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Das Lied ist aus ~ Henny Brenner

Das Lied ist aus ~ Henny Brenner

Erschreckend, wichtig & aus einer selten beleuchteten, aber mindestens genau so schlimmen Perspektive geschrieben.

Als ich das Buch in meiner Lieblingsbuchhandlung Findus sah, wusste ich, dass ich es lesen muss. Ein jüdisches Schicksal in Dresden – schon das Cover erzeugte in mir Gänsehaut, da ich sofort an die Bank im Großen Garten mit den Worten „HINSEHEN“ denken musste, die an das damalige Verbot erinnert, dass dort Juden nicht sitzen durften. Und natürlich an die Bombennacht – die Nacht, die Henny Brenner rettete, so unglaublich es klingt.

„Den Bomben, die in jener denkwürdigen Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 die Stadt Dresden dem Erdboden gleichmachten, verdanke ich mein Überleben.“ (Seite 15)

Dieser erste Satz, nach dem Vorwort von Iring Fetscher, zog mich sofort zu Henny Brenner. Ihr Schicksal spielt ganz in der Nähe meiner Wohnung. Unweit von mir befindet sich der Fetscherplatz, wie auch die Mutschmannvilla. Diese Nähe bringt mich natürlich noch intensiver zwischen die Seiten.

Mit nur 21 Jahren erhielt Henny Brenner die Post, die man im Jahr 1945 nicht erhalten wollte. Sie sollte sich auf einen Arbeitseinsatz – beginnend am 16. Februar – außerhalb Dresdens – vorbereiten. Kurz – der Deportationsbefehl. Bis zu diesem Brief konnte sich Henny Brenner retten und in Dresden leben. Doch noch vor dem 16. Februar kamen die Bomben vom Himmel, brachten Tod und Leid, aber auch Glück, so merkwürdig das auch klingt.

Henny Brenner hat gelitten, aber sie hat überlebt! Auf über 100 Seiten erfahren wir, wie sie das geschafft hat und welches Schicksal sie durch die Nazis erfahren musste.

Das Lied ist aus ~ Henny Brenner

Was für ein Leben – schon in der Kindheit musste das Mädchen in Angst leben. Sie ist Jüdin, Kind von Eltern die in einer sogenannten Mischehe leben. Ihre Mutter ist jüdisch, ihr Vater protestantisch. Schon in der Schule begannen die Abgrenzungen – dann kam der Judenstern, der sichtbar getragen werden musste und ständig kam ein weiteres Verbot dazu. Von Tag zu Tag wurde es schlimmer, Jude zu sein und die Gefahr lauerte ständig. Ohne ihren nichtjüdischen Vater hätte Henny wohl nicht überlebt.

Rettende Bombennacht

Wir wissen alle, was damals passierte und wir haben schon einige Bücher über jüdische Schicksale gelesen. Sie waren blutig, voller Gewalt und endeten oft mit dem Tod. Wir haben über Arbeitslager und Vergasung gelesen. Henny Brenner musste nie in ein KZ und doch hat sie ein Schicksal und ihre Erlebnisse sind kaum weniger schlimm. Lehrreich, anders, faszinierend schrecklich und erneut Augen öffnend.

Einen weiteren Roman über die Bombennacht möchte ich hier erwähnen. Denn oft wird ein Buch gesucht, welches bedenkenlos Kindern/Jugendlichen in die Hand gedrückt werden kann.  „Elefantenwinter“ von Michael Morpurgo heißt der Roman, in dem auch die Bank im Großen Garten eine Rolle spielt. Lest euch nach Dresden – lest und lebt „Gegen das Vergessen“.

Streut Liebe, begrabt Hass!

Eure
Das Lied ist aus ~ Henny Brenner

Mach´s in Dresden

Mach´s
Mach´s in Dresden ~ Catherine Bott

Jetzt könnt ihr buchig aktiv werden, dank Marco Polo. Für Köln, Frankfurt, Wien, München, Stuttgart, Hamburg und Dresden gibt es unfertige Cityguides. Bitte was? Ihr kennt doch die genialen „KeinBuch“ und „Mach dieses Buch fertig“ Bücher, richtig? Das Prinzip ist ähnlich, aber eben für Städte. Ich habe mich doch gleich mal mit Autorin Catherine Bott in Verbindung gesetzt und mich durch den Dresden-Cityguid geblättert.

Viel Freude mit ihren Antworten auf meine Fragen 😉

iest du auch ganz normale Bücher oder bist du generell für Bücher zu begeistern, bei denen Aktivität gefragt ist?

                                                                                                                                         Ich muss gestehen, dass ich mir interaktive Bücher bisher nur in den Buchhandlungen angeschaut habe. Das Buch „Mach dieses Buch fertig“ fand ich zum Beispiel eine lustige Idee für ein interaktives Buch. Plötzlich soll man ganz unkonventionell mit einem Buch umgehen – Seiten zerreißen, mit dem Buch duschen oder es durchlöchern.

Dass ich auch so ein Buch gestalten durfte, hat super viel Spaß und interaktive Bücher nur noch interessanter für mich gemacht.

n welcher Aufgabe findest du dich am meisten wieder?

                                                                                                                                    Beim Schloss Übigau komme ich öfter vorbei und stelle mir vor, was ich aus dem Gebäude machen würde. Die Aufgabe ist auch ein Versuch dem letzten unsanierten Dresdner Schloss Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Bei den Top Touri Fails spreche ich zum Beispiel aus eigener Erfahrung: Die Bäckerin am Pirnaischen Platz hatte andere Vorstellungen davon, was ein Berliner ist.

 

Eigentlich finde ich mich in fast jeder Aufgabe wieder. Ich liebe es, wenn man auf ganz unkonventionelle Art und Weise rumspinnt und kreativ werden kann. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich ein eher zurückhaltender Mensch bin. Du wirst mich wahrscheinlich nicht durch Dresden laufen sehen und hören, wie ich Lobreden auf berühmte Persönlichkeiten halte.

itel sind oft entscheidend – was sagst du zu „Mach´s in Dresden“?

                                                                                                                                    Der Titel ist Programm. Denn der spielt bereits mit dem aktiven Inhalt des Buches. Das ist ja gerade das Neue bei dieser Buchreihe, dass sie auf ungewöhnliche Art zum Handeln und Entdecken aktiviert – hoffentlich auch die Couchpotatoes 😉

rzähl doch mal – hast du selbst schon dein ganzes Buch entdeckt?

                                                                                                                                    Bei der Ideensammlung hieß es natürlich öfter auch die Orte zu entdecken, die in dem Buch zu finden sind. Durch Dresden zu laufen und die Augen offen zu halten hat ziemlich gut geholfen, neue Ideen zu bekommen. An der Drachenschlucht war ich allerdings noch nicht rodeln. Vielleicht diesen Winter mit Schnee und Buch im Gepäck.

aus, quer durch Dresden – hast du schon viele Menschen mit deinem Buch getroffen?

