Monat: Dezember 2015

Wunder sind weiblich…

Wunder sind weiblich ~ Mark Jischinski
Wunder sind weiblich ~ Mark Jischinski

Wunder sind weiblich!

Die Titelgeschichte ist ein Märchen für Erwachsene, in dem die Weihnachtsfrau Hilfe braucht, um die Wahrheit über den vermeintlichen Weihnachtsmann ans Licht zu bringen. Dabei soll ihr unter anderem der Texter Tom Fabula helfen. Der wiederum hat einen ganz besonderen Wunsch, der nicht erfüllbar scheint. Er will ein Kind, aber keine Frau. Mit Leichtigkeit, Wärme und ganz viel Gefühl erzählt der Autor eine wundersame Geschichte zur Weihnachtszeit, spielt mit der Möglichkeit einer unbefleckten Empfängnis ebenso wie mit dem Vertauschen der Geschlechter bei der Schöpfungsgeschichte. Ein Weihnachtslesespaß für die Großen.

In der Geschichte „Stille Nacht, Heilige Nacht“ kann Nicole nicht schlafen. Ihr Mann Paul schnarcht in der Nacht vor Heiligabend. Genervt, gereizt und müde geht sie ins Wohnzimmer uns sinniert über sich, die Familie, die sich am nächsten Tag versammeln wird und über ihren Mann. Endlich kommt ihr eine Idee, wie Weihnachten friedvoll werden kann.

Den Abschluss bildet die Geschichte „Frohes Fest“, in der Mark seiner Karla und deren Eltern einen Weihnachtsbraten zum Fest kredenzen will. Dabei hält er sich streng ans Rezept, nimmt erlesene Weine und trinkt den einen oder anderen Schluck. Leider gerät dadurch alles etwas durcheinander.

Ein Lesegenuss insbesondere für Paare in der Vorfreude- und Vorbereitungszeit.

© Bernhard Kiesel

Wunder sind weiblich ~ Mark Jischinski
Wunder sind weiblich ~ Mark Jischinski

Sind Wunder weiblich oder eher männlich? Gibt es für euch Wunder? Habt ihr zum Weihnachtsfest schon ein Wunder erlebt? Wisst ihr, was sich an dem hier vorgestellen Werk optisch geändert hat?

Fragen über Fragen – ihr solltet mindestens zwei im Kommentarfeld beantworten, um in den Lostopf zu springen und vielleicht auch eine große Runde auf der Facebook-Seite und auf der Buchseite des Verlags stöbern gehen.

Der Adakia Verlag verlost ganze 3 Bücher und ich wünsche euch viel Glück! Bis zum 16.12.2015 könnt ihr mitmachen! Danach solltet ihr gucken, ob ihr euren Gewinnernamen hier findet und mir ganz schnell schreiben. 🙂 Die drei Bücher wollen schließlich pünktlich zum Fest da sein.

Wunderlich? Ganz im Gegenteil…

Update: 3 Bücher und nur 2 Kommentare – die Gewinner stehen ohne Auslosung fest. Glückwunsch an Verenajulia und St._Moonlight. Danke auch für eure herrlichen Antworten!

Eure
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Opernmouth – es wird rumgeopert…

Opern einfach erklärt
Es opert….     (Grafik: Petra Sprenger)

Heute geht es richtig musikalisch auf Literatwo zu. Viel mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht sagen, denn ich habe der lieben Petra Sprenger ein paar Fragen gestellt und die könnt ihr jetzt im literatwoischen Interview-Akrostichon erlesen.

Viel Freude!

literatwo-einzelbuchstabeniebhaber von Opern gibt es so einige, aber was ist mit den Menschen, die bei dem Wort Oper irgendwie nur „Bahnhof“ verstehen? Sind diese Menschen, zu denen ich mich zähle, deine Zielgruppe?

Ja natürlich, die gehören unbedingt dazu. Ich möchte ja, dass man nach dem Lesen des Büchleins die Geschichte der jeweiligen Oper versteht und im besten Fall einen Zugang zur Oper findet. Wenn man sich sagt, dass klingt ja spannend, das will ich auch mal auf der Bühne sehen, dann wäre wirklich sehr viel erreicht.

