Jetzt könnt ihr buchig aktiv werden, dank Marco Polo. Für Köln, Frankfurt, Wien, München, Stuttgart, Hamburg und Dresden gibt es unfertige Cityguides. Bitte was? Ihr kennt doch die genialen „KeinBuch“ und „Mach dieses Buch fertig“ Bücher, richtig? Das Prinzip ist ähnlich, aber eben für Städte. Ich habe mich doch gleich mal mit Autorin Catherine Bott in Verbindung gesetzt und mich durch den Dresden-Cityguid geblättert.
Viel Freude mit ihren Antworten auf meine Fragen 😉
iest du auch ganz normale Bücher oder bist du generell für Bücher zu begeistern, bei denen Aktivität gefragt ist?
Ich muss gestehen, dass ich mir interaktive Bücher bisher nur in den Buchhandlungen angeschaut habe. Das Buch „Mach dieses Buch fertig“ fand ich zum Beispiel eine lustige Idee für ein interaktives Buch. Plötzlich soll man ganz unkonventionell mit einem Buch umgehen – Seiten zerreißen, mit dem Buch duschen oder es durchlöchern.
Dass ich auch so ein Buch gestalten durfte, hat super viel Spaß und interaktive Bücher nur noch interessanter für mich gemacht.
n welcher Aufgabe findest du dich am meisten wieder?
Beim Schloss Übigau komme ich öfter vorbei und stelle mir vor, was ich aus dem Gebäude machen würde. Die Aufgabe ist auch ein Versuch dem letzten unsanierten Dresdner Schloss Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Bei den Top Touri Fails spreche ich zum Beispiel aus eigener Erfahrung: Die Bäckerin am Pirnaischen Platz hatte andere Vorstellungen davon, was ein Berliner ist.
Eigentlich finde ich mich in fast jeder Aufgabe wieder. Ich liebe es, wenn man auf ganz unkonventionelle Art und Weise rumspinnt und kreativ werden kann. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich ein eher zurückhaltender Mensch bin. Du wirst mich wahrscheinlich nicht durch Dresden laufen sehen und hören, wie ich Lobreden auf berühmte Persönlichkeiten halte.
itel sind oft entscheidend – was sagst du zu „Mach´s in Dresden“?
Der Titel ist Programm. Denn der spielt bereits mit dem aktiven Inhalt des Buches. Das ist ja gerade das Neue bei dieser Buchreihe, dass sie auf ungewöhnliche Art zum Handeln und Entdecken aktiviert – hoffentlich auch die Couchpotatoes 😉
rzähl doch mal – hast du selbst schon dein ganzes Buch entdeckt?
Bei der Ideensammlung hieß es natürlich öfter auch die Orte zu entdecken, die in dem Buch zu finden sind. Durch Dresden zu laufen und die Augen offen zu halten hat ziemlich gut geholfen, neue Ideen zu bekommen. An der Drachenschlucht war ich allerdings noch nicht rodeln. Vielleicht diesen Winter mit Schnee und Buch im Gepäck.
aus, quer durch Dresden – hast du schon viele Menschen mit deinem Buch getroffen?
Außerhalb des Freundes- und Familienkreises noch nicht. Vielleicht sollte ich an den Orten im Buch mal Schmiere stehen.
benteuer können einem bei der kleinsten Aufgabe widerfahren. Hast du schon Erlebnisberichte bekommen?
Aus dem Freundeskreis bekomme ich ab und zu Bilder, wie gerade eine Aufgabe gelöst wird – wenn die Flaschenpost nach Hamburg abgeschickt wird oder Schloss Übigau wieder einen neuen Anstrich hat. Das ist natürlich immer schön zu sehen, wie das Buch benutzt wird.
rotz der vielen Ideen – hast du noch mehr davon und wie bist du überhaupt in die Lage gekommen, diese Ideen in einem „Dresdenaktivbuch“ festzuhalten?
Jetzt wo das Buch fertig ist, fallen mir immer wieder weitere Aufgaben ein – vielleicht für eine zweite Auflage.
Meine ehemalige Professorin Martina Jess von der Fachhochschule Dresden (FHD) hatte uns Studenten eine Stellenausschreibung weitergeleitet. Ich habe mich daraufhin beim Verlag beworben und nachdem ich ein paar Probeseiten abgegeben hatte, habe ich eine Zusage bekommen, das Buch machen zu können. Gut mich für – und für den Verlag 😉
o kamen dir die besten Ideen für dein Buch und wie lange hat es gedauert, bis du alle beisammen hattest?
Für das Buch hatte ich ca. zwei Monate Zeit. Das heißt Ideenfindung und Umsetzung mussten relativ zügig erarbeitet werden. Die besten Ideen kamen häufig bei Gesprächen mit Familie und Freunden oder beim Laufen durch die Stadt.
hne Protagonisten kommt dein Buch aus, denn der Leser selbst wird zur Hauptfigur. Welche Zielgruppe möchtest du erreichen?
Mit dem Buch möchte ich besonders die Jüngeren und neu zugezogene Dresdner dazu animieren, Ihre Stadt neu zu entdecken.
Aber natürlich sind auch alle abenteuerlichen Dresdner und Touristen gern dazu eingeladen, die Stadt auf eine ganz besondere Art kennenzulernen. Im Vergleich zu normalen Cityguides ist „Mach’s in Dresden“ nicht mit Stadtplänen oder harten Fakten bestückt. Stattdessen hat jede Aufgabe etwas mit Dresden zu tun, die den Leser durch die Stadt führt. Der Leser erhält Einblick in die Eigenarten der Stadt und deren Bewohner. Und das Gute dabei: Jeder, der mit dem Buch Dresden entdeckt, hat etwas zu erzählen.
Was sagt ihr? Habt ihr Lust, euren persönlichen Cityguid zu erstellen? Es macht wirklich Laune, mit dem Buch durch die Stadt zu ziehen. Egal ob die Stadt eure Heimatstadt ist (ihr werdet sicher doch die ein oder andere neue Ecke entdecken) oder eine bisher noch unbekannte Stadt – Abenteuer und herrliche Blicke von Mitmenschen garantiert.
Ihr werdet sehen, dass ihr schnell mit anderen Touristen oder Einheimischen ins Gespräch kommt – das Buch erregt bei „Anwendung“ Aufmerksamkeit. So und nun muss ich los, denn es gibt noch einige freie Seiten, die gefüllt werden wollen. Eine Seite muss heute noch in der Elbe baden gehen – ohje…
Danke an Catherine und vielleicht gibt es demnächst schon weitere Städte in denen wir buchig spielen können. 😉
Eure