                                                                                                                          Außerhalb des Freundes- und Familienkreises noch nicht. Vielleicht sollte ich an den Orten im Buch mal Schmiere stehen.

benteuer können einem bei der kleinsten Aufgabe widerfahren. Hast du schon Erlebnisberichte bekommen?

                                                                                                                                   Aus dem Freundeskreis bekomme ich ab und zu Bilder, wie gerade eine Aufgabe gelöst wird – wenn die Flaschenpost nach Hamburg abgeschickt wird oder Schloss Übigau wieder einen neuen Anstrich hat. Das ist natürlich immer schön zu sehen, wie das Buch benutzt wird.

rotz der vielen Ideen – hast du noch mehr davon und wie bist du überhaupt in die Lage gekommen, diese Ideen in einem „Dresdenaktivbuch“ festzuhalten?

                                                                                                                                   Jetzt wo das Buch fertig ist, fallen mir immer wieder weitere Aufgaben ein – vielleicht für eine zweite Auflage.

Meine ehemalige Professorin Martina Jess von der Fachhochschule Dresden (FHD) hatte uns Studenten eine Stellenausschreibung weitergeleitet. Ich habe mich daraufhin beim Verlag beworben und nachdem ich ein paar Probeseiten abgegeben hatte, habe ich eine Zusage bekommen, das Buch machen zu können. Gut mich für – und für den Verlag 😉

o kamen dir die besten Ideen für dein Buch und wie lange hat es gedauert, bis du alle beisammen hattest?

                                                                                                                                    Für das Buch hatte ich ca. zwei Monate Zeit. Das heißt Ideenfindung und Umsetzung mussten relativ zügig erarbeitet werden. Die besten Ideen kamen häufig bei Gesprächen mit Familie und Freunden oder beim Laufen durch die Stadt.

hne Protagonisten kommt dein Buch aus, denn der Leser selbst wird zur Hauptfigur. Welche Zielgruppe möchtest du erreichen?

                                                                                                                                     Mit dem Buch möchte ich besonders die Jüngeren und neu zugezogene Dresdner dazu animieren, Ihre Stadt neu zu entdecken.

Aber natürlich sind auch alle abenteuerlichen Dresdner und Touristen gern dazu eingeladen, die Stadt auf eine ganz besondere Art kennenzulernen. Im Vergleich zu normalen Cityguides ist „Mach’s in Dresden“ nicht mit Stadtplänen oder harten Fakten bestückt. Stattdessen hat jede Aufgabe etwas mit Dresden zu tun, die den Leser durch die Stadt führt. Der Leser erhält Einblick in die Eigenarten der Stadt und deren Bewohner. Und das Gute dabei: Jeder, der mit dem Buch Dresden entdeckt, hat etwas zu erzählen.

Mach´s
Mach´s in Dresden ~ Catherine Bott

Was sagt ihr? Habt ihr Lust, euren persönlichen Cityguid zu erstellen? Es macht wirklich Laune, mit dem Buch durch die Stadt zu ziehen. Egal ob die Stadt eure Heimatstadt ist (ihr werdet sicher doch die ein oder andere neue Ecke entdecken) oder eine bisher noch unbekannte Stadt – Abenteuer und herrliche Blicke von Mitmenschen garantiert.

Ihr werdet sehen, dass ihr schnell mit anderen Touristen oder Einheimischen ins Gespräch kommt – das Buch erregt bei „Anwendung“ Aufmerksamkeit. So und nun muss ich los, denn es gibt noch einige freie Seiten, die gefüllt werden wollen. Eine Seite muss heute noch in der Elbe baden gehen – ohje…

Danke an Catherine und vielleicht gibt es demnächst schon weitere Städte in denen wir buchig spielen können. 😉

Eure


Mach´s

Dresden-Kompass

Dumont direkt – Dresden

Dresden-Kompass

Heute stelle ich euch den Dresden-Kompass vor. Wie jetzt, ein Stadtführer bei Literatwo? Was ist denn da los?

Nein, ich habe nicht vor, auf Sachbücher oder Reiseführer umzusteigen, aber ich möchte euch heute dennoch virtuell nach Dresden, in meine Stadt, einladen. Den ganz neuen und flippigen DUMONT direkt musste ich sozusagen testen, um natürlich in erster Linie herauszufinden, was ich selbst noch nicht kenne. 😉 Ist ja klar, oder?

Inzwischen habe ich mich mehrmals durch den Stadtführer geblättert (120 Seiten) und habe ihn natürlich auch innerhalb der Familie herum gereicht. Das in jedem Reiseführer die Fakten unveränderlich und die Sehenswürdigkeiten die gleichen sind, ist logischerweise so. Also kommt es auf die Insidertipps an, auf die flippigen Zusatzinfos, die Dinge, die den Unterschied zu den bisherigen ausmachen.

Mir hat es Spaß gemacht, mich in die Rolle des Touristen zu versetzen und das schmale, handliche Büchlein so zu lesen.

Dresden

Also herzlich Willkommen in Dresden – auf gehts. Das Beste zu Beginn ist die kurze Übersicht mit ein paar interessanten Fakten vorab. Mich hat ein wenig amüsiert, dass auf dieser Seite gleich ein Minifeld mit der Autorin abgedruckt ist, in dem man aufgefordert ist, ihr Fragen, Erfahrungen und Ideen per Mail zu senden. Lustig, aber auch irgendwie komisch, denn als Tourist will ich erstmal los und im Nachhinein an den Verlag schreiben? Hm… Außerdem macht man doch die Insider der Einheimischen doch nicht öffentlich. 😉

Dumont direkt – Dresden

Bevor es richtig los geht, gibt es kurz und bündig Das ist Dresden, Dresden in Zahlen, Was ist wo? und ein paar Seiten mit bildlichen Eindrücken namens Augenblicke. Auf der Doppelseite Dresden-Kompass gibt es dann die 15 großen Womit fange ich an? Punkte. Und dann geht es los, wie der typische Tourist. Vom Theaterplatz zum Dresdner Zwinger, durch die Gemäldegalerie bis zum Residenzschloss. Es geht rund um die Frauenkirche, über Altmarkt und Prager Straße, die Innere Neustadt und das Königsufer nicht zu vergessen, inklusive Szeneviertel Neustadt. Großer Garten, Elbradweg, Elbschlösser und die Seilband ins Goldstaubviertel gehören dazu, wie die Sächsiche Weinstraße, Schloss Pillnit und die Gartenstadt Hellerau.

