1984 ~ George Orwell

1948 schrieb Orwell „1984“ und nachdem ich 2014 entschieden habe, es nicht zu lesen, habe ich es letztendlich 2017 getan. Ein Roman der an Dystopie verliert und an Realität gewinnt und die Gänsehaut des Lesers dadurch von Jahr zu Jahr intensiviert.

Orwell schrieb im Jahr 1948 bereits über Big Brother – wer hat jetzt noch alles Gänsehaut?

1984

Ich lese ja nicht mehr so gerne Dystopien, diese hier hat sich allerdings gelohnt, denn die Themen sind vielleicht aktueller als uns Lesern lieb ist. Aber keine Angst, ich werde nicht zu viel verraten. Der Roman beginnt sehr langsam und ruhig und ich hätte beinahe den Fehler gemacht, den Roman abzubrechen. Ich wurde anfangs mit dem Protagonisten Winston Smith nicht warm. Der Beginn ist recht fad und Winston auch, mag ich sagen. Er arbeitet für eine Partei, hat einen recht unspektakulären Alltag und hängt in seinem Trott fest. In seinem Inneren sieht es aber zum Glück ganz anders aus und sein Job ist alles andere als langweilig. Er ist im Ministerium für Wahrheit angestellt und er ist dafür zuständig, die Vergangenheit zu verändern und zwar so, dass diese mit der Gegenwart zusammen passt. Wie das genau aussieht, erzählt er euch selbst und darüber hinaus noch so einiges mehr.

Ihr solltet auf jeden Fall schon vor dem Lesen die drei Parolen der Partei kennen. Prägt sie euch gut ein;

KRIEG IST FRIEDEN

FREIHEIT IST SKLAVEREI

UNWISSENHEIT IST STÄRKE

Und wenn wir schon bei den Parolen und der Partei sind, solltet ihr noch wissen, dass ihr die ganze Zeit überwacht werdet. Der „große Bruder“ sieht alles und so ist es für Winston nicht leicht, eine geheime Affäre zu führen. Und dann ist da noch das sogenannte „Neusprech“ was mehr und mehr angewendet werden soll und noch besser wäre es, wenn das Denken mehr und mehr eingestellt wird. Und eigentlich ist schon immer alles so, wie es heute ist. Alles klar?

1984 ~ George Orwell

KRIEG IST FRIEDEN

Meine Damen und Herren – ich bin wirklich ziemlich angetan von diesem Roman, auch wenn er einige Längen im Mittelteil hatte. Im Nachhinein wird mir aber bewusst, dass diese so dazu gehörten. Ihr solltet dieses Buch kennen, es wird nicht umsonst immer und immer wieder neu aufgelegt – diese hier ist die 41. Auflage und ich finde die schwarz-weiße Aufmachung von Ullstein echt genial – und als Klassiker bezeichnet. Habt keine Scheu es zu lesen, denn es lohnt sich.

FREIHEIT IST SKLAVEREI

Was George Orwell wohl heute zu unserer Welt sagen würde?

Die Themen die er auf diesen knapp 360 Seiten aufgreift, sind breit gefächert und bescheren beim Lesen Gänsehaut. Worte wie Gedanken-Loch, Großer Bruder, Ozeanien, Überwachungsstaat, Neusprech, Lustlager und Co.lassen tief denken und regen zum Vergleichen an. Jeder der 3 Teile wirkt anders auf unsere Lesegefühle ein.

Orwell regt unsere Emotionen an, obwohl er uns an Winstons Seite durch eine kalte Welt führt. Es herrscht dauerhaft Krieg, wir werden überwacht und sollen in eine Richtung laufen. Doch auch im stärksten Strom, gibt es Rebellion…

UNWISSENHEIT IST STÄRKE

Die Dystopie ist verdammt nah an unserer Realität dran. Ist 2 + 2 = 4 oder nicht etwa doch 5? Habt ihr darüber schon einmal nachgedacht? Ich bin von diese Werk begeistert, auch wenn nicht jede Seite einfach zu lesen war. Ich habe mir viele Sätze markiert und glaube, dass das Buch in vielen Jahren nicht nur als „eines der einflußreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts“, sondern auch des 21. Jahrhunderts bezeichnet wird. Ich werde es wohl ganz bestimmt ein 2. Mal lesen.

Eure
1984