…und dann kommt der Moment zwischen besten Freundinnen, der besondere Moment des besonderen Buches, der besonderen Lesereise, bei der du ein über 1000 Seiten Werk in der Hand hältst und dir sicher sein kannst, dass dieses Werk, diese Lesezeit, dein Leben verändert, deine Freundschaft noch mehr festigt, die Zeit sich bis unter die Fingernägel einbrennt.
Für Brilka ~ wir lesen für dich, wir leben für dich, wir starten unser kleines Projekt, um uns später diesen Weg vor Augen halten zu können. Wir laden euch ein, Teil unseres Leselebensweges zu werden. Lest mit uns, lebt mit uns, schaut euch einfach nur um oder lasst euch zwischen den Zitaten fallen.
„Das achte Leben“ (Für Brilka)„ von Nino Haratischwili wollen wir gefühlsmäßig festhalten, denn schon nach dem Prolog sind wir uns sicher, dass dieses Werk nicht annähernd in Worte gefasst werden kann. Jedes Wort wäre falsch, denn der Roman strahlt facettenreich und scheint uns so kostbar, dass er mit Gefühlen verbunden werden sollte.
Komm einfach mit und lernt Brilka kennen oder komm wieder ins Buch zurück…komm…
PROLOG oder DIE PARTITUR DES VERGESSENS
Binea (04.04.15):
Bereits die ersten Worte lassen wissen, dass die knapp 1300 Seiten wie eine Wiese voller Wortperlen sein werden – ein Teppich aus Tiefe und noch so viel mehr. Wortmeer öffne dich…
„In dem Moment, wo Aman Baron, den man meist unter dem Namen >> der Baron << oder auch nur >> Baron << kannte, mir gestand, dass er mich herzzerreißend schlimm, unerträglich leicht, zum Schreien laut und sprachlos leise liebte – das mit einer etwas kränkelnden, geschwächten, illusionslosen und bemüht harten Liebe -, verließ meine zwölfjährige Nichte Brilka ihr Amsterdamer Hotel und ging Richtung Bahnhof.“ (Seite 9)
So die ersten Zeilen, die schon darauf hinweisen, was passieren wird, wenn sich das erste Kapitel öffnet. Es wird schmerzhaft sein und es wird schön sein und es wird genauso unbeschreiblich sein. Der Prolog muss schon verdaut werden, umfasst er doch gerade mal knappe 30 Seiten – den Schritt trotzdem gehen? Lesen? Oh, ja…denn die Charaktere sind jetzt schon wahnsinnig lebendig und auch das Land Georgien hat sich schon von einer Seite präsentiert, die das Gefühl des sofortigen Dahinreisens hervorruft.
„>> Dieses Kind ist ein Produkt von Elenes Schamlosigkeit, ihrer Verdorbenheit und besiegelt meine endgültige Niederlage im Kampf um ihre Ehre, ich habe also keinerlei Grund, mich zu freuen oder irgendetwas zu feiern. Das Mädchen, auch wenn es dafür nichts kann, ist die fleischgewordene Verkörperung allen Übels, das ihre Mutter über uns gebracht hat. <<“ (Seite 25)
Lesebienchen (04.04.15):
Brilka – die ersten 30 Seiten, der Prolog oder die Partitur des Vergessens. Allein dieser erste Titel lädt zum Verweilen, zum Nachdenken, doch ganz bestimmt nicht zum Vergessen ein, denn Haratischwilis Worte prägen sich von Beginn an tief ein, die Charaktere berühren, Sätze hallen nach.
„Ich verdanke sie dir, weil du das achte Leben verdienst. Weil man sagt, dass die Zahl Acht gleichgesetzt ist mit Ewigkeit, mit dem wiederkehrenden Fluss. Ich schenke dir meine Acht.“ (S. 16)
Schon diese wenigen Seiten, diese Worte tragen das Versprechen einer außergewöhnlichen Reise voller großartiger Charaktere in sich.
Das erste Buch öffnet sich: Stasia. Die Reise beginnt…
BUCH 1 ~ STASIA
Binea (06.04.15):
Schneller als gedacht, bin ich durch das Buch 1 durch. Sagenhaft. Ich bin noch total geflasht von den vielen Eindrücken, Gefühlen und von der Reise an Stasias Seite. Um ehrlich zu sein, ich wollte meinen Roman, den ich vor kurzem erst begonnen habe, erst zu Ende lesen. Wenigstens parallel. Nun liegt „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ von Jasmine Warga hier und winselt um Aufmerksamkeit. Ich mag Büchern nicht Unrecht tun, zumal es ein starkes Buch ist und ich bereits 100 Seiten verschlungen habe. Aber Brilka lässt nicht los.
Nino Haratischwilis Werk ist einfach sagenhaft. Nicht richtig vergleichbar mit Donna Tartts Werk „Der Distelfink„, aber ich lese mit der gleichen, nennen wir es Ehrfurcht, und dem gleichen Respekt. Zuvor habe ich kein Werk mit diesem Umfang gelesen und ich lese schon jetzt irgendwie sparsam, da ich Angst vor dem Ende habe. So ging es mir auch mit dem Distelfink. „Brilka“ ~ dieses Werk ist einfach beeindruckend, nicht nur die Worte begeistern, sondern das Gesamtkunstwerk an sich. Der Schutzumschlag, die Aufmachung, ich mag dieses eckige Buch, eckig wie ein Kasten, ein Kasten voller Wortperlen und die Tatsache, dass es eine Autorin geschrieben hat, die nur wenige Jahre älter ist als ich. Beeindruckend. Absolut beeindruckend.