Dresden und Umland, es gibt viel zu entdecken und es fehlt natürlich keine Sehenswürdigkeit. Nun liegt es am Tourist selbst, was er sehen mag. Zu jedem Punkt gibt es wichtige Notizen die als ÜBRIGENS am Rand notiert stehen. Die sind echt klasse. Überhaupt ist es schön, dass auf einigen Seiten kleine Zusatzinfos angebracht sind, Wissen einfach und nebenbei. Nach den 15 großen Punkten ist der Stadtführer noch nicht zuende.

Dresdner Museumslandschaft, Dresden hat Landschaft!, Pause. Einfach mal abschalten, Hin & weg und O-Ton Dresden so heißen die folgenden Seiten, auf denen es weitere nützliche Infos gibt. Da es den Stadtführer erst seit Januar gibt, ist er hochatkuell.

Unverstaubt & flippig

Ich finde ihn echt flippig und praktisch zum Verschenken (11,99€). Diese Art Stadtführer kann man jedem bedenkenlos in die Hand drücken, jeder Touri-Charakter wird nützliche Infos und seine eigenen Dresden-Wege finden. Natürlich liegt auch ein großer Stadtplan bei und es gibt einen kleinen Übersichtsplan zum Ausklappen im vorderen Einband, der für den Blick zwischendurch sehr praktisch ist.

Ein paar geheime Tipps könnte natürlich noch darin untergebracht werden, aber mal ehrlich – wollen wir das? Wir Einheimischen sind doch dafür da, die Touris ins wahre Stadtleben einzuführen und an Orte zu bringen, die in keinem Stadtführer vermerkt sind. 😉

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Eure
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Amoz Oz erobert das Kino und ihr könnt gewinnen

Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

Amoz Oz – ein Name den wohl jeder Literaturliebhaber kennt. Kann man das so sagen? Ich habe immer nur von ihm gehört, nie von ihm gelesen, aber jetzt von ihm gesehen.

Seit Donnerstag – 03.11.2016 – ist der Film „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ in den Kinos. In Dresden wird er in der Schauburg, einem sehr gemütlichen Kino, ausgestrahlt. Nun habe ich den Film zwei Tage auf mich wirken lassen und erzähle euch heute darüber.

Der 10-jährige Amos kann seine Kindheit nicht wirklich genießen und ausleben. Er lebt mit seinen jüdischen Eltern, Fania und Arieh, in Palästina. Der Krieg und die Flucht haben Spuren hinterlassen und nicht nur Hoffnung und hohe Erwartungen gebracht. Vor allem seine Mutter Fania verkraftet ihr Leben nicht. Oft versucht sie Aufheiterung in das Familienleben zu bringen. Sie erfindet gern Geschichten unterschiedlicher Art. Amos hört ihr gern zu und wird dadurch von ihr sehr geprägt. Er soll später Schriftsteller werden.

Sein Vater Arieh ist Schriftsteller und ein sehr gebildeter Mann. Er und Fania haben zwar den gleichen Bildungsstand, aber Liebe gibt es zwischen dem Ehepaar nicht mehr. Obwohl Israel nun unabhängig ist, geht es Fania immer schlechter. Ihre Hoffnungen sind erloschen, sie vereinsamt in sich selbst und leidet unter schweren Depressionen. Weder Amos noch Arieh können ihr helfen. Doch eines ist klar: Amos muss sein Leben leben und einen Neuanfang wagen, auch wenn ihm seine Mutter und ihre vielen Geschichten fehlen werden.

Film oder Buch

Die Basis des Films „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ ist der gleichnamige Roman von Autor Amos Oz. Im Jahr 2008 ist im Suhrkamp Verlag eine Sonderausgabe zum 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel am 14. Mai 2008 erschienen. Da ich das Buch nicht gelesen habe, ist mir kein direkter Film-Buch-Vergleich möglich.

Ich muss gestehen, dass ich eine Weile brauchte, um den tiefen Inhalt des Films zu verarbeiten und zu überdenken. Ohne jegliche Vorinformationen habe ich das Geschehen auf der Leinwand auf mich wirken lassen. Der Film ist leise, traurig, bedrückend und von vielen aufeinanderfolgenden Szenenwechseln geprägt. Durch das Wissen, dass der Film eine autobiografische Basis hat, ist Gänsehaut vorprogrammiert.

Hätte ich das Buch gelesen, wäre der Inhalt wohl intensiver auf mich eingeströmt, so denke ich nun im Nachhinein.

Eine Geschichte von Liebe und Finsternis - Film und Buch
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis – Film und Buch

Charaktere und Fazit

Natalie Portman spielt nicht nur die Hauptrolle der Fania, sondern hat auch hinter den Kulissen einen großen Anteil am Film, denn sie gehört zum Produzententeam. Persönlich liegt ihr der Film sehr am Herzen. Eine bessere weibliche Besetzung könnte der Film wohl kaum bekommen, denn Natalie Portman besticht durch ihre Schönheit und spielt die Rolle der depressiven Fania die immer mehr den Boden unter den Füßen verliert, sehr gut. Authentischer Gleichklang.

Die Rolle des Amos wird von drei Schauspielern gespielt, da wir diesen nicht nur als 10-jährigen Jungen, sondern auch als 16-jährigen jungen Mann und als über siebzig jährigen alten Mann in der Gegenwart erleben. Amos – der Junge der den Verlust der Mutter hinnehmen musste und sich sein Leben lang fragte, warum sie sich selbst verlieren konnte. Diese Frage machte ihn zum Schriftsteller.

Schauspieler Gilad Kahana verkörpert den intellektuellen Arieh. Er versucht Amos zu einem Genie zu machen und sieht in ihm ein Wunderkind. Dabei raubt er ihm ein Stück Kindheit und erhofft sich selbst großen Erfolg.

„Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ ist eine tiefgründige und facettenreiche Familiengeschichte. Im Mittelpunkt steht das Erwachsenwerden in einem Elternhaus, in dem die Liebe fehlt und in einem Land, in dem gerade ein Neubeginn stattfindet.

Ein Film der wohl kein Bestseller unter den Filmen wird, aber durchaus sehenswert ist und lange nachwirkt, da einzelne Szenen für Gesprächsbedarf sorgen.

Schauburg Dresden
Schauburg Dresden

Ihr wollt Kinokarten gewinnen?

Kein Problem, denn KOCH MEDIA präsentiert nicht nur den Film, sondern stellt den Lesern von Literatwo zwei Kinokarten zur Verfügung. Verratet mir doch, ob ihr das Buch gelesen habt und ob ihr ins Kino gehen wollt. Schickt parallel eine Email an literatwo@aol.de und erfahrt am 10.11.2016 ob ihr gewonnen habt.

