Kategorie: Artikel / Buchvorstellung / Rezension

Buchmesse Frankfurt 2013 – Der vierte Tag (Sa)

Bianca Raum - I love Books - Frankfurt 2013
Bini und Arndt – we love books – Frankfurt 2013

Heute war ja fast überall der Abreisetag für die Fachbesucher, um der großen Heuschreckenplage viel Platz zu geben.

Auch wir sind heute ganz schön runter, aber ich lass mich nicht hängen – nur die harten Blogger kommen in den Garten und ich bin doch stark 🙂

Dies hat sich in den Hallen auch bemerkbar gemacht. „Ich bin hier“ – die Buttons sind toll, die Aktion sowieso und wir sind dabei. Schade aber, dass es keinen „Wir sind hier“ Button gibt. Gedanklich bin ich mit Arndt hier, er ist meine Hälfte und es fühlt sich immer wieder so an, als wäre er neben mir.

DICKES DANKE an dich, meine Hälfte, dass du jeden Abend hier bei uns vorbereitest und mir eine schöne abendliche Grundlage zum Berichten gibst. So geht alles viel schneller. Ach, es ist einfach grandios mit dir Literatwo zu sein!

(mehr …)

Buchmesse Frankfurt 2013 – Der dritte Tag (Fr)

Buchmesse.... Zwischen den Tagen
Buchmesse…. Zwischen den Tagen

Ach, die Buchmesse hat uns Literatwos wirklich für sich eingenommen und es gibt ständig neue Begegnungen, spontane Treffen, ganz liebes Feedback und wir schmieden neue Pläne fürs nächste Jahr. Ihr könnt gespannt sein, wir haben schon einige tolle Projekte und wundervolle Bücher für euch.

Gestern Abend waren wir auf der Fischer-Verlagsparty. Diese war richtig gut besucht und wir haben uns sehr wohl gefühlt. Zum einen war Regina Kehn an unserer Seite und wir sprachen über ihr grandioses Werk Das literarische Kaleidoskop. Wir konnten nicht genug davon schwärmen und es ist ein richtiger literarischer Meilenstein. Wundervoll. Schaut es euch an und ihr werdet es haben müssen.

Eine kaleidoskopische Begegnung mit Regina Kehn
Eine kaleidoskopische Begegnung mit Regina Kehn

Wie ihr auf den Bildern erkennen könnt, haben wir „unseren“ Arno getroffen und mit ihm über seine Zukunftsprojekte gesprochen. Bald sehen wir ihn wieder, denn die schriftgut in Dresden ruft und natürlich noch ein Messetreffen hier in Frankfurt.

Die Hanika-Schwestern bzw. Auch als Spencer-Schwestern bekannt (Dark Angels´Reihe)  haben wir ebenso getroffen und lange mit ihnen über den Abschluss der Tetralogie gefachsimpelt. Nach der Messe begeben wir uns lesend in die letzten zwei Bände (Winter & Spring sind in einem Buch) und teilen euch zeitnah unsere Meinung mit.

Rundum war der Abend wirklich sehr schön und wir freuen uns auf nächstes Jahr.

Bianca beGEISTert von Jonathan Stroud
Herztöne fnden sich…

Auch heute haben sämtliche Büchermenschen an Lena gedacht und drücken die ganze Zeit für sie Daumen. Ich hab die Maus ständig bei mir und lasse wie versprochen meine Augen über die Verlagsstände gleiten.

Beim Heye Kalender in Halle 3.0 Gang C habe ich speziell für Lena eine kleine Glücksbringerschnellgesundwerdbücherraupe für sie ergattern können. Meine Herzensangelegenheit und ein dickes DANKE an die Mädels vom Stand.

Ihr könnt auch dort vorbei gehen und euch ein kleines Tierchen sichern, indem ihr die Seite auf Facebook liked. Viel Spaß!

Das große RandomHouse Blog`n Talk - Treffen
Das große RandomHouse Blog`n Talk – Treffen

Wir sind heute der Einladung von RandomHouse gefolgt und haben uns aufs Bloggertreffen am Stand begeben. Wahnsinnig viele Blogger waren da und es war schön, bekannte Gesichter zu treffen. Spannend waren auch die bisher unbekannten Gesichter, die sich hinter bekannten Blognamen outeten.

Es hat wirklich Spaß gemacht, Gespräche mit dem bunten Bloggervölkchen zu führen. Von RandomHouse selbst haben sich viele Mitarbeiter eingefunden, um sich auszutauschen und Hinweise zu geben. Gemeinsam mit den Bücherkaffeemädels, waren wir echt „alte Hasen“ und die „bunten Hunde“ 🙂

Einige Autoren haben zudem den Kontakt zur Bloggerwelt gesucht und sich gegenseitiges kennengelernt und beschnuppert. Absoluter Stargast war natürlich Jonathan Stroud.