Erst 129 Seiten liegen hinter dem Anfang, dem sagenhaften Prolog, dem ersten Satz, den ich wahnsinnig liebe. „Eigentlich hat diese Geschichte mehrere Anfänge.“ (Seite 9). Würde ich einen Roman schreiben, ich würde mit diesem Satz beginnen und auf Brilka verweisen. Stark – einfach stark. Dieser Satz hat in mir schon so viel ausgelöst, ja, dieser einfache kleine Satz mit gewaltiger Botschaft. Seit gestern denke ich, wenn ich Schokolade im Mund habe, vielleicht geht es allen Brilka-Lesern so.
„Zu viel des Guten kann zu viel des Schlechten hervorbringen. Und ich habe noch keinen Menschen gesehen, der diese Schokolade gekostet und der danach nicht nach mehr verlangt und ja: nach mehr gegiert hätte. Aber Gier in Kombination mit Genuss kann zum Verhängnis werden. Merk dir das bitte!“ (Seite 77)
Versteht ihr? Ich merk es mir und diese Worte sind wichtig im Werk, sehr.
Absolut wundervoll ist dieser Satz, der sich ebenso in mir eingebrannt hat.
„Natürlich war der erste Kuss wunderschön, bestimmt, ganz bestimmt, Brilka, denn der erste Kuss unserer Geschichte muss unbedingt schön sein!“ (Seite 73)
Nicht nur heiße Schokolade, Haratischwilis Worte machen süchtig. Wie auf dem Coverrückentext angemerkt. „Ein Buch, das süchtig macht…“. Bereits nach wenigen Seiten merkte ich leichte Abhängigkeitsgefühle, nach dem Buch 1 merke ich totale Abhängigkeit und ich kann diese gestehen. Jedes Wort von ihr stillt ein wenig den großen Hunger und den überdimensional starken Durst, den ich seit der ersten Zeile verspüre und von dem ich vorher nichts wusste…
Lesebienchen (06.04.15):
Das erste Buch ist gelesen und ich bin sprachlos. Mir fehlen absolut die Worte vor solch einer Wortgewalt, vor solch einer Erzählkraft. Ich bin sprach- und wortlos. Es bedurfte nur 125 Seiten und ich bin gefangen, verloren auf den Seiten.
Das Lesen ist wie ein Rausch, die Charaktere einmalig. Es entwickelt sich ein gewaltiges Panorama georgischer und menschlicher Geschichte: Liebe, Dramen, Lachen, alles ist dabei. Und mittendrin eine so großartige Figur wie Stasia.
„Stasia war aber diejenige, welche die meisten Scherereien machte. […] Stasia war die gescheiteste, flinkste, trotzigste seiner Töchter, die ihn am meisten aufregte und am häufigsten seinen Zorn provozierte. Aber er liebte ihre spitzbübische Art, sogar ihre schrägen Träume und ihren Tanzfimmel.[…] Sie tat nur Dinge, die ihr wichtig erschienen.“ (S. 63)
Genau so müssen Figuren sein, vielschichtig, individuell, menschlich.
Die Geschichte entwickelt sich rasant und dennoch langsam. Stück für Stück entrollt sich der Teppich und gibt sein Muster preis.
Das Buch verspricht jetzt schon mein Buch des Jahres zu werden. Ja, ich weiß, es ist erst April, ich bin erst bei Seite 125, aber alle meine Sinne schreien es laut heraus: „Für Brilka“ – ein Jahrhundertbuch!!!!
BUCH 2 ~ CHRISTINE
Binea (11.04.15):
Angekommen im zweiten Buch merke ich, dass jegliche Rettungsversuche scheitern würden. Mich bekommt niemand aus diesem Werk heraus, Ich kann nicht unterbrechen, komme was wolle. Ich bin hoffnungslos verloren im Werk – so meine Diagnose. Selbst die dickste Erkältung kann mich nicht davon abbringen, wenigstens ein paar Seiten zu lesen. Es ist einfach gewaltig, mächtig und Ninos Worte haben eine wahnsinnige Anziehungskraft, die nicht mit einem Magneten verglichen werden kann.
Das Lesen im Schneckentempo ist nicht möglich, wie ich erneut feststellen musste. Immer wieder bremse ich mich selbst, aber die plötzliche Beschleunigung bleibt nicht aus. Ab und an nützt jedes Bremsen nichts, vor allem dann nicht, wenn sich die Bremsen in Lesegaspedale wandeln.
Ich gebe mich den Worten der Autorin hin und gelange in eine schillernde Welt. Stasias Schwester Christine lebt im Reichtum, ihr Mann hat Kontakte zu einem sehr einflussreichen Mann und doch bezeichne ich beide als die Hilflose und der Machtlose, die Blinde und der Wegschauende, zwei Menschen denen die Hände gebunden sind, wenn sie so leben wollen wie bisher. Mehr mag ich kaum sagen, da diese Lesereise von Gefühlen dominiert werden soll. Gefühlsmäßig hatte ich große Schmerzen, aber ich konnte auch den Anfang einer Freundschaft erleben. Dennoch drohte das Unheil aus allen Richtungen.
