Entweder man liebt dieses Kinderbuch, das ebenso für uns Erwachsene geeignet ist, oder man hasst es. Hier gibt es wohl keine Mischform von Hassliebe. Daumen hoch oder Daumen runter.
Alle Daumen von uns Literatwos zeigen nach oben, denn wir wollen „Bär im Boot“ lieben, wir lieben „Bär im Boot“!
Es geht aus unserer gemeinsamen Sicht auch gar nicht anders, denn schon die Gestaltung des Buches ist so besonders, dass sie unsere buchigen Herzen schneller und höher schlagen lässt.
Ein Roman, der alle Zeiten überdauert und jahrelang Bestand haben wird. Diesen Eindruck erweckt dieser Hingucker vom Carlsen Verlag schon von Buchgeburt an. Findet ihr nicht auch? Wir hatten sofort das Gefühl, als ob wir dieses Werk schon jahrelang in unserem Lieblingsliteraturregal stehen haben und schon ganz lange kennen.
Das Schicksal ist ein mieser Verräter – zum Glück nicht immer, aber im Grunde kann man den Titel des Buches genauso unterschreiben. Jeder von uns wird das schon mehrmals gedacht haben, aber die damit verbundenen Erlebnisse oder Nachrichten ein wenig gerade rücken können. Hoffentlich!
Allerdings weiß man bereits gerade wegen des Titels, dass es schlimm werden wird, dass Unerwartetes kommt, dass es emotional wird, dass es schwer wird.
Hazel Grace – aber lieber „nur“ Hazel „ohne“ Grace, also Hazel ist 16 Jahre und Hazel hat Krebs. Schilddrüsenkrebs und auch ihre Lungen haben Metastasen. Die Sauerstoffflasche ist ihr engster Begleiter, diese muss sie immer bei sich tragen, denn sonst wird ihr schwindlig. Ihre Kraft ist endlich und jeder Schritt strengt an. Zudem ist sie von ihrer Mutter genervt, denn diese möchte unbedingt, dass sie mal wieder die Selbsthilfegruppe besucht, um nicht depressiv zu werden und um mal wieder unter Leute zu kommen.
Hazel liest zudem gern und ihr größter Traum ist es, ihren Lieblingsschriftsteller zu treffen, welcher den Namen Peter Van Houten trägt und nicht wie sie selbst in den USA, sondern in den Niederlanden wohnt. Sein Werk „Ein herrschaftliches Leiden“ hat sich in ihrem Herzen tief verankert und sie würde ihm gern mehrere Fragen dazu stellen. Vor allem zu seinen Protagonisten.
Hazel liebt den Roman, denn in ihm geht es um Krebs, aber weder um nerviges Mitleid noch um irgendwelche Krebshelden, noch um Wohltätigkeitsorganisationen. Der Roman ist real, denn Van Houten schildert wie es wirklich für einen Krebskranken ist, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ohne die Krankheit schön zu malen.
Hazel tut ihrer Mutter den Gefallen und besucht mal wieder die Selbsthilfegruppe, um sich mit anderen Kranken zu unterhalten. Am besten versteht sie sich mit Isaac, welcher Augenkrebs und nur noch ein Auge hat. Sie kommunizieren oft über abwechselndes Seufzen, während die Anderen über Themen sprechen, die beide nicht interessieren. Doch diesmal erweckt ein Junge ihre Aufmerksamkeit. Augustus, kurz Gus. Seine offene und schlagfertige Art verzaubert Hazel und beide freunden sich an, treffen sich immer öfter und verlieben sich ineinander. Gus liest Hazels Herzensroman und Hazels großer Wunsch springt auch auf Gus über.
Eine tiefere Beziehung beginnt, die der Roman erst richtig in beider Herzen zum Rollen bringt und festigt.
Amsterdam lautet ihr gemeinsames Ziel. Amsterdam, die Stadt in der sich alles ändert und die Welt beginnt sich in eine andere Richtung zu drehen.
Nein – das hier ist kein Roman nur für Jugendliche.
Nein – das hier ist kein Roman, in dem es um Krebshelden oder irgendwelche Wohltätigkeitsorganisation geht.
Nein – dieser Roman ist schonungslos offen, dieser Roman spricht Klartext und dieser Roman wird sich im Herzen des Lesers verankern, wie kein anderer Roman in dem die Krankheit Krebs eine Rolle spielt.