Bianca beGEISTert von Jonathan Stroud
Bianca beGEISTert von Jonathan Stroud

Jonathan Stroud nach unserem offiziellen Interview zu „Lockwood & Co.“ (deutsche Fassung) persönlich zu treffen war natürlich das absolute Tageshighlight. Mir hat das Herz geblutet, dass Arndt nicht dabei war und wir uns im vollen Literatwoumfang mit ihm unterhalten konnten. Gern hätte ich diesen Höhepunkt gemeinsam mit ihm erlebt.

Jonathan ist ein wahnsinnig freundlicher und aufgeschlossener Mensch und meine persönliche Angst, dass mein Englisch nicht für ein Gespräch reichen würde, war mir schnell genommen. Wir haben uns sehr gut unterhalten und er wollte sämtliche Hintergründe zu Literatwo wissen. Ihm war es, genau wie für uns, eine Ehre sein erstes Interview zu Lookwood zu führen. Es war so herzlich und demnächst ist er auf Tour unterwegs und wird Arndt ganz sicher in München treffen.

Wir sind mächtig stolz, mehr als glücklich und durch und durch beGEISTert.

Die haben den Rhythmus im Buch - Gastland Brasilien
Die haben den Rhythmus im Buch – Gastland Brasilien

Das diesjährige Gastland mussten wir natürlich auch besuchen. Der heutige Tag hielt ein kleines Zeitfenster dafür frei, welches wir nutzen mussten. Morgen werden die Messehallen reichlich gefüllt sein und so reisten wir eben heute nach Brasilien.

Jedes Land strahlt anders und wir waren eher etwas ernüchtert, als wir das brasilianische Land betraten. Die Jahre davor waren einfach atmosphärischer. Dennoch schauten wir uns um und waren von der Idee mit den Blätterblöcken/Zetteltürmen begeistert. Jeder Besucher konnte sich von den Türmen ein Blatt abreißen und sich über die jeweilige Person informieren.

Witzig fanden wir die Idee mit den Rädern. Wer kräftig in die Pedale trat und somit Strom erzeugte, aktivierte einen Film über Brasilien. Entspannen konnte man in den Hängematten, eine herrliche Ruheinsel.

Für heute schließen die Tore und wir sehen uns morgen wieder. Zwei spannende Tage liegen noch vor uns.

Eure Literatwos.

Hier geht es zum Vortag...
Hier geht es zum Vortag…

Buchmesse Frankfurt 2013 – Der zweite Tag (Do)

Buchmesse Frankfurt 2013 - Donnerstagsüberraschungen
Buchmesse Frankfurt 2013 – Donnerstagsüberraschungen

Der zweite Messetag liegt nun hinter uns Literatwos und wir haben uns fast auf der Messe einschließen lassen. Ehrlich gesagt, könnten wir auch dort übernachten oder gleich die Nacht durchlesen!

Von 10 bis 18.45 Uhr haben wir uns durch den Trubel treiben lassen und waren bei unseren Haus- und Hofverlagen. Das Frühjahrsprogramm wird super spannend und wir können es kaum erwarten, euch die neuen Buchperlen vorzustellen. Und ja, wir lesen auch Groschenromane wie „Dr. Norden“. Dies wisst ihr doch aber 🙂

Gleich zu Messebeginn freuten wir uns über das kurze Treffen mit Lili. Danke dafür. Es ist immer wieder schön, wenn sich Literatwo-Leser zeigen und ein persönliches Gegenüberstehen wahr wird.

Text
Yvonne – Bini – Anka

Mit den lustigen Spontantreffen ging es dann auch schon weiter, aber nicht mit den Bloggerkolleginnen, sondern mit den Youtuberinnen 🙂

Wir gucken schon immer mal gern, was die Videodrehmädels so treiben und Yvonne Buschmann und Anka von Ankas Geblubber sind da wirklich bekannten Gesichter. Deren Empfehlungen können auch sehr „anfixen“ und der Austausch war sehr interessant.

Text
Hier kommt Literatwo…öhm…die Maus und der Elefant

Ein Foto mit der Maus und dem Elefanten musste dringend her. Dies ist jährliche Tradition, könnte man sagen. Arndt ist immer gedanklich dabei und beim Lächeln habe ich „Lena“ gerufen. Das MUSSTE einfach. Wir hatten im letzten Jahr super viel Spaß mit den „Beiden“ und es war mir eine Herzensangelegenheit, uns wieder ablichten zu lassen.

Ein Satz an Arndts Tochter Lena: Mausi, gedanklich läufst du mit uns durch die Messehallen und ich bin immer auf der Jagd, für dich kleine Mitbringsel einzusammeln!

Text
Wannenbücheralarm

Die Wannenbücher haben uns mal wieder total begeistert. Wir haben euch diese bereits empfohlen und legen sie euch erneut ans Herz, denn es gibt zwei neue im Sortiment. „Goethe erotisch“ und „Wortgefecht und Zahlenzauber“ – solltet ihr euch in der Halle 4.0 unbedingt ansehen.

