Liebe – Liebe – Liebe – immer wenn ich das Cover sehe und den Titel lese, denke ich an die Liebe. Eigentlich könnte ich Seiten mit dem Wort Liebe füllen, da dieses Werk so viel davon enthält, so viel davon versprüht und einfach wunderbar glücklich macht. Ja, Romane können glücklich machen und das ganz ohne zu schnulzig zu sein.
Das geht?
Oh ja, dass geht, denn Autorin Rainbow Rowell versteht ihr Handwerk, nicht nur die jugendlichen, sondern auch die erwachsenen Leser zu verzaubern und in den liebevoll magischen Schleier ihrer Protagonisten Eleanor & Park einzuhüllen.
Wie sie das macht, solltet ihr selbst erlesen, so viel ist klar. Und doch werde ich euch erzählen, was mich an diesem Werk so umhaut, warum ich es einfach liebe.
Schon die Tatsache, dass mein Mann mir „Eleanor & Park„ (Hanser) zum Valentinstag geschenkt hat, ist so besonders, dass ich es einfach schon deshalb liebe. Aber das sagt ja noch lange nichts über den Inhalt aus und ein geschenktes Werk muss ja noch lange keinen wundervollen Inhalt beinhalten, so viel ist klar. Aber ich schreibe nicht umsonst, dass diese Tatsache dem Werk noch ein regelrechtes Sahnehäubchen obendrauf gesetzt hat, denn es ist einfach unglaublich.
Kommt mit mir mit…
Ich möchte euch mehr über Eleanor & Park erzählen und ich möchte euch Sätze präsentieren, an denen ihr gleich merken werdet, dass dieses Werk besonders ist, dass ihr es wohl lesen müsst. Eigentlich möchte ich nur immer und immer wieder sagen, dass dieses Werk voller Liebe ist und euch nicht mehr vom Inhalt erzählen, als das es um zwei grundauf verschiedene Menschen geht, zwei Außenseiter, die eine Gemeinsamkeit, den gleichen Herztakt haben. Und dieser Herztakt ist es, der dafür verantwortlich ist, dass die Liebe so zart wachsen kann, wie sie wohl nur selten wächst.
„Das neue Mädchen atmete tief durch und lief weiter. Niemand schaute sie an. Park versuchte es ebenfalls, aber es war wie bei einem Zugunglück oder einer Sonnenfinsternis: Man konnte den Blick nicht abwenden.“ (Seite 13)
Das Werk ist voller Sätze wie:
„Selbst in eine Million verschiedene Moleküle zerlegt, spürte Eleanor immer noch, wie Park ihre Hand hielt. Spürte sie immer noch, wie sein Daumen ihre Handfläche erforschte.“ (Seite 82)
oder
„Als sie am Morgen aufwachte, war ihr, als hätte sie Geburtstag – so wie sie sich früher an ihrem Geburtstag gefühlt hatte, als es immerhin noch eine geringe Chance auf Eis gegeben hatte.“ (Seite 109)
oder
„“Wenn wir nicht zusammen sind, habe ich das Gefühl, dass ich kaum atme“…“und das heißt, wenn ich dich am Montagmorgen sehe, kommt es mir so vor, als hätte ich in sechzig Stunden nur einmal geatmet. Wahrscheinlich bin ich deswegen so missmutig und schnauze dich an. Wenn wir getrennt sich, denke ich nur an dich, und wenn wir zusammen sind, bin ich nur panisch. Weil mir jede Sekunde so wichtig vorkommt.““ (Seite 129)
und solche Worte die tief in uns arbeiten
„Sie sah aus wie ein Kunstwerk, und Kunst musste nicht schön sein; Kunst sollte etwas in einem auslösen.“ (Seite 189)
Haben euch die Sätze berührt? Haben sie euch neugierig gemacht? Habt ihr euch in die rowellsche Sprache verliebt?
Schon wenn ich das Cover sehe, verspüre ich den Drang, mir Kopfhörer aufzusetzen oder eine Kassette in die Hand zu nehmen. Ich denke an Comics und an blindes Verstehen. Ich sehe mich im Bus sitzen, Eleanor & Park beobachtend. Ich sehe wie sie in sein Comic schaut und heimlich mitliest und ich sehe ihn, wie er bemerkt, dass sie mitliest, aber so tut, als ob er davon überhaupt nichts mitbekommt. Dieses Werk benötigt keine Krankheit, um zu berühren, dieses Werk besticht mit tausend Gefühlen. Dieses zeitlupenlangsame Berühren ist einfach so intensiv, dass es keine Worte dafür gibt. Mich überzieht einfach Gänsehaut, wenn ich an die Emotionen denke, die mir Autorin Rainbow Rowell beschert hat.
Unausgesprochene Worte können so viel bedeuten, so viel in uns auslösen, so tief unter die Haut gehen. Für mich ist es immer noch sagenhaft, wie es die Autorin schafft, so eine gewaltige Portion Liebe zu transportieren, ohne zu übertreiben, ohne nur ansatzweise kitschig zu wirken oder das Gefühl der Unplausibilität zu vermitteln. Ebenso schafft sie es, Gewalt nicht bis in Details zu beschreiben, denn sie schafft es diese genau wie die Liebe
Nicht nur der Inhalt ist einfach so liebevoll und schön und real und echt und lebensnah und einfach so intensiv und stark, auch die Gliederung,
Was soll ich noch sagen, außer: LESEN! Ich bin schwer begeistert und dieser Roman ist einer meiner Lebensromane aus dem Genre der Jugendliteratur. Dieses Buch ist ganz großes Gefühlskino und für jeden Buchliebhaber mit Herz!
Eure