Update: Vielen Dank für eure Kommentare und Empfehlungen. Über die Kinokarten darf sich Ute freuen! Viel Freude im Kino.

Eure

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Mit Buchblick durch Dresden

Brunch mit den Hollunderschwestern
Brunch mit den Holunderschwestern

Kolumne 25/2016: #Buchblick

Eigentlich sollte es einfach ein ausgiebiger Spaziergang werden, natürlich mit Buch in der Tasche, aber grundsätzlich ohne buchige Hintergedanken. Ja, solche Tage gibt es auch. Also auf in die Neustadt, zur Bunten Republik. Sonntags im Sonnenschein brunchen, umgeben vom bunten, gut gelaunten Menschenvolk. So unser kleiner Plan. Gesagt getan und der Brunch im Max war gut sehr lecker. An meiner Seite weilten „Die Holunderschwestern“ von Teresa Simon. Gelesen habe ich natürlich nicht, aber die Brunchluft durften die Seiten schnuppern.

Beim Schlendern durch die Straßen der Dresdner Neustadt blieb mein Blick dann an einer Hauswand heften. Ich dachte erst, dass ich nicht richtig sehe. Aber ich sah richtig, denn guckt euch selbst das nächste Bild an, an der Hauswand kleben lauter Seiten aus Heften, Büchern, Zeitschriften…

Ihr seid gerade beim Hausbau? Ihr wisst noch nicht, welche Farbe eurer Haus zieren soll? Gestaltet es einfach buchige und beklebt es wild mit Seiten. 😉 Ein Hingucker ist es dann auf jeden Fall.  Wie lange die Seiten dort noch so kleben, ist nicht abzusehen. Allerdings sah es so aus, dass diese bald gelb überstrichen werden – links auf dem Bild seht ihr schon ein wenig Farbe. Dennoch Daumen hoch – fetzt total!

Hauswand voller Seiten
Hauswand voller Seiten

Schon auf dem Weg zum Brunch, habe ich den Wohnwagen erspäht. Ich konnte nur nicht richtig erkennen, was es mit diesem auf sich hat. Zum Glück führte der Spaziergang später direkt an dem Wohnwagen vorbei und ich konnte ihn bildlich für euch festhalten. Die Tür war noch zu und ich konnte auch niemanden sehen, der zum Wagen gehört. Aber ich habe das Internet befragt und erlesen, was es mit www.einbuchgratis.de auf sich hat.

Die Betreiber werden oft gefragt: Warum verschenkt ihr Bücher?

Diese Frage hätte ich wohl auch gestellt. Seid ihr neugierig und wollt ihr ein Buch? Ich verweise euch einfach mal auf die Homepage. Dort könnt ihr „Darwins Rätsel, Schöpfung ohne Schöpfer? “ gratis bekommen – eine Organisation vom Christlichen Informationsdienst e.V. macht es möglich. Schaut selbst, ob es was für euch ist.

Wer sich den Wohnwagen genau angesehen hat, hat den „Fisch“ – das christliche Symbol – sicher schon erspäht.

Ein Buch gratis
Ein Buch gratis

Lesen war auf dem Weg nicht geplant. Aber ich habe nichts gegen spontane Lesepausen im Grünen.

Plötzlich und unerwartet taucht mitten in der Dresdner Johannstadt ein grünes Gärtchen auf. Also scharf gebremst und geschaut, wem der Garten gehört und ob man da durchlaufen kann. Ein Schild gab uns Auskunft darüber, dass drum gebeten wird, sich kulturvoll zu verhalten, denn der Garten wird von der vietnamesischen Familie Minh betrieben und leider wurden Pflanzen aus der Grünen Oase gestohlen.

Eine grüne Oase im wahrsten Sinne des Wortes. Blumen über Blumen, verschiedene Pflanzen und Sträucher und Bäume voller Früchte. Wahnsinnig schön angelegt und liebevoll gestaltet. Es gibt sogar kleine Teiche mit Goldfischen darin. Blühende Seerosen natürlich auch.

Ein richtig schönes ruhiges Plätzchen. Ich habe auch hier recherchiert und herausgefunden, dass es das Gartenprojekt schon seit 2002 gibt und die Betreiberin Thi Minh Tran den Blumengarten auf eigene Kosten betreibt. Sie wird sogar die Prinzessin von Johannstadt genannt. Wahnsinnig klasse – respekt und großen DANK. Lest selbst!

Grüne Oase Johannstadt
Grüne Oase Johannstadt

Obwohl ich schon sehr lange in der Johannstadt wohne, war ich noch nie auf dem Trinitatisfriedhof. Dies wollte ich nun ändern. Das klingt jetzt vielleicht makaber, aber einige werden verstehen, das Friedhöfe auch magisch sein können und vor allem die alten Gräber viele Emotionen auslösen. Ich sehe mir diese alten Grabstätten und Gruften und Grabsteine gerne mal an und lasse meine Gedanken einfach schweifen.

Und dann kam der totale Gänsehautmoment. Ein Weg führt vom Hauptteil des Friedhofs in den älteren Teil. Gleich links erstrahlte wie aus dem Nichts – so fühlte es sich an – der Grabstein von Lili Elbe. Die Sonne leuchtete ihn an, als ob es der einzigste weit und breit wäre. Mein Körper wurde von einer extremen Gänsehaut erfasst. Lili Elbe ist mir nicht seit dem Kinofilm ein Begriff, sondern durch viele Erzählungen von Arndt. Er schrieb zudem über Lili Elbe und das Buch „The Danis Girl“ im Artikel The Danish Girl – Das dänische Mädchen von David Ebershoff. Diesen lege ich euch wärmstens ans Herz.

Ich musste erstmal tief ein und aus atmen. Das Grab kam so unerwartet. Auf Wikipedia konnte ich dann erlesen, dass der Grabstein seit April 2016 ein neuer ist – die Produktionsfirma des Films „The Danish Girl“ hat diesen finanziert.

Arndt habe ich noch vor Ort ein Bild vom Grab schicken müssen – ein magischer Moment.

Lili Elbe
Lili Elbe

Kennt ihr den Film/das Buch schon? Hattet ihr am Wochenende ähnliche Buchmomente mit denen ihr nicht gerechnet habt?

Eure

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DTM – Literatur auf dem Ring

DTM Rennwochenende
DTM Rennwochenende

Kolumne 23/2016: #DTM

Heißer, schneller, lauter und immer ganz nah dran. So sah mein Sonntag auf dem Lausitzring aus. Zum ersten Mal habe ich mich also mit einem Buch an die Rennstrecke begeben. Vor kurzer Zeit bin ich noch mit einem Buch durch die Luft geflogen und gestern gab es dann richtig Gummi.