John Green präsentiert dem Leser Protagonisten, in die er sich von Anfang an hineinversetzen muss. Förmlich nahtlos schlüpft man in die Protagonistin Hazel und versetzt sich in ihre Lage, sieht durch ihre Augen, atmet ihren lebenswichtigen Sauerstoff und wird von ihren Gefühlen ummantelt.
Hazel ist taff, stark und doch umtreiben sie Gedankenwelten, die wir als Leser so vielleicht noch nicht kannten. Als Hazel möchte man kein Mitleid, man möchte leben, man sucht den Spaß und man möchte wie ein normaler Jugendlicher behandelt werden.
Als Gus in ihr Leben tritt, lernt sie zum ersten Mal richtig die Liebe kennen. Ihre Unerfahrenheit ist total verständlich und jeder von uns kennt diese neuen Erfahrungen, die es zu ergründen und erleben gibt.
Der Roman „Ein herrschaftliches Leben“ zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Wer jetzt denkt, dass der Krebs das unumstrittene Hauptthema ist, liegt nicht ganz falsch, irrt sich aber trotzdem.
Green versetzt seine Leser in Gefühlswelten die einfach gnadenlos und doch so tief und voller Emotionen sind. Er bringt Informationen im Leseflug weit ans Leserherz, die man erst mit den Nachwirkungen beim Beenden des Romans richtig gewaltig spürt. Nicht nur Hazel und Gus sind Protagonisten, die man gern im richtigen Leben um sich hätte. Auch Isaac ist ein wahnsinnig taffer Mensch, der erst recht kein einfaches Schicksal hat. Gerade er verankert sich im tiefsten Gefühlskern und bringt Gedanken zum Kreisen.
Den Roman kann man wohl nur in einem Rutsch lesen, allerdings muss dieser immer wieder unterbrochen werden, da niemand darum herum kommen wird, von seinen Gefühlen überwältigt zu werden. Zu schonungslos offen ist dieses Werk, zu grausam die Romanrealität und an einigen Stellen ist man schier fassungslos, was passiert und noch fassungsloser wenn man feststellt, dass es bestimmte Menschen und deren Verhalten in seinen eigenen Umgebungen gibt.
Wir Literatwos haben eine Kerze angezündet für unsere Freundin Miriam (Orca), die plötzlich erkrankt und mehr als schnell im letzten Jahr von uns gegangen ist. Gerade an sie musste ich oft denken und diese Realität wummert im Hinterkopf.
„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ (übersetzt von Sophie Zeitz) ist sagenhaft stark vom ersten bis zum letzten Wort und ganz bestimmte Passagen sind so einmalig, dass man über diese sprechen muss und am liebsten irgendwo einritzen würde.
Vielleicht ist eine klitzekleine Vorhersehbarkeit im Roman, aber diese ist minimal, denn die Wendung, welche den Leseratem fast zum Stillstand bringt, ist umgreifender als vermutet. Sagenhaft, tief, emotional, direkt und dennoch mit poetischen Worten bespickt – ein wahres Meisterwerk in dem man als Hazel die Hauptrolle spielt und selbst auf der Leinwand zu sehen ist.
Wer sich dem Roman hingibt, der soll gewarnt sein, denn es wird emotional und es werden keine Augen trocken bleiben, wenn die Tiefe der Worte wie tausend Arme um einen greift.
Lesen, einfach lesen – egal ob männlich oder weiblich, jugendlich oder erwachsen, egal ob gesund oder krank – seid stark und lest!
Die Koffer sind noch nicht ganz ausgepackt, die Gedanken haben den Alltag noch nicht erreicht und die Inspirationen der Leipziger Buchmesse 2013 beginnen langsam Fuß zu fassen – so könnte man unseren Seelenzustand am „Tag danach“ bezeichnen. Von Jahr zu Jahr stellen wir immer mehr fest, dass es die kleinen und großen Begegnungen mit unseren Freunden, Lesern und Weggefährten sind, die das ganz besondere Salz in der Messesuppe bedeuten.
Von Jahr zu Jahr stellen wir aber auch fest, dass eigentlich prominente Autoren immer mehr zu Freunden werden, deren Weg durch den Bücherwald wir seit Jahren begleiten. Die Anzahl völlig fremder Menschen in Leipzig sinkt dramatisch und die Freude ist immer wieder groß, eigentlich „nur noch“ bekannte Gesichter zu treffen. Allein dies ist die Reise wert – allein dies zieht uns in die großen Buch-Metropolen und allein dies hat die nachhaltigste Wirkung auf uns.