Literatwo scheint an einigen Buchecken bekannt zu sein, zumindest wurden wir gleich erkannt und freudig begrüßt. Natürlich haben wir immer wieder eine Überraschung für euch und haben uns spontan zusammen mit dem Verlag eine kleine Messeaktion ausgedacht.

Der erste Besucher, der am Messesonntag bei der Edition Wannenbuch vorbeischaut und Grüße von uns Literatwos bestellt, bekommt ein signiertes Exemplar geschenkt. Natürlich ist dieses mit wasserfestem Stift signiert. Beim badend Lesen kann also kein Buchstabe ins Wasser fallen.

In Halle 4.0 solltet ihr euch sowieso umsehen, dort blühen auch Non-Book-Herzen auf. Herrlich was es für geniale buchige Utensilien gibt.

Text
Strickende Entspannung

Ihr braucht mal eine buchige Pause und wollt dennoch mit den Fingern wackeln? Dann seid ihr beim frechverlag – TOPP – in guten Händen. Hier könnt ihr stricken und euch mit Gleichgesinnten Handarbeits- und Bastelliebhabern unterhalten und euch über kreative Projekte austauschen.

Eulige Bastelsachen gibt es natürlich auch, also schaut euch auf jeden Fall um und entspannt kurz, bevor ihr euch wieder zwischen die literarischen Werke stürzt.

Text
Bücherkaffeemädels

Oh, dieses Treffen war schon lange fällig und wir haben uns echt gefreut, endlich das komplette Bücherkaffeeteam zu treffen. Alexandra kannten wir schon von der letzten Messe, zumindest konnten wir kurz miteinander plaudern und heute haben wir auch Aygen persönlich kennengelernt.

Der Austausch von Bloggerteam zu Bloggerteam war wirklich sehr aufschlussreich und die Unterhaltung hat uns jede Menge Spaß bereitet. Demnächst werden wir wohl mal ein kleines Projekt anplanen.

Der Tag war wieder sehr erfolgreich und es gab ein dickes Tageshighlight. Davon auch bald mehr, aber erst im Jahr 2014. Wir lieben geheime Dinge und schweigen natürlich, um dann die literarische Bombe in vollem Umfang platzen lassen zu können.

Jetzt beeilen wir uns, um aufs Fischer Verlagsfest zu kommen. Bereits im letzten Jahr waren wir dort um mit den Fischerautoren zu plaudern und die Verlagsstimmung zu genießen.

Sprecht uns auch morgen wieder an, wenn ihr uns seht. Wir freuen uns.

Eure Literatwos.

Hier geht es zum Vortagsartikel
Hier geht es zu den Impressionen des ersten Messetages

Buchmesse Frankfurt 2013 – Der erste Tag (Mi)

Text
Buchmesse-Impressionen vom ersten Tag

Der erste Buchmessetag ist vorbei und er war sehr aufregend und anders. Wie ihr euch sicher denken könnt, ist es für mich nicht leicht, als Hälfte von Literatwo eine Buchmesse zu erleben und zu genießen. Es fällt nicht leicht, als nur  halbe Portion auf der Buchmesse zu sein und durch die Hallen zu stromern. Es ist ungewohnt, anders und einfach nur halb so schön, unsere Verlagstermine wahrzunehmen. Aber Arndt ist so nah da, wie er nur sein kann, was mich beflügelt und strahlen lässt. Volle Binipower mit Arndtpower im Hintergrund und doch neben mir. Danke für dich Arndt!

Gegen Mittag waren „wir“ also auf der Messe und stürzten uns gleich ins Getümmel. An meiner Seite Arndt, an meiner anderen Seite Vero Nefas von DreiGroschenPoesie. Sie hat mich kurzerhand bis zu unseren Terminen mitgenommen und so kam es zu ganz spontanen Begegnungen.

schneider
Bianca trifft Anna Schneider

Kurz vor Ihrem Termin mit Elke Pistor beim KBV-Verlag, hörte ich schon meinen Namen und freute mich absolut, dass Anna Schneider mich gesehen hatte. Die Autorin von Blut ist im Schuh wollten wir doch so gern treffen und siehe da, es hat ganz spontan geklappt und sie war sozusagen die ERSTE 🙂

Aber auch sie ist gefragt, aber ein kurzer Plausch war natürlich möglich. Danke Anna fürs Erkennen 🙂

elke<pistor
Elke Pistor…. Vorsicht: Mörderische Hochspannung

Beim KBV-Verlag waren wir noch nie zum Termin und völlig unbekannt, wurden wir aufs Herzlichste empfangen. Häppchen hier und Kaffee da und Elke Pistor erzählte uns aus dem geheimen Schreibkästchen einer Krimiautorin. Sie ist wie wir Literatwos, einer gewissen Post-it-Strategie verfallen, nur dass sie sich an den Zettelchen schreibend entlang hangelt und wir uns wichtige Wegpunkte im Roman markieren. Zum Ende ihrer Werke, kleben die letzten 20 Zettel an ihrem PC-Monitor. Stellen wir uns sehr witzig vor.

