Die bittere Gabe ~ Ellen Marie Wiseman
Die bittere Gabe ~ Ellen Marie Wiseman

Einatmen – ausatmen. Wie heftig ist bitte dieser Roman? Und warum einen Roman empfehlen, den es mit viel Glück nur noch gebraucht zu kaufen gibt? Weil es sich hier um ein starkes Stück Literatur handelt, allerdings auch um ein starkes Stück Schmerz beim Lesen.

Durch und durch bitter und das ist noch milde ausgedrückt…

Bittere Gabe

Blackwood Manor – Pferdekoppeln, Gestüt, weites Land – das klingt nach einem schönen Ort. Für Lilly ist es ein Ort des Grauens. Sie wächst in einer Kammer auf, wird spärlich verpflegt, darf nie raus. Gefangen von ihren Eltern. Doch warum? Ihr Anblick würde Menschen erschrecken, so ihre Mutter. Sie nennt sie eine Abscheulichkeit. Auch ihr Vater hilft ihr nicht. Als sie von ihrem Fenster den Zirkus erblickt, hüpft ihr kleines Herz. Wie gern würde sie diesen von innen sehen und ihr Wunsch wird wahr. Ihre Mutter bringt sie in den Zirkus, aber nicht zur Vorstellung. Sie verkauft Lilly…

Du siehst aus wie eine perfekte, lebensgroße Porzellanpuppe.

Seite 83

Blackwood Manor ist auch Julia bekannt. Auch für sie ein merkwürdiger Ort, denn nie durfte sie zu den Pferden. Jetzt ist sie die Erbin und kehrt in ihr altes Zuhause zurück. Sie nähert sich den Pferden, den Angestellten und vor allem dem Haus selbst mit den vielen Zimmern. Was ist hier passiert? Wer waren ihre Eltern wirklich?

Die bittere Gabe ~ Ellen Marie Wiseman
Die bittere Gabe ~ Ellen Marie Wiseman

Zirkus

Ellen Marie Wiseman hat einen Roman geschrieben, der beim Lesen Schmerzen bereitet. Die Zirkuswelt ist keine einfach Welt und doch scheint sie von außen magisch zu sein.

Lilly – schon beim Schreiben ihres Namens habe ich Gänsehaut. Ihre Geschichte ist lebendige Grausamkeit, die in der Mitte ein Zeitfenster Liebe erfahren durfte. Ich muss mich sammeln, verdauen, nachdenken und weinen. Lillys Leben wünscht man niemanden und doch hat sie es gelebt, verteidigt und immer auf ein gutes Ende gehofft. Julia kommt nach und nach dahinter, wer Lilly wirklich ist und deckt auf, was in ihrem Elternhaus passiert ist.

Sagenhaft gut geschrieben, so extrem viel Gefühl, Bitterkeit, Kälte und darauf kleinste Blümchen der vergeblichen Hoffnung. Die letzten 150 Seiten haben mir das Genick gebrochen, sie waren absolut extrem. Wie viel Leid kann ein Mensch erfahren, wie viel Leid ein Tier. In meinem Kopf dröhnt es, ich bin fassungslos und sitze erstarrt hier. Uff – das wohl heftigste Buch seit Ewigkeiten und das auf mehreren Ebenen.

Beim Lesen habe ich oft an „Die hässlichste Frau der Welt – Margrit Schriber“ denken müssen. Ein Herzensroman, den ich vor über 12 Jahren gelesen und immer noch fest im Kopf habe.

Du bist begeistert von meiner Buchempfehlung? Dann dank mir mit einem virtuellen Kaffee

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