Werken „Erebos“ und „Saeculum“ vergleichen können. Hier wollen wir dennoch erwähnen, dass diese Bücher in eurem Bücherregal nicht fehlen dürfen, besonders „Erebos“ nicht. Für uns ein Roman der ewig in Erinnung bleiben wird, weil er so stark geschrieben ist und die ganze Grundidee bisher noch nicht übertroffen werden konnte.

(mehr …)

„Fünf Männer für mich“ – Annette Meisl im Interview

Monogamie war gestern - Polygamie ist heute
Monogamie war gestern – Polygamie ist heute

Literatwo mal anders…das ist auch heute wieder Programm.

Wir haben euch bereits im Artikel „Strichlisten- & Skandalbücher“ angekündigt, dass wir Annette Meisl so einige Fragen gestellt haben. Das Buch hat viele Fragen hervorgerufen, denn die Neugier ist geweckt, schließlich kennen wir uns mit SEXperimenten nicht aus.

Falls Fragen aufkommen…nein es wird hier auf Literatwo keine Polygamie geben, wir bleiben literatwoisch monogam und das ist auch gut so. Aber – drüber lesen ist etwas völlig anderes und wir bewundern den Mut der Autorin offen und ehrlich darüber zu schreiben. Hut ab und großes Kino!

Außerdem sorgen wir gern für Abwechslung und da wir schon „groß“ sind, können und schreiben wir auch über diese Themen. 😉

(mehr …)

DER AUFRECHTE MANN von Davide Longo

https://i0.wp.com/ecx.images-amazon.com/images/I/51k9avEjqZL._SY344_BO1,204,203,200_.jpg?w=640

„Kurz vor dem Einschlafen hatte er den Eindruck, zum ersten Mal die ganze Schrecklichkeit dessen zu erahnen, was vorging. Eine neue Zeit begann, eine nackte Zeit, die Dauer verhieß und deren Schlüsselbegriff „ohne“ sein würde, wie der der vorangegangenen Epoche „mit“ gewesen war.“

An der Seite von Leonardo begeben wir uns in diese neue dauerhafte Zeit, in der nichts mehr ist, wie es einmal war. Schleichend aber unaufhaltsam beraubt das „Ohne“ jenes zur Gewohnheit gewordene „Mit“ jeglicher Grundlage und katapultiert den Menschen an den Boden der lehrbuchkonformen Bedürfnispyramiden.

Italien ohne Benzin, ohne funktionierendes Währungssystem, ohne staatliche Ordnung, ohne Internet und Telefon, ohne Güterverkehr, ohne jegliche Struktur… Ein Italien in nicht so ferner Zukunft, so ganz ohne alles, was Sicherheit und Leben verspricht.

Hier lebt Leonardo – 52, Schriftsteller, Intellektueller, gescheiterter Professor, geschieden – inmitten dieser um sich greifenden Leere und versucht sich abzufinden. „Es wird schon wieder gut“ – so sein Denken. „Ich komme schon damit zurecht“ – so sein Gefühl… „Es könnte schlimmer sein“ – so sein Trugschluss.

(mehr …)

Strichlisten- & Skandalbücher

Strichlisten - Cover
Strichlisten – Cover

Nein – diese beiden Bücher haben inhaltlich absolut nichts miteinander zu tun. Nicht im Geringsten. ABER – eine Gemeinsamkeit gibt es schon, denn auf beiden Buchcovern sind Strichlisten vorhanden.

Unseren literatwoischen vier Augen mussten beim Blick auf das Cover von „Fünf Männer für mich“ sofort an „Tote Mädchen lügen nicht“ denken. Wir haben euch das Hörbuch, wie auch das Buch mit der 13-ner Strichliste, das in keinem Jugendbuchregal fehlen sollte, vor einiger Zeit vorgestellt.

Auf dem Roman von Annette Meisl finden wir nun 5 Striche vor, welche für genau fünf Männer stehen.

Fünf Männer - Fünf Striche - Ein SEXperiment...
Fünf Männer – Fünf Striche – Ein SEXperiment…

Literatwo begibt sich noch einen Schritt in Richtung Erwachsenenliteratur. Nachdem wir festgestellt haben, dass „Schoßgebete“ kein Skandalbuch ist, hätte Meisls Buch allerdings großes Potenzial dazu.

Offen – ehrlich  – polygam. Diese drei Worte leuchten dem Leser in pink entgegen, wenn man das Buch wendet. Fünf Männer für mich – fünf Männer für Annette Meisl. Die Kölnerin schreibt wirklich spritzig, frisch, frei von der Leber weg, was sie in ihrem Leben erlebt hat, was sie denkt und was sie fühlt. Wir haben auch ein Interview mit ihr geführt, was unsere Fragen mehr als beantwortete.

