Unser literatwoisches Leben ist voller Bücher. Ja das ist es und das ist gut so. Und es werden immer mehr, auch das ist gut so. Arndt und ich haben wie immer jede Menge für euch und uns vor, eine rießige Liste voller kreativer Ideen und Projekten, der wir uns mit viel Liebe und Leidenschaft zur Literatur widmen, liegt vor uns.

Es gibt aber auch oft Beschwerden von euch Bloglesern, das durch uns eure Wunschlisten immer länger werden und das wir an den Büchertürmen in euren Lesezimmern schuld sind. Wir nehmen die Schuld gern auf uns, stellen uns gern an den Buchpranger, aber ganz ungeschoren kommt ihr nicht davon, denn von euch erhalten wir genauso wertvolle Buchempfehlungen.

Eine absolut fantastische Empfehlung ist „Die Hüterin Midgards“, der Anfang der großen Elbenthal-Saga, von Ivo Pala. Andrea Zeige hat uns immer und immer wieder auf das Buch gestoßen und schließlich konnten wir nicht anders, wir mussten es lesen.

Großen Dank an Andrea, denn diese Empfehlung ist gold wert. Das Buch bewegt, zieht magisch fantastisch an und die Krönung des Ganzen ist die Lesung von Ivo Pala in Dresden.

Literatwo ist bei der Lesung dabei! Ihr solltet euch dieses Event auch auf keinen Fall entgehen lassen!

Am Freitag – 30.03.2012 – findet die große Fantasy-Nacht in der medien@age (Waisenhausstraße 8) in Dresden statt. Ivo Pala liest aus der „ElbenthalSagaDie Hüterin Midgards“. Die Lesung beginnt 20.30 Uhr und der Eintritt ist frei!

Zur Einstimmung auf den morgigen Abend, gibt es für euch eine Besprechung, die euch in die fantastische Unterwelt Dresdens entführen soll.

Svenya, ich vermisse dich jetzt schon. Wobei du ganz in meiner Nähe sein müsstest, denn der Haupthandlungsort deines Buches ist Dresden. Nur einen Kilometer von meinem Leseplatz befindet sich das Residenzschloss Dresdens und genau darunter liegt Elbenthal. Elbenthal – eine Festung, die letzte  Bastion der Lichtelben, welche gleichzeitig das Tor zu Menschenwelt ist.

Svenya befindet sich genau dort, vor wenigen Tagen allerdings, war sie noch ein Gossenmädchen, wie sie sich selbst bezeichnete.

Svenya ist vor drei Jahren aus dem Heim geflüchtet. Charlie, der Heimleiter verging sich immer wieder an ihr und sie sah keine andere Möglichkeit als die Flucht, da auch das Jugendamt keine Hilfe war. Die Brücken der Stadt sollten ihr neues Obdach werden und durch Jobs wie Putzhilfe und Spülkraft verdient sie sich das notwendige Geld, um zu überleben. Als sie die Müllsäcke nach draußen zum Container bringt, spürt sie, dass sie beobachtet wird. Eine Art Wolf, ein wildes Tier, scheint sie jeden Moment angreifen zu wollen. Svenya hat sich in all den Jahren, in denen sie auf der Straße lebt, versucht abzuhärten, musste oft flüchten und genau das tut sie auch jetzt.

Rennen. Rennen um ihr Leben, so weit sie ihre Beine tragen. Auf einem Parkdeck gibt es keine Fluchtmöglichkeit mehr und der Wolf kommt näher. Mit seinem Erscheinen treten allerdings weitere Gestalten auf. Dunkelelben und Lichtelben, beide wollen Svenya, denn sie kann das Blatt wenden, denn unterhalb Dresdens herrscht ein erbitterter Kampf um die Zukunft der Menschheit. Heute am Tag ihres Geburtstages ändert sich ihr bisheriges Dasein komplett, denn Svenya ist die Hüterin Midgards.