Buchmesse, Buchmesse, Buchmesse – ihr denkt, wir können diesen wundervollen Namen nicht mehr hören? Da denkt ihr komplett falsch, denn wir fühlen uns hier einfach pudelwohl.
Damit auch die daheim gebliebenen Leseratten sich wie auf der Messe fühlen, gibt es heute von uns ein paar Impressionen.
Kommt einfach mit uns durch die gefüllten Messehallen und lasst eure Blicke gleiten, auf der Suche nach neuen buchigen Schätzen. Wir haben auf jeden Fall ganz viel Spaß und genießen das Bad in der Menge. Einige von euch konnten wir schon treffen, was uns sehr gefreut hat. Vor allem viele bisher noch unbekannte Gesichter, aber Fans von Literatwo. Wahnsinn!
Im Vorfeld können und müssen wir euch verraten, dass 2013 ein ganz spannendes literarisches Jahr für uns und somit auch für euch wird. Viele Neuerscheinungen warten aufs großes Lesevolk und wollen in die Herzen geschlossen werden. Auch die ein oder andere Überraschung haben wir wieder im Gepäck und natürlich haben wir auch viele Ideen für unser Jahresgewinnspiel in unseren Literatwo-Lesegehirnen abgespeichert. Ihr wolltet es ja so 😉
Mark Twain unser treuer Begleiter war natürlich mit uns unterwegs, wie ihr oben auf dem Bild schon erkennen konntet. Eine wahnsinns klasse Aktion war das und es wird auf jeden Fall twainisch bei uns weiter gehen. Wir bauen sozusagen weiter darauf auf und nehmen euch mit ins Leseboot.
Unsere Piep-Mama Sandra Vogel vom Piepmatz-Verlag darf natürlich auf keiner Messe fehlen und ein Treffen ist natürlich Pflicht. Herumzwitschern muss einfach sein und zwischen den ganzen bunten Vögeln ist dies einfach herrlich. Ein jährliches Messebild steht grundsätzlich auf der Messeordnung und bei dem herrlichen Sonnenschein macht doch alles gleich doppelt soviel Spaß.
Lesen macht schön, oder? Ja, dies dachten wir uns – lach. Wir finden den Spruch einfach klasse und haben uns köstlich darüber amüsiert, welche Blicke die Besucher auf das T-Shirt geworfen haben. Wir sind jederzeit für neue Sprüche offen und haben uns diesen gleich bildlich notiert, sozusagen. Also lest was das Zeug hält, wir tun es schließlich auch 😉
Shades of Grey kennt ja nun inzwischen jeder Bücherfreak, oder? Aber was ist mit Shades of hä? Na wie wärs? Auch hier mussten unsere Lachmuskeln so einiges aushalten und wir haben uns das Büchlein gleich einmal näher angeschaut. Wäre das nicht was für uns? Wir grübeln noch, ob wir das Lesegenre mal komplett wechseln sollten.
Gestern haben wir uns kurzfristig entschlossen, zu einer kleinen Aktion aufzurufen. Auf unserer Literatwo Facebookseite haben euch mitgeteilt, dass ihr unbedingt am Lesespaten Verlag vorbei kommen solltet, denn die ersten drei Besucher, die Grüße von Literatwo ausrichten, bekommen eine kleine Überraschung. Wir geben euch den Tipp und schwupps wart ihr auch schon am Stand. Glückwunsch den Teilnehmern und Überraschungsabsahnerinnen.
Zeit zum ausgiebigen Bad auf der Messe haben wir uns natürlich auch genommen, wie ihr sehen könnt. 15 min in der Wanne mit einem Wannenbuch ist einfach wundervoll. Lustige gelbe Quietscheenten waren auch vorhanden, dem Lesebadespaß stand also nix mehr im Weg und schon waren wir nass 😉
So genug geplaudert, jetzt verlassen wir den Pressebereich und es geht wieder in die Besuchermenge. Kommt einfach mit! Leider schließt die Messe noch heute ihre Tore und die verbleibende Zeit muss umfassend genutzt werden.
Auf geht´s und solltet ihr nichts mehr von uns lesen, dann haben wir uns hier zwischen den Ständen eingenistet und gehen nie wieder weg 😉
Anfang der neunziger Jahre antwortet Sabine Rennefanz nicht gern auf diese Frage, denn der Nachsatz „Du siehst gar nicht so aus.“ hätte das ganze Gespräch noch negativer angehaucht.
