Los geht es – Literatwo macht Urlaub.
Mete bab ou alatranp – Prepare of what is coming!
Endlich – Zeit wird es. Und wisst ihr wohin es geht? Auf die Insel. Eine Insel im Pazifik soll es sein und wir begleiten Hannah Goulding. Hannah Goulding? Na, kommt euch der Name bekannt vor? Richtig – sie hat ein eigenes Facebook-Profil und wir haben im Februar eine Schatzsuche veranstaltet und jetzt möchten wir euch berichten, was wir auf der Insel erlebten. Um richtig Urlaub zu machen, muss einer von uns Literatwos erkunden, ob der Ort auch optimal ist und ich habe mal geschaut, ob wir da bleiben sollten oder eher nicht…
Kommt kurz zu uns, atmet die Inselluft und schaut euch auf der Perlenfarm um, bevor ihr weiter lest…
SCHATTEN – Mete bab ou alatranp – Prepare of what is coming!
Hannah und ihre Freundin Nikki sind in Syndey. Endlich weit weg, endlich volljährig und völlige Lebensveränderung. Doch ohne Geld lässt es sich nicht leben und wenn ein Junge namens Luke mit der Lösung schlechthin kommt, was dann? Nikki ist hellauf begeistert, denn er verschafft beiden Mädchen die Chance auf einer Perlenfarm zu arbeiten.
Pazifik. Sonne. Blauer Himmel. Türkisblaues Meer. Urlaub.
Hannahs schlechtes Gefühl soll sich endlich auflösen, sie will endlich einen Strich machen und ihre negativen Gedanken ausblenden. Die Insel ist ihre Rettung, ihre Lösung und männliche Ablenkung ist ebenso vorhanden. Aiden verdreht ihr sofort den Kopf und Hannah fühlt sich frei.
Doch das Gefühl verschwindet nicht und kehrt immer wieder zu ihr zurück. Die Einträge im Tagebuch ihrer Mutter, welches sie bei sich führt, jagen ihr eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken. Die anderen Jungendlichen auf der Farm sind ihr suspekt, ebenso die Leiter Erin und Bo. Die aufgestellten Regeln bringen Hannah zum Grübeln und auch der Unfall vor ihrem Flug auf die Insel, geht ihr nicht aus dem Kopf. Im Dschungel, der nicht betreten werden soll, lauert die Gefahr und die Entdeckung eines Bunkers auf der Vulkaninsel bleibt nicht ungestraft. Hannah möchte so schnell es geht wieder weg, da sie überall Gefahr wittert.
Als Hannah Nikki erzählt, warum sie weg möchte und ihr zudem ihr größtes Geheimnis anvertraut, gibt diese nach und geht mir ihr. Aber die Reise zurück nach Sydney endet nicht wo sie enden soll…
LICHT – Mete bab ou alatranp – Prepare of what is coming!
Autorin Manuela Martini schafft eine Ausgangssituation die erfolgsversprechender nicht sein könnte und packt mich vollkommen. Selten haben wir gleich nach den ersten Seiten das Gefühl, dass wir sowas in dieser Form noch nicht gelesen haben. Wir sind beeindruckt und können kaum erwarten was kommt, immer im Hinterkopf die Gedanken, dass es einfach nur unfassbar stark wird.
Allein der Aufbau des Romans ließ vermuten, dass es hier einen Plan gibt, den Leser völlig mit sich zu reißen und auf die Insel zu entführen. Ein verschachteltes mystisch wirkendes Cover und zwei schwarze Seiten vor dem ersten Romanwort, wirken beeindruckend. Kapitel mit Muscheln und knappen Überschriften, lassen darauf schließen, dass es spannend wird.
Wir gelangen in einen heftigen Strudel und geben uns den Worten hin, obwohl wir noch nicht auf der Insel angelangt sind. Martini zeigt sofort auf, dass sich der Leser nicht nur in der Gegenwart befindet, und zwar in Sydney und dann auf der Insel, sondern immer wieder in die Vergangenheit zurück springt. Hannahs Leben veränderte sich an dem Tag, an dem sie ihre Volljährigkeit erlangte. Ihre Eltern eröffneten ihr, dass sie adoptiert ist und ihre leibliche Mutter im Gefängnis ist. Das kleine Kästchen mit den Perlmuttverzierungen und dem goldenen Schloss beherbergt unter anderem ein Tagebuch von Hannahs Mutter. Sie hätte es nicht lesen sollen, denn die Worte die ihr da begegnen führen sie dorthin, wo sie soeben gelandet ist.
