Monat: Juli 2018

Steidl, Kampa, etwas Staub und Verlagsvorschauen

Kampa Verlag & Verlagsvorschauen

Mindestens zweimal im Jahr kommen sie via Post oder via Email oder auf beiden Wegen – die Verlagsvorschauen. Fluch oder Segen? Habe ich nicht gerade erst in den Vorschauen gestöbert? Gibt es schon wieder die neuen? Ein gemischtes Gefühl macht sich in mir breit – Vorfreude auf die vielen neuen Bücher und gleichzeitig ein wenig Trauer, denn die derzeit aktuellen Bücher sind noch gar nicht alle gelesen und besprochen und was ist mit den vielen literarischen Schätzen aus den Jahren davor? Zudem fühlt es sich merkwürdig an, mitten im Sommer zu überlegen, welche Weihnachtsbücher dringend gelesen werden sollten. Trotzdem möchte ich nicht meckern, verrate aber dennoch, dass ich die Vorschauen meist eine zeit lang unangetastet auf einem Stapel in einer Ecke liegen lasse. Mails mit Verlagsvorschauen bleiben ungeöffnet, eine kleine Flucht vor der neuen Bücherflut.

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Spinster Girls – was ist schon normal?

Spinster Girls – was ist schon normal?

Also ich trage weder ein Shirt mit einem feministischem Aufdruck, noch würde ich mich als aktive Feministin bezeichnen und doch bin ich für Gleichberechtigung. Fest steht: Ich bin ein Spinster Girl, denn ich sage was ich denke, ich lasse mich in kein Rollenbild hinein pressen und ich gebe gern Frauenpower. Außderdem habe ich einen Spinster Girls Mitgliedsausweis, wie auf dem Foto zu sehen ist. #ichbineinspinstergirl

„Ein Spinster Girl sein heißt, sich immer um seine Freundinnen zu kümmern und sie durch alle Hochs und Tiefs zu begleiten.“ (Seite 184)

Evi, Amber und Lottie sind Spinster Girls. Sie entstauben die Bezeichnung der alten Jungfer und definieren neu, denn alle drei lassen sich auf keinen Fall den Mund verbieten, sprechen alles aus und würden sich auf keinen Fall für einen Jungen verändern oder verbiegen. Zudem halten sie zueinander, egal was passiert. So haben es die Mädchen für sich beschlossen, doch können diese Vorhaben immer umgesetzt werden?

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Möwengelächter ~ Kristin Marja Baldursdóttir

Möwengelächter ~ Kristin Marja Baldursdóttir

Möwengelächter habe ich vor Jahren gelesen, wie ich soeben feststellte. Mir war gerade danach, mal in meiner Lovelybooksbibliothek zu stöbern und ein paar ältere Schätze auszugraben. Damals habe ich noch keine Markierungen in den Büchern hinterlassen. Damals – so im Jahre 2001. Die Seiten sind inzwischen schon etwas angegilbt und ich denke, dass ich es demnächst „frei lassen“ werde, im Sinne von in die Bücherzelle in Dresden Hellerau schaffen. Dort mangelt es ein wenig an Büchern, die Ferienzeit beginnt und ich helfe doch gerne in Sachen Lesestoff aus. Nun aber zum Buch selbst.

2001 schrieb ich:

Keine dramatische Action oder fesselnde Spannung, dafür aber viel Gefühl und noch mehr Stimmung und Atmosphäre auf 350 Seiten — das macht den Roman auf charmante Art äußerst lesens- und liebenswert.

Es ist ein kleines isländisches Fischerdörfchen, wo Agga, zwölf Jahre alt, bei ihren Großeltern lebt, in einem Haus, „wo es höchstens Krach gibt, wenn die Sozialdemokraten die Wahlen“ verlieren. Eines Tages kommt Tante Freya aus „Ämärrika“ und die dörfliche Idylle hat schlagartig ein Ende. Die Frau mit den „eisblauen Augen“ und der „Figur wie eine Coca-Cola-Flasche“, die kein Fleisch isst und „kälter als eine Leiche“ scheint, wirbelt den Ort komplett durcheinander — besonders die männlichen Einwohner. Seltsame Dinge geschehen, mancher bezahlt mit dem Leben.