Sie gab uns zudem allerhand Informationen zum Festival in der Vulkaneifel und der Nord-Mord-Eifel. Dort liest sie, und ihre letzte Kurzgeschichte in einer Anthologie mit dem Titel „50 Shades of Kelberg“ hat sie vor Ort in Kelberg verfasst. Dazu hat sie einen Friseursalon und ein Gasthaus aufgesucht, die im Roman unbedingt vorkommen mussten, denn Eifel-Bewohner konnten sich als Protagonisten bewerben. Die Gewinner wurden besucht und in den Roman integriert, was vor allem für die Autorin selbst eine Herausforderung ist. Dieser stellt sie sich allerdings sehr gerne, Eifelabenteuer pur. Während des Gesprächs musste ich natürlich an Arndt, gebürtiger Eifelaner, denken.

messe ff 2013spacer mittwoch

Total witzig ist die Werbung zu ihrem neuen Roman mit dem Titel „Kraut & Rübchen (emons: Verlag), welches für uns die absolute Buchmesse-Neuerscheinung schlechthin ist. Lesezeichen zum Roman gibt es immer, aber habt ihr schon mal Blutrote Kapuzinerkresse – also echtes Saatgut zu einem Landkrimi bekommen?

Beim KBV-Verlag solltet ihr wirklich mal vorbei schauen, denn einige von euch haben vielleicht eine Badbibliothek die ergänzt werden soll. Schaut mal nach Mördchen fürs Örtchen vom Herausgeberin Petra Busch – darin findet ihr Kurzgeschichten, welche je nach „Sitzungslänge“ ausgewählt werden können. 🙂

Zudem hat uns ein Roman mit dem Titel „Küche, Diele, Mord: Kurzkrimis vom Keller bis zum Dachboden von Almuth Heuner angelächelt. Schaut euch mal diese grandiose Aufmachung an. Wohl ein MUSS für alle Krimi-Liebhaber.

lenard
Bianca im Gespräch mit Nané Lénard

Gegenüber vom KBV-Verlag trafen wir auf Autorin Nané Lénard die uns mit den Worten: „Kennt ihr schon meinen Neuen? Das fiese gruselige Ding?“ begrüßte. Schattengrab sieht aber auch genauso aus und gehört zum Krimi Verlagsprogramm von NIEMEYERKRIMI.

Wir hatten keinen richtigen Plan, wann und wo wir auf Elisabeth Büchle treffen. Aber auch ohne Plan funktioniert dies einwandfrei, denn schon von Weitem haben wir uns erkannt und ich habe sie im Team angestrahlt 🙂

Sie hat uns wieder einige Infos zu Ihrem Neuling und dritten Band „XXX“ verraten und wir sind schon gespannt. Wir stellen euch im nächsten Jahr, dem Jahr in dem sich der 1. Weltkrieg zum 100. Mal jährt, die drei Bände vor und freuen uns schon aufs Lesen.

büchle
Elisabeth Büchle – Himmel über fremdem Land geht weiter…

Zum ruhigen Schlendern war heute einfach noch keine Zeit, denn wir hatten auch den ein oder anderen Termin, bei dem wir über neue Projekte geplaudert haben. Ihr könnt auf jeden Fall gespannt sein. In Sachen Jugendbücher und Fantasy, wie auch in unserem Herzensthemabereich „Gegen das Vergessen“ wird es wieder buchig interessant.

Die Frankfurter Buchmesse 2013 schließt für heute ihre Tore und soeben erklingt der Gong des Tages. Morgen ruft der Messedonnerstag und wir sind schon gespannt, was wir euch berichten können.

Auf unserer Facebookseite halten wir euch rund um den Messetag auf dem Laufenden. Dickes Danke an alle schönen Begegnungen aus der Bloggerszene. Irgendwie fühlen wir Literatwos uns schon wie bunte Hunde 🙂 Wir freuen uns, wenn wir auch morgen wieder einigen bekannten und auch noch unbekannten Gesichtern die Bloggerhände reichen können.

Bis morgen – Eure Literatwos.

Hier geht es zum Folgetag...
Hier geht es zum Folgetag…

Kafkas Puppe – Gerd Schneider

Kafkas Puppe ~ Gerd Schneider

Dresden. Ich stehe auf meinem Balkon, es ist November und der Wind trägt sanft die Zirkusmusikklänge des Sarrasani herüber. Meine Gedanken werden von dem Wind, der nun weiter zieht, aufgenommen und schweben zu Lena, Lenotschka der Seiltänzerin, und zu ihrer Puppe Mira, sowie zu Franz Kafka.

Diese Worte schrieb ich vor über drei Jahren, als ich den Roman das erste Mal las. Heute schreiben wir den 5. Oktober und ich war soeben mit Gerd Schneiders Roman auf dem Zirkusgelände und habe ihm gezeigt, wo der Sarrasani steht. Ein tolles Gefühl, denn ich habe die Seiltänzerin, die mir am Ende des Romans begegnete vor mir gesehen.

