Coehlo hier, Coelho da, immer wieder läuft mir dieser Coelho über den Weg und das ist auch gut so. Es ist viel zu lange her, dass ich ein Buch von ihm gelesen habe und eigentlich war ich immer mit ganz vorn dabei, wenn es einen neuen Roman von ihm gab. Seit einiger Zeit ist das nicht mehr so, umso besser also, dass mich „Der Weg des Bogens“ (Diogenes) direkt von Astrolibrium´s Coelho getroffen hat.
Natürlich liegt es auf der Leserhand, dass ich das kleine Minibüchlein mit Zeichnungen von Christoph Niemann sofort durchgelesen habe. Zaghaft bedruckte Seiten, dafür mit geballter Wortladung – ein Coelho eben. Einteilen zwecklos, erneut lesen von Vorteil und Coelho tut gut. Ja, so spirituell er auch ab und an sein mag, er tut gut, gibt Mut und Kraft und steht ganz für sich.
Es gibt immer Menschen die sich mit uns messen wollen. Bewusst und unbewusst. Tsetsuya ist Tischler, lebt friedvoll in einem Tal in Japan und trägt ein kleines Geheimnis in sich. Er ist der beste Bogenschütze des Landes, doch niemand in seiner Umgebung ist sich dessen bewusst.
Ein Junge bringt einen fremden Mann zu Tsetsuya und kann es selbst nicht glauben, als dieser seinen Bogen hervorholt und einwilligt, sich mit dem Fremden zu messen. Der Fremde zeigt sein Talent und ist sich siegessicher, dass er ab sofort der beste Bogenschütze ist. Tsetsuya staunt, behauptet sich allerdings und geht über seine Grenzen hinaus, denn er lehrt den unerfahrenen Jungen und natürlich seine Leser…
Nehmt den Bogen in die Hand, zielt, lasst los…
Traut euch, habt Mut und seid stark – manchmal leicht gesagt und schwer umgesetzt, aber aufgeben ist nie die Lösung. Bei mir hat das Buch große Wirkung gezeigt, ich habe tief gedacht und einige Sätze immer wieder gelesen.
Im Dschungel der Literatur kann vor allem mit diesem Coelho nichts falsch gemacht werden. Coelho ist speziell, klar, doch dieses kleine Hardcover, edel in Leinen gebunden, ist ein Stück Auszeit. Das Buch fühlt sich an, als ob man tief ein- und ausgeatmet, einen Moment ganz alleine mit sich und seinen Gedanken war. Der Weg des Bogens tut einfach gut, viele Sätze lassen lange innehalten, mit unserer Welt spiegeln und sie prägen.
Die Zielscheibe ist der Spiegel und Coelho verbindet blog- und zitatübergreifend, denn nicht nur meine erste Makierung ist an dieser Stelle:
„Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Schüler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele trägt.“ (Seite 25)
Und wer sollte sich nun diesem besonderen Coelho nähern? Natürlich alle Bogenschützen des echten Lebens – logo!
Du bist wirklich noch skeptisch? Dann genieß die ersten Worte mit dem Klick zu Diogenes in die Leseprobe und bade dich in einigen schönen Zitaten, natürlich mit den Zeichnungen von Niemann versehen.