Heute sieht das ganz anders aus, heute hat Sabine Rennefanz über ihre Jungend und ihre damaligen Empfindungen und Gedanken geschrieben und ihre innere Wut besänftigt und bekämpft.
Der Auslöser zur Reise in die Vergangenheit war ein Gespräch, welches Sie mit ihren Kollegen in einem Restaurant in Berlin Kreuzberg führte. Damals war Dezember 2011 und damals sprachen Sie über die Mordserie der Neonazis aus Jena. Die Namen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, die zehn Menschen getötet haben, sind wohl ganz Deutschland bekannt. Diese drei Menschen, haben mit ihr etwas gemeinsam, eine innere Wut die brodelt, brodelte.
Wir wussten genau, worauf wir uns einließen, als wir unsere Reise nach Leipzig angetreten haben. Wir wollten unsere literarischen Thesen im Feldversuch erproben und herausfinden, ob Bücher tatsächlich verbinden und verführen können. Unser letzter Artikelsollte euch darauf vorbereiten, was wir herausfinden wollten. Aber dann schlug DAS BUCH zurück…
Es kann nicht nur verbinden, Menschen zueinander bringen und unsere Welt verändern – nein – es kann viel mehr. Im Eingangsbereich der Leipziger Buchmesse haben fleißige Helfer ein mehr als gewagtes Projekt aus der Taufe gehoben, um selbst uns zu fesseln. Bücher können nicht nur begeistern und anregen – sie können lebensgefährlich sein.
Dies ist unsere letzte Warnung – seht euch vor… wir wissen, wovon wir reden!
Kaum hatten wir den mehr als besonderen Stand des Projekts „Vorsicht Buch“ entdeckt, konnten wir der Versuchung nicht widerstehen, uns auf die besonderen Eigenschaften der präsentierten Werke einzulassen. Die Folgen waren kurios. Einerseits wurden wir von DEM BUCH mehr als gefesselt und noch mehr miteinander verbunden, als dies vorher schon der Fall war. Andererseits hat es uns im wahrsten Sinne des Wortes mit seiner Flut an Eindrücken erschlagen und wir gerieten förmlich unter die Seiten.
Wenn man jetzt der Meinung ist, dass wir unter der Last dieser bedrohlichen Situation zerbrachen, der wird sich wundern zu lesen, dass genau das Gegenteil geschah. Selbst gefesselt und erschlagen fühlten wir uns freier als je zuvor und gute Gedanken und eine ganze Menge Phantasie fluteten unsere buchigen Herzen!
Eine Grenzerfahrung der besonderen Art.
Dieses Projekt ist empfehlenswert – ihr findet es im Eingangsbereich der Messe und könnt selbst von zuhause aus via Facebook folgen. Prominente und „ganz normale“ Messebesucher lassen sich fesseln und erschlagen und ziehen anschließend mehr als inspiriert durch die gut gefüllten Messehallen.
Und wer noch immer nicht genug vom Fesseln und Erschlagen hat, der kann sich ein reichhaltiges Sortiment sehr ausgefallener Ansichtskarten mitnehmen, auf dem ganz klar zu sehen ist, was Bücher mit uns machen, wie sehr sie uns bereichern und wie intensiv sie unser Leben inspirieren. Wir meinen „DAUMEN HOCH“ für ein ungewöhnliches Experiment, das man so schnell wohl nicht vergessen kann.
Wir sind dann mal wieder weg. Dem Lockruf des Buches folgend, befinden wir uns seit heute in der Bücherstadt Leipzig und genießen die diesjährige Buchmesse in vollen Zügen.
In den letzten Tagen haben wir uns wieder einmal viele Gedanken rund ums Buch gemacht und für uns erneut festgestellt, dass wir gar nicht mehr „ohne“ können. Allein aus diesem Grund ist Leipzig immer eine Reise wert.
Große und ganz kleine, geplante und eher spontane Begegnungen mit Büchermenschen, Lesern, Autoren und Stöbernden werden unseren Aufenthalt in der Messe-Metropole mit Sicherheit zu einem bleibenden Erlebnis werden lassen. Mit vollem Terminplan, allerdings auch viel Zeit zum Relaxen und Genießen, sind wir unterwegs und können es kaum erwarten, euch über den Weg zu laufen.
