Thommie Bayer

2007 muss es gewesen sein, als mich Thommie Bayer zum ersten Mal fesselte. Eine Freundin auf Lovelybooks erzählte mir von Thommie Bayer, dem Autor, der nicht nur sie, sondern wenige Tage später auch mich mit seinem Roman „Das Aquarium“ fesselte und dann dafür sorgte, dass ich alles von ihm lesen wollte. Der Thommie Bayer Virus überfiel mich und so begann die Lesesucht mit einem Werk über Erotik, Liebe, aber auch Psycho und Krimi. Gerade die für mich nicht klare Definition des Genres hob den Roman hervor.

Meine Thommie Bayer-Sammlung umfasst inzwischen 11 Romane und es wird Zeit, die ersten zwei hier vorzustellen!

Thommie Bayer ~ Das Aquarium

Das Aquarium

Ich lernte die starke Protagonistin June kennen, welche Barry aufforderte, ihr zu schreiben.

In dicken roten Buchstaben schreibt sie ihre Emailadresse an die Wand. Sie merkt, dass sie schon einige Zeit beobachtet wird, von dem Mann, der im Haus gegenüber wohnt. June sitzt in einer Art Glashaus in einem Aquarium, denn ihre Wohnung hat eine große Fensterfront, welche zum Beobachten gerade zu einlädt. Über Emails, welche immer erotischer werden, nähern sich beide aneinander an. Beide haben ein Schicksal, das verbindet, denn June ist gelähmt, Barry hat einen schweren Unfall überlebt und ist einer Querschnittslähmung gerade noch davon gekommen, verlor allerdings seine große Liebe.

June schreibt Barry offen und emotional über ihre Gedanken, Fantasien und Obsessionen, welche sich weiter und weiter steigern. Mit der Zeit fühlt er sich für June verantwortlich, genießt es, sie täglich sehen zu können und bewundert sie vor allem ihren Mut, ihr Leben ohne einen Partner oder eine Person, die ihr hilft, zu meistern.

Obsessionen

Sie erzählt ihm ihre Lebensgeschichte – ein Roman voller Leidenschaft, aber auch Härte und Gewalt. Eine explosive Mischung, die den Leser in eine Art Rauschzustand bringt, genauso schnell aber auch erschüttert.

Nicht jeder Leser wird „Das Aquarium“ (Piper) mögen, er ist speziell, aber mehr als gut. Hier ist wohl das richtige Zeitgefühl im Leserhändchen gefragt und für mich muss es damals der richtige Zeitpunkt gewesen sein.

Einsamkeit – Liebe – Erotik – Gewalt – Schicksal – Psycho – Trauma – Sucht – zwei unvergessliche Protagonisten und ein E-Mail-Verkehr, der sich ins unermessliche steigert, soweit bis der finale Höhepunkt erreicht ist. Ein bizarres Spiel…

Thommie Bayer ~ Fallers große Liebe

Fallers große Liebe

Alexander Storz lebt sein ruhiges Leben vor sich hin und verdient sich seinen mageren Lebensunterhalt mit Leidenschaft. Er besitzt ein Antiquariat und ist den ganzen Tag von Büchern und eher wenig Kundschaft umgeben. Leider. Aber seine liebste Stammkundin Kathrin, dreizehn Jahre, lässt ihn nicht hängen. Sie liebt alles was mit Pferden zu tun hat und Storz sucht immer sorgfältig die schönsten Bücher für sie raus. Hoffentlich bleibt sie noch lange auf ihrer Pferdestrecke und schwärmt nicht bald von einer Boygroup oder einem Soapstar, wünscht sich Storz. Wenige Augenblicke später macht er eine Begegnung der ganz anderen Art.

Ein Herr namens Faller kommt auf ihn zu und bietet ihm eine Bibliothek zum Kauf an. Alexander Storz sieht sich diese überaus wertvolle und unbezahlbare Bibliothek an und kommt ins Schwärmen. Doch damit nicht genug, Faller macht ihm ein weiteres Angebot. Storz soll ihm eine Woche lang als Chauffeur zur Seite zu stehen, da er Fahrverbot hat. Storz will etwas Abwechslung in sein Leben bringen, findet, dass ihm dieser Kurztrip nicht schaden kann und schon geht es auch los. Viele Gespräche über die Leidenschaften Buch, Kunst und vor allem über Frauen finden statt und Storz merkt von Minute zu Minute, wie er seine große Liebe Agnes vermisst und seine Gedanken kreisen täglich mehr uns sie. In ganz kleinen Schritten werden Storz die Augen geöffnet und er muss tief durchatmen.

Fesselnde Worte

Thommie Bayer wäre nicht Thommie Bayer, wenn dieses Buch nicht genauso gefühlvoll und öffnend wäre wie seine anderen Bücher. Diesmal lässt er seine Protagonisten nicht nur auf den Pfaden der Liebe mit allem drum und dran wandeln, sondern dieses Mal stehen auch der Bezug zu Büchern und der Kunst im Vordergrund. Egal wie Herr Bayer schreibt, egal, über was Herr Bayer schreibt, er berührt und berührt und das mit einer unglaublichen Kraft. Die Botschaft von „Fallers großer Liebe“ (Piper) erschüttert und bewegt, lässt den Leser eine ganze Weile in sich gekehrt über all das nachdenken.

Als Abschluss sei nur folgender Satz gesagt, denn einmal Thommie Bayer, immer Thommie Bayer.

„Man muss das Gute nicht mit der Suche nach Besserem beleidigen.“ (Seite 21)

Demnächst: Thommie Bayer fesselt weiter mit „Die gefährliche Frau“ & „Eine Überdosis Liebe“
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