„Am 31. Dezember – es muss der letzte Tag des Jahres 1927 gewesen sein – sollten beide Schwestern Bekanntschaften machen, die für immer ihr Leben verändern würden, der Teppich unserer Geschichte, Brilka, sollte weitergeknüpft werden, pompöse, karnevaleske, schillernde, aber auch dunkle und bedrohliche Muster sollten sich ergeben. Vielleicht war das die Nacht, in der das Schicksal zum ersten Mal auf uns alle aufmerksam wurde, vielleicht wäre der Teppich ohne es schön, schlicht und in Pastelltönen gehalten, vielleicht wären dann keine kräftigen Farben hineingekommen, vielleicht war es aber einfach der Zufall, der diese Menschen am gleichen Ort zusammenführte, oder eine Laune der Natur, eine unaufhaltsame, schnelle, grausame Laune.“ (Seite 143)
Wegweisende Worte – ich spürte schnell, mit was ich rechnen durfte und doch wird es noch hunderte von Mustern zu entdecken geben. Nino Haratischwili hält uns Lesern den Teppich vor Augen, von dem Niza Brilka erzählt. Ich fühle mich lesend wie Brilka. Sehr sogar.
Sagenhafte Worte sind in diesem Teppich verwebt. So konnte ich erlesen, dass auch Tränen mal leer werden oder dass Verrat geboren werden kann und ich konnte mich selbst in einigen Stellen hinterfragen. Eindringliche Gespräche bleiben im Kopf, Gedanken graben sich in die Leserhaut ein und die Emotionen steigern sich.
„Spätestens da wusste Stasia, dass die Haut der Welt rissig werden würde. Sie wusste, dass die Erde sich übergeben und die Ruinen sichtbar werden würden, dass ein abgrundtiefer Spalt durch all die Jahrhunderte gehen, sich in der Erde öffnen und einen blutigen Abgrund freigeben würde.“ (Seite 166)
Eine absolutes Lieblingszitat im Buch 2. Ich bin bereit für Buch 3. Ja, ich bin es.
Lesebienchen (13.04.15):
„…der Teppich unserer Geschichte, Brilka, sollte weitergeknüpft werden, pompöse, karnevaleske, schillernde, aber auch dunkle und bedrohliche Muster sollten sich ergeben.“ (S. 143)
Ja, der Teppich der Geschichte wird weitergeknüpft, Christine steht nun mehr im Fokus und mit ihr hält auch die politische Dimension Einzug in den Roman. Ich gebe zu, ich musste mich erstmal wieder belesen…Begriffe wie Oktoberrevolution waren mir nur noch vage aus dem Geschichtsunterricht bekannt.
Mit dem nötigen Hintergrundwissen begab ich mich weiter auf die Reise, ich verstrickte mich wie Christine und Stasia in Verdrängungstaktiken, hin und her gerissen zwischen Ablehnung und Verständnis.
Immer mehr wächst mir vor allem Stasia ans Herz, ihr starker Willen, ihr Temperament, aber auch ihre Schwächen machen sie für mich zu einer außergewöhnlichen Figur.
„Aber neben dem Glück, das wie goldenes Konfetti auf Stasia niederprasselte, ging in jenem Augenblick eine kleine Tür auf. Es war eine Tür jenseits der Zeit und jenseits des Schicksals, jenseits aller Gesetzmäßigkeiteb. Die Welt der Gespenster erwachte für einen Augenblick, der Mond wurde grünlich blass[…] Alles geriet durcheinander, die Welt bekam für den Bruchteil einer Sekunde Schluckauf.“ (S. 148)
Und immer wieder, beinahe auf jeder Seite begegnen mir solche wundervolle Passagen, die ich mehrmals lesen muss, bei denen ich ehrfürchtig innehalten muss, haben sie doch eine unvergleichliche Sprachgewalt, eine poetische Schönheit.
Nach wie vor lese ich staunend und sprachlos.
BUCH 3 ~ KOSTJA
Binea (14.04.15):
Marine. Krieg. Politik.
Mittlerweile behaupte ich so langsam, dass ich Stasia kenne. Seit Buch 1 habe ich ständig mit ihr Kontakt. Irgendwann kommt die Vertrautheit und bei Nino Haratischwilis Charakteren stellt sich diese schnell ein. Die Vertrautheit, allerdings nicht dieses spezielle Kennen. Zumindest kann ich so langsam besser erfühlen, was Stasia bedrückt und auch Christine ist mir nun vertraut. Ich sehe sie vor mir und ich fühle Schmerz. Buch 2 hat nicht nur innerliche, auch äußerliche Spuren hinterlassen. Stasias Sohn Kostja bekommt jetzt eine große Stimme. Eine ebenso wichtige Person und ein Mensch der viel ertragen muss und keine einfache Zukunft vor sich hat. Die Zeiten des Krieges brechen an. Er möchte sich beweisen, nicht nur sich selbst, vorwiegend seinem Vater und dennoch auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen.
Kostja erfährt die erste Liebe und zwar eine mehr als besondere. Taumelnd vor Liebe war ich mit ihm unterwegs. Nicht nur mit ihm.
