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Liebe ist was für Idioten. Wie mich. ~ Sabine Schoder

Liebe ist was für Idioten. Wie mich. ~ Sabine Schoder
Liebe ist was für Idioten. Wie mich. ~ Sabine Schoder

BINGO! Volltreffer! Dieses Buch ist absolut starker Stoff! Ich bin begeistert, absolut begeistert. Wenn ich die knapp 350 Seiten fast in einem Stück hintereinander regelrecht inhaliere, dann kann sich das Werk aber wirklich etwas drauf einbilden. Besser – die Autorin. Das Fazit muss in diesem Artikel wirklich gleich zu Beginn genannt werden, ich kann mit meiner Begeisterung nicht länger an mir halten.

Die Worte die Sabine Schoder aus ihrer Schreibfeder aufs Papier gezaubert hat, sind einfach grandios. Ihr fahrt in den Urlaub? Ihr wollt einen packenden Roman der voller Humor, Spannung und Liebe strotzt? Dann greift zu Liebe ist was für Idioten. Wie mich. (Fischer KJB)

Nicht nur das bunte Cover (ich liebe es!) und nicht nur der geniale Titel (er könnte einfach nicht besser sein) haben mich gleich zu Beginn fasziniert. Der eindringliche Prolog hat den Startschuss zum Inhalieren gegeben. Als ich Viki das erste Mal begegnete, wusste ich, dass ich sie mögen werde. Sie hat mich mit ihrer Art sofort verzaubert. Wer jetzt denkt, dass sie das brave Mädchen von nebenan ist, was immer nur gute Noten mit nach Hause bringt und aus einem wahnsinnig fürsorglichen Elternhaus stammt, der irrt gewaltig. Viki hat innerliche Narben – sie erzählen ihre Lebensgeschichte. Viki ist aber keinesfalls depressiv, denn davon hält sie ihre beste Freundin Mel, welche ich ebenso gleich ins Herz geschlossen habe, ab. Mel und Viki sind ein Herz und eine Seele. Jede kann schon am Atem der besten Freundin hören, ob es Probleme gibt und es reichen nur Silben aus, um zu wissen, was die andere denkt und fühlt. Keine kann der anderen etwas vor machen. So wie es sein soll, zwischen Freundinnen.

Liebe ist was für Idioten. Wie mich. ~ Sabine Schoder
Liebe ist was für Idioten. Wie mich. ~ Sabine Schoder

So ist es in Vikis Leben allerdings nur in Hinsicht auf ihre beste Freundin. Der Rest ihres Lebens ist nicht wirklich ansehnlich und eine Art mittlere Katastrophe. Ihre Mutter hat sie mit 7 Jahren verloren (Krebs – fuck!), ihr Vater ist seitdem keine Hilfe (Gewalt, Alkohol – shit!) und ihre Zensuren lassen zu wünschen übrig. Obendrauf kommt noch, dass sie von ihrem ersten Freund entjungfert wurde und er sie anschließend verlassen hat – er hat sie allerdings nicht geliebt, sondern hat nur auf das eine spekuliert (Arschloch!). Vollkatastrophe.

Kiffen hilft – her den Joint, Party, Jungs – der nächste Morgen. SHIT! Viki hat die Nacht bei dem Typen verbracht, den sie eigentlich nie angefasst hätte. Jay Feretty. Schon der Name genügt, um ihn zu meiden. Er ist Mr. Schönling, Mr. Ichkannjedehabeundhabejede, Mr. Rockstar, Mr. Weltverbesserer, Mr. Weilichskann und Mr. Ichhabesdrauf. Viki findet ihn einfach lächerlich, nicht wirklich attraktiv und schüttelt den Kopf über die Mädchen, die sich mit ihm einlassen.