In meinen Büchern wird die Geschichte, die der Oper zugrunde liegt, nicht verfälscht oder anders interpretiert, sondern eben nur auf eine leichte Art verständlich gemacht.
Vielleicht können die Bücher deshalb auch für einen passionierten Opernliebhaber und -kenner ein Instrument sein, ihnen nahestehende Menschen damit einen ersten Zugang zu ihrer Welt zu schaffen.

literatwo-einzelbuchstabenllustrationen sind besonders wichtig in deinem Werk. Warum?

Wie schon eingangs gesagt: Um das Verstehen der Geschichte oder auch den Einstieg in das Thema Oper einmal auf eine andere Art zu erleichtern.
Die handelnden Personen der Oper und deren Namen sind teilweise nicht mehr geläufig. Es gibt oft Intrigen und Verwirrspiele. Durch die Illustration weiß man immer, wer gerade mit wem agiert und was passiert.

Ich selbst wollte die Geschichte, die ja ein Hauptbestandteil einer Oper ist, verstehen und dafür keine langen Abhandlungen lesen müssen.
Erst mit dem Verstehen der Geschichte kann ich mich ganz auf die Musik, die Kostüme, die Bühne einlassen. Vielleicht, geht das ja anderen ähnlich. Das war für mich der Ausgangspunkt. Die Oper „Turandot“, die ich dann in Dresden erleben durfte, der letzte Anstoß für dieses Projekt. Das ist auch das erste Buch.

literatwo-einzelbuchstabenexte und Illustrationen bilden eine wichtige Einheit und zeichnen deine Werke aus. Auf was kommt es dir noch drauf an, was ist dir bei deinen Buchschätzen wichtig – inhaltlich & optisch?

Die Bücher sollten unbedingt hochwertig werden. Mit der Produktion als Hardcover in Fadenheftung sind das Bücher, die lange erhalten bleiben, die man sich gern hinstellt und bei Bedarf immer mal wieder nachliest. Zudem sollten sie auch kompatibel für Handtasche oder das Jacket sein. Deshalb wählte ich das kleine Format.

Jedes Buch zeichnet sich durch gestalterische Details aus. Nehmen wir beispielsweise das Cover. Jedes Element darauf weist auf den Inhalt der jeweiligen Oper hin.
Ich hoffe natürlich sehr, dass der Betrachter diese kleinen Feinheiten auch entdeckt.

literatwo-einzelbuchstabens gibt bereits drei veröffentlichte Opernführer von dir. Wie wird es weiter gehen?

Mein Wunsch von Anfang an war es, eine Reihe zu entwickeln.
Ich habe recherchiert, welche Opern in Deutschland denn zu den beliebtesten gehören. Diese 10 (bei www.opernmouth.com nachzulesen) gehören zum Repertoire der nächsten Jahre.
Zur Zeit sind zwei Titel („Der Barbier von Sevilla“ und „Die Hochzeit des Figaro“) in Arbeit, die nächste 5 der Reihe werden im kommenden Jahr realisiert.

literatwo-einzelbuchstaben ampenlichterfahrung hatten die Werke zum Beispiel schon auf der Schriftgut in Dresden. Wie sind die Werke angekommen? Wo werden die Bücher bald im Rampenlicht stehen?

Bisher gab es sehr viel Zustimmung zum Projekt. Die kleinen Bücher kommen sehr gut an, es gab schon viel Lob. Was natürlich sehr schön ist und mich freut.
Da hat man eine Idee, ein Konzept, einen großen Traum – aber man weiß ja nie, ob all das von dem Publikum ebenso gesehen wird, wie die Resonanz darauf sein wird. Das ist und bleibt immer ein Wagnis.

Die Vermarktung ist natürlich das A und O, dessen bin ich mir bewusst. Das geht nicht so schnell, erfordert viel Kraft und Ausdauer und natürlich eine Menge Geld.
Schließlich muss ja alles vorfinanziert werden.

literatwo-einzelbuchstabenltersgruppen spielen für viele Käufer und Leser eine große Rolle. Für wen sind deine Werke gedacht?