„Sein ganzes Leben sollte er nicht aufhören, nach dieser Schönheit zu suchen, und seine Fähigkeit zu lieben würde davon abhängen, in welchem Maße er sie in seinen späteren Liebesobjekten wiederfinden sollte. Als könne nur er begehren, wenn er das Gefühl bekam, an dieser Begierde zugrunde zu gehen. Als müsse er die verborgenen, in der tiefsten Tiefe versteckten Perlen aus dem Meer fischen und dabei die Gefahr eingehen zu ertrinken.“ (Seite 235)
Das wohl für mich eindringlichste Zitat im Werk:
„Sie liehen sich gegenseitig das Glück. Sie liehen sich gegenseitig die Gegenwart und schenkten sich zukünftige Erinnerungen.“ (Seite 240)
Nino streift keine Charaktere, sondern gibt jedem ihrer Protagonisten eine Stimme, eine Geschichte. Der Teppich wird groß, sehr groß und doch bin ich selbst nach über 300 Seiten klar im Bilde. Die Verwebungen sehe ich vor mir und ich würde am liebsten überall gleichzeitig sein. Ninos Worte schlagen ein wie die Bomben, die ihre Protagonisten sehen und hören.
Eine Vielzahl von Markierungen befinden sich schon jetzt im Roman. Es gilt viele Worte festzuhalten, einen eigenen Zitatteppich zu knüpfen.
Meine Gedanken überschlagen sich, meine Gefühle drehen durch und ich habe zum ersten Mal geweint. Ich hatte körperliche Schmerzen. Nicht nur Kostja durfte ich näher kennenlernen. Nein. Ich erfuhr mehr über seinen Freund Alan und seine Entstehungsgeschichte. Gänsehaut überrollt mich, wenn ich an diese Zeilen zurück denke. Kotjas Liebe namens Ida steht mir nahe, aber nicht nur sie. Mit Kitty erlebe ich Stunden der Grausamkeit. Zeilen voller Horror, die ich immer noch nicht verdaut habe. Mich überkommt genau jetzt eine neue Welle Übelkeit, wenn daran denke, welches Leid ihr widerfahren ist. Schrecklich. Und ich denke daran, was Mariam tat, tun musste. Und dann schreie ich: Andro!
Tief durchatmen. Weiteratmen. Leben.
Lesebienchen (14.04.15):
Dieses Buch hat mir alles abverlangt. Mich in die schwärzesten Tiefen geführt, mir meine größten Ängste vor Augen gehalten, mich weinend zurückgelassen und dennoch am Ende mit einer Stärke wieder ans Licht geführt.
Der Krieg mit all seinen Schrecken ist da, endlos, brutal, rücksichtslos. Normalerweise scheue ich mich, Bücher mit solch einer Thematik zu lesen, doch ich wollte und konnte die mir so liebgewonnenen Figuren in dieser schweren Zeit nicht alleine lassen, musste an ihrer Seite sein.
Ich habe mit ihnen geweint, gelitten, geschrien und dennoch hat mir gerade dieses Buch so viel Kraft gegeben, denn Frauen wie Stasia und Kitty geben nicht auf, kämpfen, stellen sich der Wirklichkeit, zäh, ausdauernd. Sie zeigen eine Stärke, wo nur noch Hoffnungslosigkeit herrscht. Eine Stärke, die mir Kraft gibt. Danke!
Und ja, ohne dich Seele hätte ich nicht weitergelesen. Zu wissen, dass du mit mir gehst, den gleichen Weg, hat mir viel Kraft gegeben, weiterzulesen, die Augen nicht zu verschließen, sondern an der Seite von Kitty zu kämpfen.
„Mit ihren Händen sah sie: […].“ (S. 314)
Mehr vermag ich nicht zu zitieren, doch gerade die folgenden Worte haben sich tief in meine Seele eingebrannt.
Buch 4 ~ KITTY
Binea (17.04.2015):
Im vierten Buch haben mich viele Gefühle überrannt, die ich so noch nicht kannte. Nie zuvor habe ich so gehasst. Nie zuvor habe ich solches Leid ertragen müssen. Ich kann es nicht in Worte fassen und doch möchte ich sagen, was ich gefühlt habe. Ich hatte solche Wut in mir, solchen Hass und gleichzeitig war ich geschockt von so viel Grausamkeit, die sich vor allem seit Buch drei in mir verankerte, dass ich bereit zum Morden war. Ja, ich wollte töten und ja, ich war selten so froh über den Tod. Mehr mag ich dazu nicht sagen, aber es hat so gut getan, jemanden tot zu wissen. Endlich. Endlich abschließen zu können. Diese Gefühle, diese explosive Mischung, trug ich nie zuvor in mir und ich hoffe, dass ich sie so in dieser Form nie wieder in mir tragen muss. Wahnsinn.
Nino Haratischwili – ist dir bewusst, was du mit deinen Lesern tust? Ging es dir stellenweise mindestens genauso dreckig? Du musst beim Schreiben auf dem Boden gelegen haben. Ich glaube ich hätte mir stellenweise den Füller in die Hand gestochen. Solche Gefühle auszulösen, bedarf speziellen Worten und Handlungen. In diesem Werk gibt es kein Gefühl, was nicht zur Sprache kommt.