„Drogen, Viki, Drogen rauben dir den Verstand.“ (Seite 19)

Liebe ist was für Idioten. Wie mich. ~ Sabine Schoder
Liebe ist was für Idioten. Wie mich. ~ Sabine Schoder

So – jetzt noch einmal von vorn. Viki war wo die Nacht? Richtig – bei Jay. Es müssen mehrere Dinge schief gelaufen sein – zuviel geraucht, Alkohol und überhaupt. Viki kann es kaum glauben und berichtet es Mel. Es ist ihr verdammt unangenehm. Schlimmer ist allerdings, dass Viki immer noch an ihn denken muss. Scheinbar geht es Jay ähnlich. Was will er von ihr? Weiteren Sex? Könnte sie vielleicht schwanger sein? Oder hat sie mit dem Spruch „Ihr Sohn hat ein Drogenproblem“ eine große Problemlawine ausgelöst? Diese Worte hat sich nämlich Jays Mutter entgegen geschleudert.

Viki zweifelt und ihr Leben könnte gerade nicht schlimmer sein. Eine wilde Achterbahnfahrt ist nix dagegen. Die Schule macht ihr Bauchschmerzen, die Aufeinandertreffen mit ihrem Vater sind der Horror, sie kann Mel nicht sagen, dass sie Jay scheinbar nett findet und was macht ihr Herz? Dinge die es nicht tun sollte, jedenfalls nicht bei Jay.

Doch was dann kommt – damit hat Viki nicht gerechnet. Überhaupt nicht…

„Liebe ist was für Idioten. Wie mich.“ – sprüht vor frischer Worte. Es ist einfach wahnsinnig lebensecht geschrieben. Autorin Sabine Schoder kann sich mehr als gut in die fast 18-jährigen Protagonisten hinein versetzen, egal ob männlich oder weiblich. Vor allem Viki ist wahnsinnig grandios dargestellt. Während des Lesens ist man ihr so verdammt nah, als ob man die ganze Zeit neben ihr ist. Ihre Gedanken, ihr wahnsinnig genialer Humor, mit vielen schwarzen Züge, göttlich. Was habe ich gegrinst über ihre Schlagfertigkeit und stellenweise habe ich mir ein paar Sprüche merken müssen, was mir Viki hoffentlich nicht übel nehmen wird.

Liebe ist was für Idioten. Wie mich. ~ Sabine Schoder
Liebe ist was für Idioten. Wie mich. ~ Sabine Schoder

Sabine Schoder stellt hauptsächlich das Thema Liebe und Beziehung in den Vordergrund und doch schiebt sie still und leise andere Lebensbaustellen dazu. Gefühlvoll verbindet sie die Schwerpunkte der jugendlichen Gedankenwelt und thematisiert Verlustängste, häusliche Gewalt und plötzliche unaufhaltsame Veränderungen. Viel mehr möchte ich kaum verraten. Ab und an kann man erahnen, was passieren wird, was vielleicht aber nicht jedem so gehen wird und letztendlich bleibt es bis zum Schluss spannend, ob es überhaupt eine Zukunft für Viki und Jay geben kann.

Einfach durch und durch ein perfekter Jugendroman (den auch Erwachsenen unbedingt lesen dürfen) der unter die Haut geht! Das Leben ist bunt – lest los!

„Ich denke plötzlich, das Leben ist nicht schwarz, sondern bunt. Ich war nur farbenblind.“ (Seite 256)

Lest euch durch dieses Werk – ihr werdet keine Lesesekunde davon bereuen. Wer Jojo Moyes liebt, wird Sabine Schoder ebenfalls lieben! Darauf könnt ihr Gift (sagen wir einen literarischen Drink) nehmen!

Eure

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Mein Leben und andere Katastrophen ~ Kathrin Schrocke

Mein Leben und andere Katastrophen ~ Kathrin Schrocke
Mein Leben und andere Katastrophen ~ Kathrin Schrocke

Bereits der Titel ist so wunderbar, dass ich einfach zugreifen musste! Mein Leben und andere Katastrophen (Fischer/SAUERLÄNDER) – HERRLICH! Dazu noch das bunte und fröhlich-freche Cover – GENIAL!