Vier Jahre wurde Annette Meisl von ihrem Ehemann betrogen, mit dem sie über 15 Jahre ihres Lebens glücklich verbrachte. Ihre persönliche Stunde „Null“ hatte geschlagen, als sie davon erfuhr. Annette zog sofort aus, suchte sich eine Wohnung und musste ihre Enttäuschung verkraften. Vertrauen wird ein Fremdbegriff für sie und die Abhängigkeit von einem Mann kommt für sie auch nicht mehr in Frage.

„Verwechsle es nicht mit Liebe, wenn jemand Zärtlichkeit in das Loch träufelt, das ein anderer mit dem Schlaghammer in dein Herz gebohrt hat!“

Annette Meisl will leben, sie will Spaß, sie will Abenteuer, sie will Sex und das mit mehreren Männern. Das 5L-Projekt kommt ihr eines Tages in den Sinn. Wie wäre es, wenn man als Frau 5 Lover hat, mit denen alle Fantasien ausgelebt werden können. Ein Selbstversuch bei dem sie testen will, ob sie mit fünf Liebhabern leben kann und sie möchte herausfinden, ob das auch für andere Frauen umsetzbar ist. Dieses Projekt stellt sie ihrer Freundin Anna vor und begibt sich auf die Suche nach nicht nur einem, sondern nach fünf neuen Partnern.

Annette Meisl_Fünf Männer für mich_spacer

Dabei legt sie es nicht darauf an, fünf Männer zu betrügen. Nein – sie stellt Regeln für ihr SEXperiment auf und wendet ihre 6 selbsterstellten Regeln an.

Regel Nr. 1: schreibe fünf Traumkanditaten auf einen Wunschzettel

Regel Nr. 2: Offenheit & Ehrlichkeit sind wichtig, kein Mann hat Exklusivrechte, jeder Lover erfährt vor dem ersten Sex, was Sache ist

Regel Nr. 3: jeder Mann hat das gleiche Recht wie die Frau – mehrere Partnerinnen sind erlaubt

Regel Nr. 4: es soll aktiv nach Lovern gesucht werden

Regel Nr. 5: aus der Sexualität ein eigenes Forschungsprojekt machen

Regel Nr. 6: zeitliches Limit von zwei Jahren in der das oberste Gebot ist, keine feste Beziehung einzugehen um das Projekt nicht scheitern zu lassen

Annette Meisl_Fünf Männer für mich_spacer

Das SEXperiment von Annette Meisl beginnt und es folgt eine Zeit voller Abenteuer. Die Liebe und die Eifersucht sind ihre härtesten Gegner gegen die sie ankämpfen muss, um ihr Projekt erfolgreich zu leben.

„Liebe heißt eben nicht nur, Menschen loszulassen, wenn sie gehen wollen. Liebe bedeutet auch, den anderen festzuhalten, bevor er fällt.“

Ein erotischer Abenteuerroman – ein SEXperiment – ein mehr als offener und mutiger Einblick in Annette Meisls Leben. „Fünf Männer für mich“ – facettenreich, lustvoll, interessant – Meisl nimmt kein Blatt vor den Mund und scheut sich nicht vulgäre Worte bei ihren allgemein bekannten Namen zu nennen.

Annette Meisl öffnet mit ihrem 5L-Projekt neuen Frauenwelten und lässt tief blicken.

SEXperiment - ein Skandal?
SEXperiment – ein Skandal?

Ist dieses Buch ein Skandal? 

Es geht um Liebe, Sex und Polygamie – ein Tatsachenroman von einer mit beiden Beinen fest im Leben stehenden Frau. Nicht irgendeine Frau, nein Annette Meisl, Dolmetscherin, Moderatorin, Küstleragentin und Besitzerin eines Zigarrenladens, wie auch Zigarrensalons mit dem Namen La Galana in Köln.

Ist das nicht skandalös?

Annette Meisl weicht mit ihrem SEXperiment völlig von der gesellschaftlichen Norm ab, sie ist nicht monogam, sondern bekennt sich öffentlich zur Polygamie und hilft Frauen mit ihrem Selbstversuch zu neuen Ansichten und Selbstvertrauen.

Auf dem Cover finden wir das Wort SEX vor, was auf Charlotte Roches Roman nicht erwähnt wird. Bereits der Titel hat das Potenzial zum Skandal. Skandalös geht es auch gleich weiter, denn Annette Meisl schreibt über ihr Leben und lässt keine Protagonistin sprechen. Hier liegt ein Buch vor, bei dem sich alles fast ausschließlich nur um Sex dreht.

