Schlagwort: Der Sommer des Jahrhunderts

„Das Blaue Pferd“ von Franz Marc… mit anderen Augen…

Kein anderes Bild sitzt so tief...

Keine Sorge…. Ich schreibe heute bestimmt nicht über Gemälde, Expressionismus, moderne Kunst im weitesten Sinne oder liefere gar neue Interpretationsansätze zum großen Lebenswerk von Wassily Kandinsky oder Franz Marc. Echt keine Sorge.

Ich schreibe nach wie vor über Literatur – ich schreibe über Bücher und was sie manchmal mit ihren Lesern anstellen, was sie verursachen und wie sehr man oftmals an seine Grenzen stoßen kann – besonders, wenn man es sich zur Angewohnheit gemacht hat, vieles nur noch gemeinsam zu lesen. Es dann auch gemeinsam zu fühlen, zu denken, zu träumen und zu erleben.

1913 – Der Sommer des Jahrhunderts von Florian Illies hat sehr viel Wärme in unsere kleine Villa gebracht. Eine (auch für unsere Verhältnisse) große Artikelwelle hat das gemeinsame Leseerlebnis in uns losgetreten und wir haben euch Postkarten aus einer längst vergangenen Zeit geschickt. Wir waren auf dieser Zeitreise sehr froh, dass ihr bei uns wart.

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1913 – Der Sommer des Jahrhunderts – Verwunschene Bilder

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Bücher kommen und gehen. Einige werden zu ständigen Wegbegleitern eines langen Leselebens, während andere lediglich wie Sternschnuppen am literarischen Firmament aufleuchten (bei ihnen kann man sich zumindest etwas wünschen – und wenn es bessere Bücher sind). Die besondere Nachhaltigkeit eines Buches zeigt sich dann, wenn man als Leser immer wieder an seinen Inhalt oder seine Leitidee erinnert wird.

In diesem Jahr hat sich wohl kein anderes Buch so sehr in unseren Gedankenwelten verankert, wie 1913 – Der Sommer des Jahrhunderts von Florian Illies. Die Bestsellerlisten hat das farbige Kaleidoskop einer längst vergangenen Zeit schon lange erobert und sich dort beharrlich auf dem ersten Platz behauptet. Eine Entwicklung, die wir bereits im Januar erkannten. Dieses Buch ist etwa ganz besonderes – es hat diesen Platz mehr als verdient.

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1913 – Der Sommer des Jahrhunderts – In memoriam Else Lasker-Schüler

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1913 – Der Sommer des Jahrhunderts von Florian Illies schwingt deutlich nach in unseren Herzen. Viele Ansichtskarten haben wir euch von unserer Reise in dieses mehr als faszinierende Jahr geschickt. Und von unseren Erinnerungen zehren wir noch jetzt. Besonders heute.

Eine dieser Karten machte uns zu Blauen Reitern auf Blauen Pferden. Sie war an Else Lasker-Schüler adressiert und stammte von ihrem guten Freund Franz Marc. Else selbst war 1913 fast mittellos und auf die Unterstützung der Menschen angewiesen, die ihr am nächsten standen. Allesamt Künstler – allesamt später weltbekannt. Marc, Kandinsky, Kokoschka, Kirchner und ganz besonders Gottfried Benn.

1913 trafen wir auf eine Frau, die als die bedeutendste Expressionistin ihrer Zeit galt und mehrere große Künstler durch ihre Gedichte inspirierte. Die Kunst des 21. Jahrhunderts wäre ohne sie nicht dort, wo sie heute steht. Franz Marcs Pyramide der blauen Pferde, die er auf die Karte an sie malte, ist das einzige originale Zeugnis für das später verschollene legendäre Gemälde.

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1913 – Der Sommer des Jahrhunderts – Literatwo reist in ein besonderes Jahr

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„Wenn Jemand eine Reise thut,
So kann er was verzählen;
Drum nahm ich meinen Stock und Hut
Und thät das Reisen wählen.“

(Matthias Claudius)

Auch Literatwo hat sich dem Reisen verschrieben – zumindest einer ganz besonderen Form der gedanklichen Fernreise. Hand in Hand mit Schriftstellern aller Genres reisen wir in und durch die Zeit, erkunden Epochen der Weltgeschichte, Gegenwart oder Zukunft und versuchen unsere Gedanken bei diesen Ausflügen mit Impressionen und Bildern anzureichern. Von jeder dieser Reisen kehren wir ein wenig verändert zurück. Jedes Mal mit Gedanken im Gepäck, die wir zu Beginn der Reise gar nicht eingepackt hatten. Bereichert.

Das war auch unser Ziel, als wir uns entschlossen, genau 100 Jahre zurück in die Vergangenheit zu reisen. Florian Illies hatte uns verheißungsvoll in das Jahr „1913“ und damit in seinen „Sommer des Jahrhunderts“ eingeladen. Was er damit meinte, war uns schon klar, als wir unsere Vorbereitungen trafen – es war wohl das letzte jungfräuliche Jahr des 20. Jahrhunderts.

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