Tatsächlich ist es natürlich schöner, über Bücher zu schreiben, die man wirklich sehr gern gelesen hat. Aber ich möchte hier nicht aussortieren, sondern ich behalte weiterhin bei, auch mal ein Buch zu kritisieren. Auch die Enttäuschung muss mal an die Luft und ich habe es immer noch nicht ganz verkraftet, was mir mit dem neuen Roman „Das kann uns keiner nehmen“ (HoCa) von Matthias Politycki passiert ist. Es war im Sommer 2020…
Dieser Satz klingt mir in den Ohren, wenn ich das Buch sehe. Außerdem spielt sich vor mir der Trailer zum Buch ab und ein ganz bestimmtes Bild habe ich in meinem Kopf, selbiges liegt ausgedruckt in meiner eigenen Jenseitsnovelle. Kennt ihr das Gemälde namens „Toteninsel“? Ein magisches Bild für uns…
Ich bin gerührt, emotional, labil, Tränen laufen entlang meiner Wange und dennoch ist und kommt alles anders. Aber was da kommt und was Matthias Politycki mit seinen Worten erzählt, geht tief ins Herz, beflügelt aber dennoch ungemein.
Die größte Angst ist es mit jemandem im Streit auseinander gegangen zu sein und denjenigen dann nie wieder zu sehen. Genauso schlimm ist es auch, wenn man sich jemandem nicht mehr erklären kann, nichts mehr richtig stellen kann, nichts mehr, einfach nichts mehr tun kann, denn derjenige ist tot. Einfach tot, kein zurück holen mehr möglich.
Hinrich Schepp und Doro, ein eingespieltes Paar über viele Lebensjahre, ein gleichmäßiger Rhythmus. Doch heute scheint alles anders zu sein. Es riecht anders, es fühlt sich anders an und Schepp merkt, Doro ist tot. Beim Korrigieren seines Manuskript gestorben, einfach gestorben. Schepp wollte immer zuerst sterben, am See auf Doro warten, um dann gemeinsam weiter zu gehen. Schepp will Doro halten, vertreibt die lästige Fliege und versucht noch Wärme in ihr zu spüren. Liest, was sie zuletzt geschrieben hat, zwischen seine Zeilen. Aber da ist noch mehr, sie hat sein Manuskript weiter geführt. Sie hat sein Leben, seine biographischstes Werk verändert, ergänzt und korrigiert, Dinge erfahren, die sie nie erfahren sollte und ihm Dinge erzählt, von denen er nicht einmal etwas im Traum erahnen konnte. Gemeinsam wollten sie gehen, nun ist Doro gegangen und sie muss verletzt gegangen sein. Die Einsamkeit macht sich breit und mit ihr die Fragen nach dem richtigen Handeln.
Und nun? Eine Rechtfertigung unmöglich.
Und da ist es das Gefühl des Buches, was beim Lesen und darüber schreiben oder sprechen aufkommt. Das Gefühl in mir drinnen, tief drinnen, Schmerz, Trauer, eine Mischung aus Kloß im Hals, aber eher in der Magengegend. Und dann kommt das kleine Stückchen Glück dazu und ein winziges Lächeln, das breiter wird.
Liebesgeschichte und Albtraum vereint Matthias Politycki in der Novelle, seiner „Jenseitsnovelle“.
„Wir sehen uns.“
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