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Man stelle sich folgende Ausgangssituation vor:

Das renommierte kulinarische Fachmagazin „Gourmet“ beauftragt einen ebenso renommierten Schriftsteller (in diesem Falle den aufgehenden Stern am amerikanischen Literaturfirmament David Foster Wallace), eine Reportage über das größte Hummerfestival der Welt – das Maine Lobster Festival – zu schreiben.  Natürlich verspricht sich der feinschmeckende Auftraggeber eine stilistisch wohlgeformte und einzigartige Lobeshymne auf diesen Tempel des modernen Lebensgefühls bei gleichzeitiger Hervorhebung der Vorzüge der Haute Cuisine [ot kɥiˈzin] . Und dies eben „Am Beispiel des Hummers“.

All dies stelle man sich vor. Xenos

Man stelle sich darüber hinaus den beauftragten Autor vor.

David Foster Wallace hatte 1996 mit dem Unendlichen Spaß einen Sensationserfolg aufs literarische Parkett gelegt und gehörte unumstritten zu den hoffnungsvollsten englischsprachigen Autoren. Trotzdem war es nicht ausschließlich die Kreativität, die sein treuer Lebensbegleiter war. Depression – die dunkle Seite der Phantasie – hatte ihn seit Jahren fest im Griff. Mal intensiver, mal mit ein wenig gelockertem Griff um die schreibende und fühlende Seele. Jedoch – sie war immer da…. immer….

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