Kafkas Puppe

Schneiders Roman hat nach dieser langen Zeit gerufen. Er wollte noch einmal gelesen werden und zwar aus gutem Grund oder eher aus guten Gründen. Wir treffen den Autor und „Kafka-Kenner“ auf der Buchmesse in Frankfurt persönlich, der kleine Roman ist ein echtes Herzstück und dieses Werk soll dringend einen Platz bei uns hier bekommen.

Franz Kafka sitzt wie jede Nacht an seinem Tisch und schreibt. Er schreibt meist an Geschichten, die ein trauriges Ende haben, findet seine neue Frau Dora. Doch dies sollte sich bald ändern…

 „Wie könnte eine Vereinigung größer sein zwischen Liebenden, als dass sie miteinander verschmelzen!“ sagte er, woraufhin Dora erwidertet: „Sie sind verbrannt, das ist es, was bleibt.“

Franz hat Prag hinter sich gelassen, um nun in Berlin mit Dora einen Neuanfang zu wagen. Doch mit der Ankunft in Berlin, weitet sich auch seine Krankheit aus. Tuberkulose.

Kafkas Puppe ~ Gerd Schneider

Kafka schreibt weiter, vor allem nachts. Das Licht brennt und seine Worte verewigen sich auf dem Papier. Bei Tageslicht spaziert er gern durch Berlin, durch den Steglitzer Park.

Lena, ein kleines Mädchen, findet er weinend auf einer Bank. Sie hat ihre Puppe verloren. Mira ist weg, Mira, ihr ein und alles, ihre Familie. Diese Begegnung geht Franz tief ins Herz, er suchte Mira, er möchte Lena ihre Puppe ersetzen. Doch er möchte ihr nicht einfach eine neue Puppe schenken und Mira ersetzen kann er mitnichten, denn Oberst Behrens Collie Karo hat diese zerstört.

Er hat eine andere Idee. Er schreibt. Kafka schreibt Briefe aus Miras Sicht und überreicht sie ihr fortan täglich. Mira ist vor einem Hund geflüchtet und meldet sich nun immer wieder von ihrer Reise. Franz ist Miras Briefeüberbringer und Lena akzeptiert und glaubt dies schnell. Lena wird für Franz ein Tageshöhepunkt, denn er schenkt ihr täglich mit den Briefen ein Stück Hoffnung, ein Stück Leben, ein Stück Mut und ein Stück Fantasie. Sobald allerdings die Steglitzer Kirchturmuhr zwei schlägt, müssen sie sich trennen, denn Lena muss zurück zu ihrer Mutter. Franz Kafka allerdings weiß nicht, dass Lena keine richtige Mutter hat, sondern in einem Waisenhaus wohnt.

Kein Tag vergeht nun ohne dieses Treffen, kein Tag ohne die Geschichte über den Reiseverlauf der zum Leben erweckten Puppe, kein Tag ohne die Begegnung mit Oberst Behrens und seinem Collie Karo, kein Tag ohne tiefe Gespräche mit Dora. Kafka ist bereits schwer krank, doch diese kleine Lena ist für ihn besonders, gibt ihm Kraft zu schreiben und die Möglichkeit einem kleinen Menschen den Lebensbeginn zu verschönern.

Kafka schreibt Briefe

Eine wunderbare, herzzerreißende und doch so einmalig einfühlsame Begegnung voller Liebe, Vertrauen und Halt, vor der Zeit des Krieges und der Konzentrationslager.

Kafka, ist das nicht dieser schwierige Schriftsteller?

Ja ist er und ich gestehe, nie ein Werk von ihm gelesen zu haben. Und doch habe ich es mit diesem Werk von Gerd Schneider nachgeholt und kann mein „Ja“ in ein „Nein“ wandeln.

Gerd Schneider schreibt nicht nur über Franz und Lena, sondern beleuchtet Kafkas Zeit in Berlin, seine letzten Lebensabende. Ebenso blickt er zurück auf die vergangenen Lebensjahre des Schriftstellers. Schneider vollführt in seinem Roman „Kafkas Puppe“ eine Wörterseiltanz und den Spagat zwischen Realität und Fiktion.

Der Autor schreibt gefühlvoll, seine Kapitel benötigen keine Überschriften und sein Werk steckt voller Wissen. Vor allem am Ende bleibt ein Lachenweinenkloß im Halse des Lesers stecken. Kafka war Jude und starb an Tuberkulose, seine Schwester Ottla allerdings, wurde ermordet, im Konzentrationslager Auschwitz.

Nach diesen 218 Seiten fühlt man sich als Kafka-Kenner. Nach diesem teils biographischen Werk ist Kafka für mich eine Persönlichkeit geworden, die nie vergessen werden darf, denn spätestens im Nachwort hat sich dieser Mann in allen Buchliebhaberherzen einen festen Platz gesichert. Kafka findet sich zudem auf Platz drei der französischen Liste Die 100 Bücher des Jahrhunderts wieder.

