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David Foster Wallace – Eine Kreuzfahrt, die ist lustig (oder?)

142_54229_117060_xxlDavid Foster Wallace und Auftragsarbeiten sind ein Kapitel für sich. Spätestens seit dem Buch Am Beispiel des Hummers sollte man nun wirklich wissen, was passiert, wenn man das „Wunderkind“ der US-amerikanischen Literatur dazu bewegt, seine Eindrücke für ein Magazin zu Papier zu bringen. So wurde aus der eigentlich beabsichtigten Gourmet-Empfehlung „FÜR“ den Hummer ein quicklebendiges Manifest gegen das Lebendkochen dieser anscheinend schmerzunempfindlichen Tiere.

Ihn im März 1995 auf ein Kreuzfahrtschiff zu entsenden, ihn zu einem Writer in Residence auf einem der modernsten Vergnügungsdampfer seiner Zeit zu machen und ihn dabei über das umfangreiche Verwöhnambiente an Bord schreiben zu lassen – nun – das war der ehrenwerte Ansatz des „Harpers Magazine“. Was daraus wurde: Die Mutter aller Kreuzfahrtbücher! Xenos

Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich. Wiederum ein Manifest, allerdings diesmal eines gegen die programmatische Entmündigung der Passagiere eines solchen Rundum-Sorglos-Erlebnisses unter dem Motto:

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Wodka für den Torwart…

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Fußball – EM – endlich geht es los, hieß es vor ein paar Wochen. Heute sind wir bereits mitten drin und Deutschland steht im Viertelfinale. Na war hätte das gedacht, dass wir nach den nicht so herausragenden Testspielen die bisher beste Mannschaft sind?

Das runde Leder rollt und da es auch Fußballfans gibt, die auch gleichzeitig Bücherverschlinger sind, uns mal ganz hinten angestellt, wollen wir euch einen davon heute vorstellen. Francis Mohr – unseren heutigen Gastrezensenten haben wir auf der Leipziger Buchmesse kennengelernt. Ja, auch zwischen sämtlichen Literaturgesprächen gab es das ein oder andere Fußballspiel zu besprechen, auszuwerten.

Aus dem lustigen hin und her frotzeln, da Francis einer anderen Mannschaft als ich die Daumen drückt, kristallisierte sich doch ein Gespräch über Literatur heraus und Francis hat sein Versprechen gehalten, nach dem Lesen des Buches darüber zu berichten. Er hat es getan, wie ihr jetzt lesen könnt. Literarisch finden wir uns auf der gleichen Ebene wieder, aber nur literarisch, auf Faneben kann das nie etwas werden  😉

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Geheimnis um Spencer-Schwestern gelüftet – ein Kurzinterview

Heute ist es nun endlich soweit. Die beiden Schwestern und Autorinnen Kristy und Tabita Lee Spencer verraten uns ihre richtigen Namen. Wir wollen auch nicht lange um den heißen Brei reden, denn bereits im Titelbild könnt ihr die Namen lesen.

Richtig – es stecken die Autorinnen Beate Teresa und Susanne Hanika hinter dem Pseudonym Kristy und Tabita Lee Spencer.

Seit Januar haben die beiden, wie auch der Arena Verlag, das Geheimnis bewahrt – einige kluge Buchköpfe haben aber sicher den richtigen Autorinnen-Riecher gehabt und die richtige Lösung an den Verlag geschickt.

Die Rezension zu Dark Angels´Summer – Das Versprechen – haben wir vorgestern veröffentlicht und heute bekommt ihr, wie angekündigt, einen O-Ton der beiden Autorinnen zum heutigen Tag. Wir stellen uns diesen Tag mehr als spannend vor. Viel Spaß mit dem Kurzinterview.

Dawna = Kristy = Beate Teresa
Dawna = Kristy = Beate Teresa
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„Fünf“ – Der Poznanski-Thriller mit tödlichen Koordinaten

FÜNF - Unser drittes Buch von Ursula Poznanski
FÜNF – Unser drittes Buch von Ursula Poznanski

„Fünf“ scheint eine magische Zahl zu sein. Haben wir doch erst über „Fünf Männer für mich“ von Annette Meisl geschrieben – schreiben wir jetzt über Fünf von Ursula Poznanski.

