Sie jagen und roden, sie saufen und prügeln sich, aber sie sind, so eigen jeder für sich auch ist, eine verschworene Gemeinschaft, die Urzelle des finnischen Volkes.
Sie sind sieben Brüder, die da gemeinsam auf dem Hof von Jukola ihrer verstorbenen Eltern leben, ehe sie ihn verpachten und sich einen neuen bauen im Wald von Impiwaara. Jeder ein eigener Charakter, sind sie rauflustig, auch untereinander – selbst Weihnachten wird erst schön durch eine ordentliche Prügelei, aber wenn man nicht achtgibt, kann einem der ganze Hof dabei abbrennen. Säufer sind sie nur fallweise, aber sie sind tüchtige Jäger, und so mancher Bär, Otter oder Auerhahn bleibt auf ihrer Strecke. Was ihnen wirklich Kummer macht, ist die Pflicht, wenigstens den Katechismus lesen zu lernen. Aber sie wären nicht die Söhne von Jukola, wenn ihnen nicht am Ende auch das gelänge.
Über den Autor:
Aleksis Kivi eigentlich Aleksis Stenvall, wurde 1834 als Sohn eines Dorfschneiders im südfinnischen Nurmijärvi geboren. Er starb in der Silvesternacht 1872 in geistiger Umnachtung.
Finnland in den 1970er Jahren. Unweit der Hauptstadt Helsinki entsteht eine Betonsiedlung, in deren Schatten noch die Kühe grasen. Die Türme sollen ein Zeichen sein von Modernität und von Zukunft, doch sie sind die naive Vision einer besseren und gerechteren Welt. Das ist die Kulisse, in die uns Markku Kivinen führt, ohne diese Welt der Zeitenwende selbst zu beschreiben.
Er lässt fünf Typen, vier Jungen und eine Religions-Lehrerin, erzählen. Im Stil von Tagebucheinträgen verarbeiten sie ihre Erlebnisse, ihre Einsamkeit in der Clique, ihre sexuellen Begierden, ihre Enttäuschungen und über allem die Machtspiele, mit denen sie andere erniedrigen und selbst erniedrigt werden. In den ebenso nüchternen wie ehrlichen Berichten spiegelt sich das pralle Leben der Jugendlichen, immer wieder gebrochen durch die höchst unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten auf die selben Ereignisse. Wie nebenbei entsteht so ein grandios komponiertes Gesellschaftsporträt einer Generation, die mit großen Hoffnungen in ein Leben voller Enttäuschungen aufbrach.
Über den Autor:
Markku Kivinen ist Professor für Soziologie und seit 1996 Direktor des Aleksanteri Instituts der Universität Helsinki für sozial- und kulturwissenschaftliche Studien zu Russland und Osteuropa. Seit 2012 leitet er zudem eines der Exzellenzzentren der Finnischen Akademie zum Thema »Entwicklungsmöglichkeiten der russischen Modernisierung«. Neben seinen über 300 wissenschaftlichen Publikationen ist »Betongötter« sein erster Roman, der in Finnland auf Anhieb zum Bestseller wurde.