Ich kann mir vorstellen, dass der ein oder andere Leser beim Namen „Targa“ an den 911-er Porsche Cabrio denkt. Das kann ich gut nachvollziehen, denn mir ging es ebenso, als ich den Namen des Romans von B.C. Schiller laß. Aber bei „Targa“ sollte zukünftig auch literarisch gedacht werden.
Endlich mal wieder ein Thriller bei Literatwo – ja, Zeit wird es. Aber diese Buchvorstellung ist ein klein wenig anders, denn meine Mama hat sich dem Buch gewidmet. Sie liest bevorzugt Thriller und für sie war es ein absolutes Highlight, bereits Anfang Juni den Roman vorab zu lesen. Da ich gerade keinen Hunger auf literarischen Thrillerstoff habe, springt sie an meiner Stelle nun rezensierend ein, was laut ihr „überhaupt nicht mein Ding, du musst helfen“ ist. Dennoch hat sie es versucht, Stichpunkte gemacht und mir begeistert über ihr Leseerlebnis erzählt.
Um was es im Roman (Penguin Verlag) geht, könnt ihr auf dem folgenden Bild erlesen:
Targa – so heißt die verdeckte Ermittlerin mit Spezialausbildung. Gleich zu Beginn befinden sich zwei Steckbriefe im Buch. Einmal von Targa „der Guten“ und einmal von Falk Sandman „dem Bösen“. So erfährt der Leser noch vor der ersten Seite, mit welchen zwei Hauptprotagonisten er es zu tun bekommt. Die wichtigen Grundinformationen werden gegeben und automatisch entstehen zwei grobe Bilder im Kopf. Die Besonderheiten und Charaktereigenschaften verankern sich ebenfalls, da diese recht außergewöhnlich sind. Ich finde die Steckbriefe super, mal eine für mich völlig neue Idee.
Für mich ist es zudem neu, dass man schon vorher weiß, wer der Bösewicht ist. Sonst lese ich oft Thriller bei denen man noch herausfinden muss, wer hinter den jeweiligen Taten steckt. Kein Grund um weniger spannend zu sein, auf jeden Fall andersartig spannend. Es fällt mir schwer, einen Vergleich zu anderen Autoren zu ziehen. Man erkennt sofort, dass hier kein Sebastian Fitzek schreibt, denn es geht nicht ganz so abgefahren und abgedreht zur Sache. Was aber nicht heißt, dass Fitzek-Fans hier keine Lesefreude finden.
Barbara und Christian Schiller verstecken sich hinter „B.C.“ und haben mich begeistert. Sehr schnell habe ich den Roman durchgelesen, was wohl auch an den sehr kurzen Kapiteln liegt. Ich bin ein Freund von kurzen Kapiteln, denn so kann ich immer mal schnell ins Buch tauchen und die Spannung bleibt konstant.
Für mich kommt ein Roman so richtig nah an mich heran, wenn er in der Gegend spielt. Hier ist der Handlungsort das nahe gelegene Berlin. Viele Wellen der Gänsehaut haben mich beim Lesen überrollt, denn die Psyche wird gefordert und viele Handlungen sind Nerven raubend und durch den eigenen gesunden Menschenverstand, schwer zu verarbeiten. So soll ein Thriller bekanntlich sein.
Zudem finde ich ihn gut konstruiert, es gibt einige Nebenschauplätze und natürlich hat jeder Protagonist eine Vergangenheit die noch eine Rolle spielt. Man ahnt sehr vieles und doch wird man von B. C. Schiller mit einem völlig anderen Ausgang überrascht.
Am Ende stehen die Worte „Fortsetzung folgt“, welche aber nicht beunruhigen, sondern viel mehr neugierig machen, da der Roman abgeschlossen ist und alles aufgelöst wird.
Wer Lust auf einen kurzweiligen Thriller hat, abwechselnde Erzählperspektiven mag und das volle Paket an Spannung möchte, der greift zu TARGA.
Viele Grüße von der Binea-Mama. 😉