„Fünf“ ist schon unser drittes Buch von Ursula Poznanski, welches wir gemeinsam lesen und bereits in den Gesprächen auf der Messe mit ihr, stieg unsere Neugier darauf. Ein dritter Roman, aber nicht aus dem Bereich Jugendliteratur. Nein – diesmal wagt sie den Schritt in Richtung Thriller und zwar für Erwachsene. Sie reiht sich auf dem Büchertisch neben Sebastian Fitzek und Arno Strobel ein. Wir denken mit Erfolg, denn „Fünf“ hat Literatwo sehr beeindruckt, soviel sie vorab gesagt.

Ein Buch, das wir diesmal nicht mit den beiden anderen großartigen Werken „Erebos“ und „Saeculum“ vergleichen können. Hier wollen wir dennoch erwähnen, dass diese Bücher in eurem Bücherregal nicht fehlen dürfen, besonders „Erebos“ nicht. Für uns ein Roman der ewig in Erinnung bleiben wird, weil er so stark geschrieben ist und die ganze Grundidee bisher noch nicht übertroffen werden konnte.

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Der Titanic-Tag auf Literatwo… Die Reise beginnt morgen…

Leinen los – Der große Titanic Tag auf Literatwo am 15. April 2012

Endlich ist es soweit – das wohl bisher umfangreichste Vorhaben von Literatwo lichtet endgültig seinen Anker.

DAS TITANIC PROJEKT

Bereits vor Monaten haben wir begonnen, den Untergang der Titanic am 15. April 1912 in den Mittelpunkt einer Artikelserie zu stellen. Vom Kinderbuch über ein lebendiges Sachbuch bis zum ganz aktuellen Titanic-Roman haben wir viele Neuerscheinungen und persönliche Schätze zum Thema vorgestellt und die Katastrophe von einst aus vielen Perspektiven beleuchtet. Ihr konntet das sogar hören und fühlen.

Wir haben schnell festgestellt, dass unsere Leser großes Interesse an diesem Projekt entwickelt haben und so war es nur logisch, dass wir uns dazu entschlossen, den morgigen 100. Jahrestag des Dramas mit euch gemeinsam zu begehen. Social Media macht dies möglich.

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Harald Glööckler im Buchmesse-Interview mit Literatwo

Harald Glööckler und Literatwo – das Interview…

Harald Glööckler – zum Greifen nah – Auge in Auge, das Diktiergerät aufnahmebereit, umgeben von der versammelten Presseschar öffentlich rechtlicher und privater Medien, haben wir uns dem „Modeprinzen“ bis auf wenige Zentimeter genähert.

Über den Weg bis hierhin haben wir heute Morgen ausführlich berichtet und nun beginnt die medial geprägte Anspannung langsam abzufallen und unter lauten „Harald, Harald“ – Rufen der weiblichen Fangemeinde bereiten wir uns darauf vor, dem Autor Glööckler unsere Fragen zu stellen.

Eben noch stand er auf dem Podium und hat mit klarer und unverkennbarer Stimme in Richtung der wartenden Menge skandiert, warum er wirklich alle Frauen für Prinzessinnen hält. Er möchte niemanden ausschließen, wiederholt einige Interviewfragen laut und beantwortet sie im Zusammenspiel mit seinem Publikum. Er vermittelt das Gefühl, sich beim Bad in der Menge wohl zu fühlen und balanciert geschickt zwischen Kamerateams, Journalisten und Fans.

Glööckler polarisiert nicht – er verbindet.
Charisma – Ausstrahlung!
Harald Glööckler.

Das Buch in der Hand – Fragen im Kopf – Literatwo in einem Atemzug mit Focus, Bild, Pro7 und ARD – ein freundlicher Blick unseres Interviewpartners und schon sind wir im Gespräch.

Das Glööckler – Buchmesse – Interview mit Literatwo

Herr Glööckler, was hat Sie dazu bewogen, dieses Buch zu schreiben?

Ich wollte den Frauen Mut machen. Eigentlich ist ja jede Frau schon eine Prinzessin – man muss sie gar nicht dazu machen. Prinzessin ist hier eher eine Metapher. Man könnte auch sagen, jede Frau ist etwas ganz Besonderes. Ich will sie damit wecken und einfach Mut machen, das für sich selbst zu erkennen.