In Island ist Kristin Marja Baldursdóttir eine bekannte Journalistin, mit Möwengelächter erzielte sie einen Riesenerfolg; die Filmrechte sind bereits verkauft. Auch beim Lesen entstehen lebendige Eindrücke: Ärmlich ist das Leben in dem abgelegenen Dorf, wo Agga erwachsen wird und aus ihrer Sicht die Verführungen und Verwirrungen der lebenserfahrenen und sehr lebenslustigen Tante Freya miterlebt. Psychologisch feinfühlig, menschliche Schwächen im Kern treffend, schält die Autorin gesellschaftliche und familiäre Strukturen heraus, die angenehm kurzweilig sind. Das „hämische Gelächter der Möwen“ ist da unausweichlich.

Möwengelächter

Mit einem Lächeln erinnere ich mich an den Roman zurück und nun hat die Erinnerung hier einen Platz gefunden und vielleicht läuft dir das Buch mal auf einem Bücherflohmarkt oder eben einer Bücherzelle mal in Hände. Oder du holst es dir als Taschenbuch beim S. Fischer Verlag.

Wo wir schon bei Möwen im Buchtitel sind, habe ich noch eine Empfehlung. Wie wäre es mit einem Krimi namens „Mordsmöwen“ von Sina Beerwald? Viel Vergnügen.

Eure
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3 Buchempfehlungen zum Sonntag

Buchempfehlungen zum Sonntag

Heute gibt es von mir 3 Buchempfehlungen zum Sonntag. Wenn ich meine Augen durch die Regale wandern lasse, denke ich an die vielen Leseerlebnisse zurück. Es gibt nicht nur wundervolle aktuelle Literatur, sondern auch Schätze, dich ich euch immer wieder gern ans Herz lege. Natürlich ist da auch Eigennutz dabei, denn auch ich möchte mich an die damalige Lesezeit erinnern und mir die Artikel von damals wieder vor Augen halten. Also nicht lange schnacken, sondern Bühne frei für die 3 Buchempfehlungen.

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Auster und Klinge ~ Lilian Loke

Auster und Klinge ~ Lilian Loke

Knallpinker Untergrund mit knallorangem Herz – Farben die ins Auge stechen und genauso ungewöhnlich in ihrer Kombination sind, wie die zwei Protagonisten von Autorin Lilian Loke.

Völlig unbefangen begann ich während der Autofahrt mit dem Roman „Auster und Klinge“ (C.H. Beck Verlag). Nach wenigen Seiten musste ich so lachen, dass ich kurz unterbrechen musste, um dann das Gelesene erneut, aber laut, vorzulesen. Ich musste den Inhalt von Anfang an teilen, zu komisch, zu bösartig, zu außergewöhnlich.

Doch bevor ich dir erzähle, mit wem du es im Roman zu tun bekommst und warum ich dir den Roman ans Herz lege, frage ich dich: Einbruch und Kunst sind sich ähnlich, richtig? Man muss schon eine Art Künstler sein, um in Wohnungen einzubrechen. Ob Einbrecher oder Künstler – beide Typen sind für mich speziell und haben außergewöhnliche Denkweisen. Für mich sind diese nicht völlig nachvollziehbar, müssen sie aber auch nicht sein. Oder was sagst du?

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Leseflaute oder wie?

Leseflaute?

Wenn ich auf die letzten 14 Tage zurück blicke, könnte man meinen, dass ich tief in einer Leseflaute stecke. Bis zum 18.06. habe ich relativ viele Bücher verschlungen, wie du hier auch in meinem Überblick sehen kannst, aber dann? Tja, dann war wohl der Urlaub vorbei und das Leben schlug wieder zu. Längst habe ich dir auch noch nicht alle Bücher vorgestellt, aber ich arbeite daran.

Derzeit stecke ich im Roman von Marianne Fredriksson „Hannas Töchter“. Den Roman habe ich vor Jahren gelesen und nun lese ich ihn in einem größeren Kreis erneut. Danach stelle ich das Buch hier vor.

Doch wer ist nun an meiner Leseflaute schuld oder daran, dass ich hier in der Woche ab und an sogar nur einen Artikel veröffentliche? Facebook? Instagram? Ich?

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