Da ihr euch so lesegierig auf den Helikopterbericht gestürzt habt, dachte ich mir, dass ich einfach mal über Autos und Bücher und Motorräder schreibe. Eigentlich möchte ich nicht detailliert von gestern erzählen, aber ich zeige euch einfach mal ein paar Bilder. Manche Menschen denken angeblich, dass Buchmenschen nur daheim sitzen und lesen und zwischen ihren Seiten kaum hervor gucken. Das ist ja mal totaler quatsch. Ich bin so wahnsinnig oft an der Luft, denn Bücher kann man tatsächlich einpacken und mitnehmen. Schnappt euch euer Buch und geht damit raus ins bunte Leben und seid verrückt und wild.

Gestern ging es also gegen 8 Uhr auf die Bahn in Richtung Lausitzring und ich durfte ans Steuer. Das war schon mal genial, denn ich gebe sehr gerne Gas und fahre gern schnelle Autos. Und dann ertönte direkt auf dem Parkplatz der Sound der Motoren – DTM freies Training. Also raus aus dem Auto, rein in die Sonne und ab auf die Tribüne.

Achso – welches Buch darf eigentlich mit auf den Ring?

DTM
DTM – Boxenstopp

Die Buchwahl war noch völlig offen. Bei der Wahl des Buches gibt es meist überhaupt keine Wahl, da ich mein aktuelles Buch mitnehme. Das ist aber so dick und schwer, das es total unpraktisch und ungeeignet für ein sportliches Event ist. Was nun? Es muss ein Buch mit, was ich bald lesen werde, was vom Titel recht gut passt und nicht viel Platz wegnimmt. Es muss sportlich sein. Die Wahl fiel letztendlich auf Wir Glücklichen von Amy Bloom (Hoffmann und Campe). Kennt ihr es schon?

Auf dem ersten Bild habt ihr gesehen, wie gut es sich so anpasst und wie treffend es schon vom Titel her ist. Wir  5 unserer „Reisegruppe Asphalt“ waren sehr glücklich und werden gern an den Tag zurück denken. 😉

Ihr könnt euch denken, dass ich nicht gelesen habe, wann auch. Der Tag stand im Zeichen der Motorenmusik und es war ständig was los. Aber ein Buch war mit und es durfte sogar ab und an die gummigeschwängerte Luft atmen.

Einige von euch wissen, dass mein Autoherz Porsche schlägt. Nah dran hieß es dann gegen 10 Uhr beim Porsche Carrera Cup. Es war einfach grandios. Das Gefühl nur wenige Meter ganz unten am Zaun zu sehen und die Luft der vorbeirasenden Fahrzeuge ins Gesicht zu bekommen – hach…

Einfach genial, anders kann ich es nicht sagen.

Und dann ging es auch schon relativ zügig weiter. DTM Qualyfining stand auf dem Plan. Wer schon einmal an der Rennstrecke war, kennt den Rhythmus den das Autoherz dann schlägt. Laut. Nah. Dran.

Formel 4
Formel 4

Die anschließende Motorrad-Stuntshow hat das Publikum natürlich auch begeistert. Der Junge hatte es schon voll drauf, ja, absolut und doch hab ich immer und immer wieder ein mulmiges Gefühl. Aber so ist es. Die Welt ist bunt, das Leben wild und ohne Risiko kein Spaß – so in der Drehe und wenn ich in mich hineinblicke, dann sehe ich auch eher einen Menschen der nicht vor der Grenze zurück geht, sondern zwei Schritte drüber ist. Meistens jedenfalls…

13 Uhr hieß es dann Bahne frei für die ADAC GT Masters. Sehr genial und für wen wurden die Daumen gehalten? Für Porsche – klaro. Wir haben dem Porsche 911 GT3 R die Daumen gedrückt und Matteo Cairoli und David Jahn sind auf dem 4. Platz gelandet.

15.13 Uhr hieß es dann DTM. Bahne frei und nun maximale Lautstärke. Wahnsinn – echt der Wahnsinn.

Dann begann die Sonne ein wenig zu schwächeln und machte für den Regen Platz. Ein paar Runden konnten wir die SUPERBIKE*IDM verfolgen, doch dann wurde abgebrochen. Schade!

Ein Highlight wartete noch auf uns – die Formel 4. Und wer fährt da mit? Der Sohn von Michael Schumacher.

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Lausitzring

Mick – gibt alles! Ich habe die Formel 1 geliebt und vor Jahren bin ich nachts aufgestanden, um kein Rennen zu verpassen. Seit Michael Schumacher allerdings nicht mehr dabei ist, hat sich mein Interesse am Motorsport ein wenig verändert. Keine Ahnung wann der Bruch genau kam, aber ich gucke nur noch sporadisch und nicht mehr so intensiv. Am Sonntag konnte ich dann wieder Formel-Luft schnuppern.

Michael Schumachers Sohn – noch keine 18 und schon mitten drin, statt nur dabei und er hat gezeigt, dass eine Menge Rennfahrerblut in ihm steckt. Auch wenn er es nicht aufs Treppchen geschafft hat, hat er ordentlich gezeigt, wie das Gaspedal gedrückt wird. Der Fahrer mit der Nummer 29 konnte sich nach einem 360Grad Dreher auf nasser Fahrbahn bis Rang 6 zurück kämpfen. Echt spitze. Was wohl in Mick vorgeht, wenn er im Rennauto sitzt? Gedankliche Verbundenheit mit seinem Vater ganz bestimmt. Gänsehaut…

Ein runder Tag durch und durch – Lausitzring: ich komme wieder!!!

Wer von euch war bereits dort? Schlägt euer Herz auch buchig motorisiert?

Eure

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Sky – was geht?

Sky - was guckst du?
Sky – was guckst du?

Kolumne 22/2016: #Sky

Zum Sonntag gibt es heute mal wieder einen Sonntagsbericht. Sky und Binea? Das passt ja genauso zusammen, wie Sommer und Skianzug. Wer mich kennt, der weiß, dass ich kein Mensch bin, der unbedingt einen Fernseher braucht und Sky ist ja dann wohl total überflüssig. Nunja, Dynamo Dresden spielt in der neuen Saison nun in der 2. Bundesliga und wenn ich mal den Fernseher anschalte, dann wegen Fußball. Aber ich bin ja nicht alleine und mich stört es wenig, wenn beim Lesen im Hintergrund die Flimmerkiste flimmert. „Also, Hallo Sky! Ich brauche dich nicht, aber von mir aus kannst du bleiben.“

Der Receiver hat mich gleich gestört, ich mag keine zusätzlichen Staubfänger, aber gut, wenn er dazu gehört und sein muss – dann aber dynamisch – dafür gibt es das Ding ja in der Optik. Von mir aus – besser als langweilig schwarz oder silber.