Deswegen schreibe ich ja auch über Schönheit und Erotik, aber auch darüber, wie man es schaffen kann, schwere Zeiten zu überstehen und einfach über alles was zum Leben dazugehört. Sie erfahren im Buch viel über mich und mein Leben, meine Reisen, Tipps zum Ankleiden, schöne Zitate und genau diese Mischung spricht bestimmt viele Leser an. Und schöne Bilder finden sie natürlich auch.

Wie leicht fällt es dem „Modeprinzen“, sich in der Welt des geschriebenen Wortes zu behaupten. Es gibt keine Autoren, die zum Modedesigner mutieren – wie haben Sie es geschafft in einer so ausgefeilten Art und Weise ein ganzes Buch zu schreiben?

Haben sie es gelesen?

Natürlich haben wir es gelesen und wir waren sehr überrascht, es hier mit einem inhaltich absolut überzeugendem Buch zu tun zu haben.

Es war ganz ganz leicht. Es floss und floss und floss und ich habe es geschrieben, als würde die Feder geführt. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Mein Umfeld war sehr überrascht und ich habe oft zu hören bekommen, dass man gar nicht gewusst hat, dass ich so ein Schriftsteller sein kann. Man hat mir das wohl nicht zugetraut.

Natürlich hatte ich mit Frau Boramir eine tolle Co-Autorin – das muss hier auch einmal erwähnt werden, aber es ist der Tat so, dass alles Sätze mir richtig von der Hand liefen. Es ist nicht so, dass ein Prominenter einfach ein Buch gemacht hat und sich einen Co-Autor genommen hat um es schreiben zu lassen. Ich habe selbst geschrieben und ich glaube, das merkt man auch.

Es ist mein Wortlaut, es ist meine Sprache und hier liegt eben mein Erfolg, dass ich mich nicht daran orientiere, wie das andere machen, oder wie man ein Buch schreibt, sondern ich schreibe so, wie ich schreiben will. Wem es gefällt, dem gefällt es und wem es nicht gefällt, dem gefällt es eben nicht.

Das ist, glaube ich immer die richtige Herangehensweise, egal was auch immer man im Leben versucht.

„Es ist mein Wortlaut, es ist meine Sprache und hier liegt eben mein Erfolg.“

Sind Sie stolz darauf, oftmals mehr als Marke, denn als Mensch wahrgenommen zu werden?

Stolz ist immer so ein schwieriges Wort. Es ist ein großer Erfolg, als Marke wahrgenommen zu werden und das ist etwas, worüber man sich doch freuen kann, denn das zeigt, dass man sehr viel geleistet hat.

Als wir bekanntgegeben haben, dass wir dieses Interview mit Ihnen führen, waren die Reaktionen im Internet und unserem Umfeld erfreulich und ausschließlich positiv. Man schrieb uns, „der Mensch ist cool, der ist straight und authentisch“. Das möchten wir hier einfach an Sie weitergeben und genau so haben wir Sie heute kennenlernen dürfen.

Dankeschön… vielen vielen Dank!

Ein mehr als persönlicher Moment endet mit dem Verlassen der Interviewzone. Das Blitzlichtgewitter geht weiter und für die wartenden Fans öffnet sich der Weg zu ihrer persönlichen Begegnung mit Harald Glööckler. Ein Autogramm und ein kleiner persönlicher Schnappschuss, ein freundliches Wort und ein Lächeln – mehr erwartet man nicht. Und geduldig widmet sich der Medienprofi den Menschen, die lange auf diesen Moment gewartet haben.

Harald Glööckler und Literatwo – der Modeprinz und die Hofberichterstatter…

Und zur allgemeinen Überraschung haben wir es dann auch noch gemeinsam mit Harald Glööcker in das ARD-Magazin BRISANT geschafft. In einem Buchmesserückblick berichtete man von den absoluten Promi-Highlights. Und wenn das keines ist, dann wissen wir es auch nicht 😉

ARD-Brisant-Prominent… Harald Glööckler und Literatwo

Karl Hohenthal, alias Karl May, alias Mr. X im Interview mit Literatwo

Das exklusive „Kein-Interview“ mit Karl Hohenthal…

Im März haben wir euch einen Roman vorgestellt, der aus der Feder des großen deutschen Erzählers Karl May hätte stammen können oder sogar müssen.Hadschi Halef Omar im Wilden Westenist eine literarische Hommage eines ambitionierten Schriftstellers, der seine Identität bis zum heutigen Tag nicht preisgegeben hat.