Der Herausgeber des europaweit größten Online-Magazins „Der Opernfreund“ hat das so formuliert: „Ich erachte die Opernmouth-Bücher für alle von 8 bis 80 Jahren als unbedingt empfehlenswert.“
8 bis 80 – das trifft genau den Kern. Besser hätte ich es nicht sagen können. Mein Grundgedanke war eine Art der Illustration zu finden, die nicht ausschließlich Kinder anspricht. Ich hoffe, das ist gelungen.

literatwo-einzelbuchstabenraumverwirklichung? Kann man das zu deinen kleinen Buchschätzen sagen?

Ja, auf jeden Fall! Die Idee dazu hatte ich schon seit Jahren. Nur das Wie war lange nicht klar, und natürlich hatte ich während des Entstehungsprozesses auch Zweifel.
Die Menge an Arbeit und die Kosten kann und konnte ich abschätzen. Den Erfolg nicht.

literatwo-einzelbuchstabeno können denn deine Bücher erworben werden?

Im Internetshop www.opernmouth.com sowie bisher in einigen kleinen, aber feinen Buchhandlungen oder Läden wie Findus in Tharandt oder  Catapult, Büchers Best, Pusteblume und Musikhandlung Schubert in Dresden.

literatwo-einzelbuchstabenpernmouth bedeutet?

Mit den Büchern wollte ich einen „Opernerklärer“ schaffen. Erklären, Reden, Mund … so war die Überlegung. Der englische Begriff für Mouth lag da nahe.
Und so war die Maus als tragende Figur der Reihe geboren. Der Domainname war dann der Beginn für alles. 🙂

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(Grafik: Petra Sprenger)

Ist das nicht mal ein rumgeoper auf Literatwo, was sich sehen lassen kann?

Ich finde die kleinen Schätze wirklich klasse. Den Freischütz habe ich hier neben mir liegen und anhand des kleinen Werks, kann ich nun bestens erklären, um was es geht und ich kann sogar Opernhintergründe liefern. Echt genial!

Ihr könnt hier im 8. LiterAdventskalendertürchen drei Werke gewinnen. Verratet im Kommentarfeld, ob Carmen, Der Freischütz oder Turandot bei euch einziehen sollte und warum.

Bis zum 15.12.2015 habt ihr dazu Zeit.

Weihnachten naht – die kleinen Schätze passen hervorragend in die großen Taschen vom Weihnachtsmann und in den Geschenkesack sowieso.

Also auf die Oper – fertig – los!

Update: Die Losfee hat entschieden und die folgenden Lose wurden gezogen:

Der Freischütz ~ dj709

Carmen ~  Susi T.

Turandot~ Melissa

Eure
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DHass Pamphlet

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Kolumne 31: #DHassPamphlet

Wichtiger Hinweis: Dieses Schreiben ist völlig fiktiv. Ähnlichkeiten mit Personen, Orten oder Begebenheiten sind rein zufällig und nicht vorsätzlich vom Autor gewollt. Viel Spaß beim Lesen und danke an Literatwo.

Euer Kerodis

DHass Pamphlet

…aber letztendlich lies Stefan sich doch von seinen „Freunden“ überzeugen.

Da er selten etwas trank, bedurfte es nur weniger „Bierchen“, um ihn zu überreden mit zu gehen. Eigentlich sollte es nur ein gemütlicher Geburtstag in kleiner Runde werden, doch Renê machte daraus lieber eine politische Veranstaltung und fand mit seinen Äußerungen begeisterten Anklang.

Nur ein Widerspruch von Stefan reichte aus, um alle gegen sich aufzubringen, und so redeten sie nun auf ihn ein. Renê hob die Hand, während er die kleine Gesellschaft zur Ruhe aufforderte, bestimmt aber ruhig. „Komm doch einfach mal mit.“, sagte er dann mit einem Lächeln, denn schließlich kannst Du nicht verurteilen, was Du nicht kennst, oder?

Aber ist es nicht genau das, was ihr die ganze Zeit macht? Menschen verurteilen, die ihr nicht kennt?,war Stefans Gegenfrage, worauf wieder eine laute Diskussion entbrannte, aber letztendlich….

Nun stand er mit seinem Kumpel Renê und noch zwei anderen Freunden, Gerd und Volker auf dem mit Menschen überfüllten Platz und lauschte den Gesprächen, der um ihn herumstehenden Leute mit einem flauen Gefühl in der Magengrube.