Ich gucke selten Filme, wenn dann Buchverfilmungen und ich gucke überhaupt keine Serien, Staffeln und so einen Sch…wie ich immer gern sage. Aber so richtig stimmt das nicht, wie ich recht schnell selbst feststellte. Da war doch was und es nennt sich: Game of Thrones.

Waaaassss? Wir können das jetzt gucken? Echt? Wie genial ist das denn. Da gab es neben dem fußballerischen Guckeffekt gleich den ersten Pluspunkt, aber das war es dann auch schon. Das andere Seriengedönse und sowas grauenvolles wie Akte X – fragt mich mal, woher ich die Abneigung habe, aber ich finde die Darsteller schon irgendwie keine Ahnung – muss ich mir nicht geben. Ich ergucke mir einfach nichts an den Serien. Ich bin eben ein Buchkind.

Aber das Sky-Menü – die große Auswahl an Filmen habe ich mir mal mit angeguckt, ich muss ja auch etwas informiert sein und dann kam der Aufschrei „Waaassss? The Returned?“ Ist ja irre – das gibt es nicht nur als Buch? Ach stimmt, da war ja was im Gespräch auf der Buchmesse in Leipzig zwischen Arndt und Carina vom Loewe Verlag/Script 5. Ich habe gleich abgeblockt, als ich über den Inhalt erfuhr. Schon das Cover schreckte mich im Vorfeld ab.

Sky - The Returned
Sky – The Returned

Schon wenn ich den Jungen auf dem Cover sehe – ist der nicht irgendwie gruselig? Ich bekomm schon beim Anblick Gänsehaut und wenn ich dann schon höre, dass er irgendwie immer da ist und nicht redet und das in den Handlungsort verstorbene Personen zurückkehren und ihr altes Leben einfach wieder aufnehmen, aufnehmen wollen, dann schüttelt es mich. Urgs…

Aber die Serie – hm…wäre mal eine Überlegung wert. Lesen werde ich das Buch auf keinen Fall. Ich mag schon alleine das Buch wegen des Covers nicht hier stehen haben wollen. Außerdem bin ich mit dem Inhalt, dank Arndts Worten recht vertraut und auch seinen Artikel zum Buch habe ich gelesen. Ihr nicht? Dann lest mal hier, was er schreibt, wenn er sagt: Idylle war gestern.

Gruselig oder? Zumindestens für mich dann doch nicht gruselig genug, denn meine Neugierde wuchs und wuchs und ihr könnt euch sicher denken, was passierte. Richtig, die Buchtante Binea, die das Cover grausig findet und nicht wirklich gern mysteriöse Horrorgeschichten schaut, hat es getan. Und ist nun infiziert und süchtig und kann es kaum erwarten, die zweite Folge der ersten Staffel zu sehen. Es wird wohl direkt heute Abend weiter gehen.

Wenn ihr im Laufe der Woche nichts von mir hört und lest und überhaupt, dann wisst ihr, dass ich eingeschlossen in der Wohnung und eingemummelt in der Decke auf dem Sofa sitze und mit stierendem Blick und an den Fingern nagend dort bin, wo die Vergangenheit zurück kehrt…

Kennt ihr „The Returned„? Wohnt Sky auch bei euch? Welche Serien guckt ihr?

Eure

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Literatwo im Helikopter

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter

Kolumne 21/2016: #Helikopter

Ja, am Sonntag war es endlich soweit. Literatwo im Helikopter. Wobei – „endlich“?

Alle die mich kennen, wissen auch, dass ich nicht unbedingt fliegen muss. Wenn die USA ruft, dann bekomme ich das mit dem Fliegen schon irgendwie hin, denn das Ziel ist ausschlaggebend und dafür überwinde ich meine Flugangst, aber sonst…

Doch – bestimmte Geschenke erfordern Einsatz und wer einen Helikopterrundflug für 2 verschenkt, muss auch selbst mit. Also ab dafür! Ich möchte euch jetzt aber keine Einzelheiten erzählen, sondern die Bilder mehr oder weniger für sich sprechen lassen.

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – Flugplatz Kamenz

Wie es sich für mich Literaturbloggerin gehört, hatte ich natürlich ein Buch dabei. Am Sonntag hätte ich dann aber fast vergessen, das Buch mit in den Helikopter zu nehmen. Gut das ich daran erinnert bzw. es mir halb hinterher gebracht wurde. Aber ich war eben etwas aufgeregt. Natürlich nur minimal – muhaaaahhaaa.

Wir ihr seht, hatte ich also ein Buch dabei. Ich habe mich für „84, Charing Cross Road“ von Helene Hanff entschieden, weil ich es bald gemeinsam mit Lesebienchen lesen werde und weil es recht schmal und leicht ist. Wir waren nicht mit dem Auto, sondern mit dem anderen motorisierten Fahrzeug auf dem Flugplatz in Kamenz und da konnte ich kein Monsterwerk einpacken und den Murakami wollte ich nicht mitnehmen, der hat schon genug von der Welt gesehen. 🙂 Helene Hanff war noch nicht so oft draußen und durfte mal mit über die Wolken.

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – Kamenz

Aber wie ihr seht, waren wir überhaupt nicht über den Wolken, denn es war super herrliches Wetter am Sonntag und wir konnten bis zum Ende der Welt gucken. Weitsicht ohne Ende und wir haben wohl ununterbrochen Bilder gemacht. Ab und an hat es mal gut gewackelt, aber es war nicht so schlimm, wie ich dachte. Als ich 12 Jahre war, also vor gefühlt fünf Jahren *g*, bin ich schon einmal mit einem Helikopter geflogen und fand es genial, aber mir ging auch ein wenig die Pumpe.

Nach wenigen Minuten hat mich Pilot Pohl gefragt, warum ich ein Buch mit habe und ob ich eine Buchbloggerin bin. Ertappt! Das war die volle Punktzahl.

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – Pilot auf Bild entdeckt

Wie ihr seht, hat sich der Pilot auch gleich mit aufs Foto geschmuggelt. Ganz unbemerkt! Darf ich jetzt mal umsonst mitfliegen? 😉 Ich habe ihm versprochen, den Link zum Artikel zu senden, denn er bekundete literarisches Interesse. Das freut mich natürlich! Danke an der Stelle für den sicheren Flug und die gute Unterhaltung.

Wer mich kennt, weiß, dass ich immer und immer wieder geredet habe. Ich kann eben nicht so gut still sein und so macht doch alles gleich viel mehr Spaß. Außerdem musste ich doch auch Fragen beantworten und ein paar selbst stellen. 🙂

Einen Fallschirm hatten wir nicht mit – falls ihr das wissen möchtet *g*.