Wir schrieben damals über jenen Karl Hohenthal:

„Wir werden jenen Schriftsteller in Leipzig treffen – keine Ahnung, wer er ist, keine Ahnung, ob er als Westmann oder Araber vor uns steht – keine Ahnung ob er den Henrystutzen bei sich hat oder ob gar Hatatitla oder Rih vor den Messehallen festgebunden ist. Wir freuen uns einfach darauf, jemanden kennenzulernen, der literarisch zu lieben vermag – mit jeder Faser jedes einzelnen Wortes. Und wir werden sein Geheimnis verraten… genau hier…“

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17 Indikatoren, an denen du feststellst, dass du auf der Buchmesse bist…..

Seit wenigen Tagen haben die heiligen Messehallen ihre Pforten geschlossen und eine wahre Flut von Eindrücken geistert durch die bibliophilen Hirnwindungen der geneigten Besucher. Was macht die Magie und den Reiz dieses Mega-Events aus? Warum fahren wir Jahr für Jahr nach Frankfurt, um uns in überfüllten Hallen an den mit literarischen Leckerbissen verzierten Verlagsständen vorbeitreiben zu lassen?

Es ist das ganz besondere Gefühl…! Das „Wir sind Buchmesse-Gefühl“, das wir so sehr suchen und vermissen. Wie man dieses Gefühl erkennt, möchtet ihr wissen. Ganz einfach! Hier sind einige der wichtigsten Indikatoren, die euch das deutliche Gefühl vermitteln, Teil des großen Ganzen zu sein…

Du merkst dass du auf der Buchmesse bist:

Wenn du auf Repräsentanten eines großen Verlagshauses triffst, die auf eine Frage nach den besten Neuerscheinungen des nächsten Quartals schier in sich versinken, visionär schauen und dann entscheiden, dass ihr jeweiliges Gegenüber genau diese Informationen in diesem Trubel gar nicht verkraften könnte. „Steht im Internet“ – klasse Antwort… womit der Grund zum Messebesuch ad absurdum geführt werden könnte.

Wenn du Menschen dabei beobachten kannst, die sich während eines INTERNETionalen Treffens VERappleN, indem sie voneinander Fotos machen, sich um den Hals fallen und anschließend fragen, mit wem sie es denn eigentlich zu tun hatten. Der Sinnzusammenhang wird kurze Zeit nach kollektiver Befragung wieder hergestellt, indem alle Bilder dieses Meetings ungefiltert mit frisch recherchierter Namensangabe des Gegenübers im Internet landen….

Wenn du Besucher erlebst, die definitiv nicht an Informationen interessiert sind, sondern nach erster aggressiver Annäherung an einen Messestand mit fordernder Stimme fragen „Haben sie Geschenke?“ Ja klar – das ist ja auch das Wesentliche, was die Verlage nach Frankfurt zu karren haben. Tonnenweise Giveaways für die treue Kundschaft.

Wenn du auf Menschen stößt, die händeringend versuchen miteinander ins Gespräch zu kommen und dabei erörtern, unter welchen Namen sie sich eigentlich ansprechen sollen. Username in einem Forum, Facebook-Nick oder Twitter-ID…. Bloß bitte nicht mit dem richtigen Namen… der passt nämlich selten zur erlebten Realität.

Wenn du Zeuge des folgenden Gespräches bei einer Signierstunde wirst:

  • Leser: „Schreiben sie rein: Für Uschi von Klaus! Uschi mit SCH und so dass man es lesen kann.“
  • Autorin zur Mitautorin: „Wir gehen gleich wieder in das Kämmerchen – es beginnt jetzt echt zu nerven.“
  • Leser: „Und dann noch hier auf die Karte nur ihre Unterschrift. Davon brauche ich dann fünf.“
  • Autorin: „Jetzt ist aber bald gut…“ und verteilt weiter Kärtchen auf denen sie mit Grinsekuchengesicht und lustigen Klamotten die halbe Welt vor lauter Euphorie zu umarmen scheint.

