Silberregen glitzert nicht ~ Christine Werner

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C: Ja! Ein sehr wichtiges Buch

Emely ist Quizshowfangirl und sie feiert es, zusammen mit ihrer Mama zu raten. Sie liebt es, selbst Fragen zu stellen und die dazugehörigen Antworten zu entwerfen. Sie ist nicht nur im Quizzen gut, sondern auch im Skaterpark. Emely wird bewundert, mit welcher Leichtigkeit sie auf ihrem Board steht und die Halfpipe bezwingt. Auch in der Schule ist sie gut und kommt dank ihres besten Freundes selten zu spät. Und zu Hause? Da muss Emely gut sein, denn niemand soll merken, dass alles irgendwie anders ist und immer schlimmer wird…

Silberregen

Sie bringt ihre Schwester in die Krippe, ihren Bruder in den Kindergarten und versucht den Haushalt irgendwie in den Griff zu bekommen. Früher hat das alles Mama gemacht. Da gab es den Silberregen noch nicht. Seitdem Emely diese kleinen silbernen Blättchen findet, ist ihre Mama nicht mehr so, wie sie früher war. Sie liegt jetzt fast tagelang im Bett, es ist selten, dass es in der Wohnung nach Kaffee duftet und ihre Mama beschwingt durch die Wohnung läuft. Es gibt kaum ein gemeinsames Essen, versprochene Verabredungen werden gebrochen.

Und ihr Vater? Am Wochenende ist er da, versucht alles wieder in die richtige Bahn zu bringen. Das Familienleben wieder in Gang zu bekommen, um unter der Woche pausenlos auf Arbeit oder im Stau auf der A8 zu stehen.

Wenn man den Tag ohne neue Silberpapierchen nicht mehr hinkriegt, dann ist das eine Sucht.

Seite 160

Emely gibt alles dafür, um nicht über ihre Situation zu Hause reden zu müssen. Weder mit den Nachbarn, noch in der Schule und auch nicht mit ihrem besten Freund. Nur Moppel erzählt sie von ihrem Geheimnis.

Silberregen glitzert nicht ~ Christine Werner

Silberregen glitzert nicht (Mixtvision) hat mich total überzeugt und mir Tränen in die Augen gesetzt. Nach „Blitzeinschlag im TerriTorium“ ein erneuter buchiger Volltreffer!

Tablettensucht

Emelys Mama ist tablettensüchtig und Christine Werner greift das Thema Sucht sensibel, feinfühlig und doch direkt auf. Sie lässt ihre Leser:innen durch Emelys Augen sehen und in die Familienwelt eintauchen. Immer wieder bricht in Emely ein Stück weg, wenn sie ihre Mama sieht und doch hat sie die Kraft zu kämpfen. Sie verstrickt sich immer mehr in ein kleines Lügennetz, aber ihr Freund Mathis weicht nicht von ihrer Seite. Ihr Vater ist keine richtige Stütze, er ist zwar da und versucht zu helfen, scheint aber schwächer als seine Tochter und entfernt sich.

Sagenhaft gut spiegelt die Autorin die Gefühle von Emely und zeigt, wie Kinder über sich hinauswachsen können, wenn es um ihre Eltern geht. Es ist so schmerzhaft zu erleben, in welche Rollen Emely schlüpft und ihre Jugend völlig vernachlässigen muss. Mein Bauch hat sich beim Lesen verkrampft, mein Mamaherz hat geblutet vor Traurigkeit darüber, was dieses Mädchen erleben und stemmen muss.

Lest bitte alle dieses Buch – drückt es den Heranwachsenden in eurer Umgebung in die Hand. Macht Mut, sprecht über Suchtthemen und sensibilisiert euch.

Vertraut euch an – ihr seid nicht allein!

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