„Die Unschärfe der Welt“ (Klett Cotta) nominiert für den Deutschen Buchpreis 2020 – für mich nicht der ausschlaggebende Grund, es zu lesen. Iris Wolff schreibt über ein Banater Dorf, über Rumänien und Wolffs Worte hätte unsere kleine Omi, gebürtige Siebenbürgerin, unbedingt lesen wollen. Mit dem Wissen im Kopf und großer Neugierde auf einen Spuren hinterlassenden Generationsroman, schärfte ich meinen Verstand und versank …
Schlagwort: Generationsroman
Klara vergessen ~ Isabelle Autissier
„Warum log er? Weil es zu kompliziert oder zu schmerzlich gewesen wäre, zu erklären, dass er aus Ithaca im Bundesstaat New York gekommen war, um dabei zu sein, wenn sein Vater starb, wahrscheinlich zumindest. Er hätte erzählen müssen, dass er seit 1994, seit dreiundzwanzig Jahren, keinen Fuß mehr auf russischen Boden gesetzt und sich, als er damals von hier geflohen war, geschworen hatte, nie wieder zurückzukehren.“ (Seite 7)
Was nie geschehen ist ~ Nadja Spiegelman
Weißt du, was im Leben deiner Mutter oder deine Großmutter alles geschehen ist? Kannst du dich an die Gefühlsvibrationen zwischen dir und deinen Eltern erinnern? Hättest du die Kraft und die Stärke diese Erinnerungen von dir, deiner Mutter und deiner Großmutter in Romanform zu bringen? So ganz offen, schonungslos und nackt, für die ganze Welt lesbar?
Ebendies hat Nadja Spiegelman getan – 400 Seiten voller Erinnerungen, selbst wenn vielleicht nicht alle zuverlässig sind. Wahnsinn – ich bin schwer beeindruckt und ziehe echt den Hut vor ihr. Doch wollen wir überhaupt wissen, was andere Frauen erlebt haben? Wird das nicht langweilig und woraus sollen wir bitteschön den Mehrwert ziehen?