Ich muss gleich betonen, dass ich ein ausgesprochen großer Fan von Kathrin Schrocke bin. Bei ihr weiß ich immer, dass ich nicht enttäuscht werde, denn sie kann einfach schreiben. Ich würde zu jedem Buch aus ihrer Feder greifen, dazu bedarf es weder Titel noch Cover – ja, so überzeugt bin ich und deshalb empfehle ich euch heute ein Werk, was ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

Gleich schon auf der ersten Seite musste ich schmunzeln (siehe Bild zwei hier im Artikel). Da war mir bereits klar, dass es gleich richtig losgehen wird und das ich mit der 13-jährigen Protagonistin jede Menge Spaß haben werde. Und schon war ich drin im Werk, beim Geburtstagskind, welches sich über ein iPad mehr gefreut hätte, als über ein Notizbuch. Aber eine Jahreskarte für Sea Life und ein Radiergummi für ihre große Radiergummisammlung sind auch nicht ganz schlecht. Das Notizbuch wird sie noch brauchen und ich persönlich hätte mich sehr darüber gefreut (falls ihr meine Gedanken an dieser Stelle wissen wollt).

Barnie heißt die verrückte Ulknudel mit ihren zwei Vätern. Ja, ihr lest ihr richtig. Sie hat zwei Väter und zwar Dad und Papa. Klingt nicht ganz gewöhnlich? Genau – so ist es. Eine Mutter hat sie natürlich auch, wie sollte es auch sein, diese ist aber mehr wie eine Tante und Freundin. Ihre zwei Väter reichen ihr da schon völlig aus, denn bei Bernadette daheim ist immer was los.

Mein Leben und andere Katastrophen ~ Kathrin Schrocke
Mein Leben und andere Katastrophen ~ Kathrin Schrocke

Ihr Dad hat amerikanische Wurzeln und liebt es Sprichwörter zu erraten, was für Barnie sehr lustig ist. Nicht immer trifft er anhand ihrer lyrischen Umschreibungen den Sprichwortnagel auf den Kopf. Es wird aber noch viel lustiger, denn ein besonderes Schulprojekt steht an.

Schwanger mit 13? Eine furchtbare Vorstellung der Schüler und wohl erst recht für alle Eltern. Damit es nicht so weit kommt, soll Barnies Klasse testen, wie es sich mit einem neugeborenen Baby lebt. Jeder Schüler soll sich einen Partner suchen und mit ihm die Eltern für eine Babypuppe darstellen. Nicht einfach, denn keiner hat wirklich Lust. Klassenlehrerin Zelenki setzt sich natürlich durch und es dauert nicht lange, da hat jedes Pärchen ein Baby zu betreuen. Tag und Nacht – versteht sich. Barnies beste Freundin hat sich erhofft, dass sie natürlich mit Barnie ein Team bilden, wird aber enttäuscht. Schuld ist Sergej, der hübsche Klassenkamerad der zudem (wie praktisch) mit bei Barnie im Haus wohnt. Sie hat schon lange ein Auge auf ihn geworfen und kann ihr Glück kaum fassen. Ab sofort sind sie die Eltern von Herbie (was für eine Wahl, es hätte aber auch schlimmer kommen können, denn auch Namen wie Nemo, Olchi und Fuzzi standen auf der Namensvorschlagsliste).

Ein Baby hat Hunger, es weint, es braucht Sachen, es braucht Liebe, viel Geduld und die Fürsorge lieber Eltern und das ist noch nicht alles. Das Leben beginnt sich nun von einer ganz anderen Seite zu zeigen, mit der keiner der frisch gebackenen Eltern gerechnet hätte….

Auch ihr Dad und ihr Papa können sich warm anziehen. Vor allem auch Gespräche mit Oma und leiblicher Mutter können peinlich und unangenehm sein:

„“Hast du überhaupt schon deine Tage?“ In dieser Familie war „Privatsphäre“ ein unbekanntes Wort. Es stand im Lexikon der vom Aussterben bedrohten Begriffe.“ (Seite 31)

Ist da überhaupt noch Zeit für die 100.000 Küsse, die wir im Laufe unseres Lebens verteilen?

Mein Leben und andere Katastrophen ~ Kathrin Schrocke
Mein Leben und andere Katastrophen ~ Kathrin Schrocke

Was habe ich mich kaputt gelacht. Nicht das ihr denkt, Schrockes Werke sind alle extrem mit Humor gespickt. Nein – auf keinen Fall, aber die schlagfertige Barnie hat es in sich. Ihre Gedanken und ihre Aussagen – ich lacht euch weg. Einfach genial, ich mag sie sehr.

