NEVER – man wird nicht vom Küssen schwanger und natürlich darf man die Pille NICHT halbieren, auch dann nicht, wenn es die beste Freundin sagt. Aber bekommt man solche Ratschläge überhaupt von einer besten Freundin?
Wie sieht es eigentlich mit euch aus? Habt ihr (noch) eine beste Freundin?
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Das Leben ist immer in Bewegung und ehe sich Annabeth versieht, nähert sich die Schulzeit dem Ende, das letzte Schuljahr bricht an. Sie freut sich nicht nur auf das letzte Jahr, sondern viel mehr auf die kommende Studienzeit, denn sie hat große Pläne. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Noe möchte Annabeth nach Paris. Die Freundinnen möchten ganz unbeschwert in die neue Zeit mit möglichst viel Freiraum, Party und was man als frische Schulabgängerinnen so macht, starten. Die Vorfreude wächst, auf ein Leben mit der umtriebigen Noe.
Doch als ein Junge namens Steven in Noes Leben auftaucht, muss Annabeth ein wenig zurück treten. Alle geschmiedeten Pläne beginnen nach und nach zu bröckeln, doch nicht nur das. Annabeth erfährt von ihrer Cousine Dinge über ihren Vater, die sie tief erschüttern. Und dann trifft sie auch noch auf Oliver. Genau als Annabeth Noe am Dringendsten braucht, ist ihre Freundin nicht da. Ihr Leben wackelt…
„Manche Freundschaften zerbrachen mit einem Mal, andere dagegen waren wie ein Auto, das immer mal wieder Aussetzer hatte und repariert wurde, bei dem man im Laufe der Jahre ein Teil nach dem anderen ersetzt, und irgendwann hat sich so viel daran geändert, dass man es eigentlich kaum noch wiedererkennt.“ (Seite 267)
Freundschaft
Freundschaft. Liebe. Krankheiten. Vorbilder. – Autorin Hilary T. Smith macht es spannend und holt die größten Themen des jugendlichen Alters hervor. Das Buch liest sich richtig flüssig, die Seiten sind locker beschrieben und ich habe mich wirklich wohl an Annabeths Seite gefühlt. Viele Situationen konnte ich nachvollziehen, einige naive nicht. Doch dann nahm alles überhand, einige Wendungen waren zu konstruiert und zu vorhersehbar und einfach durch und durch überladen.
Ich bin ein wenig enttäuscht, ja, das ist so und das sage ich hier offen und ehrlich. Meine Erwartungen an die Autorin Hilary T. Smith waren wohl doch ein wenig zu hoch. Mit „Hellwach„ hat sie mich begeistern können und nun lässt sie mich so zwiegespalten mit „DU & ICH Best friends for never“ (Fischer FJB) zurück.
Das Jugendbuch ist ab 14 – hier stimme ich schon zu, wobei ich dennoch ein wenig Bauchschmerzen habe, denn die zum Leser hin stellenweise unaufgeklärte Naivität kann auch falsch interpretiert werden. Wenn naiv auf naiv trifft…
„Menschen sind wie Bäume, als Setzlinge brauchen sie andere Nährstoffe als später, wenn sie groß sind.“ … „Leben ist Veränderung“ … „Es gibt nicht nur die eine Freundschaft oder die eine Liebe. Dinge vergehen und andere Dinge wachsen.“ (Seite 283)
Eigentlich wollte ich an einem bestimmen Punkt enden und das Buch an die Wand befördern. Als der Punkt dann tatsächlich eintrat, habe ich dennoch weiter gelesen, irgendwie doch weiter lesen müssen. Letztendlich habe ich es auch nicht ganz bereut, denn Annabeth habe ich einfach in mein Herz geschlossen und sie hat erkannt, dass Freundschaft nicht immer gleich Freundschaft ist und das man sich ab und an einfach verrennt. Klar ist die Erkenntnis der Sackgasse schmerzhaft, man öffnet sich zukünftig anders und ist vorsichtiger, aber diese Erkenntnis festigt und zeigt einem selbst, wer man ist.
Bleibt euch treu, handelt bewusst und versucht nie eine Kopie von eurem besten Freund/eurer besten Freundin zu sein und schon gar nicht, alles zu akzeptieren und umzusetzen, was man euch sagt!
Hilary T. Smith bietet außergewöhnliche Charaktere und präsentiert zudem die volle Ladung extremer Situationen, die das jugendliche Leben beinhalten kann.
Hallo!
Ja, ich habe eine beste Freundin 🙂
Allerdings stimme ich deinen Zitaten zu, besonders dem zweiten. Denn diese, meine (jetzige) beste Freundin, ist bereits meine zweite. Ich hatte davor schon eine beste Freundin, über ca. 20 Jahre hat sie mich beleitet, aber wir haben uns auseinandergelebt. Manche machen das in der Ehe, ich in der besten Freundschaft. Kann passieren… 😉
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja, ja, (leider) verändern wir uns und auch die Menschen um uns. Hab einen schönen Tag (vielleicht zusammen mit deiner besten Freundin). Bini