Wenn du auf hunderte von Kleinverlegern triffst, die sich für einige tausend Euro einen Miniaturstand mieten und sich bis zum Ende der Messe darin verstecken. Hinter Rechnern oder Papier, den Blick nach unten gerichtet und abwesend, als würden sie Gespräche mit der geneigten Kundschaft nur noch via Gedankenübertragung führen.

Wenn du Menschen begegnest, die mit kriegstauglichen Messetrollis bewaffnet ein Ben Hur ähnliches Wagenrennen veranstalten. Besonders spaßig an dieser Art der Bücherfortbewegung sind die jeweils meterlangen Zuggestänge dieser Vehikel, über die man dann wie beim modernen Hürdenlauf springen kann, um Kollisionen mit ahnungslosen isländischen Ehrengästen zu vermeiden.

Wenn man sich nicht entscheiden kann, welches der unzähligen Bücher das meiste Aufsehen erregt. „Sei schlau – stell dich dumm“ von Daniela Katzenberger sprengte so manches enge Messekorsett und geriet in harte Konkurrenz zur LEBENSLAUFbeichte der kachelmännischen Gerichts-Reporterin Emma Alice Schwarzer. Beate Uhse – Autobiographien hingegen brachten das Publikum aufgrund fehlender mitgebrachter Verlagsgeschenke (s.o.) nicht so recht zum vibrieren.

Wenn man dem Supermodel Eva Padberg bei ihrer Lesung aus ihrem Model-Ich (nein – nicht Moppel-Ich. Das ist wenigstens Fröhlich) dabei zuhören darf, dass es nicht schlimm ist moppelig zu sein. Auch sie habe ja schließlich mit ihren 39 Kilogramm darauf verzichtet, noch mehr abzunehmen und dabei einen Job bei Karl Lagerfeld ausgeschlagen. Viele Zuhörerinnen sind sich angesichts dieser tröstenden Worte schluchzend vor Erleichterung um die zentnerschweren Hälse gefallen.

Wenn du in der heimeligen Fachbesucherumgebung folgenden Satz aufschnappst: „Isch hab` bei minger Additierung nur Lesemutti jeschribbe – datt prüft doch hier kein Schwein….“ Worauf deine Illusionsseifenblasen platzen, da sich die Dame mit geschätzten sieben Bruttoregistertonnen gestohlener Lektüre in den nächsten Messestand wuchtet.

Wenn du im Audipavillion dabei zusehen kannst, wie unendliche Rechnungsstreifen von der Decke rieseln und du dir überlegst, ob dein Budget wirklich für die gesamte Messe ausreicht. Und wieso eigentlich Audi, wenn sich jeder vernünftige Leser als Opfer der Buchpreisbindung nur noch ein Fahrrad leisten kann?

Wenn du im Laufe eines Tages an allen Ecken und Enden der ausufernden Messehallen immer auf den gleichen Erfolgsautor triffst, der mit elitärem Wissergrinsen im Gesicht fragt: „Warum pupsen Frösche, kann man in einem Moor versinken und warum bin ich reich und du nicht?“ Mit dieser multimedialen Quizshow hat er wirklich so manchem Hoffnungsautor in Frankfurt den RANGar abgelaufen…. Glaubscht du net? Jo ISCH Wahr !

Wenn du feststellst, dass es im Gegensatz zur Buchmesse in Leipzig immer noch nicht möglich ist, während der gesamten öffentlichen Veranstaltung Bücher käuflich zu erwerben. Kein Problem eigentlich. Kann man doch die noch nicht erschienenen Werke einfach von zuhause mitbringen um sie auf der Messe von lustigen Autoren (s.o.) signieren zu lassen. Dafür freut man sich am Sonntag über das Heuschreckenhappening geplünderter Verlagsstände und den matten Applaus aller Beteiligten beim abendlichen Schlussgong.