Ist Annette Meisl nicht so prominent wie Charlotte Roche, um die Medien auf sich zu ziehen? Dieses Buch erregt wahrlich größere Aufmerksamkeit, zudem es noch in die Kategorie Ratgeberbuch einzuordnen ist.

Annette Meisl hat alle literatwoischen Fragen beantwortet
Annette Meisl hat alle literatwoischen Fragen beantwortet

Diese Fragen wollten wir unbedingt der Autorin selbst stellen und baten sie, uns ein Interview zu geben. Annette Meisl ist absolut sympathisch, willigte ein und bald gibt es hier mehr zu lesen, um und über das SEXperiment-Buch 😉

Skandal oder kein Skandal – unsere Meinung steht fest. Wir können und wollen Annette Meisl in keine Schublade stecken, finden das Buch auch nicht skandalös, aber mehr als aufschlussreich. Wir ziehen den Hut vor dem Mut der Autorin es geschrieben zu haben, wie auch dem Mut des Verlags, es  veröffentlicht zu haben.

Literatwo mal ganz anders – ein literatwoiches BuchSEXperiment.

Mister Pip weckt Große Erwartungen!

„Große Erwartungen“ mit Mister Pip und „Mister Pip“ über Mister Pip…

Mister Pip – wer ist Mister Pip?

Was hat Charles Dickens mit diesem Buch zu tun, zumal der Autor von „Mister Pip“ Lloyd Jones ist?

Zwischen diesen beiden Autoren ist ein dickes Wortband verknüpft, denn Pip ist eine dickens`sche Romanfigur aus „Große Erwartungen„. Literatwo hat sich in der Weihnachtszeit Charles Dickens zugewendet und zudem haben wir im Feburar seinen 200. Geburtstag gefeiert.

Mr. Rail hat sich tief in Große Erwartungen hineinfallen lassen und immer und immer wieder haben wir über dieses großes Werk gesprochen. Der zusätzliche Tiefgang wird durch Gespräche und das darüber Schreiben erzeugt und im Fall „Mister Pip“ gab das Schreiben den Ausschlag.

Mandy Ehrentraut hat auf Facebook mit uns Kontakt aufgenommen, als sie sah, dass Mr. Rail Große Erwartungen liest und empfahl uns beiden, unbedingt in Mister Pip einzutauchen. Sie selbst hat im Roman von Jones einen wahren Buchschatz entdeckt und nach diesem Roman die Lust verspürt sich bald in Große Erwartungen zu begeben, um Pip wieder zu treffen.

(mehr …)

Literatwo – Der Literaturfestblog in Meißen

Literaturfest Meißen vom 6. bis 10. Juni 2012 - Wir sehen uns...

Betriebsamkeit im mittelalterlichen Stadtkern. Plätze werden geräumt, Bühnen aufgebaut, Strohsäcke auf Wiesen verteilt, Kirchen festlich geschmückt und Säle dekoriert. Während man auf die Ankunft des „fahrenden Volkes“ wartet, richtet sich alles auf das große Treffen aus.

Kein gewöhnliches Fest wird hier vorbereitet – ganz und gar nicht. Das „fahrende Volk“ besteht nicht aus Gauklern und brotlosen Minnesängern und wir sprechen nicht von einer längst vergangenen Zeit. Auch wir werden unsere Zelte in diesem verträumten Städtchen aufschlagen und dort verweilen.  Mehr als buchig wird es dort zugehen und die Macht des geschriebenen und erzählten Wortes wird die alten Stadtmauern zu einer uneinnehmbare Festung der Literatur machen.

Meißen - die Lesetafel ist reichhaltig gedeckt...

Das Literaturfest in Meißen
vom 6. bis zum 10. Juni 2012
 Ein Fest fürs Lesen! 

Das malerische Meißen mit seinen magischen Leseplätzen...

Das malerische Meißen verwandelt sich gerade zum Marktplatz der Literatur und stellt sich selbst dabei so wenig wie irgend möglich in den Mittelpunkt. Kirchen und sogar Schiffe werden zu einzigartigen Leseplätzen und die Besucher danken dies seit Jahren mit Bewunderung und großer Resonanz. Eine ganze Stadt im Dienste und im Zeichen der Literatur… wie sympathisch ist das denn?