Bevor ich mich ins vierte Buch hineinziehen ließ, wunderte ich mich kurz, warum es mit Kitty überschrieben ist. War ich doch in der naiven Annahme, dass bereits im dritten Buch Kittys Lebensgeschichte erzählt ist, der Höhepunkt erreicht ist. Ich war voller Hoffnung, dass ihr Leben ruhiger wird, das sie irgendwie einen Ruhepol findet, einen Ort der Liebe.
Was ich dann erlebte, hätte ich so nie gedacht. Zum einen das Gefühl, welches ich zu Beginn schilderte, zum anderen aber einen Menschen, der den Lebensmut nicht verliert und sich das Leben am Leben erhalten möchte. Kitty ist für mich eine wahnsinnige Persönlichkeit. Stasia und Kitty – meine zwei Herzensprotagonisten, wie sich nach und nach herausstellt. Aber auch Christine mag ich sehr, zumindest von den Hauptcharakteren.
Brilka – was sagst du?
„Sie schenkte ihm mit ihrem Körper das Vergessen und sich selbst die Erinnerung.“ (Seite 438)
Die Autorin schockte mich mit einer weiteren Lebensgeschichte einer Frau. Mir zog es erneut alles zusammen, ich saß wie versteinert da und schluckte jedes einzelne Wort wie einen übergroßen Kloß hinunter. Nach einige Seiten hatte ich tausende Wackersteine im Bauch, wie der Wolf im Märchen Rotkäppchen. Uff.
„Die Liebe war ein schleichendes, langsames Gift, die Liebe war tückisch und verlogen, die Liebe war ein Schleier, der über das Elend der Welt geworfen war, die Liebe war klebrig und unverdaulich, sie war ein Spiegel, in dem man das sein konnte, was man nicht war, sie war ein Gespenst, das Hoffnung verbreitete, wo es längst keine mehr gab, sie war ein Versteck, wo man Zuflucht zu finden glaubte und am Ende doch nur sich selbst fand, sie war eine vage Erinnerung an eine andere Liebe, sie war die Möglichkeit einer Rettung, die am Ende doch einem Gnadenstoß glich, sie war ein Krieg ohne Gewinner, sie war ein kostbares Juwel inmitten der Scherben, an denen man sich schnitt, ja, in jenen Zeiten war die Liebe das, Brilka.“ (Seite 491)
Was für ein sagenhafter Satz – genau diese Sätze gibt es zu Hauff in diesem Werk. Ich liebe es, ja, ich liebe es und es ist eine Freude es mit meiner weiblichen Leseseele durchleben zu können. Ich spüre sie die ganze Zeit neben mir und es ist ein sagenhaft schönes Gefühl, die gleichen Charaktere zu kennen.
Lesebienchen (01.05.15):
Kitty, eine meiner Herzensprotagonistinnen.
Das Epos um die Familie Jaschi, was Haratischwili entwirft, nimmt nun beinahe antike Ausmaße an: Schicksal, Leid und ja Rache werden thematisiert. Die Figuren verlieren sich in einer unausweichlich scheinenden Spirale. Als Leser kann man nur atemlos dabei zusehen.
„Kitty hätte gern ihren Hass zu einem Klumpen zusammengeballt, hätte den Klumpen gern in die Hand genommen und ihr ihn mit aller Wucht ins Gesicht geschleudert.“ (S. 415)
Ein ergreifender Satz, einmal mehr bin ich von Haratischwilis Sprachgewalt, ihrer absolut präzisen Bildhaftigkeit berührt und beeindruckt. Sie schafft es, Gefühle sichtbar und anfassbar zu machen. Und ja, diesen Hassklumpen spürte ich auch, konnte ihn nicht herunterschlucken, konnte ihn nicht vergessen.
Kitty, immer wieder Kitty. Ihre Geschichte lässt mich nicht los, ihre unglaubliche Stärke trifft mich tief.
Und wieder erfährt der Roman eine neue Wendung, die das Panorama nochmals erweitert. Beim Lesen musste ich oft an eines der Gedichte von Brecht denken, spiegelt es für mich doch stark auch das Schicksal von Kitty.
Bertolt Brecht – Ich, der Überlebende[1]
Ich weiß natürlich: einzig durch Glück
Habe ich so viele Freunde überlebt. Aber heute Nacht
im Traum
Hörte ich diese Freunde von mir sagen: „Die Stärkeren
überleben“
Und ich haßte mich.
[1] aus: Brecht, Bertolt. Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Suhrkamp 1997, Band 4, S, 385
BUCH 5 ~ ELENE
Binea (17.04.2015):
Buch fünf ist beendet. Ich frage mich, wo ist nur die Zeit hin? Nein, wo sind die Seiten hin? Gerade habe ich die Seite 855 beendet. War ich nicht gerade noch auf der ersten Seite? Habe ich mich nicht erst gerade noch mit Lesebienchen über den allerersten Satz des Werkes unterhalten? Saßen wir nicht gerade noch nebeneinander und haben die ersten Nino Haratischwilis Wort gekostet?
Die Seiten fliegen nur dahin, ich muss mich selbst aufwecken, um aus dem Werk zurück in die Realität zu finden. Ich bin gefangen, ich lebe in der Geschichte. Es ist sagenhaft, welchen Sog dieses Werk entwickelt, wo ich dachte, dass es anziehender nicht werden könnte. Kein Wort ist zu viel in diesem Werk, keine Seite überflüssig. Ich sehe das Ende immer näher kommen und am liebsten würde ich das Buch wenden, so dass es aussieht, als ob ich gerade im ersten Viertel des Buches bin.
