Kolumne 13/2016: #Osterwichteln
Gefühlt über einen Monat hatte ich das Wichtelpaket nun im Flur stehen. Täglich bin ich daran vorbei gegangen. Heute war nun endlich der Tag der Tage – ich konnte das Osterwichtelpaket öffnen.
Ich bin zwar ein neugieriger Mensch, aber ich kann warten. Den Auspackmoment habe ich sogar noch länger hinausgezögert. Ich habe das große und schwere Paket sogar mit zu meinen Eltern genommen, um dort richtig zu zelebrieren. Mit großen Augen setzte ich mich also mit Mama, Bruder und Mann auf den Wohnzimmerfußboden und begann mit dem Öffnen. Entgegen strahlte mir jede Menge Zeitungspapier, was die vielen kleinen Päckchen gut gesichert hat. Ich bin ja nicht unbedingt der Auspacker – d.h. ich mag lieber zusehen, wenn jemand auspackt, als selbst im Mittelpunkt zu stehen. Irgendwie mag ich es einfach nicht, wenn mir jemand erwartungsvoll auf die Finger guckt. Fragt nicht warum, es ist einfach so.
Auspacken zelebrieren – das kann ich dennoch, denn zelebrieren heißt, langsam auspacken und zwar auch ordentlich. Die in Einzelseiten zerlegte Tageszeitung wurde also entknüllt und glatt gestrichen und fürs Altpapier auf A4 gefaltet. Dabei überflog ich natürlich erstmal, was im Münsterland so geschrieben wird. Gut so, denn mein Bruder konnte gleich einen interessanten Artikel inhalieren „Oldenburger kämpfen um ihre alte Gleishalle“. Achso – ich langweile euch, denn ihr wollt wissen, was nun drin war? Immer mit der Ruhe. 😉
Also wie ihr oben schon sehen könnt, lagen dann plötzlich 15 kleine Geschenke vor mir. 15! Lasst euch das Mal auf der Zunge zergehen. Meine Augen haben sich ganz schön geweitet und nicht nur meine. Irre – Irre – Irre.
Aber erstmal zum Rätsel. Das könnt ihr hier auf dem folgenden Bild sehen. Eine ganze Sammlung von wundervollen Zitaten lag nun vor mir. Das Rätsel steht auf dem Umschlag, mehr nicht. Und nun? Ich blätterte die Zitate durch und suchte nach Hinweisen. Nix. Ich drehte und wendete und guckte, ob etwas zwischen den Zeilen zu finden ist. Nix. Hm. Auf der hübschen Osterkarte stand auch kein weiterer Hinweis. Aaaaahhh Wichtelmama – was tust du? So eine hübsche Idee und ich bekomme nicht heraus, wer du bist. Also doch erst auspacken – ggf. liegt irgendwo noch ein Hinweis…
15 Päckchen – wer hilft? Meine Ma nahm sich zwei und meinem Bruder gab ich auch drei Stück. Die anderen habe ich selbst ausgepackt. Es war ein Fest. Jeder musste vorher sagen, was er fühlt bzw. was er denkt und erst dann durfte er auspacken. Die Lesezeichen waren leicht zu erkennen, die eine Tasse auch und die Schoki natürlich. Sogar die Sorte konnte erraten werden. Aber ich gebe zu, dank des Wunschzettels lag auf der Hand, dass sich nicht Pfefferminze oder andere gruselige Sorten darin verstecken werden.
Ich durfte heute, am Ostersonntag, die folgenden neuen Schätze im literatwoischen Reich begrüßen:
- „Die Bienen“ von Laine Paull
- „Die Buchhandlung“ von Penelope Fitzgerald
- „6 Uhr 41“ von Jean-Philippe Blondel
- eine Eulentasse
- eine blaue Tasse mit rot und weißen Punkten (ich liebe Punkte)
- eine wahnsinnig geniale Buchstütze – HAMMER!
- 4 Lesezeichen
- Milka-Nuss-Schoki – Rittersport Marzipanschoki
- eine wahnsinnig tolle selbst genähte Büchertasche
- eine Bildersammlung für mich – Bücher, Leser, Bibliotheken (klasse Idee!)
- ein Notizbuch mit meinem Namen drauf – ein klasse Unikat!
Hammer – ich bin durch und durch begeistert. Aber das Rätsel ist noch offen. Wichtelmama, wer bist du? In meiner Verzweiflung bin ich die Namen auf der Liste immer und immer wieder durchgegangen und habe letztendlich einen Hilferuf auf Facebook und im Lovelybooks Auspackthread gestartet. Was auch immer ich mir davon erhoffte – lach. Die Wichtelmama hat sich nicht gemeldet, aber es wurde spekuliert und die liebe Steffi (Schlunzen Bücher) stand mir beiseite und überlegte mit.
Stunden später wurde es meinem Mann zu bunt und er als alter Rätselfuchs nahm sich erneut die Zitate zur Hand. Beim ganz genauen Hinsehen (habe ich x-Mal gemacht, ehrlich 😉 ) hat er dann entdeckt, dass einige Buchstaben unterstrichen sind. Also fix aufschreiben, die 116 Namen durchsehen und schließlich die Wichtelmama erkennen. Juhu. Was für eine schwere Geburt und dabei war es doch so einfach. Lesezeichen auf den Augen – und was für welche. 😉
Wichtelmama – du bist grandios und hast mir ein dickes Freudelächeln ins Gesicht gezaubert. Danke – so sehr!
VIELEN DANK SUNNY ROSE!
P.S. Ihr wollt noch mehr Auspackberichte lesen? An mir soll es nicht liegen. Ihr habt die Wahl: Weihnachtswichteln 2014; Osterwichteln 2015; Midsommarwichteln 2015; Halloween 2015; Weihnachtswichteln 2015