Wer zu einem Schrocke-Jugendbuch greift, wird immer mit einer andersartigen und tiefgreifenden Geschichte überrascht und berührt. Ihre Bücher stechen aus der Masse heraus, denn die Mischung aus komisch, gefühlvoll, außergewöhnlich und doch flippig, ist einmalig. Fragt mich mal, von welchem Werk ich durch und durch begeistert bin – von DIESEM HIER. 🙂

Natürlich läuft bei Barnie und Sergej nicht alles glatt, wie ihr euch denken könnt. Es kommt Liebeskummer dazu, ihre Väter sind durcheinander und auch die Freundschaft zu ihrer besten Freundin ist gefährdet. Aber das ist noch längst nicht alles…

Mich hat die Autorin wieder durch und durch fasziniert. In ihrem Werk Verdammt gute Nächte hat sie die Beziehung eines Jungen zu einer wesentlich älteren Frau thematisiert, in Freak City“ geht es um ein gehörloses Mädchen und in diesem Roman um ein Mädchen mit schwulen Vätern.

Schrocke liebt nicht alltägliche Themen und gerade diese Themen sind wichtig und müssen angesprochen werden. Es steckt so viel Potenzial darin, öffnet Augen und lässt unsere Gedanken in verschiedenen Richtungen drehen.

Ich bin begeistert! Packt euch den Roman und ab an den Strand oder auf die sommerliche Wiese. Über dieses Jugendbuch muss gesprochen werden.

Empfehlung: lest ihn mit eurer besten Freundin zusammen – ihr werdet unvergessliche Lesestunden und Gespräche ohne Ende haben.

Eure

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Schizo – Traue niemandem. Vor allem nicht dir selbst. ~ Nic Sheff

Schizo ~ Nic Sheff
Schizo – Trau niemandem. Vor allem nicht dir selbst.

Bist du Schizo?

Miles ist Schizo, zumindest sagen das die Ärzte. Schizo – groß prangen die Buchstaben auf dem Cover, welches in Farben gehalten sind, die für die Augen Gift sind. Diesen Effekt soll der Leser aufnehmen, schon beim Blick aufs Cover soll ihm der Kopf dröhnen. Es soll regelrecht summen und hämmern, denn der Roman soll schon unaufgeschlagen signalisieren, dass er in seinem Inneren genau so sein wird, wie er von außen scheint.

Miles Eltern sind seit dem Verschwinden von Teddy, ihrem jüngsten Sohn, und dem Ausbruch seiner Krankheit, anders. Jeder verhält sich möglichst so, dass er selbst geschützt ist und selbst niemandem mehr Schaden zubereitet. Seit Teddy weg ist, wurde nicht mehr über ihn gesprochen. Die Suche nach ihm wurde eingestellt, denn das Unglück liegt gute zwei Jahre zurück und in der Wohnung gibt es kein Anzeichen, dass Teddy je gelebt hat.

Miles allerdings hat nie aufgehört an Teddy zu denken. Für ihn gibt es nur einen Weg, um seine Familie wieder zusammen zu bringen. Er muss Teddy finden und er weiß, dass sein Bruder lebt, er spürt es. Miles hat früher gekifft, jetzt raucht er nur noch. Sein Vater unterstützt dies, schließlich soll er wenigstens das dürfen können. Miles ist sonst schon gestraft genug. Seine Anfälle, seine ständigen Kopfschmerzen – die vielen Medikamente die er täglich nehmen muss. Schizophrenie – so die Diagnose.

Schizo ~ Nic Sheff
Schizo – Trau niemandem. Vor allem nicht dir selbst. ~ Nic Sheff

Miles will nicht glücklich sein, bevor er Teddy gefunden hat. Er gibt sich die Hauptschuld, denn hätte er keinen Anfall gehabt, wäre Teddy noch da und seine Familie hätte weniger Sorgen. In dem Moment in dem Miles sich auf die Suche begibt, kehrt Eliza zurück aus New Orleans. Eliza. Miles erste große Liebe und gleichzeitig das Mädchen, welches ihn damals am meisten weh getan hat. Sie ist zurück und sie mag mit Miles reden, sie ist bei ihm, sie mag ihn und dann passiert, was passieren musste: Miles kotzt.

