Schlagwort: Demenz

Dankbarkeiten ~ Delphine de Vigan

Dankbarkeiten ~ Delphine de Vigan

Die Frage „Von welchem Autor liest du alle Bücher?“ ist mir auf Instagram begegnet und die kann ich ziemlich schnell und einfach beantworten: Delphine de Vigan.

Zumindest fällt mir kein anderer Autor ein, von dem ich schon sieben Bücher gelesen habe. Sebastian Fitzek war mal nah dran, aber die Psychothrillerzeiten sind bei mir vorbei. Thommi Bayer ist mit mehr als sieben Büchern im Regal vertreten, aber ich habe hier noch keins vorgestellt. Warum eigentlich nicht? Und ja, Ursula Poznanski könnte ich auch nennen, aber nicht alle überzeugen mich wohl so sehr wie die Bücher von Delphine de Vigan. Die uneingeschränkte Empfehlung gleich vorweg, denn „Dankbarkeiten“ hat mich sehr berührt und bewegt.

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[Binea & Mr. Rail] Acht Minuten… im Gespräch mit Péter Farkas

 

https://i0.wp.com/ecx.images-amazon.com/images/I/51e9Vq0N2FL._SY344_BO1,204,203,200_.jpg?w=640Alles das entschädigte ihn aber nicht einmal annähernd
für seinen Verlust. 
Lesen war nämlich seine dritte Natur.

Und er war noch immer nicht so weit,
diesen dritten Teil seines Lebens

ohne das Gefühl eines herben
Verlustes zu verschmerzen.

Der Verlust der Lesefähigkeit
traf ihn wie eine überaus langsame,

tückische, aber unaufhaltsam
fort­schreitende Lähmung.

Das Sonnenlicht benötigt genau acht Minuten, bis es die Erde erreicht. Ein langer Weg. Genau acht Minuten würden wir in trügerischer Ruhe leben, wenn die Sonne bereits aufgehört hätte zu existieren. Acht Minuten der Ahnungslosigkeit würden uns bleiben, bevor die Dunkelheit alles Sein vernichtet. Acht Minuten in scheinbarer Helligkeit… Acht Minuten nur.

Péter Farkas erzählt in „Acht Minuten“ von einem dementen Ehepaar, dem genau diese acht Minuten bleiben, bevor sich der Mantel der Dunkelheit über einen langen gemeinsamen Lebensweg legt. Farkas zeichnet trotz Alter und Krankheit ein versöhnliches Bild von den letzten Momenten der Selbstbestimmung, beschreibt liebevoll die Augenblicke der letzten aufflammenden Erinnerungen der beiden Liebenden, denen nichts auf dieser Welt die Würde zu nehmen vermag und macht uns zu atemlosen Wegbegleitern der zunehmenden Verdunkelung.

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