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – Fernsehturm voraus

Achtung – Fernsehturm. Rechts oder links vorbei? Drauf landen wäre gut…

Was für ein herrlicher Blick, oder? Könnt ihr den Rand der Erde sehen? 🙂 Ich habe mich keine Sekunde unwohl gefühlt. Ab und an hat es mal durch die aufströmende Luft gewackelt, aber ansonsten blieb mein Puls recht ruhig. Am Ende kam ein kleines lustiges Flugmanöver, da hat sich mein Herz ein wenig beschleunigt, aber sonst – herrlich. Fluggenuss pur – ich könnte mich tatsächlich dran gewöhnen und wenn ich genau Landschaft geguckt hätte, würde ich sicher lesen.

Das wäre bestimmt richtig entspannend. Aber ich würde vielleicht auch mal selbst fliegen, sah ja recht einfach aus. Der Funk war mir dann doch zu verwirrend, aber den kann man ja abstellen – lach.

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – lesen

Wenn du oben liest, sieht es unten dann so aus. Das Blaue Wunder von Dresden erstreckt sich elegant über die Elbe. Sieht das nicht gut aus?

Praktisch, dass man mit dem Hubschrauber auch mal anhalten und Fotos machen kann.

Das ich im Helikopter gelesen habe, würde mir sowieso keiner glauben, sagte ein Kollege scherzhaft. Ha – glaub das mal nicht. Ich lese überall, der Platz kann noch so wackelig sein. Wer mich kennt, kann das bezeugen. Natürlich ging am Sonntag aber die Landschaft vor. Das Buch, ähm, der Wille zählt. Aber den ersten Satz hab ich gelesen, bleibt irgendwie nicht aus, wenn man ein Buch aufgeschlagen fotografiert.

Mit welchem Buch fliegt ihr eigentlich so durch die Gegend? 😉

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – Blaues Wunder

Auf der Elbe ist immer ganz schön was los. Das herrliche Wetter musste aber auch genutzt werden. Das sah von oben alles so schön aus. Wenn ich jetzt so die Bilder sehe, bekomme ich ein leichtes Kribbeln im Bauch.

So „hoch“ waren wir…

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – Konzentration!

…und guckst du mal kurz nicht hin, wirst du lesend fotografiert. Ja, so schnell gehts…

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – Golfplatz

Ist das nicht herrlich grün? Hier hat sich kein Bauer beim Beackern des Feldes oder besser gesagt, beim Rasenmähen Mühe gegeben – nein, dass ist der Golfplatz 😉

Sieht schon gut aus, aber mal ehrlich – ich lese da lieber und lasse den anderen den Golfschläger.

Gibt es eigentlich schon eine Helikopter-Bibliothek? Das wäre doch mal was, oder?

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – liest du noch?

Richtig genial ist das Kurvenfliegen. So ganz nach rechts oder ganz nach links auf die „Seite“ gelegt – wahnsinn – wie tief man da gerade runter gucken kann und allgemein dieses Gefühl – huuuuiiiiii

Da blättert es die Seiten gleich von ganz alleine um. Super praktisch. 😉

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – Schwebebahn

Und noch einmal auf Dresden herunter geschaut. Wer dort wohnt, hat es „geschafft“ und ist wohl vom eigenen Helikopter nicht weit entfernt. Dresden – du bist schon eine schöne Perle. Was genieße ich es, hier leben zu dürfen.

Könnt ihr die Schwebebahn erkennen?

Literatwo im Helikopter
Literatwo im Helikopter – auftanken bitte

Und was passiert am Ende des Fluges?

Richtig – einmal auftanken bitte! Ich kann euch das Erlebnis Helikopterflug nur empfehlen und würde jederzeit wieder fliegen. Leider ist es recht teuer und so schnell wird es nicht wieder klappen, aber besser einmal als keinmal!

Guten Flug durch die Seiten und habt immer ein Buch dabei!

Eure

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Welttag des Buches 2016

Welttag des Buches
Welttag des Buches

Kolumne 17/2016: #WelttagdesBuches

Heute ist nicht nur der Geburtstag von meiner Mama und von Karla Paul (und vielen weiteren Geburtstagskindern) – meinen herzlichen Glückwunsch – sondern auch der Welttag des Buches. Eigentlich ist für uns Büchermenschen jeden Tag Welttag des Buches, aber heute ist eben der richtig offizielle Welttag und darum ist er doppelt so buchig, als jeder andere Tag. Oder?

Viele Blogs veranstalten heute große Aktionen unter der Überschrift Blogger schenken Lesefreude, in den Buchhandlungen heißt es heute Ich schenk dir eine Geschichte und einige Verlage veranstalten Gewinnspiele mit ausgewählten Buchlogs. Heute solltet ihr euch aber nicht nur im Internet umschauen, wenn ihr leidenschaftliche Leser seid.

Bevor ich euch allerdings verrate, was ich heute im Gepäck habe, möchte ich euch noch einmal darauf hinweisen, dass sich ein Besuch in der Buchhandlung Findus in Tharandt am 25.04. lohnt. Natürlich nicht nur an diesem besagten Montag, versteht sich, aber an diesem könnt ihr die neuen vorübergehenden Inhaber kennenlernen, denn Annaluise Erler gibt für einen Tag die Leitung an die Gymnasiasten ab.

Es gibt wahnsinnig viele Online-Aktionen zum heutigen Tag. Bei mir soll es ein wenig anders sein, denn ich zelebriere den Tag offline und zwar an einem buchigen Ort, den ich euch schon ein paar mal präsentiert habe.

Welttag des Buches
Welttag des Buches

Richtig – in der Hellerauer Zelle, wie ihr sehen könnt.

Im Februar habe ich euch die Bücherzelle zum ersten Mal vorgestellt und seitdem bin ich fast wöchentlich dort, um nach Büchern zu schauen. Ab und an findet ein Buch aus meiner großen Sammlung den Weg dahin und einige Bücher finden auch den Weg aus der Zelle in meine große Sammlung. Guckt euch gern mal um, in der Helle(rauer) Zelle.

In der Zelle gibt es meist die ein oder andere Überraschung. Mal ist es in der Zelle knackig buchig voll und man kann kaum die Bücher von Regalfach zu Regalfach räumen, um besser zu stöbern. Mal ist es relativ buchig leer und die Regale sind übersichtlich. Und dann gibt es noch Tage, an denen sich „komische“ Bücher darin befinden.

Ich sag nur Bücherzelle vs. Geocaching. Hä? Ja, ich habe mich auch gefragt und gestaunt und so einiges dazu gelernt und euch natürlich darüber berichtet.

