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Schriftgut 2015 – Experiment & Messeblues

Schriftgut ~ Messeblues
Schriftgut ~ Messeblues

Vor wenigen Tagen schrieb ich noch – ich bin mal Messe – und nun bin ich schon zurück und stecke mitten im Messeblues. War das anders zu erwarten? Wenn wir mal ehrlich sind, nicht wirklich. Drei Tage Messe hinterlassen jede Menge Spuren. Die meisten davon sind mehr als positiv, denn eine Messe ist eben eine Messe und es gibt immer allerhand Neuigkeiten, Neuheiten und viele neu geknüpfte Verbindungen, aus denen Projekte hervor gehen werden.

Natürlich ist eine Messe ebenso ein großes Wiedersehen und gleich an dieser Stelle möchte ich euch allen für die wundervollen Begegnungen danken. Die literarische Familie wird immer größer und es war einfach ein echtes Fest mit euch. Danke an alle, alle, alle und vor allem an Annaluise Erler, denn ohne meine „Chefin“ und ohne ihr mir entgegen gebrachtes Vertrauen, hätte ich dieses Experiment nicht machen können. DANKE!

Von der Messe selbst habe ich nicht allzuviel gesehen, da ich voll und ganz mit meiner Arbeit als Buchhändlerin beschäftigt war. Jedoch haben mich viele buchige Menschen besucht und bei mir gekauft.

Habe ich die drei Tage überstanden? Wie habe ich mich geschlagen? Was habe ich erlebt?

Meine Messe in Stichpunkten, Gesprächsfetzen, Gedankenblasen (mal kurz, mal lang 🙂 ):

  • Star Wars ist ganz groß im Kommen und fast alle Jungs haben sich auf die Bücher gestürzt -> allerdings habe ich nur eins verkauft, die Eltern waren oft dagegen (hätte ich auch so gemacht, ich hasse Star Wars *g*)
  • „Papa, kann ich das Buch mit Yoda haben?“ Vater nickt und sagt leise: „Sehr gut – ich hasse Batman und jetzt muss ich vielleicht Batman nie wieder vorlesen. Junge zum Vater: „Jetzt musst du mir Yoda und Batman vorlesen“
  • Binea zu sich: Wer war gleich noch einmal Yoda und was ist der Unterschied zwischen Star Trek und Star Wars?
  • Ein Kind stürmt zum Dinosaurierbuch und vertieft sich hinein. Kommt die Mutter um die Ecke und zieht es weg: „Hör auf zu lesen, wir gehen rüber zu den Spielen. Die Spielmesse ist viel besser, als die Literaturmesse!“ (FURCHTBAR!)
  • Drei Mädels stürzen sich auf ein Freundinnenbuch. Erst hat es Mädel 1, dann Mädel 2 und dann Mädel 3. Das Buch gibt es nur einmal. Es entsteht ein heftiges Wortgefecht zwischen den ca. 11jährigen Mädels. Die Köpfe werden rot, es wird gezickt, es wird ein wenig geschrien, es wird mit den Füßen aufgestampft. Das Buch wird hingelegt und die drei Damen ziehen schweigend und sich gegenseitig böse anguckend ab. Eine Stunde später kommen sie nicht zu dritt, sondern nur noch zu zweit zurück und fragen, ob sie ein gekauftes Mitbringsel von einem anderen Stand gegen das Freundinnenbuch tauschen können. (Taschengeld ist leider endlich)
  • 19jährige Jungs klären mich über die Reihe „Helden des Olymp“ auf 🙂
  • Gruselige Fliegen von den Olchis wurden von einem Jungen erspäht. „Geil – die leg ich meiner Mutter hin, wenn sie mir wieder auf den Geist geht.“ Ich: „Deine Mutti geht dir doch nicht auf den Geist.“ Er: „Klar doch. Und wenn ich die nicht meiner Mutter hinwerfe, dann geb ich die meiner Katze. Leider ist mein Taschengeld alle.“ Mädchen neben ihm: „Ich habe noch Geld, aber dafür geb ich dir keins.“
  • Ein Junge nimmt den Kerzen-Adventskalender und kommt den bezahlen. (14,95€) Ich nehme die 15 Euro und packe ihn ein. Seine zwei Freunde gucken ihn schief von der Seite an und fragen ihn, warum er Kerzen kauft. Er: „Da kauf ich von meinem Taschengeld mal was sinnvolles und zwar für meine Mutti einen Adventskalender.“ Nach einer Stunde kommt er zurück und sag zu mir: „Du – ich bekomme noch 5 Cent zurück“ (Das war mir vielleicht mal peinlich, aber ich stand da auch gerade vor einer großen Herausforderung – 20 Kids im Blick haben, die den Stand überfallen und vielleicht lange Finger haben 🙂 )
  • Ein wenig muss ich mir selbst auf die Schulter klopfen, denn ich habe Nachschub vom wundervollen Alice im Wunderland Buch (ich brauche es unbedingt vom Weihnachtsmann) und vom neuen Gregs Tagebuch 10 geordert und vollständig abverkauft 🙂
  • Schleckmuscheln? Aaaahhh – Schleckmuscheln. Nicht nur bei den Kids, sondern auch bei den großen Naschkatzen beliebt
  • Es gibt sie die Jung die auf viele Märchen stehen! Sehr gut!
  • Leuchtende Kinderaugen beim Anblick von Büchern – unbezahlbar!
  • Ein Junge kehrt immer und immer wieder zum Stand zurück. Star Wars Buch – Liebe. Sobald ein freies Zeitfenster von den Lehrern angesagt wurde, kam er an den Stand. Ich habe ihn einfach den ganzen Freitag adoptiert und in Ruhe lesen lassen.
  • Drei Freunde – ein neues Gregs Tagebuch Nr. 10 – alle wollen es, einer sagt: „Ich habe noch Geld, ich kaufe es mir jetzt.“ Sein Freund: „Ich hätte es auch so gerne.“ Er: „Guck einfach bei mir mit rein.“ (Jungs sind manchmal so unkompliziert.)
  • Die richtigen Werke mit auf die Messe zu nehmen, ist wie Lotto und leider können eben nicht alle Bücher mit
  • Und ja, es schmerzt, wenn du dir ein Werk, was du dir schon immer mal näher angucken wolltest, näher angucken willst, es dir aber genau in dem Moment von einer Leserin weggekauft wird. Tse! 🙂
  • Was tun, wenn das Werk eingeschweißt ist und die Bücherliebhaber einen Blick hinein werfen wollen? Kein Problem – auspacken. Ich mach dies nicht wirklich gern, was einige von euch wissen, aber ich mach es. Doch wohin mit dem Preisschild von der Folie? Meiner Unbeholfenheit ist dank Vero schnell Abhilfe geschaffen, denn sie hat den totalen Plan. Als langjährig inventurerprobte Aushilfsbuchhändlerin zeigte sie mir, wie damit verfahren wird. Ich verrate es euch: Das Preisschild auf der Folie lassen und die Folie so verkleinern, dass sie ganz bequem ins Buch gelegt werden kann. Fertig. Spitze, was? Danke Vero!
  • Bücher verkaufen ist wundervoll!