Buch fünf ist bisher das wohl umfassendste Buch. Alle Charaktere sind für mich wie Familienmitglieder, jeder hat eigene Geschichten und es gibt die großen gemeinsamen, in denen alle einzelnen Geschichtsfäden zu einem großen Netz verwebt werden. Einem Netz für die Ewigkeit, einem Netz bestehend aus Vergangenheit und Zukunftshoffnung.
Ich taumle durch die Seiten und Geschichten und obwohl eine in die andere fließt, komm ich nicht aus dem Takt. Nur mein Gefühlsherztakt ändert sich hin und wieder, vor allem dann, wenn ich den Namen Elene ausspreche. Da stürzen Emotionen einen Abhang hinunter und sammeln sich zu einem See, in dem man nicht baden möchte.
„Was hätten uns die Tränen in diesem Augenblick gebracht? Erleichterung? Tränen sind nur Lückenfüller, Stellvertreter. Wenn man aber den Menschen, um den man die Tränen vergießen will, vor sich stehen hat, dann weint man nicht, dann nutze man die Zeit, die man hat, die Tränen können schließlich warten und jederzeit nachgeweint werden.“ (Seite 633)
Seiten voller Schadenfreude, voller Naivität, voller Leben, aber auch voller Tod. Die Ungerechtigkeit ist greifbar und streicht mir immer wieder um die Beine, wie eine Katze. Es gibt Brüche, die nicht geheilt werden können, es gibt Gefühle die geheilt werden können und es gibt ausgesprochene Worte die sich wie ätzende Säure auf Lebenswegen breit machen und das Weiterkommen unmöglich machen. Es gibt unausgesprochene Gedanken, die ich als Leser gerne laut den jeweiligen Personen ins Gesicht gesagt hätte. Eigennutz, Intrigen, Hass, aber auch Liebe – es brodelt wie in einem Vulkan, der kurz vorm Ausbruch steht. Der Bogen ist gespannt, das Wasserfass ist kurz vorm Überlaufen. Einige Seiten sind spannungsgeladen und blättern sich vor meinen Augen fast von alleine um.
„Es gab unzählige Varianten der Wahrheit, und sie verformten sich, sobald man sie in den Mund nahm, zerbröselten wie altes Brot und hinterließen nur einen faden Geschmack auf der Zunge.“ (Seite 794)
„Die Nacht schmolz zu einem Klumpen zusammen, der im Hals stecken blieb. Sie glichen zwei Akrobaten, die von ihrem Seil abgestürzt waren, Zirkusmenschen, deren Zelte der Wind in alle Himmelsrichtungen davongetragen hatte.“ (Seite 827)
Und am Ende des fünften Buches lese ich diese Worte, die mich lange innehalten ließen. Danke Nino!
„Manchmal waren Lippen die Flügel, manchmal nur Worte und manchmal aufbewahrte Fotos.“ (Seite 855)
Lesebienchen (01.05.15):
Anstrengend!
Und nein, nicht wegen des Stils, der ist nach wie vor sogartig, poetisch, unbeschreiblich. Die Seiten fliegen so dahin. Seiten voller Liebe, Lachen, aber auch unglaublichem Leid und dennoch schafft es Haratischwili nach wie vor, das Buch nicht trostlos werden zu lassen, denn überall blitzt die Stärke dieser Personen auf, ihr Willen, ihre Kraft weiterzumachen.
Und dennoch ist dieses Buch anstrengend, denn Elene ist ein mehr als widersprüchlicher Charakter, der es mir immer noch nicht einfach macht, sie zu mögen.
„An welchem Punkt hatte sie sich selbst verfehlt, wo hatte sie die falsche Abzweigung genommen? Wann war sie von ihrem Weg abgekommen, und welcher war überhaupt der ihre?“ (S. 691)
Sätze einer zerrissenen Person. Zerrissen von wem? Von der Familie? Durch den Krieg? Fragen, die mich beschäftigen.
Und endlich, endlich wird Niza geboren, die Stimme des Romans, Erzählerin. Sie und ihre geheimnisvolle Schwester Daria halten Einzug in der Familie.
„Als Daria Stasia fragte, warum sein zwei verschiedenfarbige Augen hatte, gab Stasia ihr folgende Antwort: „Das liegt daran […] weil zwei Tiere in dir hausen: ein Husky […] und ein Igel[…]. Dein Husky ist der mutige Teil von dir, der stets das Weite sucht, unbeirrt seinen Weg fortsetzt, immer weiter und weiter […] und der Igel ist der Teil, der Ruhe und Geborgenheit, Sicherheit und viel Liebe braucht[…].“ (S. 681)
BUCH 6 ~ DARIA
Binea (23.09.2015):
Seit genau 5 Monaten habe ich nicht mehr im Werk gelesen. Was ist passiert? Ich nenne es die Angst vorm Ende. Ich liebe dieses Werk und ich mag dem Ende nicht näher kommen. Und nun? Was ist passiert? Ich war gemeinsam mit Lesebienchen zur Lesung, habe Nino Haratischwili persönlich treffen können und gerade dieser Moment, hat mir Hoffnung gegeben. Wir wollen weiter lesen, wir wollen uns dem Ende stellen. Einem Ende, was wohl schmerzhafter nicht sein kann. Oder wird die Hoffnung auf uns warten?
