Clara Maria Bagus schickt Leichtigkeit
Clara Maria Bagus schickt Leichtigkeit

Spontan und unerwartet, bekam ich vor ein paar Tagen ein Buch voller Leichtigkeit zugesendet. Der Postbote übergab mir ein Überraschungspaket. Ich musste es öffnen, um zu erfahren, wer mir über Amazon ein Buch zukommen lässt. Die Autorin höchst persönlich, wie ich schnell feststellte. Bevor ich allerdings öffnete, fragte ich in den sozialen Netzwerken, ob es anderen Buchliebhabern ähnlich ging und wie sie sich verhalten, wenn ungefragt Bücher eintreffen. Viele antworteten gleich, dass sie die Bücher hinten an stellen und meist nicht reagieren, da im Blog erwähnt wird, dass ungefragte Zusendungen ignoriert werden.

Als ich das Buch in den Händen hielt, habe ich mich schon gefreut, denn das Cover kam mir nicht unbekannt vor und ich muss gestehen, dass ich mit dem Roman schon selbst geliebäugelt habe. Die Worte der Autorin konnte ich nicht so stehen lassen und ich habe ihr eine E-Mail gesendet. Und dann wuchs die Neugierde auf den Inhalt und ich musste es einfach lesen.

Bereits die Aufmachung des Buches ist ein Genuss fürs Auge, wenn man den langen Titel und den dazugehörigen Untertitel gelesen hat. Durch ein Loch in Form eines Vogels, schimmert der perlmuttfarbene Buchdeckel. Es ist immer schön, wenn Aufmachung und Inhalt zusammen passen und eine Einheit bilden.

Ohne mich über den Inhalt zu belesen, folgte ich den ersten 108 von 207 Seiten…

Eine Reise zur Leichtigkeit
Eine Reise zur Leichtigkeit

Eine Reise zur Leichtigkeit

Wie der Titel bereits verrät, geht es um einen Mann der auszog, um den Frühling zu suchen. Autorin Clara Maira Bagus bringt uns in eine verschneite Winterlandschaft und stellt uns neben einen Mann, der aus dem Fenster schaut. Dann streifen unsere Augen einen Vogel und schon wird es magisch. Der Baum auf dem der Vogel sitzt, legt den Wintermantel beiseite und zieht die knospende Frühlingsjacke an. Als der Vogel den Baum verlässt, kehrt der Winter zurück. Die magische Wandlung lässt den Mann eine besondere Reise antreten. Er möchte den Vogel finden und macht sich kurzerhand auf die Suche.

„Vom Mann, der auszog, um den Frühling zu suchen“ (Ullstein Buchverlage – Allegria-Verlag) ist wie auf dem Titel angebracht: eine Reise zur Leichtigkeit. Ich habe das Sachbuch zwar abgebrochen, aber auch nach über hundert Seiten kann ich das beurteilen. Zwar macht das Buch nicht gleich leicht, sondern erschwert erst, da es in uns Gedanken aufruft, die wir bequemerweise verdrängen, aber im Endeffekt macht es uns leicht. Wer sich mit dem Mann auf die Reise begibt, reist eigentlich mit sich selbst. Die Autorin hat ihrem Protagonisten einen unsichtbaren Spiegel in die Hand gedrückt, in dem wir uns sehen.

Lebensfragen

Sind wir schon angekommen oder reisen wir noch? Was erwarten wir vom Leben? Sind wir auf dem richtigen Weg? Haben wir Träume? Sind wir neidisch?

Fragen über Fragen ganz allgemein, aber auch an uns und an unser Leben werden aufgeworfen. Immer und immer wieder habe ich mir verschiedene Stellen markiert, diese sogar weitergesendet, um darüber nicht alleine zu philosophieren und zu denken und um bestimmte Worte nicht zu vergessen. Begegnungen, kleine Geschichten und Fabeln zeichnen dieses Buch, dieses Märchen für uns Erwachsene, aus. Das stetige Nachdenken bringt den Lesefluss oft zum Stoppen und als Leser muss innegehalten werden.

Clara Maria Bagus holt unsere Gedanken über das Leben, Träume und Wünsche in den Vordergrund, während wir eigentlich dem Mann bei seiner Suche nach dem Vogel helfen. Eine spirituelle Reise voller Poesie, die Leichtigkeit bringt. Literatur die nicht rasant am Stück gelesen werden kann, sondern wohl dosiert lesend überdacht werden muss.

„Wir bekommen das Leben nur in Bruchstücken zu sehen, nie als Ganzes, und wissen daher nicht, was aus etwas folgen wird. Das Einzige, was wir wissen, ist, dass die Wege des Lebens unendlich sind. Wenn sich uns ein Weg verschließt, öffnet sich ein anderer.“ ( Seite 85)

Eure
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