„Kurz vor dem Einschlafen hatte er den Eindruck, zum ersten Mal die ganze Schrecklichkeit dessen zu erahnen, was vorging. Eine neue Zeit begann, eine nackte Zeit, die Dauer verhieß und deren Schlüsselbegriff „ohne“ sein würde, wie der der vorangegangenen Epoche „mit“ gewesen war.“
An der Seite von Leonardo begeben wir uns in diese neue dauerhafte Zeit, in der nichts mehr ist, wie es einmal war. Schleichend aber unaufhaltsam beraubt das „Ohne“ jenes zur Gewohnheit gewordene „Mit“ jeglicher Grundlage und katapultiert den Menschen an den Boden der lehrbuchkonformen Bedürfnispyramiden.
Italien ohne Benzin, ohne funktionierendes Währungssystem, ohne staatliche Ordnung, ohne Internet und Telefon, ohne Güterverkehr, ohne jegliche Struktur… Ein Italien in nicht so ferner Zukunft, so ganz ohne alles, was Sicherheit und Leben verspricht.
Hier lebt Leonardo – 52, Schriftsteller, Intellektueller, gescheiterter Professor, geschieden – inmitten dieser um sich greifenden Leere und versucht sich abzufinden. „Es wird schon wieder gut“ – so sein Denken. „Ich komme schon damit zurecht“ – so sein Gefühl… „Es könnte schlimmer sein“ – so sein Trugschluss.