Sicher war auch er überzeugter Nationalist, allerdings mochte er weder Menschenmassen noch Fanatiker und von beiden schien es hier reichlich zu geben. Stefans Gedanken entfernten sich von dem Platz, weit weg, an einen Ort, an dem es warm war, wo Kerzen die Stube erhellten, der Duft von Plätzchen und frisch gebrüten Kaffee durch sein Heim zog. Schließlich ist doch bald das Fest der Liebe. Doch davon ist hier nicht viel zu merken.

Volker riss ihn aus seinen Gedanken, in zehn Minuten ist es 17 Uhr, dann gehts los, sagte er begeistert. Stefan sah sich wieder um. Hier waren wirklich alle Altersklassen vertreten, von siebzehn bis siebzig tummelten sich die Menschen auf dem historischen Platz. Ein Jugendlicher zog seine Jacke aus, auf dem Rücken seines Pullovers stand gut erkennbar geschrieben: Todesstrafe für Kinderschänder.

Ist es denn Recht, wenn man Unrecht mit Unrecht bekämpft?

Diese Frage rumorte in Stefans Kopf, als ihn abermals eine Stimme aus seinen Gedanken riss. Diese kam jetzt aus den großen Boxen, wohl von dem Mann, der sich auf der Bühne, hinter dem Mikro positioniert hatte. Einige Warnhinweise und Verhaltensregeln wurden bekannt gegeben.

Zum Beispiel, dass kein Alkohol und oder Glasflaschen mitzuführen seien, oder dass diese Veranstaltung eine friedliche Demonstration ist und sich alle Beteiligten dementsprechend zu verhalten haben. Stefan erblickte in jenem Moment ein Plakat, auf dem ein bekannter Politiker und sogenannter „Gutmensch“ an einem Galgen vor sich hinbaumelt. Ein ironisches Lächeln durchzuckte kurz seine Gesichtsmuskeln, jedoch nahm er sich gleich wieder zusammen und verfolgte nun aufmerksam die nächste Rede.

Eine Frau wurde auf die Bühne gebeten und sogleich von dem ersten Redner vorgestellt. Sie kommt aus einem Land, in dem vor zwei Tagen mehrere Sprengsätze gezündet wurden. Es gab viele, zum Teil, schwer Verletzte und mehrere Tode. Die mutmaßlichen Täter seien wohl Mitglieder einer islamistisch-fanatischen Terrorzelle. So hatte Stefan den Bericht in den Medien, an jenem Tag, in Erinnerung.

Die Frau berichtete ausführlich über die Ereignisse in Ihrem Land und alle Versammelten hielten eine Gedenkminute, für die Opfer jener Anschläge, ab.

Es war schrecklich, und ebenso fühlte sich Stefan. Wut flammte kurz in ihm auf, als die Frau genauere Details von jenem Tag berichtete. Doch am Ende besann er sich wieder. Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund kamen wohl in seinem Land durch Anschläge ums Leben?

Er grübelte weiter: und waren denn wirklich alle Opfer des Terroranschlags, Mitglieder der so genannten „westlichen Zivilisation“? Sicher wird wohl die Mehrheit, der Geschädigten, schon länger als drei oder vier Generationen in diesem Land gelebt haben, aber es gibt bestimmt auch verletzte und/oder getötete „Ausländer“ bei diesem Anschlag. Doch das interessiert hier niemanden. Alle klatschen begeistert und jubeln, als der Mann und die Rednerin, gemeinsam eine Verschärfung der Asylpolitik auf diesem Kontinent fordern. Schließlich geht jene Frau wieder von der Bühne, während der Applaus langsam abebbt und der unscheinbare Mann, vom Anfang, nun ebenfalls eine kurze Rede hält.

Er spricht von Überfremdung, davon dass unsere Frauen, Schwestern, Mütter und Töchter zukünftig nur noch mit Kopftuch auf die Strasse gehen dürfen, daß ihre Rechte, ihre Freiheit in Gefahr sei. Außerdem müssten sie mit Übergriffen rechnen, wenn sie allein und ohne Kopftuch abends durch die Strassen laufen.

Auch in Stefan breitete sich nun das Gefühl der Angst aus. Er dachte an seine Freundin, die er nachher noch in der Stadt treffen wollte. Sie muss auch ein ganzes Stück bis zur Haltestelle laufen, um dann mit dem Bus in die Stadt zu fahren.

