Kolumne 23/2016: #DTM
Heißer, schneller, lauter und immer ganz nah dran. So sah mein Sonntag auf dem Lausitzring aus. Zum ersten Mal habe ich mich also mit einem Buch an die Rennstrecke begeben. Vor kurzer Zeit bin ich noch mit einem Buch durch die Luft geflogen und gestern gab es dann richtig Gummi.
Da ihr euch so lesegierig auf den Helikopterbericht gestürzt habt, dachte ich mir, dass ich einfach mal über Autos und Bücher und Motorräder schreibe. Eigentlich möchte ich nicht detailliert von gestern erzählen, aber ich zeige euch einfach mal ein paar Bilder. Manche Menschen denken angeblich, dass Buchmenschen nur daheim sitzen und lesen und zwischen ihren Seiten kaum hervor gucken. Das ist ja mal totaler quatsch. Ich bin so wahnsinnig oft an der Luft, denn Bücher kann man tatsächlich einpacken und mitnehmen. Schnappt euch euer Buch und geht damit raus ins bunte Leben und seid verrückt und wild.
Gestern ging es also gegen 8 Uhr auf die Bahn in Richtung Lausitzring und ich durfte ans Steuer. Das war schon mal genial, denn ich gebe sehr gerne Gas und fahre gern schnelle Autos. Und dann ertönte direkt auf dem Parkplatz der Sound der Motoren – DTM freies Training. Also raus aus dem Auto, rein in die Sonne und ab auf die Tribüne.
Achso – welches Buch darf eigentlich mit auf den Ring?
Die Buchwahl war noch völlig offen. Bei der Wahl des Buches gibt es meist überhaupt keine Wahl, da ich mein aktuelles Buch mitnehme. Das ist aber so dick und schwer, das es total unpraktisch und ungeeignet für ein sportliches Event ist. Was nun? Es muss ein Buch mit, was ich bald lesen werde, was vom Titel recht gut passt und nicht viel Platz wegnimmt. Es muss sportlich sein. Die Wahl fiel letztendlich auf „Wir Glücklichen„ von Amy Bloom (Hoffmann und Campe). Kennt ihr es schon?
Auf dem ersten Bild habt ihr gesehen, wie gut es sich so anpasst und wie treffend es schon vom Titel her ist. Wir 5 unserer „Reisegruppe Asphalt“ waren sehr glücklich und werden gern an den Tag zurück denken. 😉
Ihr könnt euch denken, dass ich nicht gelesen habe, wann auch. Der Tag stand im Zeichen der Motorenmusik und es war ständig was los. Aber ein Buch war mit und es durfte sogar ab und an die gummigeschwängerte Luft atmen.
Einige von euch wissen, dass mein Autoherz Porsche schlägt. Nah dran hieß es dann gegen 10 Uhr beim Porsche Carrera Cup. Es war einfach grandios. Das Gefühl nur wenige Meter ganz unten am Zaun zu sehen und die Luft der vorbeirasenden Fahrzeuge ins Gesicht zu bekommen – hach…
Einfach genial, anders kann ich es nicht sagen.
Und dann ging es auch schon relativ zügig weiter. DTM Qualyfining stand auf dem Plan. Wer schon einmal an der Rennstrecke war, kennt den Rhythmus den das Autoherz dann schlägt. Laut. Nah. Dran.
Die anschließende Motorrad-Stuntshow hat das Publikum natürlich auch begeistert. Der Junge hatte es schon voll drauf, ja, absolut und doch hab ich immer und immer wieder ein mulmiges Gefühl. Aber so ist es. Die Welt ist bunt, das Leben wild und ohne Risiko kein Spaß – so in der Drehe und wenn ich in mich hineinblicke, dann sehe ich auch eher einen Menschen der nicht vor der Grenze zurück geht, sondern zwei Schritte drüber ist. Meistens jedenfalls…
13 Uhr hieß es dann Bahne frei für die ADAC GT Masters. Sehr genial und für wen wurden die Daumen gehalten? Für Porsche – klaro. Wir haben dem Porsche 911 GT3 R die Daumen gedrückt und Matteo Cairoli und David Jahn sind auf dem 4. Platz gelandet.
15.13 Uhr hieß es dann DTM. Bahne frei und nun maximale Lautstärke. Wahnsinn – echt der Wahnsinn.
Dann begann die Sonne ein wenig zu schwächeln und machte für den Regen Platz. Ein paar Runden konnten wir die SUPERBIKE*IDM verfolgen, doch dann wurde abgebrochen. Schade!
Ein Highlight wartete noch auf uns – die Formel 4. Und wer fährt da mit? Der Sohn von Michael Schumacher.
Mick – gibt alles! Ich habe die Formel 1 geliebt und vor Jahren bin ich nachts aufgestanden, um kein Rennen zu verpassen. Seit Michael Schumacher allerdings nicht mehr dabei ist, hat sich mein Interesse am Motorsport ein wenig verändert. Keine Ahnung wann der Bruch genau kam, aber ich gucke nur noch sporadisch und nicht mehr so intensiv. Am Sonntag konnte ich dann wieder Formel-Luft schnuppern.
Michael Schumachers Sohn – noch keine 18 und schon mitten drin, statt nur dabei und er hat gezeigt, dass eine Menge Rennfahrerblut in ihm steckt. Auch wenn er es nicht aufs Treppchen geschafft hat, hat er ordentlich gezeigt, wie das Gaspedal gedrückt wird. Der Fahrer mit der Nummer 29 konnte sich nach einem 360Grad Dreher auf nasser Fahrbahn bis Rang 6 zurück kämpfen. Echt spitze. Was wohl in Mick vorgeht, wenn er im Rennauto sitzt? Gedankliche Verbundenheit mit seinem Vater ganz bestimmt. Gänsehaut…
Ein runder Tag durch und durch – Lausitzring: ich komme wieder!!!
Wer von euch war bereits dort? Schlägt euer Herz auch buchig motorisiert?
Eure