Ob wir heute Nacht die Sterne sehen können? Wenn ich in den Himmel schaue, wenn ich die Sterne sehe, dann denke ich an Mafalda. Ich selbst bin Brillenträger und damit meine ich, dass ich eine Brille habe, die richtig stark ist. Ohne Brille bin ich aufgeschmissen und kann nur grob, sehr grob sehen, wo ich bin. Gesichter sehe ich keine mehr, geschweige denn Konturen. Ich würde sagen, dass ich ohne Brille mehr oder weniger eine verschwommene bunte Masse sehe. So geht es mir nun schon mehrere Jahre und ich lebe damit, ich habe mich damit arrangiert und es hätte ja noch schlimmer kommen können.
Mafalda, Paola Perettis Protagonistin ist noch keine 10 Jahre jung und steht kurz vor der völligen Erblindung. Mittlerweile ist ihr bewusst, dass der Stargardter-Nebel sich immer mehr und mehr ausbreitet und sie bald überhaupt nichts mehr sehen kann. Auf den Kirschbaum hat sie sich geflüchtet, als sie von der Krankheit erfuhr. Seitdem ist der Kirschbaum ihr Zufluchtsort, sie möchte am liebsten darin wohnen. Ihren Kater Ottimo Tucaret hat sie in besagtem Baum gefunden und ihre verstorbene Oma findet sie ebenfalls dort. Schritt für Schritt breitet sich der Nebel in Mafaldas Augen aus. Sie führt eine geheime Liste mit den Dingen, die sie bis zur vollständigen Dunkelheit noch machen möchte, da sie diese bald nicht mehr kann. Dazu gehören zum Beispiel die Sterne am Nachthimmel zählen oder mit den Jungs Fußball spielen und eine echte Freundin möchte sie haben…