Ich hatte jede Menge Spaß, hab viel dazu gelernt und auch wenn mir heute die Füße weh tun – EGAL – ich bin im nächsten Jahr gern wieder dabei und verkaufe mit viel Herzblut Bücher.

Nebenwirkung: Den ganzen Tag von Büchern umgeben zu sein ist nicht förderlich für die Wunschliste. Überhaupt nicht förderlich!

Eure

Schriftgut 2015 – Literatwo mal anders…

schriftgut ~ 2015
Schriftgut ~ 2015

Es ist wieder Messe-Zeit in Dresden!

Endlich ist es soweit, morgen schon öffnet die Dresdner Lesemesse Schriftgut zum 4. Mal ihre großen Messetüren. Es sind schon regelrechte Messetore, denn die Messe wird von Jahr zu Jahr größer. Immer mehr Verlage und Aussteller wollen in Dresden dabei sein und das Bühnenprogramm wird bunter und bunter.

Werdet ihr da sein? Habt ihr euch schon umfassend über das Programm informiert? 

Auf der Messe-Seite könnt ihr euch intensiv umschauen, aber ich möchte es mir nicht nehmen lassen, ein paar ganz große Punkte hier zu nennen und zwar die Veranstaltungen auf der großen Hauptbühne.

Freitag-Highlights auf der Hauptbühne „Literaturbahnhof“:

  • 10.15 Uhr Ivo Pala liest aus Cornelia Funke „Herr der Diebe“
  • 12.15 Uhr Ivo Pala liest aus seinem fantastischen Jugendbuch „Der Drache hinter dem Spiegel“
  • 14.00 Uhr Ein Bestseller-Autor zum Anfassen: „Meet & Greet“ mit dem bekannten Schriftsteller Ivo Pala
  • 16.30 Uhr Der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen, Frank Richter, und die Dresdner Künstlerin Katrin Süss laden ein zu einer interaktiven Diskussionsrunde zum Thema „25 Jahre Deutsche Einheit“ – das Publikum ist ebenfalls eingeladen, seine Gedanken zum Thema vor Ort in Collagen-Form zu gestalten

