„Fünf“ scheint eine magische Zahl zu sein. Haben wir doch erst über „Fünf Männer für mich“ von Annette Meisl geschrieben – schreiben wir jetzt über „Fünf„ von Ursula Poznanski.
„Fünf“ ist schon unser drittes Buch von Ursula Poznanski, welches wir gemeinsam lesen und bereits in den Gesprächen auf der Messe mit ihr, stieg unsere Neugier darauf. Ein dritter Roman, aber nicht aus dem Bereich Jugendliteratur. Nein – diesmal wagt sie den Schritt in Richtung Thriller und zwar für Erwachsene. Sie reiht sich auf dem Büchertisch neben Sebastian Fitzek und Arno Strobel ein. Wir denken mit Erfolg, denn „Fünf“ hat Literatwo sehr beeindruckt, soviel sie vorab gesagt.
Ein Buch, das wir diesmal nicht mit den beiden anderen großartigen Werken „Erebos“ und „Saeculum“ vergleichen können. Hier wollen wir dennoch erwähnen, dass diese Bücher in eurem Bücherregal nicht fehlen dürfen, besonders „Erebos“ nicht. Für uns ein Roman der ewig in Erinnung bleiben wird, weil er so stark geschrieben ist und die ganze Grundidee bisher noch nicht übertroffen werden konnte.
Ganz unvorbereitet sind wir nicht in „Fünf“ eingestiegen, denn wir wurden bereits darauf hingewiesen, auch ohne das Buch je in der Hand gehabt zu haben, dass es ums Geocaching geht. Für uns totales Neuland – nicht das Lesen eines Thrillers, sondern Geocaching an sich. Aber wir lernen ja gern dazu und somit half uns auch Frau Poznanski bzw. deren Protagonisten, denn auf den ersten Seiten wird ausreichend viel zum Thema erklärt.
Spannung, tödliche Gefahr und Bildung in Sachen Geocaching in einem – ein bunter Mix.
Bereits der Prolog lässt schlimmes ahnen und wir machen uns bereit für einen schwierigen Fall. Die erste Leiche lässt nicht lange auf sich warten und stellt sich als Nora Papenberg heraus. Wir dachten gleich zu Beginn, das wir einen Plan haben, da es sich bei dieser Nora wohl auch um die Nora im Prolog handelt. Damit lagen wir auch richtig, doch dies hat nichts zu heißen wie wir feststellten und ermittelten an der Seite von Beatrice Kaspary und Florin Wenninger von der Salzburger Kriminalpolizeit.
Der Mörder von Nora Papenberg stellt die Kripo auf eine harte Probe, denn er liebt es, ein Spiel zu spielen. Die Fußsohlen von Papenberg sind mit Koordinaten tätowiert. Womöglich könnten diese mehr Aufschluss geben und schnell steht fest, dies wird eine Mordserie, womöglich eine moderne Schnitzeljagd – Geocaching genannt. Ein GPS Gerät muss her und die angegebene Stelle schnellstmöglich untersucht werden, denn ein Hinweis vom Täter könnte vor Ort liegen. Die beiden Ermittler fühlen sich dem Täter hilflos ausgeliefert, das Spiel muss mitgespielt werden.
Wie vermutet finden beide einen Hinweis, einen versteckten Behälter mit einem Inhalt, der die pure Gänsehaut hervorruft. Blutig, grauenvoll, erschreckend. Außerdem liegen zwei neue Botschaften dabei, welche Nora Papenberg verfasst hat. Diese ist jedoch tot…
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und Beatrice wird persönlich in den Fall mit hineingezogen, denn der Owner, so nennen die Ermittler den Täter, schreibt ihr eine SMS. Der Owner scheint ihr Leben und ihre Vergangenheit zu kennen, er scheint sie zu beobachten. Doch als ob dieser innerliche Stress und die lauernde Gefahr für die zweifache Mutter nicht genug ist, gibt es auch in ihrem Privatleben einige belastende Veränderungen. Sie hat sich von ihrem Mann getrennt, welcher sie seitdem als schlechte Mutter darstellt und sie, sogar vor den Kindern und anderen Anwesenden, beleidigt. Der Fall lässt kaum noch Zeit für die Kinder übrig, Beatrice gesteht sich dies auch ein und so muss sie sich geschlagen geben und ihm oder ihrer Mutter die Kinder vorerst überlassen.
Zeit für Gedanken außerhalb der Ermittlungen bleiben ihr allerdings kaum noch, ihre volle Aufmerksamkeit und Konzentration wird verlangt. Der Owner wird immer brutaler und die Mordfälle werden häufiger. Beatrice Kaspary wird selbst vom Owner immer mehr umwickelt und ist höchster Gefahr ausgesetzt.
Die Spannung schleicht sich von Seite zu Seite und steigt stetig an, um ins Unermessliche zu wachsen. Kripo wie auch Leser tappen im Dunkeln. Keine Vorahnung während des Lesens wird sich bewahrheiten, keine Spekulationen treffen auf fruchtbaren Romanboden. Ein finaler Abschluss der sich gewaschen hat.
Der erste Thriller im Bereich Erwachsenenliteratur ist mehr als gelungen, die Autoren Sebastian Fitzek und Arno Strobel können sich auf weibliche Thrillerautorinnenverstärkung freuen. Da wir wissen, dass sich unter diesen Männern keine Missgunst breit machen kann und beide offen für neue Autorenkollegen sind, wird Ursula Poznanski gute Gesellschaft finden.
Dieses Buch hat außerdem in uns beiden die Neugier auf Geocaching geweckt. Immer wieder schauten wir uns auf der Geocaching Seite im Internet um und wahrscheinlich werden wir uns auch einen Account anlegen, da wir uns bald einen ganz persönlichen Traum verwirklichen wollen und uns dazu ein GPS Gerät mitnehmen werden.
Doch bevor wir das Geocaching im Selbstversuch testen, nutzen wir die große Chance, diesen GPS-Koordinaten-Thriller auf den „fachlichen Prüfstand“ zu stellen. Und niemand Geringerer als Markus Gründel, Autor des Geocaching Basiswissen-Fachbuchs und anerkannter Experte auf dem Gebiet, wird uns zur Seite stehen. Wir haben dieses Projekt bereits in Leipzig besprochen – er hat den Roman gelesen und beantwortet alle Fragen, die sich mit der GPS-getreuen Umsetzung dieser mörderischen Jagd beschäftigen.
Wie wurde das Geocaching im Buch umgesetzt? Wie reagiert die Community der Cacher? Wie geht ein Geocacher mit dem Thriller um? Und nicht zuletzt gönnt uns Marku Gründel einen ganz individuellen Blick auf „sein Leseerlebnis“ mit „Fünf“ von Ursula Poznanski… Wenn euch die Begeisterung dann so richtig gepackt hat, mag es sein, dass der Geocaching-Artikel zu „Fünf“ eine Überraschung für unsere Leser bereit hält. Ihr braucht nur ein wenig Geduld. Der Artikel erscheint am Dienstag, den 8. Mai hier bei Literatwo!
Die Outdoor-Verlage haben uns zugesagt, dass…. aber wir halten dich…. geben schon mal die Koordinaten des Verlags ein und lassen uns überraschen, wie wir überrascht werden… 😉