Lieber Mr. Salinger – Joanna Rakoff
„Salinger war knallhart. Knallhart, witzig und sehr genau. Ich war Feuer und Flamme für ihn und für alles, was er geschrieben hatte.“ (S. 234)
Joanna Rakoff beschreibt in ihrem autobiographisch angehauchten Roman ein Jahr ihres Lebens. Und nicht irgendein Jahr, sondern das Jahr, in dem sie als Assistentin in der Agentur in New York gearbeitet hat, die den großen Autor J.D. Salinger vertrat.
Kurz nach ihrem Uniabschluss ergattert die junge Joanna mehr durch Zufall diesen Job. Frisch getrennt von ihrem Collegefreund, in einer neuen Beziehung zu einem angehenden Schriftsteller und mit einer großen Portion Naivität stellt sie sich dieser neuen Herausforderung. Doch mit einer Chefin ala Anna Wintour gestaltet sich der Start etwas schwierig. Jeden Morgen rauscht sie an ihrem Arbeitsplatz ohne Begrüßung vorbei und überhäuft sie anschließend mit auf Kassette aufgenommenen Texten, die über ein Diktafon abzuspielen und auf Schreibmaschine abzutippen sind. Ja, die Agentur hat etwas Besonderes, etwas Nostalgisches. Im Laufe der Zeit wird zwar ein Computer angeschafft, doch nur einer und ausschließlich für Recherchezwecke. (mehr …)