Die Abhängigkeit vom Werk, die Lesesucht, war nie weg, wie ich schnell feststellte. Ob Kostja, Stasia, Christine, Niza oder Daria – alle Charaktere waren so klar und deutlich, als ob ich keine 5 Monate fern geblieben wäre. Ich war sofort, aber wirklich sofort wieder im Werk. Ich spürte die Sehnsucht, die Liebe, den Hass – Gefühlspaletten, wie sie intensiver nicht sein könnten.
Beim Lesen habe ich mich erwischt, wie ich zur Schokolade griff. In diesem Buch kann man nicht ohne das süße Naschwerk, ganz sicher nicht. Schokolade kann trösten und gerade in diesem Buch ist der Trost wichtig.
„Noch den himmlischen Geschmack auf der Zunge, spürte ich etwas Trauriges, das diese Schokolade hinterließ. Irgendwas an diesem Geschmack hatte mir Angst eingejagt. Dieser Geschmack hatte auf einmal viele Fragen auf meiner Zunge hinterlassen.“ (Seite 999)
Daria und Niza – zwei Schwestern – viel Liebe, viel Hass. Ihr Leben steht im Buch 6 im Vordergrund, aber nicht nur das. Viele Leben sind lange gelebt und müssen ihr Ende finden. Es sind verdiente Lebensenden, wenn man das so sagen darf – es sind auch ungerechte Lebensende und es sind welche, die überraschen und am Leser reißen. Mir standen die Tränen sehr oft in den Augen. Die Protagonisten sind mir alle so sehr ans Herz gewachsen, dass sich das komplette Leben noch einmal vor meinem inneren Auge abspulte. Jeder Tod in Nino Haratischwilis Werk fühlt sich so verdammt echt an, denn alle Leben sind bekannt – jeder Leser lebt mit den Protagonisten – durch und durch.
„Den ganzen Nachmittag verbrachte ich in seinem Zimmer auf seinem Bett, und naiv, wie ich war, glaubte ich daran, dass Worte die Liebe ersetzen können und dass das erinnern das Vergangene wiedergutmachen kann. Ich irrte mich. Natürlich irrte ich mich.“ (Seite 968)
Knapp über 300 Seiten liegen nun schon wieder hinter mir. Mir kommt es nicht so vor und ich habe Angst vor den kommenden 100 Seiten. Mehr sind es nicht, Brilka, leider nein…
Lesebienchen (22.09.15):
Ein Buch, das ich liebe und hasse, das mich eine Achterbahn von Emotionen hat durchmachen lassen und wieder Schätze an poetischen Satzperlen bereithielt, die mich immer noch sprachlos werden lassen. Noch immer und jedes Mal aufs Neue schafft es Haratischwili mit ihren Sätzen mich vollends zu begeistern. Immer wenn ich denke, besser geht es, besser kann man es nicht sagen, finde ich auf den nächsten Seiten wieder den perfekten Satz und dann wieder und wieder….
„Vielleicht habe ich an diesem Tag begriffen, dass in meine kurze, banale Lebensgeschichte so viele andere Geschichten bereits eingeschrieben waren und ihren Platz hatten neben meinen eigenen Gedanken und Erinnerungen, die ich sammelte und an denen ich wuchs. […] Und wir alle, ob wissend oder unwissend, tanzten innerhalb dieses Gesamtbildes unseren eigenen Tanz, einer geheimnisvollen Choreographie folgend.“ (S. 964)
Perfekte Gedanken von Niza, die nun endlich in der Geschichte als Figur anwesend ist, sie ist mir vertraut wie keine andere, ist sie doch die Stimme des Romans, die Geschichtenerzählerin. Selbst Kitty ist mir nicht so nah wie Niza, merke ich mehr und mehr.
Und dann Daria mit den verschiedenfarbigen Augen: hell und dunkel. Und genauso ist dieses Buch: hell und dunkel. Auf der einen Seite so viel Liebe, auf der anderen Seite pure, rohe Gewalt, die mich noch immer schaudern lässt.
„Natürlich waren wir in dieser Nacht für die Wirklichkeit zu jung. Natürlich schmeckten unsere Träume besser als die Geschichte und Zukunft. Natürlich war die Hoffnung schöner als die Gegenwart. Natürlich waren wir ineinander vernarrt und in unsere Vorstellung von Liebe, die wir zelebrieren konnten. Natürlich waren wir die ersten und letzten Liebenden auf diesem Planeten.“ (S. 1038)
Wie gesagt, wenn man denkt, es geht nicht besser, wartet dies Autorin mit solchen Sätzen auf. Besser kann man das Gefühl der ersten Liebe nicht beschreiben. Unglaublich!
BUCH 7 ~ NIZA
Binea (27.09.2015):
Der Moment des letzten Buches im Buch. Ich gestehe, dass ich diesen letzten Teil so langsam wie möglich gelesen habe. Ich wollte kein Ende, nein, ich wollte überhaupt kein Ende. So verwachsen war ich wohl noch nie mit einem Werk. Grausam ist es, wenn die letzten Seiten genauso spannend sind, dass sie förmlich schnell gelesen werden müssen. Grausam – einfach grausam. Nino Haratischwili erspart dem Leser einfach nichts und so kommt es, wie es kommen muss – die letzte Seite naht.