Kafkas Puppe (Arena Verlag) verbinde ich seit den letzten Seiten, die sich tief in mir verankert haben, mit dem Seiltanz. Ich sehe Lena vor mir, ich sehe ihre Puppe Mira vor mir und ich höre die Zirkusmusik aus dem Zelt des Sarrasani.

Für mich wird es Zeit, demnächst in ein Werk von Kafka selbst einzutauchen. Im Werk Das literarische Kaleidoskop von Regina Kehn, welches wir euch vorstellten, ist von ihm „Kleine Fabel“ zu finden. Gerd Schneider hat auch diese kurz im Nachwort erwähnt. Vielleicht „Briefe an Vater“ oder „Die Verwandlung“ – auf jeden Fall soll bald ein Kafka in meinem Regal einziehen und „Kafkas Puppe“ Gesellschaft leisten.

[RTL-Event] Infernöser Dan Brown Abend in Dresden

RTL Event - Inferno
RTL Event – Inferno von Dan Brown – Kurländer Plais Dresden

Es war soweit, das Live-Event von RTL, Bastei Lübbe und Thalia begann. Freitag, 27. September 2013, 19 Uhr – die Tore des  Kurländer Palais öffneten sich. Die Location erstrahlte in neuer Pracht, der Abend konnte nur gewaltig werden.

Bereits kurz nach unserem Eintreffen, wurden wir, Cornelia Fiedler (Chefin vom Kinder- und Jugendbuch im Thalia Haus des Buches Dresden), Susann Haase (ehemalige Auszubildende im Thalia) und Jungautorin Josefine Gottwald mit einem Begrüßungssekt empfangen. Das Ambiente des Palais begeisterte uns sofort und eine bessere Location für ein solches Event, hätte es nicht geben können. Sagenhaft. Auch wenn Dan Brown selbst nicht anwesend war, er hätte diese Atmosphäre sicher sehr genossen.

Genau wie Arndt. Meine literarische Hälfte hat natürlich gefehlt, denn mit Arndt wäre dieser Abend noch grandioser geworden und er hätte ebenso gefühlt wie ich. Gedanklich war er natürlich dabei und sein Artikel zum Roman ebenso, denn der sorgte wahrlich für große Aufregung bei uns.

Ihr kennt ihn noch nicht? Dann lest hier, warum Arndt den Autor bereits im Titel anspricht: INFERNO – Zuviel des Guten, Mr. Brown. Zudem hat dieser mir geholfen im Vorfeld mit Browns neustem Roman vertraut zu werden, denn selbst habe ich diesen nicht gelesen.

ffg
RTL Event – Inferno von Dan Brown – infernöser Abend

Bis zur Lesung konnten wir uns bereits etwas umsehen und Gespräche mit den Bastei Lübbe Verlagsmenschen führen, zum Beispiel mit Tina Pfeifer (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), die wir Literatwos sonst nur in Frankfurt oder Leipzig treffen.

20 Uhr betrat Moderator Wolfram M. Kons (RTL Punkt 6 & Punkt 9) die Bühne, begrüßte das ca. 70-köpfige Publikum und teilte mit, dass er einfach betrunken ist. Betrunken von der Schönheit der Stadt Dresden und der kitschig vom Sonnenschein illuminierten Frauenkirche. So erhielt er sofort die uneingeschränkte Aufmerksamkeit und eroberte die Herzen Dresdens.

Ein kurzer Videofilm über die Dan Brown PR-Tour in Köln leitete den Abend ein, indem die ersten Hintergründe zum sagenhaften Bestsellerroman Inferno und seinen Autor Dan Brown gegeben worden. Über 1 Million Mal verkaufte sich das brownsche „Geschenk“ bisher und der legendäre Protagonist Robert Langdon, auch als „Held des denkenden Mannes“ betitelt, ist aus der Literaturlandschaft nicht mehr wegzudenken.

Bevor der bekannte RTL-Moderator zum Interview mit Programmleiter und Dan Brown-Entdecker Marco Schneiders überging, erklärte er dem Publikum noch, was eigentlich die Abkürzung RTL bedeutet. „Richtig tolle Literatur“ – war allen klar, oder?

RTL Event - Inferno von Dan Brown - Kurländer Plais Dresden
RTL Event – Inferno von Dan Brown – stimmungsvolle Atmosphäre

„Illuminati“ lag eigentlich schon auf dem Absagestapel von Marco Schneiders, aber zum Glück hat er einen Tick. Denn ebendiesen Stapel schaut er noch mal durch und die 137 Kapitel auf 500 Seiten haben ihn zum Nachdenken gebracht. Er fand dies irrsinnig und begann zu lesen.

Der erste Satz begeisterte: „Der Physiker Leonardo Vetra roch brennendes Fleisch, und es war sein eigenes.“

Eigentlich werden selten Manuskripte mit Cover eingeschickt und Schneiders würde auch nie ein Buch wegen des Covers kaufen, aber bei Illuminati war alles anders. Das Manuskript hatte ein Cover und dieses hat geblendet. Dan Brown wurde entdeckt und nach „Sakrileg“ war nichts mehr normal, so Schneiders.