Was wäre wenn….. Stefan wagte nicht diesen Gedanken zu Ende zu führen.

Schließlich musste er sich an eine Begebenheit erinnern, die wohl schon eine Ewigkeit her zu sein schien. Sie waren zu zweit und gut angetrunken in der Stadt unterwegs, als sein Freund ihn in eine kleine Kneipe einlud. Nach einer herzlichen Begrüßung outeten sich der Barbesitzer und seine beiden Angestellten als Muslime. Sie unterhielten sich und Stefan hatte viele Fragen zum Thema Frauenrechte, Alkohol und allgemeinen Verhaltensregeln, welche im Koran niedergeschrieben sind.

Es ist alles Auslegungssache, ähnlich wie bei den Christen die Bibel so ist auch der Koran ein Buch, das sehr viele Interpretationen zuläßt, sagte der Barbesitzer freundlich, während er an seinem null dreiunddreißiger Bierglas nippte. Sie unterhielten sich noch die halbe Nacht und Stefan musste einsehen, dass auch noch andere ,tolerante und liberale, Moslems existierten.

Der starke Beifall holte ihn in die Realität zurück, in eine beängstigende Realität. Renê, Volker und Gerd redeten nun aufgeregt durcheinander. Volker wußte von einem Vorfall zu berichten, bei dem ein Supermarkt am hellichten Tage von fünf „Kuruzzen“, wie er meinte, überfallen wurde.

Das hatte er in der heutigen Tagesausgabe gelesen. In der „Lügenpresse“? fragte Stefan etwas spöttisch nach. Volker ballte die Fäuste, besann sich aber gleich wieder seiner rhetorischen Fähigkeiten und erwiderte: So ausländerfeindlich wie die Medien heutzutage sind, glaub ich nicht, dass dieser Artikel erlogen ist. Wahrscheinlich gab es noch Verletzte und der Redakteur kriegt sicher auch noch sein Fett weg, weil er diesen Artikel überhaupt zugelassen oder verfasst hat.

„Ja“ – drängt sich jetzt eine älter Dame dazwischen, mich hat heut auch so ein Scheiß Ausländer im Supermarkt angepöbelt. Die sind ja alle kriminell, die müsste man erst mal in Lager stecken. So lange, bis man ihre wahre Identität und Vergangenheit ermittelt hat und sie erst dann….. Stefan unterbrach freundlich, aber bestimmt die Dame: Ich hätte da nur mal zwei Fragen.

Erstens, wenn sie kein Ausländer angepöbelt hätte, wie würden sie die Person dann betiteln und zweitens, wie sollen sich die Menschen in unser Land integrieren, wenn wir ihnen nur die negativen Seiten unserer Gesellschaft aufzeigen. Hat es damals nicht auch so angefangen? Mit Lagern und „Schutzhaft“? Die Frau stutzte kurz und meinte leise: Ich hätte ihn als Idiot bezeichnet. Danach verschwand sie genauso plötzlich in der Masse, wie sie aufgetaucht war.

Stefan hatte genug, er wollte nur noch nach Hause. Bilder von zerstörten Häusern und zerfetzten Gesichtern schwirrten nun durch seinen Kopf.

Wo ist nur die Menschlichkeit geblieben? Was ist mit der Hilfsbereitschaft und Offenheit der Leute hier passiert. Sie reden vom Erhalt der Kultur, von christlichen Bräuchen, die abgeschafft werden sollen, dabei waren die meisten Teilnehmer dieser Kundgebung wahrscheinlich noch nie in einer Kirche und an einen Gott glaubten sie bestimmt auch nicht. Aber sie reden von einer christlichen Kultur. Und wo ist sie denn, die „christliche Nächstenliebe“?

Stefan dachte an einen sehr guten Freund, der einmal sagte: Kultur ist kein feststehendes Konstrukt. Sie entwickelt sich weiter mit und durch die Menschen. Am Ende sind wir doch alle „Einwanderer“ und haben diese Kultur geprägt ebenso wie unsere „ausländischen“ Vorfahren.