Stellt euch vor, ihr lest wie gewohnt draußen in der Natur auf eurem Lieblingsleseplatz. Vielleicht auf einer Bank im Park oder auf einer Wiese am See. Bibliophil wie ihr seid, saugt ihr den Inhalt in euch auf und genießt es, zwischen den Seiten zu leben und in die Welt des Romans zu entfliehen.
Plötzlich tauchen zwei junge Männer neben euch auf und wollen genau den Roman, welchen ihr gerade lest, kaufen. Sie bieten euch erst eine kleine Summe an, die euch ein müdes Lächeln abringt. Doch dann bieten sie euch mehr, sogar 2000 in bar. In eurer Tasche habt ihr noch weitere Bücher dabei, die die zwei Störenfriede sehen. Sie bieten euch nicht nur 2000 in bar für das eine Buch, sondern sogar 2500 für jedes weitere. Zudem bieten sie euch 1000 in bar, wenn ihr ihnen Namen und Adressen von Lesern nennt, die ihr kennt.
Und nun? Was würdet ihr tun? Ein Albtraum für jeden Leser von uns, oder?
Rob und Jojo sind diese zwei Männer, die euch soeben begenet sind. Sie sind Buchagenten und genau das Gegenteil von dem, was ihr im Jahr 2013 über Buchagenten wisst. Wir schreiben hier und jetzt das Jahr 2035 und das Geräusch „Mzzzp“ ist jedem bekannt.
Bücher sind eine Seltenheit, zumindest in gedruckter Form, denn die Buchagenten sind auf der Jagd nach Büchern und kaufen diese allen Lesenden, die sie aufspüren, ab. Die Scanner AG möchte alle Bücher besitzen und alle Bücher einscannen, um diese endlich JEDEM und zwar KOSTENLOS zugänglich machen zu können. Der Konzern wächst immer mehr und das große Ziel, alle Druckerzeugnisse zu digitalisieren, rückt immer näher.
„Verlage sind Altwissen! Ultranetz ist Zukunft!“
Das tägliche Geschäft wird für Rob und Jojo immer schwerer, es sind nicht mehr viele Menschen mit Büchern zu finden. Zum Glück gibt es die Metro Gleiter, mich welchen man sich schnell fortbewegen kann, um von der A-Zone in B- und C-Zone zu gelangen und die Mobril, um die Bücher sofort zu scannen und für Ultranetz zugänglich zu machen.
„Mzzzp.“„Studiere die Zukunft! Sei wirklich neugierig, nicht altgierig.“
Unerwartet möchte ein Lesender sein Buch nicht gegen viel Geld an Rob herausgeben. Er bietet ihm verwunderlicher Weise das völlig Unnormale an. Er möchte ihm sein Buch schenken und er möchte, dass er es liest. Rob ist durcheinander und schnell stellt sich heraus, dass eben jener Mann, Arne Bergmann ist. Er ist Mitglied der Büchergilde und wird von Ultranetz schon jahrelang gesucht.
Rob möchte mehr über die geheime Organisation namens Büchergilde erfahren und setzt sich großer Gefahr aus. Nicht nur die Gefahr von außen beginnt ihn zu ummanteln, auch er selbst steht vor einer innerlichen Veränderung und plötzlichen Fragen, die seinem persönlichen Fundament Risse zufügen.
Wir sind schnell im Jahr 2035 angekommen, so weit ist es ja nicht mehr bis dahin. Wir haben versucht, uns sehr schnell einzuleben und anzupassen, was sehr schnell gelungen ist. Der Metro Gleiter brachte uns zuverlässig an alle Schauplätze und mit der Mobril waren wir ebenso vertraut, als ob wir diese schon lange benutzen.
In Ultranetz, dem sozialen Netzwerk sind wir fast ununterbrochen online, um keine Neuigkeiten zu verpassen. Schließlich finden wir dort alle lebenswichtigen Informationen im randvollen Wissenskanal und bleiben so mit allen unseren Freunden in Kontakt. Das Teilnehmen an anderen Leben ist umfassend gesichert, durch das hautnahe, bildliche Dabeisein. Fernbeziehungen fühlen sich sogar enger an, als normale Beziehungen vor Ort. Sagenhaft, was Mobril und Ultranetz möglich machen, beides ist nicht mehr wegzudenken.
