Nordpol – Heiligabend 1923
Mein lieber John,
heute ist es sehr kalt, und meine Hand zittert stark – immerhin werde ich am Weihnachtstag tausendneunhundertundvierundzwanzig (nein! siebenundzwanzig!) Jahre alt – ein ganzes Stück älter als dein Großvater. Kein Wunder kann ich die Schreibfeder nicht ruhig halten! Aber mir ist zu Ohren gekommen, dass Du inzwischen richtig gut lesen kannst, also wird es Dir nicht schwerfallen, meinen Brief zu entziffern. […]
Jetzt muss ich los, es ist eine wunderschöne, herrliche Nacht, und bis zum Morgen muss ich noch viele Hundert Meilen zurücklegen – so viel gibt es zu tun.
Ein kalter Kuss von
Deinem Nikolaus Weihnachtsmann
(S. 8)
So beginnt einer der ersten Briefe, die der Weihnachtsmann an John, den Ältesten der Tolkien-Kinder, geschickt hat.
Die Weihnachtszeit war für Familie Tolkien immer eine besondere Zeit, es gab nicht nur Geschenke, sondern auch jedes Jahr einen oder mehrere Briefe vom Weihnachtsmann, manchmal in schneebestäubten Umschlägen, manchmal vom Postboten überbracht.
In zittriger Schrift berichtet der Weihnachtsmann von seinem Leben am Nordpol, dem faulen und nervenden Polarbären, von einem Koboldangriff und überhaupt dem üblichen Stress in der Vorweihnachtszeit. Manchmal, wenn er gerade zu beschäftigt war, sind seine Briefe auch von dem Elbchen Ilbereth, seinem Sekretär, zu Ende geschrieben worden. Und selbstverständlich meldet sich auch der Polarbär selbst zu Wort, kommentiert entweder die Briefe des Weihnachtsmannes oder schreibt den Kindern in Koboldschrift selbst einen Brief.
Wer Tolkien einmal von einer ganz anderen Seite, weitab von Hobbits, Smaug und Ringen, kennenlernen möchte, sollte zu diesem Büchlein greifen. Es enthält über einen Zeitraum von 20 Jahren alle Briefe vom Weihnachtsmann, die Tolkien seinen Kindern jedes Jahr geschickt hat. Doch nicht nur die Abenteuer des Weihnachtsmannes allein sind ein literarischer Schatz, sondern ebenso die Bilder der Originalbriefe. Gerade diese verdeutlichen Tolkiens zweites Talent, das Illustrieren und Zeichnen. Jeder Brief wurde eigens mit Bildern oder verschnörkelter Schrift versehen und lässt so das geheimnisvolle Leben des Weihnachtsmannes nur noch lebendiger werden.
Aus jedem Brief leuchtet die Liebe Tolkiens zu seinen Kindern, seine Bemühungen, das Geheimnis um Weihnachten noch fantasievoller und magischer zu gestalten.
Die „Briefe vom Weihnachtsmann„ (Klett-Cotta) sind ein Muss in der Adventszeit für Groß und Klein, denn das Buch eignet sich auch sehr gut zum Vorlesen und Ansehen.
Wer ist der „Weinamann“?
Nun ist sie da, die wohl schönste Zeit des Jahres, Weihnachten steht vor der Tür. Überall duftet und leuchtet es, Weihnachtslieder erklingen und der Adventskranz steht auf dem Tisch.
Doch wie bringt man diese besondere, ja geradezu magische Zeit einem kleinen Kind nahe. Natürlich, am besten mit Büchern.
Zwei eignen sich dafür besonders gut: „Mein liebstes Weihnachtsbuch“ (Ravensburger) mit Illustrationen von Susanne Schulte sowie „Das schönste Fest des Jahres“ (Pestalozzi) von Marion Krätschmer.
Wunderschön illustriert zeigen beide Bilderbücher die wichtigsten Symbole des Weihnachtsfestes und der Winterzeit: den Nikolausstiefel, den Schneemann, die Plätzchen, den Adventskranz und nicht zu vergessen den Weihnachtsmann und den Weihnachtsbaum.
Im Buch von Marion Krätschmer kann man gemeinsam mit seinem Kind die Werkstatt des Weihnachtsmannes besuchen und den kleinen Wichteln oder Engeln bei ihrer Arbeit zusehen. Da werden Geschenke gebastelt, Plätzchen gebacken und der Schlitten vom Weihnachtsmann vorbereitet. Und ganz zum Schluss begegnet man dann auch dem gutmütigen Herrn mit roter Mütze und kann den großen Weihnachtsbaum bewundern.
Will man die Frage nach dem „Weinamann“ seinem kleinen Schatz beantworten, sollte man unbedingt zu einem dieser Bücher greifen. Jedes Mal von Neuem kann man sich gemeinsam mit seinem Kind auf die magischer Weihnachtsreise begeben und immer wieder neue Sachen entdecken oder auch neu gelernte Wörter wie „Weinabaum“ oder „Päzchen“ ausprobieren. Die besinnliche Adventszeit wird dadurch nur noch schöner werden.
Das Tolkienbuch klingt großartig!!
Gleich auf die WuLi, die nächste Adventszeit kommt bestimmt!! Danke!
Ui!
Das Weihnachtsbuch von Tolkien klingt ja wirklich toll! Direkt vermerkt und fürs nächste Jahr auf die WuLi gelegt ^^
und wo ich es grad sehe ^^ nein, nicht von irveliest geklaut 😀 😀 😀
Es ist ein wahnsinnig tolles Buch – wie meinst du das, mit von irveliest? Blogartikel klauen ist furchtbar.
Liebste Grüße – Bini
http://litterae-artesque.blogspot.de/2014/12/tolkien-john-rr-briefe-vom.html
Ohne Deinen Beitrag wäre dieser hier wohl nicht entstanden.
Lieber Uwe, wie schön von dir zu lesen. Ich bin sehr begeistert von diesem Artikel. Super – ich freue mich.
Der ist aber von der Anne. Nicht von mir. ;), liebe Bini.
Stimm – ich korrigierte mich. DANKE ANNE 🙂