Wenn du eine Autorin, die mit einer endlosen Schlange wartender Signierjunkies konfrontiert wird, dabei beobachtest wie sie sich langsam darüber im Klaren wird, dass niemand – aber auch wirklich niemand – bei ihr stehen bleibt, sondern der Schlange folgend zu einer anderen Autorin strebt um endlich eine prominente Unterschrift zu erhalten. Richtig schlimm wird es dann, wenn sie auch noch gefragt wird „Sie sinn doch gar nich die Poznanski – oder?“ Manchmal kann man einem Menschen Mordlust an den Augen ablesen.

Wenn du dabei sein darfst, wie hautnah man Spitzenpolitiker erleben kann, die ihr Buch am Messestand präsentieren und dabei Bürgernähe demonstrieren! Abends um 18 Uhr nach Schließung der Messe abgeschirmt von Securities und fotografiert bei einer fiktiven „Bad in der Menge“ Signierstunde… großes Kino…

Wenn du erlebst, wie selbst standfeste und loyale Verlagsmitarbeiter nach mehrtägigen Lippenbekenntnissen, wie klasse das eigene Programm im Vergleich zu dem anderer Verlage sei, am Sonntag in zügelloser Tauschwut über die Messe jagen und „ihre“ Premiumprodukte feilbieten – nur um einen echten Fitzek zu bekommen…

Wenn du endlich wieder zuhause bist und in einer ruhigen Minute bemerkst, dass dir genau dies alles fehlt und du die Tage zu zählen beginnst, bis endlich wieder Buchmesse ist….. schluchz…

Literatwo`s „www – Lookaround“ (2)

Zum ersten Mal konnten unsere Leser auf Facebook darüber abstimmen, welcher Artikel heute auf Literatwo erscheinen soll. Das Ergebnis war recht eindeutig und so kommen wir zu unserem zweiten Literatwo – Lookaround durch die große Welt des Internets.

Wie wir schon im ersten Teil beschrieben haben, freuen wir uns aufrichtig über Rückkopplungen auf unsere Veröffentlichungen durch Verlage, Bücher-menschen und Leser. Dieses Feedback ist zugleich Antriebsfeder und literarisches Nahrungsmittel für uns und wir möchten im Folgenden wieder ein paar „Sektkorkenmomente“ von Literatwo mit Euch teilen!

Zum 50. Todestag des großen Schriftstellers Ernest Hemingway veröffentlichten wir auf dem Blog.Lovelybooks ein großes Special zu neuen Büchern bis hin zum „Hemingway-App“ von Rowohlt. Kurze Zeit später eine Werbeanzeige des Aufbau Verlags in der ZEIT zu finden, in der Zitate aus unserem Artikel in „bester Gesellschaft“ für das Buch „Madame Hemingway“ warben war ein echter Knaller für uns…

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Frankfurt Impressionen (2)

Heute vom Literatwo-Arbeitsplatz im Pressezentrum der Frankfurter Buchmesse die neuesten Eindrücke von einem erlebnisreichen zweiten Buchmessetag:

Auf der Suche nach interessanten Gesprächspartnern werden wir auch über unsere Termine hinaus schnell fündig – ein Splitter zieht augensammelnd seine Kreise in Frankfurt und Bini schnappt zu! Alte Bekanntschaften sind schnell aufgefrischt:

Anschließend folgt das lang ersehnte Gespräch mit Hansjörg Schertenleib zu seinem autobiographischen Roman „Cowboysommer“. Der an Paolo Coelho erinnernde, in Irland lebende Autor ließ schon zu Beginn des Gespräches genau die Nähe zu, die für den Leser seines Buches wichtig ist, wenn Nachfragen im Raum stehen. Darüber hinaus hat er uns fast mehr Fragen gestellt, als wir ihm – schon lustig, aber auch extrem tief! Ihr könnt gespannt sein…

Pausen müssen sein – aber das Ambiente muss passen;-))

Last but not least folgte das Audible-Bloggermeeting, bei dem sowohl die sozialen Kontakte als auch zukünftige Projekte im Mittelpunkt standen. So wird zum Beispiel seitens Audible daran gedacht, unsere Autorin Leo Löwchen als jüngste Rezensentin bei Audible zu präsentieren. Die Gastautoren von Literatwo, ganz besonders auch Stundenblume waren heißes Gesprächsthema. Die Aktion kommt an;-))

Darüber hinaus gab es eine Fülle von Begegnungen und Gesprächen – lasst Euch überraschen und kommt nach Frankfurt...