George Orwell lässt grüßen. Auf diesen Nenner könnte man es bringen… aber so einfach ist das nicht. „Die Scanner„ ist so nah an unserem jetzigen Erleben angelegt, dass wir beim Lesen des Romans erkennen, dass wir nicht weit entfernt von dieser Utopie sind. Information und Wissen – um diese Schwerpunkte dreht sich die Welt und wer beides beherrscht, der wird auch kein Problem haben, die Menschen so zu steuern, wie es ihm beliebt.
Robert M. Sonntag bringt das Unbehagen der heutigen Zeit drastisch auf den Punkt. Unsere Konsumgewohnheiten werden analysiert und entsprechend unseres Kaufverhaltens werden wir mit Informationen überflutet, die uns suggerieren, ständig etwas zu verpassen. Gläserne Kunden sind wir schon heute und all unsere tiefsten Geheimnisse teilen wir mehr als bereitwillig in sozialen Netzwerken. Eigentlich muss wirklich nur noch ein brillanter und gut ausgestatteter Datensammler den logischen nächsten Schritt gehen und wir sind da angekommen, wo wir doch bitte niemals ankommen wollten.
In einem ferngesteuerten Leben, das keinerlei Privatsphäre mehr kennt und das nichts mehr vor der Gesellschaft verbergen kann. Und da wundern wir uns auch nicht, wenn wir nur noch lesen dürfen, was von Informations-Monopolisten genehmigt wird. Gesteuert, manipuliert und gleichgeschaltet… Sieht so unser bibliophiles Schicksal aus? Manchmal hat man das Gefühl, nur einen kleinen Schritt von einer solchen Utopie entfernt zu sein… Spätestens bei Neuigkeiten über die Einführung der Google-Brille „Google Glass„ wird es Lesern von „Die Scanner“ zukünftig ein wenig den belesenen Magen umdrehen.
Robert M. Sonntag ist ein großer utopischer Wurf gelungen. Sein Jugendbuch besticht durch Greifbarkeit und ist bis zur letzten Seite verständlich. Es ufert nicht aus, sondern packt seine Leser bei der wachsenden Erkenntnis und lässt ihn nicht mehr los. Es lässt Freiraum für Träume und Visionen, bedarf aber keiner vieldeutigen Interpretationen, an deren Ende der meist jugendliche Leser ratlos alleine gelassen wird.
Besonders spannend scheint es zu sein, einen genauen Blick auf den Schriftsteller selbst zu werfen. Woher kommt seine tiefe Sicht in die Zusammenhänge – ist es seine grandiose Phantasie, die uns so unendlich bereichert – oder ist es etwa noch mehr? Ein Blick auf seine Vita macht uns ein wenig sprachlos:
„Robert M. Sonntag, geboren 2010, lebte nach dem letzten der großen Kriegen in der A-Zone. Er arbeitete für den Ultranetz-Konzern. Seit 2035 liegen keine Einträge mehr über ihn vor. Sein Ultranetz-Profil ist gelöscht. Robs Buch und diese Zeilen erreichten den S. Fischer Verlag auf bisher ungeklärten Wegen.“
Wir werden ihn persönlich in Leipzig treffen… Wirklich wahr, auch wenn es gefährlich werden sollte. Wir sind mit ihm über einen geheimen Vermittler verabredet und werden versuchen herauszufinden, was sich hinter dieser utopischen Geschichte verbirgt…. Bleibt einfach gespannt!
Dark Canopy und Dark Destiny (Script 5) – eine Dilogie (Zweiteiler), welche es in sich hat und nicht nur uns Literatwos absolut begeistert hat. Auch his & her books ist hin und weg und wir haben uns erneut miteinander verbündet, um eine Aktion zu starten. Unsere erste Aktion um den Roman „Die Bestimmung – tödliche Wahrheit“ hat uns riesigen Spaß gemacht und schreit nach einer Wiederholung.
Dark Destiny von Jennifer Benkau bietet sich dazu hervorragend an, darum aufgepasst!
Wir Literatwos sind zwei, His & her books sind zwei und somit gibt es für euch zwei unterschiedliche Rezensionen und ihr könnt zwei Bücher gewinnen.
Na wie klingt das?
Gut? Dann öffnet jetzt eure Augen und passt gut auf, denn es wird dunkel. Die großen schwarzen Wolken bündeln sich am Himmel – Dark Canopy ist übermächtig und Joy schwebt in großer Gefahr.
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