Marco Schneiders kennt ihn persönlich und gab uns Einblicke in sein Wesen. Der Autor würde am liebsten nicht mit der Öffentlichkeit zu tun haben und sich voll und ganz seinen Büchern und dem Schreiben widmen. Er ist sehr offen, nett und doch kein PR-Freund, vorsichtig, misstrauisch und auf seine Sicherheit bedacht. Brown interessiert weder positive noch negative Kritik.

Bevor Sascha Rotermund das Publikum mit seiner Stimme begeisterte und aus „Inferno“ las, fragte Moderator Kons in die Runde, wer denn ebenso schreibt. Josefine Gottwald meldete sich und kurzerhand wurde sie interviewt und Marco Schneiders vorgestellt. Vielleicht schreibt die Autorin, welche durch ihre Fantasy-Reihe „Die Krieger des Horns“ bekannt ist, demnächst für Bastei Lübbe.

RTL Event – Inferno von Dan Brown – stimmungsvolle Atmosphäre
RTL Event – Inferno von Dan Brown – Sascha Rotermund

Der aus dem italienischen Übersetzungsbunker entlassene Axel Merz musste ebenso von Dresden schwärmen, wie Kons und seiner Begeisterung freien Lauf lassen in dem er sagte: „Der Name Elbflorenz trifft den Nagel auf den Kopf.“

Die Spannung wuchs förmlich im Raum, als Merz mit seiner Erzählung begann. Mit einem 3-er Team (2 Übersetzer und ein Lektor) wurde 6 Wochen lang mit Hochdruck an der Übersetzung von „Inferno“ gearbeitet. Gefilzt, ohne Smartphone und ständig überwacht, begann die Arbeit in einem großen Saal, im „Bunker“.

Merz durfte nichts preisgeben, musste einen Vertrag unterschreiben, durfte nicht mit der Außenwelt kommunizieren und mit niemanden reden. Lediglich das WC durfte aufgesucht werden und die Recherche im Internet war an einem Extratisch möglich. Merz schilderte seine Arbeit und verriet so einige witzige Begebenheiten. Wir erfuhren nicht nur, dass das Manuskript in den ersten 4 Wochen noch unvollständig war und keiner der Anwesenden das Ende kannte, sondern auch von einem Alarm am Karpfenteich, der zum Glück glimpflich ausging. Schließlich hätte dieser Alarm auch als Fluchtversuch gedeutet werden können und „Inferno“ hätte nie das Buchlicht in deutscher Sprache erblicken können.

Inferno_RTL Event_Literatwo_Dan Brown_Kurländer Palais_Dresden_Alex Merz_Übersetzergespräch
RTL Event – Inferno von Dan Brown – Axel Merz packt aus

Marco Schneiders scherzte augenzwinkernd über die eingekerkerte Zeit von Merz: „Wir versuchen seitdem diese Methoden und Verträge auf Bastei Lübbe zu übertragen.“

Merz verriet, dass Brown gut übersetzt werden kann, da ihn kurze und einfache Sätze auszeichnen und er selbst seine übersetzten Texte nur 2 bis 3 Mal überarbeiten muss, während Brown selbst seine Sätze 10 mal umschreibt. „Die Lesbarkeit steht im Vordergrund“, so Merz zu seiner Arbeit und doch ist er kritisch und meint in seiner humorvollen Art, dass er mit seiner Übersetzung solange zufrieden ist, bis er sie zum ersten Mal im gedruckten und fertigen Buch liest. Dann findet er sie „Mist“. Auch in „Inferno“ stecken ein zwei Fehler, aber auch diese werden in den weiteren Auflagen immer weniger.

Um die 30 Seiten übersetzte Merz im eingekerkertem Zustand täglich und „Inferno“ verfolgte ihn bis in den Schlaf. Er selbst arbeitete Momentan an der Übersetzung eines Serienkilleromans, aus der Feder eines Autorenneulings. Wir sind gespannt!

Im Film hätte er Robert Langdon lieber in Gestalt von Johnny Depp, statt Tom Hanks gesehen, aber Hanks macht es auch „toll“.

RTL Event – Inferno von Dan Brown – Sascha Rotermund
RTL Event – Inferno von Dan Brown – Wolfram M. Kons interviewt Marco Schneiders

Bei Brown werden einige Leser vielleicht merken, dass er ein Google-Recherche-Autor ist, denn einige Dinge sind zwar gar nicht möglich, aber gut. „Wenn jemand im Louvre die Mona Lisa von der Wand nimmt, danach aus einem Fenster springt und auf einem LKW landet, mit dem er flüchten kann, dann ist das eine tolle Story! Aber versuchen Sie mal, mit einem LKW am Louvre vorbei zu fahren – erst Recht da, wo die Mona Lisa hängt!“, so Schneiders.