„Ich meine, wie könnte ich was mit einem Mädchen anfangen, während Teddy noch immer irgendwo da draußen ist, verschwunden, wegen mir? Wie könnte ich mir erlauben, auf irgendeine Art glücklich zu sein?“ (Seite 65)

Miles schwirrt der Kopf – er sieht überall Krähen, in seinem Kopf ist das große Chaos ausgebrochen, es hämmert ein übler Schmerz, ihm ist schlecht und seine Konzentration ist am anderen Ende der Welt. Für seine Krankheit hat er keine Zeit, er ist es leid, ständig Tabletten zu schlucken.Tabletten die ihm nicht helfen. Ihm kann nur Teddy helfen.

„Fluoxetine, 60 mg am Tag, ähnlich wie Prozac, ein Antidepressivum, und dann Lamictal, 200 mg am Tag, ein Stimmungsstabilisator. Dann Lithium, 800 mg am Tag, und Depakote, 300 mg am Tag, die etwas aufbauen, das man graue Zellen nennt, was auch immer das ist, soll gegen die schnellen paranoiden Gedanken und die Wahnvorstellungen helfen. Und dann Abilify, 10 mg am Tag, speziell gegen die Schizophrenie. Und Zyprexa, 10 mg am Tag, das letzte Medikament, das mir verschrieben wurde.“ (Seite 123)

Miles spült alle Tabeltten weg und macht sich auf eine unbenebelte Suche…

Schizo ~ Nic Sheff
Schizo – Trau niemandem. Vor allem nicht dir selbst.

UFF! Nach diesen knapp 270 Seiten musste ich erstmal tief Luft holen. Autor Nic Sheff weiß worüber er schreibt, denn er weiß selbst, wie es sich anfühlt, den Sinn für die Realität zu verlieren, so steht es auf der Homepage vom Fischer Verlag. Er hat selbst viele der im Werk geschilderten Situationen erlebt. Durch dieses Wissen gewinnt Schizo gleich noch mehr Tiefe. „Traue niemandem. Vor allem nicht dir selbst.“ – so der Untertitel des Romans. Wirkt das Cover eher uneinladend und abschreckend auf mich, verhält es sich mit dem Titel und dem Untertitel genau anders herum. Die Worte zogen mich magisch an.

Die ersten Seiten habe ich nur so verschlungen, denn das erste Treffen mit Miles ist spannend und die kurzen und prägnanten Sätze sorgen für einen rasanten Handlungsaufbau. Der in 4 Teile gegliederte Thriller, zieht einfach in den Bann. Gerade für Leser die sich auf das Thriller-Neuland begeben wollen, ist dieser Roman geeignet. Er ist nicht blutig, er ist nicht richtig grausam, er ist nicht psycho – er ist SCHIZO.

Ich habe noch nie einen Roman über einen jungen Protagonisten mit Schizophrenie gelesen. Nic Sheff hat mir gezeigt, was es heißt, Schizophren zu sein und hat mich in Miles Leben entführt, in seine Welt und ich habe ihm getraut. Ich habe den Untertitel ignoriert und Miles an die Hand genommen. Die Erkenntnis am Ende des Werkes, hat mich sprachlos gemacht. Mehr kann ich dazu nicht sagen, ihr müsst selbst erlesen, was euch an seiner Seite passiert. Ich habe wahnsinnig viel in dieser Lesezeit gelernt und habe meine Hochachtung vor den Betroffenen. Das Leben kann auch mit einer psychischen Krankheit lebenswert sein – dies will Nic Sheff mit seinem Werk zeigen und das ist ihm gelungen. Er gibt mit diese Werk jede Menge Mut und Hoffnung und er öffnet mit dieser Geschichte die Augen im Umfeld des Betroffenen.

Nic Sheff zieht an den Fäden namens Liebe, Krankheit, Familie und Freunde und verknotet diese zu einem unvergesslichen Thriller! LESEN!

Ob ihr krank seid oder nicht – denkt immer an Miles Worte:

„Die Wahrheit darüber zu sagen, wer ich bin und was mit mir los ist, das ist das Wichtigste. Es mit den anderen zu teilen. Um Hilfe zu bitten.“ (Seite 263)

Eure

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