Gern würde ich mich mal den ganzen Tag an der Zelle niederlassen und auf die Buchzellenbesucher warten. Ich habe schon versucht, „Kontakt“ zu den Lesemenschen aufzunehmen, in dem ich das ein oder andere Lesezeichen von mir dort hinterlassen habe. Bisher hat sich leider noch niemand gemeldet. Sind Buchmenschen scheu?

Zu der Kategorie gehöre ich dann wohl eher nicht. 🙂

Welttag des Buches
Welttag des Buches

Heute, zum Welttag des Buches, war ich also mal wieder in der Bücherzelle und habe vier Bücher dort hinterlassen. (Eins habe ich mitnehmen müssen – wieder ein Trompeterbuch – juhu).

Ich bin also buchig offline unterwegs und nun frage ich mich, ob schon jemand ein Buch gefunden hat. Vier Bücher – vier Mal eingepackt – vier Mal mit Hinweisen zum Inhalt beschriftet.

Thriller – Gefühl – Jugend oder Krimi? Welches würdet ihr nehmen?

Hibbelig sitze ich nun hier und warte und warte. Ob sich jemand meldet? Ob sich die Büchermenschen über meine kleine Aktion zum Welttag freuen? Mein Lesezeichen habe ich in allen vier Büchern hinterlassen – vielleicht meldet sich ja ein Leser oder eine Leserin. Ich hoffe es doch. Vielleicht ergibt sich ein neuer buchiger Kontakt.

Ich bin buchig gespannt und so wie ich mich kenne, werde ich dann noch mal bei der Zelle vorbei schauen müssen…

Genießt den buchigen Tag, liebe Bücherfreunde.

Eure

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Bücherzelle vs. Geocaching

Geocaching
Geocaching

Kolumne 15/2016: #Geocaching

Die Woche ist fast schon wieder um, vor allem das Wochenende. Ist denn das die Möglichkeit? *seufz*

Achso, auf dem Foto ist nicht mein Bücherregal zu sehen, sondern ein Teil der Bücher aus der Hellerauer Zelle. Bini in der Zelle? So ungefähr. Im Februar habe ich euch die Bücherzelle vorgestellt und seitdem bin ich dort recht regelmäßig anzutreffen. Bald werde ich euch mal wieder einen Artikel über die Bücherbewegungen präsentieren.

Heute allerdings möchte ich euch erzählen, welches besondere Buch mir letztes Wochenende dort begegnet ist. Ihr wisst was Geocaching ist? Ich auch, zumindest kann ich grob erklären, dass es sich um eine Art Schnitzeljagd handelt. Vor allem am Wochenende kann man so einige Wanderer beobachten, die auf ihr Smartphone gucken, es drehen und wenden und sich anhand der angezeigten Lage in Richtung „Schatz“ bewegen. Auf jeden Fall mag ich das auch irgendwann mal ausprobieren – so meine Langzeitgedanken zum Thema Geocaching. Da ich mich nicht wirklich auskenne, mag ich jetzt auch nicht mit Fachbegriffen um mich werfen, aber einen mag ich bringen: Muggel.

Wer das ist? Ich zum Beispiel, denn Muggels sind sogenannte Nicht-Geocacher die den geheimen Verstecken nah kommen könnten. Verstecke müssen geheim bleiben. Der Begriff Muggel kommt euch bekannt vor? Kein Wunder, wenn ihr Harry Potter Fans oder Kenner seid, denn der Begriff wird dort im Bezug auf Personen ohne magische Fähigkeiten verwendet. Wieder was gelernt. Grins.

Was hat nun die Bücherzelle mit Geocaching zu tun? Neben den Büchern in der Zelle stand ein ganz besonderes Buch und zwar ein Logbuch. Guckt mal auf dem Foto – unten rechts in dem kleinen Fach. So ein rotes Notizbüchlein und wenn ihr gute Augen habt und euch das Bild etwas größer zoomt, könnt ihr es sogar lesen. Logbuch. Ahja – ich blätterte interessiert darin herum und war völlig fasziniert davon, so ein Buch in der Hand zu halten. Die Geocacher sind ja wahnsinnig organisiert und ich wusste bis dahin weder vom Logbuch, noch von den genialen Stempeleien die darin zu finden sind. Wahnsinnig kreative Stempelabdrücke strahlten mir entgegen mit den jeweiligen Botschaften, dass das Logbuch gefunden wurde. Genial. Meine Neugierde stieg und gleichzeitig kam ich mir schlecht vor, da ich der gefürchtete Muggel bin. Keine Angst – ich habe es nicht entführt, sondern wieder zurück gestellt.

War das richtig oder falsch? Wo ist denn eigentlich der Schatz an sich oder wie darf ich das verstehen? Ein Logbuch zwischen Büchern? Hätte ich den Schatz hinter den Büchern suchen sollen? Anschließend machte ich mir Sorgen, ob die Idee das Logbuch in eine Bücherzelle zu stellen, eine gute oder eher eine schlechte ist. Denn ich bin eine Art wissender Muggel – aber was tut ein unwissender? Nimmt er das Logbuch mit? Ist es dann verloren?

Beim nächsten Besuch in der Zelle war es weg. W – wie weg. Hat es der Besitzer geholt? Wurde es neu versteckt? Ist es vielleicht verloren, weil es ein Leser mitgenommen hat? Bis heute ist es nicht zurück gekehrt. Seit dem 01. April 18.46 Uhr hab ich es nicht mehr gesehen. Einer Kollegin von mir erzählte ich davon. Sie ist eine erfahrene Geocacherin und hat mir gleich die App präsentiert und mit mir geschaut, ob dort in der Zelle ein Cach registriert ist. Leider war er nicht – nichtmehr? – registriert. Also bin ich nun immer noch voller Ungewissheit. Wo ist das Logbuch?

Ich hoffe, dass es in guten Händen ist, denn es war wirklich schon gut gefüllt und beherbergte tolle Einträge. Positiv denken – so mein Motto. Vielleicht liest jemand aus der „Szene“ hier und hat es vielleicht sogar gesehen. Dresdner? Geocacher? Hinweise bitte ins Kommentarfeld. 😉

Und sonst? Ich habe mich gefreut, diese neuartige Bucherfahrung zu sammeln und mich in Sachen Geocaching weiterzubilden. Einen richtigen Plan habe ich noch nicht, aber kommt Zeit, kommt Ausflug und Erfahrung. Die App habe ich nun auf dem Smartphone und es wimmelt nur so vor Verstecken hier in Dresden und Umgebung. 320 Meter ist ein Rätselcache von meiner Haustür entfernt. Verrückt. Oder?

Seid ihr Geocacher? Was sollte ich beim nächsten Logbuchfund machen? Ich freue mich auf eure Worte.

Eure

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