Samstag-Highlights auf der Hauptbühne „Literaturbahnhof“:

  • 12.15 Uhr Musikalische Buchpremiere mit der bekannten Saxophonistin Kathrin Eipert „Ich sag’s mit Sax!“
  • 14.15 Uhr Jens Wonneberger und Norbert Weiß
    lesen aus „Prominente in Dresden“ und gehen damit auf einen Streifzug durch die Stadtgeschichte
  • 15.15 Uhr Michael Wildenhain – der Dresdner Stadtschreiber 2015 – liest aus „das Lächeln der Alligatoren“
  • 16.15 Uhr „Dresden zum Gruseln – Licht und Schatten einer alten Stadt“:
    eine Buchpräsentation mit Mario Sempf, Thomas Zahn und dem „Grauen Mönch“ von Dresden
  • 17.30 Uhr Poetry-Slam „Gartenzaun goes schriftgut“
    Mit: Lennart Hamann (Hamburg), Bonny Lycen (Dresden), Paul Weigl (Berlin), Marilisa (Dresden), Marsha Richarz (Leipzig), Gesine Schäfer (Dresden), Johann Maierhofer (Regensburg), Henning H. Wenzel (Dresden), Robert Herzog (Dresden), Moderation: Konstantin Turra

Sonntag-Highlights auf der Hauptbühne „Literaturbahnhof“:

  • 12.15 Uhr „Dresden zum Gruseln – Licht und Schatten einer alten Stadt“:
    eine Buchpräsentation mit Mario Sempf, Thomas Zahn und dem „Grauen Mönch“ von Dresden
  • 13.00 Uhr Preisverleihung des Literaturpreises „Weißer Rabe“
    der renommierten Dresdner Literaturzeitschrift SIGNUM mit anschließender Lesung des Preisträgers
  • 14.00 Uhr Florian Mayer
    – Konzert für Violine: Er überrascht mit Neuentdeckungen, mit ungewöhnlichen Spielarten und ungewohnten Programmzusammenstellungen
  • 16.00 Uhr Die Dresdner Lesebühne „Phrase 4“
    ist zu Gast auf der „schriftgut“ – es lesen: Francis Mohr, Sabine Dreßler, Lars Hitzing und Henning H. Wenzel

Hier gibt es die einzelnen Programmpunkte, das Ausstellerverzeichnis und alles zu Preisen, Öffnungszeiten und eine Geländeübersicht.

Und was macht Literatwo auf der Schriftgut?

Es wird alles ganz anders, als bisher. Ich wechsel nämlich die Seite. Natürlich werde ich wie gewohnt auf der Facebookseite der Messe Schriftgut alle wichtigen Punkte ins Netz streuen und auch so einige Dinge auf meinem Kanal Literatwo verbreiten, aber meine Hauptaufgabe wird nicht das Bloggen sein und ich werde keinen eigenen Stand haben. Zumindest wird dieser Stand nicht den Namen Literatwo tragen, denn ich betreue den Stand meiner Lieblings- und Partnerbuchhandlung „Findus“.

Ihr habt ganz richtig gelesen. Großes Vertrauen bringt mir Frau Erler entgegen, denn ich werde gleich am ersten Tag ganz allein sein und zwar mit vielen Büchern, buchigen Schätzen und einige anderen schönen Dingen, die es sonst nur direkt in der Buchhandlung gibt. Ich werde nun mein Bloggerdasein in der Realität ausüben können und zwar in Form von Buchempfehlungen, direkt vor des Lesers Nase.

Werde ich diesen nicht ganz einfachen Job denn wirklich bewältigen können? Ganz ehrlich? Ich bin mega aufgeregt, denn ich war noch nie Buchhändlerin und ich darf dies nicht nur morgen, sondern drei ganze Tage lang sein.

Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten, wie es mir ergehen wird. VIelleicht ziehe ich mich einfach in eine gemütliche Ecke zurück, entführe Bücher vom Stand und lese diese ausgiebig? 😉 Wäre ja eine grandiose Idee, denn ich werde wundervolle Kinder- und Jugendbücher vor meiner Nase liegen haben. Oder werde ich selbst mein bester Kunde und kaufe mir sämtliche Romane einfach selbst und schließe dann schon am morgigen Abend den Stand, weil alles ausverkauft ist?

Es wird auf jeden Fall eine spannende Zeit und ich freue mich auf alle, die am Stand von der Buchhandlung Findus vorbei kommen.

Ich bin dann mal MESSE 🙂

Eure