Wie oft habe ich schon gedacht: Halt die Klappe, Kopf!, aber das geht wohl uns allen so. Da kreisen die Gedanken, die Gefühle machen auch noch mit und dann redet die Realität dazwischen und die Wünsche mischen auch kräftig mit. Unerhört und doch notwendig! ?
Eigentlich wollte ich aber schreiben, dass ich überhaupt nicht gern zu Sachbüchern greife. Das erscheint mir nur gerade unplausibel, wenn ich bedenke, dass ich vor kurzer Zeit erst „Unter der Haut“ gelesen und vorgestellt habe. Dann anders: ich mag keine Sachbücher, weil…
Ich & die Sachbücher
Bevor ich die Gründe aufzähle, sollte ich vielleicht sagen, dass Petzi vom Literaturblog „Die Liebe zu den Büchern“ den letzten Anstoß gegeben hat, um endlich mal ein paar Worte über Sachbücher zu schreiben. Sie ist die Sachbuchqueen mit eigenem Sachbuch-Projekt. Immer wenn sie Sachbücher vorstellt, überlege ich, zu einem davon zu greifen, und dann denke ich mir: nein, nein – das wird nix!
Ich mag keine Sachbücher oder auch Ratgeber, weil ich kein Interesse habe, mich mit bestimmte Themen auseinanderzusetzen. Das klingt jetzt so, als ob ich mich nicht weiterbilden mag und kein Interesse an der Lebensthemenvielfalt habe. Nein, so ist es auch nicht, aber ich nutze dazu wohl eher das Medium Internet und nicht das Medium Buch. Sobald ich was wissen möchte, blättere ich mich online durch die Seiten und werde zum Artikelspringer.
Kochen? Nee.
Außerdem brauche ich gar keine Sachbücher – zum Beispiel Kochbücher. Die Küche ist meine persönliche Sperrzone. Ich habe keine Küchenallergie, aber ich koche einfach nicht gerne. Dazu muss ich sagen, dass ich dem besten Koch lieber den Herd überlasse und mich deshalb zur Königin des Handabwaschs gekürt habe. Jeder hat eben seine Stärken. Wenn ich dann doch mal Lust habe eine Käse-Lauch-Suppe zu kochen, weiß ich, wo das Rezept im Internet zu finden ist und wenn ich die große Lust verspüre, einen Kuchen zu backen, surfe ich ebenfalls schnell durchs Netz.
Der Platz im Regal ist wirklich den Romanen gewidmet, wobei der Mann aber tatsächlich ein Kochbuchregal besitzt und vielleicht habe ich mal in denen geblättert.
Der eigentliche Grund ist aber, dass ich keine Sachbücher mag, weil ich mich dann wohl noch mehr hinterfrage und mir einfach die Roman-Lesezeit geraubt wird. Sachbücher fressen einfach jede Menge Zeit, Zeit in der man wunderbar in andere Leben eintauchen, sich von der Realität entfernen kann. Ich glaube, das ist der wahre Grund – ich renne also etwas weg…
Schokokuchen
Und dann kam: Halt die Klappe, Kopf! von Lisa Sophie Laurent. Der Untertitel hat es mir angetan: Ein Selfcare-Buch für Tage, an denen Schokokuchen nicht reicht. Lecker, Schokokuchen 😉
Tatsächlich habe ich es nicht komplett gelesen, ABER ich habe grob darin gelesen und sogar einige Dinge daraus mitnehmen können. Lisa Sophie Laurent ist mir bisher nie im Netz begegnet – du kennst die Youtuberin aber, oder? Ich habe mich mal in ihre Videos rüber geklickt und auch ihr Instagramprofil durchstöbert. Achso und sie moderiert Auf Klo.
Lisa Sophie ist mir gleich sympathisch – schon in der Anmoderation im Buch, ist sie sehr flippig und benennt gleich das beim Namen, was meist den Kopf zum Schwirren bringt: andere Menschen und Erwartungshaltungen und vor allem deren Fragen, die meist unter aller Anstand sind. Ohne nachzudenken, was sie damit bewirken und anrichten können. Aber so sind die Menschen – warum machst du noch das und nicht dies? Etc. – ich mag sie nicht alle benennen und das muss ich wohl auch nicht.
Stressauslöser Mensch
Es tut schon gut zu lesen, dass man nicht alleine ist, auch wenn ich nicht zur Mitte-20-Zielgruppe gehöre, was einige Themen im Buch betrifft. Lisa Sophie bringt uns zum Nachdenken über die Vergangenheit, fragt nach Zukunftsplänen und das keinesfalls lästig. Schließlich bietet sie viel Hintergrund zu den Fragen und nimmt sich da nicht aus. Woher kommt der Stress und welcher Stress ist das überhaupt? Und es gibt Abschnitte namens Community-Time in der sie die Antworten präsentiert, die sie auf bestimmte Fragen auf Instagram bekommen hat. Sehr interessant und auch gut zu wissen: man ist nie alleine mit bestimmten Themen.
Ich mag die Mischung aus den Hauptkapiteln „Stress & Leistungsdruck“; „Wer bin ich & was will ich?“; „Selfcare“; „Mental Health“ und „Zeitmanagement“. Eine wirklich gute Mischung aus eigenen Erfahrungen und vielen Tipps. Lisa Sophie schreibt, als ob man ihr gegenüber sitzt und sie es selbst erzählt. Das ist wirklich sehr gut und so setzen sich die Informationen schnell fest. Ich habe schon ein paar Dinge aus dem Buch mitnehmen und auch anwenden können. Sachbücher sind keinesfalls verkehrt und erst recht nicht diese, in denen sich am Ende ein Schokokuchenrezept befindet!
So und nun Halt die Klappe Kopf, ich esse jetzt Schokokuchen 😉