Verrückt. Ich liebe dieses Wort und sage es oft und gern. Einfach verrückt. Was gibt es da passenderes, als „Caroline – total verrückt“ zu lesen? Huch, bei Caroline scheint es noch viel verrückter zuzugehen, denn aus verrückt wurde feerückt. „Caroline – total feerückt“ (Sauerländer), aber total feerückt.
Caroline geht es gerade richtig gut, als ihre Eltern sie von jetzt auf gleich in einen Zug nach Heudorf verfrachten. Ein Brief wird ihr mit auf die Reise gegeben, in dem sie ihr mitteilen, dass sie ganz dringend was erledigen müssen. Einfach so, ab in den Zug, abgeschoben.
Ausgerechnet jetzt, wo sie Philipp fast geküsst hätte. Auch mit ihrer Freundin Jana verbrachte sie eine tolle Zeit und nun soll sie zu ihren Tanten mit den außergewöhnlichen Namen Äsotheria und Elfie, die eigentlich gar nicht ihre Tanten sind und sich zudem für Feen halten. Sie kennt die beiden überhaupt nicht und innerhalb kurzer Zeit hat sich alles verändert, als ob jemand einen Zauberstab geschwungen hätte.
Caroline ist verwundert über ihre Eltern und soll nun in Heudorf zur Schule. Heudorf, ein kleines Nest in dem sie niemanden kennt und das komplette Gegenteil von der Großstadt Berlin ist. Zum Glück findet sie schnell Anschluss, denn Natalya, ihre neue Klassenkameradin, hilft ihr durch den neuen und ungewohnten Schultag. Unverhofft und noch verwunderlicher ist das Auftauchen von Spin-Air Cari-op-Ralidostalskyin. Er ist ein Schmetterlingself und bezeichnet sie selbst als eine Fee, eine Fadette.
Total feerückte Zeiten brechen für Caroline an, erst recht als sie von geheimnisvollen Dunkelmännern und fiesen Schicksalsspinnerinnen verfolgt wird. Carolines Leben ist auf den Kopf gestellt und sie muss herausfinden, wie und ob sie in ihr bisheriges normales Leben zurückfindet. In all dem Chaos steht auch noch ihr Geburtstag an. 13 Jahre und abgeschoben von den Eltern, dafür in Gesellschaft feerückter Tanten.
Total feerückt, absolut frech, witzig und frisch kommt Protagonistin Caroline daher und zieht den Leser in ihren Bann. Fantastische Elemente schleichen sich nach und nach in den absolut wundervollen Roman für Kids, die gerade ihren ersten Ausflug ins fantastische Genre wagen wollen. Ein großes Abenteuer voller Spannung gibt es hier zu erleben. Caroline ist nicht auf den Mund gefallen und weiß auch im langweiligen Heudorf, die passenden Antworten, die den Leser auflachen lassen.
Ein taffes Mädchen, was sich nicht so leicht abschieben lässt und das man gern auf ihrem feenhaften Ausflug begleitet. Die zwei Tanten setzen dem Geschehen die Krone auf. Caroline selbst macht zudem Bekanntschaften mit Spiegeln und erfährt einiges über eine andere zauberhafte Welt, was uns gedanklich zu Alina Bronskys Roman „Spiegelkind“ trieb.
„Caroline – total feerückt“ – ein herrlich verrücktes Kinderbuch, welches einfach gestrickt, flüssig zu lesen ist und für umfangreiches Lesevergnügen sorgt.
Unsere persönliche Empfehlung für große und kleine Leser! Während sich die größeren Leser mit „Spiegelkind“ vergnügen, sollten sich die kleineren Leser mit Caroline in ihr magisches Lesezelt zurückziehen.
Die Charaktere sind ebenso herzallerliebst und versprühen durch ihre große Abenteueroffenheit gute Laune. Für jede Menge Spaß ist gesorgt und für Spannung sowieso, denn mit den Dunkelmännern und Schicksalsspinnerinnen ist nicht zu spaßen. Ein fulminantes Ende rundet den feerückten Roman ab und lässt keine Fragen offen.
Besonders lieb habe ich den kleinen Flattermann Spin-Air gewonnen und ab und an dachte ich sogar, er kommt zwischen den Seiten hervor geflogen. Wäre das nicht schön, so ein kleiner Elf den kein anderer sehen kann? Wobei es allerdings auch schwierig werden kann, denn wenn man ihm antwortet und jemand daneben steht der es hört, verwirrt man denjenigen und anschließend stempelt derjenige einen selbst als verwirrt ab. Verwirrt verrückt, ähm, feerückt.
Caroline solltet ihr wirklich kennenlernen, denn diese Feerücktheit muss man erlebt haben.
P.S.: Ich selbst, unter dem Spitznamen Bini bekannt, habe immer besonders schmunzeln müssen, denn Caroline wird ab und an von ihrer Mutter als Lini-Bini bezeichnet.
Warum? Findet es heraus 😉
Update – 01-03-2013: „Voll feerspiegelt“ wird der zweite Band heißen – geplant ist eine Trilogie.