Die Rückkehr der Kraniche ~ Romy Fölck

Zwar habe ich im Ostseeurlaub in Zingst keine lebendigen Kraniche gesehen, aber der Lesezeitpunkt hätte nicht besser passen können. Ständig musste ich an Romy Fölcks neuen Roman denken, denn Kraniche sind in Zingst gegenwärtig. Moment – Romy Fölck, Kraniche – meinst du DIE Romy Fölck, die sonst Krimis schreibt?

Ja, ganz genau – das möchte ich gleich klarstellen, da einige LeserInnen Romy Fölck vielleicht nur als Krimiautorin kennen. Wie ergeht es dir denn? Bist du Team 100% Krimi oder magst du auch autorische Genresprünge? Antworte mir doch gleich im Kommentar, warum du überzeugte(r) Krimileser:in Romys Roman/Nicht-Krimi lesen magst! Natürlich winkt heute am Nikolaustag ein Buchgewinn, aber dazu am Ende des Artikels mehr. 😉

Rückkehr der Kraniche

Weil der fölksche Sprung so gut gelungen ist, gibt es hier ein kleines Interview:

Was war für dich der größte Unterschied beim Schreiben des Romans zu deinen (Elbmarsch)Krimis?

Der Roman ist nicht so plottgetrieben, nicht so ausgelegt auf Cliffs, sondern viel näher an den Figuren. Und ich habe mich erstmals so richtig schön ausleben können bei den vielen Naturbeschreibungen.

Hast du eine Lieblingsfigur?

Ich glaube, Greta. Weil ich ihr mit den Jahren immer ähnlicher werde. Wir haben beide einen Nutzgarten, verarbeiten und experimentieren gerne mit unserer Ernte. Und die Liebe zur Natur verbindet uns!

Kannst du bereits sagen, ob das Lesungspublikum bei den Kranichen anders ist als bei Krimilesungen?

Genau so begeistert ist es! (Lacht) Vielleicht sind die Lesungen ein bisschen frauenlastiger, aber auch hier finden sich doch einige Männer.

Was denkst du wissen viele Leser*innen nicht, was jedoch wichtiger Bestandteil deines Jobs ist?

Viele denken wohl, dass Autoren entspannt da sitzen und schreiben. Aber die ganze Recherche und Nacharbeit, die Druckfahnen UND das Lektorat, all das bedenken einige wohl nicht. Bedeutet nämlich Wiederholungen – und Zeit. Dazu phasenweise Pressearbeit und Marketing, stetiges Social Media… plus die abendlichen Veranstaltungen. Es ist ein Full Time-Job, es ist „nicht nur täglich ein bisschen Schreiben.“

Kürzlich warst du bei „Volle Kanne“ zu sehen. In welchem TV-Format wärst du auch gerne mal zu Gast?

Definitiv in der NDR Talkshow!

Du darfst dir für eine Lesung drei Autor*innen aussuchen, die mit dir auf der Bühne agieren. Wen wählst du?

Auf jeden Fall Dörte Hansen. Und…. Jo Nesbo wäre klasse. Und Frank Goldammer! (Grinst)

Frauengenerationen

Mich hat der Roman von Romy Fölck absolut überzeugt und ich habe mich natürlich gefreut, dass sie einen Familienroman geschrieben hat. Meine erste fölksche Leseerfahrung habe ich mit ihrem Krimi „Totenweg“ gemacht. Dieser hat mich begeistert, obwohl ich Krimis eher meide. Die Kraniche haben mich richtig berührt – besser gesagt die vier Frauen aus der Elbmarsch.

Wilhelmine, ihre Töchter Grete und Freya und ihre Enkelin Anne – eigentlich alle in ihren eigenen Leben unterwegs, nun plötzlich im Haus mitten in der Natur vereint. Keine der Hansens hat je gelernt „Verzeih mir“ zu sagen und doch sind alle jetzt an einem Punkt im Leben angekommen, an dem es Zeit ist, die Karten der Vergangenheit auf den Tisch zu legen.

Über Freiheit nachzudenken, war leicht. Sie zu wählen, oft nur eine Träumerei. (Seite 15)

Freya hat sich ein Leben als Chefin aufgebaut – als Unternehmerin steht sie stark unter Strom und doch sind viele Türen geöffnet. Doch der Schein trügt – wie sie an ihrem inneren Schmerz, der Sehnsucht nach einem Kind und der Enttäuschung merkt. Grete ist bei ihrer Mutter geblieben, hat zeitig ihre Tochter Anne auf die Welt gebracht, aber nie zugelassen, das Geheimnis um ihren Vater zu lüften. Und jetzt bekommt die Vogelwartin die Chance, einen ihrer Träume in die Realität zu wandeln. Anne wüsste gern, wer ihr Vater ist und ist sofort in der Marsch, als sie vom Unfall ihrer Oma hört. Drei Generationen, ein Haus, Träume, Chancen und Geheimnisse.

Darfs noch etwas mehr sein? Aber natürlich – Romy Fölck überrascht auf 336 Seiten mit viel Natur und ganz besonderen Frauen, in denen sich sicher ihre Leser*innen wiederfinden und einem Ende fürs Herz. Absolut ohne Kitsch, sondern ehrlich und emotional. Ein Ende zum Nachdenken – denn Jede*r von uns hat ganz sicher Lebens-Brücken abgebrochen, die genau genommen noch nicht baufällig gewesen sind. Romy Fölck macht Mut, berührt mit vielen Worten und rüttelt wach.

Romy Fölck hat mich überzeugt – klare Empfehlung für ihren Roman „Die Rückkehr der Kraniche“ (Wunderlich). Nun bin ich auf deine Worte im Kommentarfeld gespannt! Viel Glück 😉

Update: 11.12.22 – Gewinnerin Grit Wagner darf sich über das Buch freuen. Damit die Kraniche schnell bei dir landen, schicke mir deine Adresse.

Teilnahmebedingungen:

• Teilnahme via Frage im Kommentarfeld bis 10.12.2022
• Teilnehmen darf jeder ab 18 Jahren und mit der Teilnahme erklärt ihr euch damit einverstanden, dass ich euren Namen unter dem Artikel veröffentlichen darf
• Der Rechtsweg ist selbstverständlich ausgeschlossen
• Teilnahme nur aus Deutschland möglich
• Bitte sende mir innerhalb von 24 Stunden nach Gewinnerbekanntgabe im Artikel deine Adresse an literatwo@aol.de, sonst lose ich neu aus
• Eine Barauszahlung des Gewinns ist natürlich nicht möglich, aber wer will das schon
• Für evtl. Verlust auf dem Postweg übernehme ich keine Haftung, aber die Post ist sowieso oft zuverlässig
• Die Email mit der Adresse wird an Presse-Partner/Verlag und selbstverständlich nicht an Dritte weitergegeben und nach Ende des Gewinnspiels von mir und von Presse-Partner/Verlag gelöscht

Du bist begeistert von meiner Buchempfehlung? Dann dank mir mit einem virtuellen Kaffee