Das Abenteuer spielt, allerdings nicht wie man denken könnte, nur in der Unterwelt Dresdens. Nein, denn Ivo Pala schreibt eine fantastische Geschichte auf hohem Niveau. Selbst als Leser ohne langjährige Fanastikleseerfahrung bin ich absolut überzeugt und begeistert. Der Autor begibt sich in einen weiten Spagat, indem er die fantastischen Elemente mit denen der realen Welt verknüpft, ein Abtauchen in die fantastische Unterwelt, gleichzeitig ein Auftauchen in das heutige Dresden. Er bindet in das Geschehen altertümliche wie neuzeitliche Gegenstände ein, er greift auf Sagen zurück wie auch auf Ereignisse aus noch nicht allzu langer Zeit.

Der Wechsel zwischen dem real existierendem Dresden und der nicht existierenden Unterwelt ist gigantisch. Ein sagenhaftes Kopfkino wird ausgelöst, eine plausible Abenteuergeschichte läuft vor der Leserleinwand ab. Gespickt ist diese mit Charakteren, die spezielle Eigenarten haben. Besonders hervorgehoben wird die Protagonistin Svenya. Ein Mädchen, das sich nicht beeinflussen lässt, welche genau weiß, was sie will, und sagt, was sie denkt.

Ihre Art macht sie einfach sympathisch, ihr Handeln, sich nicht von jetzt auf gleich mit ihrer Rolle als Retterin der Menschheit zu identifizieren ist aufgrund ihrer Vergangenheit nachvollziehbar. Sie wächst ans Leserherz, da sie keine Ja-Sagerin ist, rebelliert, ihren eigenen Kopf hat und absolut authentisch ist.

Deshalb würde man auch gern sie selbst sein, da ihr eine Tür geöffnet wird, welche Lebensperspektiven bereit hält, die es in unserer Welt nicht gibt. Auch ihre Gegenspieler, die auf der dunklen Seite stehen, werden eindringlich beleuchtet und sind gut konzepiert. Der Leser wird umfassend mit Figuren und Gestalten bedient, die keine Langeweile aufkommen lassen und jede einzelne, ob Mensch, Drache, Leviathan, Elbe und und und erscheint bildhaft. Jede Rolle ist mit besonderen Details versehen und kann nicht als Randfigur untergehen.

Abenteuer, Tragik, Liebe und Identität spielen eine große Rolle im Roman. Der Spannungsbogen flacht an keiner Stelle ab, Ivo Pala hat das richtige Händchen, indem er über- oder untertreibt. Zudem besticht das Buch nicht nur mit seinem Inhalt, auch äußerlich ist es eine Augenweide.

Das Cover zieht den Blick magisch an, es leuchte im Licht geheimnisvoll. Im Inneren zeigt es die Landkarte von Sachsen, auf der das unterirdische Elbenthal mit all seinen bekannten Orten von Dresden bis zum Fichtelberg zu finden ist. Acht Teile gliedern den Roman, ohne vorhersehbar zu sein und zwei Epiloge am Ende runden diesen ersten Band schlüssig ab.

Ivo Pala lässt die Unterwelt Dresdens lebendig werden, ohne die Oberwelt Dresdens zu vergessen. Ein fantastischer Realitätsroman, ein realistischer Fantasyroman – ein facettenreiches Kunstwerk, das mit seiner Andersartigkeit hervorsticht.

Eine bildreiche Ergänzung zum Buch ist die wahnsinnig hochwertig gestaltete Homepage www.elbenthal-saga.de, auf der die Zeit des Wartens bis Band 2 verkürzt werden kann. Hier finden sich alle Figuren wieder, es gibt Extras wie das Elbenthal-Quiz und jede Menge Neuigkeiten.

Es ist und bleibt fantastisch und die Lesung ist der nächste Höhepunkt der Elbenthal-Saga.

Bis Freitag also 😉

0 comments on Ivo Pala liest aus der Elbenthal-Saga – Dresdens fantastische Seiten

  1. Das ist eine ganz, ganz wunderbare Rezension!
    Danke schön! <3
    Und ich hab mich sehr, ja ausgesprochen gefreut, Euch endlich auch persönlich kennenzulernen – auch wenn ich leider so wenig Zeit hatte. Bei meinem nächsten Dresdenbesuch, werde ich mir auf jeden Fall mehr Zeit nehmen!

    Herzliche Grüße auch an Arndt,
    Ivo Pala

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