Auf die Insel. Die Insel im Pazifik mit dem schwarzen Strand.
Mete bab ou alatranp – Prepare of what is coming!
228 Seiten pure Begeisterung, pures Lesevergnügen, pure Spannung und pures Thriller-Gefühl. Dann folgt ein Bini-Schrei und das Buch wäre beinahe an die Wand geklatscht. Aber absolut.
Was soll das? Warum jetzt ein Bruch, der mir alles nimmt? Warum tut mir die Autorin das an? Wenn aus Plausibilität und einer echter Wahnsinnsstory das völlige Gegenteil entsteht, kann man nicht anders, als laut schreien.
Ihr werdet jetzt keinen Spoiler finden, aber eine Umschreibung meiner Gefühle, meines Erlebten.
Wenn eine Autorin etwas mit ihren Protagonisten macht, dann sollte man sich ab und an nicht darauf einlassen. Logisch. Okay. Also ACHTUNG nicht dran glauben und ignorieren und hoffen, dass es sich wieder ändert. Wenn das was passiert allerdings nicht aufhört und weiter und weiter geht und man langsam beginnt gegen den Widerwillen zu glauben, dann wird das fatal. Als ich dann glaubte, hätte ich echt heulen können, da es das Buch aus meiner Sicht zerstörte. Ich frage mich, warum schreibt man einen sagenhaft starken Beginn mit vielen Möglichkeiten, um es dann DAMIT zu zerstören? Ich wollte es nicht wahrhaben und dachte: Toll – Autorin hat den Faden verloren, Ideen weg, eine andere Idee muss her, möglichst abgefahren und völlig anders als bisher.
Ich wollte es an die Wand schmeißen, nur meiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass ich weiter las. Mein ACHTUNG war doch richtig, aber dies stellte sich erst nach vielen, aus meiner Sicht zu vielen Seiten heraus. Mir ging es besser, aber nicht lange.
Der Plot entwickelte sich immer mehr zu einem Wirrwarr aus völlig abgedrehten aufeinander folgenden Handlungen die regelrecht lächerlich wurden. Die Autorin wollte aus meiner Sicht nicht viel, sondern ALLES im Roman unterbringen und führt uns Leser in eine völlig andere Welt. Auf eine Insel, die die Sinne durch und durch vernebelt. Ab und an dachte ich für mich, dass es besser wäre bewusstseinserweiternde Mittel zu konsumieren, um mich in die Handlung tief hineinversetzen zu können.
DÄMMERUNG – Mete bab ou alatranp – Prepare of what is coming!
Das Mystische dringt immer mehr in den Vordergrund und greift um sich. Vor allem in den letzten zwei Teilen „Licht“ und „Dämmerung“ breitet es sich umfassend aus. Martini stiftet Verwirrung, nicht nur bei ihren Protagonisten. Was ist noch wahr und was nicht? Die Grenzen werden vermischt und der Berauschtheitszustand greift um sich. Und doch schaffe ich es nicht, Hannah allein auf der Insel zurück zu lassen. Ich bleibe bei ihr bis zum Schluss, will mit ihr Klarheit schaffen, helfen, retten, mehr erfahren und doch frage ich mich jetzt noch, warum ich dies tat.
Auf jeden Fall aus Neugierde und weil ich die Hoffnung in mir trug, dass es eine Wendung gibt, die mir genau die Begeisterung zurück bringt, die ich anfangs hatte. Ich habe das Buch zu 50% geliebt und irgendwie auch zu 50% gehasst. Die zwei Teile passen für mich nicht zueinander.
Ich kann und möchte dennoch nicht loslassen!
Ich glaube es einfach nicht, dass das Buch so ist, wie es ist und aus diesem Grund wird der zweite und letzte Teil definitiv von mir gelesen. Eine große Hand voller Fragen halte ich vor mir und ich möchte wissen, ob es wirkliche Antworten gibt und wie Manuele Martini mich wieder plausibel dort absetzen kann, wo sie mich anfangs abgeholt hat.
„Die Insel“ (Arena Verlag) – eine klare Empfehlung wird es hier aber nicht geben, auch wenn die Marketing-Kampagne um den Roman besser nicht sein könnte, die ganze Aufmachung einfach stark ist, aber wenn der Inhalt, auf den es letztlich drauf ankommt, nicht besticht, dann…
Mete bab ou alatranp – Prepare of what is coming!
(ARNDT)
Das mit der Erkundung war eine sehr gute Idee… hat mir die Entscheidung leicht gemacht. Starker Klartext-Artikel… und die findet man zu diesem Buch nicht so oft…. Respekt!