Stefan war so in Gedanken, dass er gar nicht bemerkte, wie er zu dem vereinbarten Cafe kam. Das einzig gute an diesem Abend würde hier in einer halben Stunde eintreffen. Er sah vor dem kleinen italienischem Restaurant um. Die Fassade des gegenüberliegenden Hauses sah ziemlich zerfressen aus. Auch die Straße hatte ihre besten Jahre bereits hinter sich.

Es war gut so, denn dadurch bekam die kleine Gasse ihren ganz eigenen Scharm und der eben einsetzende Nieselregen tat sein übriges dazu. Hier war es ruhig, so ruhig das man sogar dem Regen lauschen konnte.

Na, wie wars? Stefan drehte sich entzückt herum und blickte in zwei strahlende, lachende Augen. Nach einer liebevollen Umarmung und den dazu gehörenden Küssen meinte er etwas bedrückt: Mein Sozialkundelehrer hat im letzten Schuljahr einmal gesagt: Terror kann man nicht mit Hass bekämpfen, denn dann hätten die Terroristen ihr Ziel erreicht.

Anscheinend wissen die Menschen auf der Demo das noch nicht. Sanft streichelte sie ihm über die Wange: Mach Dir nix draus, Du hast es wenigstens versucht. Es braucht eben seine Zeit, viel Geduld und Überzeugungsarbeit, dann wird das schon.

Beide gingen eng umarmt in das Restaurant, in dem es stark nach Espresso roch. Ein übereifriger Kellner, welcher kaum der hiesigen Landessprache mächtig war, stürmte auf das Pärchen zu und bot ihnen sofort seine Dienste an.

Obwohl seine Freundin und er den Kellner kaum verstanden, fühlten sie sich hier geborgen. Die Bedienung war sehr charmant und freundlich und am Ende bekam Stefan, das was er sich schon den ganzen „schrecklichen“ Nachmittag gewünscht hatte: ein gutes Essen, Espresso und das Gefühl willkommen zu sein.

Ja, Stefan liebt sein Land, aber das heißt nicht, daß er alles andere und jeden Fremden hassen muß…

Nachwort: Es gäbe bestimmt noch viel mehr Argumente und Gegenargumente, die man in diesem „Pamphlet“ unterbringen könnte, allerdings hätte das wohl den Rahmen gesprengt und der moralische Zeigefinger ist jetzt schon deutlich genug, wie ich persönlich finde.

Hoffentlich hat es Euch dennoch gefallen. Danke fürs Reinschauen…

Euer Kerodis

LiterAdventskalenderTür 3 ~ Die Weihnachtsgeschichte

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Die Weihnachtsgeschichte – Charles Dickens

Die Weihnachtsgeschichte von Dickens gehört zu Recht zu den Klassikern der Weltliteratur und darf an Weihnachten einfach nicht fehlen.

Der geizige Geschäftsmann Ebenezer Scrooge erhält am Weihnachtsabend Besuch von drei Geistern, die ihm vergangene, gegenwärtige und zukünftige Weihnachtsfeste zeigen. Im Verlauf dieses Abends überdenkt Scrooge sein Leben und findet zu einer neuen Einstellung.

„Die Weihnachtsgeschichte“ mit ihrer Erzählung über den Wert der Familie, der Freundschaft und Nächstenliebe ist ein absolutes Muss in der Vorweihnachtszeit. Zur Geschichte selbst, muss ich euch nichts weiter erzählen, denke ich. Aber ich möchte euch diese Ausgabe einfach dringend ans Herz legen. Auf über 150 Seiten gibt es wahnsinnig schöne Illustrationen und dieses Werk eignet sich wunderbar zum Vorlesen und gemeinsam darin schmökern. Gemütliche Vor-Leseabende sind garantiert.

Guckt ihr euch mal diese Prachtausgabe an? Ein großes MUSS unterm Tannenbaum, oder? Die Geschichte gehört einfach dazu.

Juckt es euch jetzt in den Weihnachtsbuchkauffingern? Ihr habt die Chance direkt online über die wundervolle Buchhandlung Findus dieses Werk zu bestellen. Wer über den Link unten im Artikel bis zum Weihnachtsfest 2015 bestellt und im Textfenster der Bestellung „Literatwo“ angibt, bekommt nicht nur das Buch, sondern wird in der Sendung noch eine Überraschung finden.

Viel Freude mit dem dickenschen Weihnachtswerk für Buchliebhaber.

Eure
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