Ove – einzigartig
„Ove verstand etwas von Dingen, die er sehen und in die Hand nehmen konnte. Beton und Zement. Glas und Stahl. Werkzeug. Dinge, die man berechnen konnte. Er konnte mit rechten Winkeln und klaren Gebrauchsanweisungen umgehen. Mit Bauplänen und Zeichnungen. Mit Dingen, die man auf Papier aufzeichnen konnte. Er war ein Mann aus Schwarz und Weiß.
Und sie war Farbe. All seine Farbe.“
(S. 49)
„Ove schaut den Trottel an, als hätte ihm dieser gerade auf die Motorhaube seines Saabs gekackt.“
(S. 27)
Nach diesen beiden Zitaten könnte man eine Rezension zu „Ein Mann namens Ove“ (Fischer KRÜGER), dem Erstlingswerk des schwedischen Autors Fredrik Bachmann, eigentlich schon beenden, denn sie sagen alles aus, zeigen die gesamte Bandbreite dieses Romans. Findet man während des Lesens auf der einen Seite Worte, die sich tief in die Leserseele einbrennen und noch lange nachhallen, da sie von solcher poetischen Kraft und Schönheit sind, blättert man um und liest Worte, die aufgrund ihres brachialen Humors einfach nur zum Lachen sind.
So ist Ove – einzigartig.
Und auch die Hauptperson selbst ist einmalig. Ove, der wohl schrulligste Nachbar der Welt, der jeden Morgen seine Runden in seinem Viertel dreht, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Der Verbotsschilder aufstellt, Nachbarn auf ihre Fehler hinweist und auch sonst alles dafür tut, um wirklich mehr als gemocht zu werden.
Doch da ist auch noch ein anderer Ove, der die große Liebe seines Lebens gefunden hat, für sie buchstäblich Berge versetzt, in den dunkelsten Stunden zu ihr hält und der wohl loyalste Ehemann der Welt ist.
Fredrik Backmann erzählt die Geschichte dieses ungewöhnlichen Mannes mit genau den richtigen Worten, sein Schreibstil ist geradezu magisch, da er für jede Situation die richtigen Worte findet und den Leser in eine Gefühlsachterbahn sondergleichen schickt. Und ihm gelingt Unfassbares, denn schon nach wenigen Seiten liebt man diesen schrulligen alten Kauz, man schüttelt lachend den Kopf, wenn er mal wieder alle als Trottel beschimpft oder sich überlegt, wie er am besten den Hund der Nachbarin davon abhält auf seinen Gehweg zu pinkeln – Strom gehört auf jeden Fall dazu….
Doch gleichzeitig bringt man auch mit dem alten Mann ein Seil an der Decke an, um sich zu erhängen. Man hält als Leser den Atem an, leidet mit ihm, doch…..irgend so ein Trottel fährt auf einmal krachend mit seinem Auto an Oves Hauswand. Nix wars mit dem Sterben, da muss wohl wieder jemand belehrt werden.
In Oves Leben purzelt auf einmal eine junge quirlige Familie, die nicht so viel von strengen Regeln, Verbotsschildern und verbalen Unflätigkeiten hält. Ove ist genervt, noch nicht mal in Ruhe sterben kann er, ständig will auf einmal irgendjemand was von ihm. Da müssen Fahrten ins Krankenhaus erledigt werden, da gibt er auf einmal Fahrstunden, repariert Fahrräder und bekommt ohne es zu wollen eine neuen Mitbewohnerin, ausgerechnet eine Katze. Und die ist genauso einmal wie er selbst, mit ihren ganz eigenen Prinzipien.
„Die Katze sah nicht aus, als würde sie begreifen. Aber unter der Annahme, dass der Clown genauso nervig […] gewesen war, schien die Katze Ove nicht zu verurteilen, weil er zugeschlagen hatte.
(S. 216)
„Ein Mann namens Ove“ ist ein poetischer, magischer Roman voll von schwarzem Humor. Als Leser kann man lachen und weinen, manchmal sogar beides zusammen. Einzigartig eben – Ove.
Euer Lesebienchen 🙂
Hallo Bine,
ich habe Ove auch kürlich gelesen und kann dem ,was du geschrieben hast nichts hinzufügen.Am Anfang dachte ich,ob das was wird…..und es ward was,einfach köstlich.
Liebe Grüße
Moni
Liebe Moni, schön dich hier zu lesen.
Das liebe Lesebienchen hat sich mit Ove getroffen und ist richtig angetan. Schön, wenn es dir auch so geht.
LG – Bini
Ich bin so verliebt in dieses Buch – aber das weißt du ja 😀
Die LP die ich mal gelesen hatte, fand ich nicht so ansprechend, aber ich habe mittlerweile so viel Gutes über das Buch gehört….da muss ich es doch wohl doch noch lesen 🙂
Ja – die Julia schwärmt so und jetzt noch das Lesebienchen 🙂
Ich finde das Buch einfach klasse! Ich muss weinen und lachen und lesen, lesen, lesen..
Schöne Worte von dir. Danke Miri.
Hallo Bini,
„Ein Mann namrns Ove“ hat mich in dieser Woche als Hörbuch begleitet und ich habe mich verliebt. Am Ende habe ich aus Glück und Trauer gleichermaßen geweint. Jetzt möchte ich meine Eindrücke in Worte fassen, nur habe ich die Namen nicht vor Augen. Kannst du mir eventuell helfen und sagen, wie Pawerne richtig geschrieben wird? Vielen Dank und liebe Grüße Cindy
Liebe Cindy,
Lesebienchen hat das Werk gelesen und besprochen. Ich habe mich aber mal schlau gemacht – meinst du ggf. Parvaneh?
Hab einen schönen Abend und ich bin auf deine Worte gespannt.
Liebe Bini,
Dankeschön, ich glaube das passt so. Wenn du magst, sage ich dir gerne Bescheid, sobald ich meine Worte zu Papier gebracht habe.
Wünsche dir ebenfalls einen schönen Abend. 🙂
Liebe Grüße Cindy
Selten einen solchen Schwachsinn gelesen! Das Buch „…OVE“ ist die Literatur für Analphabeten, von primitiver Wortwahl und spannungslosem „Dahinplaudern“. Schade um die Zeit!
Ein hartes Urteil – aber jedem Leser seine Gefühle und Empfindungen und seine Meinung.