Berlin. Niza lebt in Berlin. Sie studiert. Ihre Familie lebt in Georgien. Und Brilka? Sie hat sich jahrelang oder um genau zu sein, 12 lange Jahre nicht wirklich für ihre Nichte interessiert und dann ist sie ganz nah. Brilka trifft auf ihre Tante Niza und Niza auf ihre Nichte Brilka. Das Zusammentreffen hätte nicht stärker sein können. Zwei starke Persönlichkeiten treffen aufeinander – Liebe, Trauer, Wut, Hass – eine unbeschreibliche Gefühlsmischung entlädt sich zwischen den Charakteren. Brilka – sie ist so anders – mehr mag ich nicht sagen, denn ich kann auch nicht viel mehr sagen. Dieses ganze Werk ist so grandios, dass ich jetzt am Ende der Lesereise Nino weitere Worte sprechen lasse und meine absoluten Lieblingszitate niederschreibe. In diesen Worten steckt so viel, um nicht zu sagen: ALLES.
„Er warf mich aufs Bett, und ehe ich mich versah, waren wir beide ausgezogen und rangen einander die Erinnerungen an uns selbst ab, die Erinnerungen an die, die wir einmal gewesen waren und die wir glaubten, für immer zu bleiben.“ (Seite 1189)“
„Durchbrich mich und dich.“ (Seite 1274)
Lesebienchen (29.09.15):
Mein Lieblingsbuch, absolut und ohne Zweifel. Ein heilendes Buch, ein kraftvolles Buch, das so viel in mir ausgelöst hat, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Und endlich, endlich lernen wir Brilka kennen, die unglaubliche, unbegreifliche Brilka!!!
„Ich wusste, dass ich dich finden würde, Brilka. Denn ich schulde dir die Frage, ob du mitkommen willst nach Wien, nach Berlin, es ist mir einerlei, wohin, Hauptsache mit mir. Ob du meine Hilfe weiterhin brauchst. Ob du weiterhin durch das Leben tanzen willst, ein fremdes Leben nacherzählend.“ (S. 1270)
Dieses Buch war eine Reise, auch eine Reise zu mir selbst. Sehr persönlich und bewegend.
„Sicherlich habe ich manchmal Angst. […] Dass Dinge nicht so funktionieren, wie ich sie plane. Dass Menschen, die mir wichtig sind, unglücklich sind. Dass mich jemand verletzt. Dass ich etwas nicht kontrollieren kann.“ (S. 1243)
Niza, du sprichst aus meinem Herzen.
BUCH 8 ~ Brilka
Binea (23.09.2015):
Es ist kein Geheimnis, dass die letzte Seite leer ist. Ich liebe diese letzte leere Seite, da sie passender nicht sein könnte. Danke Nino, für dieses Lebensbuch – ich bin durch und durch begeistert und werde es irgendwann noch einmal lesen müssen und zwar genau dann, wenn ich die Sehnsucht nach deinen Protagonisten nicht mehr ertragen kann. Ich habe immer noch Tränen in den Augen.
Danke!
Lesebienchen (29.09.15):
Genial! Die Zukunft ist noch nicht geschrieben.
Danke für deine Worte. Nino!!!!
P.S. Wir haben Nino getroffen und hier könnt ihr lesen, wie es war -> Literatur JETZT!
Ach wie schön, das ist a wunderbar!
Toll, dass ihr uns an eurem gemeinsamen Leseprojekt teilhaben lasst. Ich möchte dieses Buch auch noch so gerne lesen und werde gespannt verfolgen, was ihr für weitere Erfahrungen mit uns teilt, was das Buch mit euch macht, wie und ob es euch verändert, wie es eure Freundschaft noch mehr festigt.
Liebe Grüße und eine schöne Osterzeit!
Alexandra
Liebe Alex, deine Worte hier sind so schön – es fühlt sich gut an, Mitreisende dabei zu haben. Wir sind sehr gespannt und wir können es kaum auf Seite legen. Es ist so umfassend, so mächtig, so schön, so hach…
Wahnsinnig gut. Kommt mir, komm wieder vorbei und überhaupt.
Drück dich – Bini
Auch ich freue mich über euer gemeinsames Lesen…Ich kann so auch noch einmal mit euch gemeinsam in diesem tollen Buch versinken 🙂
Stimmt – du kennst es ja schon. Wir sind jetzt im ersten Buch und es ist einfach HAMMER – die Reise wird wundervoll, anders können wir es uns nicht erklären.
Falls du Gefühle beisteuern willst – gerne.
Kommt mit uns – ein schönes Gefühl. DANKE.
Eine ganz tolle Idee zu einem tollen Buch 😀 Werde eure Reise verfolgen und bin sehr gespannt, wo sie euch hinführen wird 🙂 Genießt die Zeit mit Brilka und nehmt mich mit 🙂
Deine Worte sind schon jetzt so voller Gefühl, dass es nur eine einzigartige Reise werden kann!
Komm mit uns mit, liebe Jule. Das Werk ist sagenhaft, ich bin tief drinnen – es ist HAMMER – um es mit meinem Lieblingswort auszudrücken.