Die modernen Nachfahren der großen Geschichtenerzähler können es kaum erwarten, bis sie ihre Werke so publikumsnah wie an kaum einem anderen Ort zu Gehör bringen können. Keine Barrieren trennen, keine Distanz verhindert Nähe – nichts steht zwischen Autor, Buch und Leser. Und derart ungefiltert erreichen die Geschichten die Ohren der faszinierten Menschen – wie von einem Lagerfeuer zum anderen, wehen die Botschaften von Platz zu Platz… und manchmal, wenn man ganz genau aufpasst, hört man, wie sich die Orks aus Mittelerde mit den Musketieren ganz leise vermischen… Aber da muss man schon ganz genau aufpassen 😉

Wir wissen, wovon wir reden. Literatwo fährt nicht zum ersten Mal nach Meißen, wir begeben uns nicht zum ersten Mal in das bunte Treiben auf Plätzen, Terrassen und in den Sälen einer mehr als ROMANtischen Kulisse.

Und nicht zuletzt – wir haben in unserem Leben schon sehr viel über dieses literarische Festival geschrieben! Kleine Auswahl gefällig? (hier weiterlesen…)

Unser drittes Literaturfest in Meißen - und doch eine Premiere...

Und doch ist es eine Premiere für uns. Wie dem aktuellen Newsletter zu entnehmen ist, wird sich auch unser Wohnzimmer in eine Meißner Lesestube verwandeln. Zum ersten Mal wird Literatwo zum offiziellen Literaturfest-Blog. Der moderne Slogan hierbei lautet:

„Ganz gleich ob auf iPad oder auf dem heimischen Computer, in diesem Jahr können Sie auch wieder von zu Hause das Literaturfest Meißen in Form eines Literaturfest Blog miterleben.“

Nun beginnen also auch wir mit der Vorbereitung auf unseren medialen Auftritt und wenn ihr unsere kleine Erfolgsgeschichte vom ersten Treffen bis zum heutigen Tag erlesen möchtet: Der aktuelle Newsletter stellt Literatwo auf der Grundlage eines umfassenden Interviews auf den Seiten 18 und 19 vor!

Hier geht es zum Newsletter mit der Vorstellung von Literatwo (S. 18 + 19)

Facebookseite und Blog bereiten sich auf das große Fest vom 6. bis zum 10. Juni vor und wir werden uns in die Karawane des fahrenden Volkes einreihen, um vor Ort über eine der schönsten Literaturveranstaltungen Deutschlands zu berichten. Und was für ein Programm dort auf uns – natürlich auch auf euch – wartet, welche Vielfalt interessanter Lesungsorte im Portfolio aufgeführt sind und unglaublich, wie modern ein Literaturfest in einer vom Mittelalter geprägten Stadt sein kann.

Der Kernpunkt des modernen literarischen Sängerwettstreits ist natürlich die Liste der Autoren – das absolute Who is Who namhafter Schriftsteller, die sich auf den unterschiedlichen Lesebühnen ein Stelldichein geben. Corinna Bomann, Jürgen Magister, Christiane Spies, Ernst Dollwetzel, Dirk Salomo, Anja Kümmel seien hier nur stellvertretend für ihre Gilde genannt. Und alle dürfen sich in völliger Sicherheit in der Stadt bewegen, steht doch das gesamte Literaturfest unter der bewährten Schirmherrrschaft des Bundesministers Thomas de Maizière, der es sich nicht nehmen lassen wird, selbst als Erzähler aufzutreten.

Von historischen Romanen über die legendäre Ritter- und Burgenzeit über die großen Geschichten der Renaissancevon Fantasy bis Poetry-Slam… das Feld ist weit – die Stadt ist groß und die Begeisterung wird anhalten… Und wir werden darüber schreiben und mehr… ihr dürft gespannt sein 😉

David Foster Wallace – The Pale King – eine Kolumne

the_pale_king-9780241144800_xxlEs sind schwere Tage für Fans von David Foster Wallace. Vielleicht sind es sogar schwere Tage für die Anhänger der US-amerikanischen Literatur im Allgemeinen. Ja, vielleicht ist dies so. Zweifellos jedoch sind es schwere Tage für mich, da ich etwas fühle, das ich mir seit Davids Selbstmord im Jahr 2008 niemals vorstellen wollte.

Es ist noch dunkler geworden.

Durch seinen tragischen Freitod wurde mir das literarische Herz herausgerissen. Seitdem trage ich, um in Davids Bilderwelten zu bleiben, ein transplantiertes Außenkunstherz in einer Designerhandtasche mit mir durchs Leben – nur durch eine künstliche Lebensader mit meinem Körper verbunden. Und nun kommt ein dahergelaufener Straßendieb vorbei, entreißt mir die Handtasche und wirft sie, für wertlos und inhaltsleer befunden, in den nächstbesten Müllcontainer. Meinen Herzschlag höre ich nur noch leise und blechern in weiter Ferne, während es beginnt dunkel zu werden.

(mehr …)