Zudem zitierte er Kurt Tucholsky mit “Umwege erweitern die Ortskenntnis”. Ein „NEIN“ würde der deutsche Brown-Entdecker dem Autor nie erteilen, aber man könnte ja ändern, denn der Autor würde es ja nicht merken. Damit erntete Schneiders wohl den größten Lacher des Publikums.

Sein persönlicher Rat an Dan Brown wäre, dass Langdon ruhig mal Pause machen darf und er mal etwas anderes schreiben könnte und dürfte. Zudem werden wohl auch Brown-Fans nie erleben, dass sich Langdon verliebt, denn dies sei nicht seins.

Sascha Rotermund begeisterte insgesamt 3 Mal mit seiner Stimme, in dem er aus „Inferno“ las. Er ist wirklich fantastisch und im Saal hätten wohl viele auch angenommen, dass er das Hörbuch spricht.

RTL Event – Inferno von Dan Brown – Sascha Rotermund
RTL Event – Inferno von Dan Brown – Mrs. Audio Book – Kerstin Kaiser

Hörbuchsprecher ist und bleibt allerdings Wolfgang Pampel. Dieser konnte leider wegen Krankheit nicht live in Dresden sein und wurde durch Kerstin Kaiser, stellvertretende Abteilungsleiterin und Programmlektorin bei Lübbe Audio, vertreten. Moderator Kons taufte Kaiser in Mrs. Audiobook und diese erzählte vom „Germanist fürs Kämmerlein“ bzw. auch „Der Kürzer“ genannt, denn „Inferno“ wurde von 628 Seiten auf um die 300 Seiten für die Hörbuchversion gekürzt.

Die Kunst im Kürzen besteht darin, dass der Plot bestehen bleiben muss, denn dem Hörer darf nichts fehlen, so Kaiser.

Wolfang Pampels Arbeit war enorm, denn das Hörbuch sollte am gleichen Tag auf dem Mark erhältlich sein, wie das Buch in gedruckter Form. Hochleistungstage fürs Team, 11 Tage Studio ohne wirkliche Pause.

Der Abend war ein voller Erfolg und ich selbst bin froh, der Einladung von Cornelia Fiedler gefolgt zu sein. Wir hatten sehr viel Spaß, haben allerhand um den Roman „Inferno“ und den Autor selbst erfahren und konnten selbst mit allen Anwesenden vom Verlag sprechen.

RTL Event – Inferno von Dan Brown – Mrs. Audio Book - Kerstin Kaiser
RTL Event – Inferno von Dan Brown – Gruppenfoto mit dem Dan Brown Team

Wolfram M. Kons hat diesen Abend sagenhaft humorvoll und spannend moderiert, Sascha Rotermund hat stimmlich begeistert, Merz, Schneiders und Kaiser haben Hintergründe in den Vordergrund gebracht. Der RTL-Eventabend war ein sagenhaft aufschlussreiches Erlebnis, mit großartigen Menschen.

Die Häppchen und Getränke sollten nicht unerwähnt bleiben, denn auch das Cateringteam war großes Kino.

Wer die Möglichkeit hat ein solches Event zu besuchen, sollte dies umgehend in Anspruch nehmen, denn es wird wirklich unvergesslich.  

Ein im wahrsten Sinne „infernöser“ Abend, ein literarisches Eventhighlight!

Großes DANKE für die Einladung an Cornelia Fiedler und ein ebenso großes DANKE an Josefine Gottwald für die grandiosen Fotos!

Das literarische Kaleidoskop – Regina Kehn

Das literarische Kaleidoskop – Blick ins Buch ©Regina Kehn

Kaleidoskop

Wir fühlten schon in dem Moment, als das Buch noch geschlossen vor uns lag, dass wir einen Schatz in den Händen halten.

Durch den Einband hindurch und angesichts des Titels war uns sofort klar, hier wartet ein ganz besonderer Inhalt auf uns. Schon das Wort Kaleidoskop im Titel des Buches verriet uns, dass wir besonderes erwarten können und dies nicht nur von einer Seite aus betrachtet.

Kaleidoskop, aus dem Griechischen stammend, bedeutet soviel wie „schöne Formen sehen“. Schöne Formen und schöne Texte, würden wir sehen, wir erahnten aber nicht einmal annähernd, wie geplättet wir sein würden.

(mehr …)

Der Sommer hat lange auf sich warten lassen – Melitta Breznik

Der Sommer hat lange auf sich warten lassen - ein Roman zwischen aufblühen und verwelken
Der Sommer hat lange auf sich warten lassen – aufblühen und verwelken

Der Sommer hat lange auf sich warten lassen“ (Luchterhand), ja, dem Titel können wir einfach nur zustimmen.

Aber mal ehrlich, ein Roman aus dem Hause Luchterhand, hat keine einfache Aussage im Titel, oder? Natürlich verbirgt sich hinter dem Titel nicht das, was wir auf den ersten Blick vielleicht vermuten. Es geht natürlich nicht um den vergangenen Sommer.

Melitta Breznik erzählt von einem Sommer, einem Lebensabend, in dem vielleicht ein runder Abschluss gefunden werden kann. Dazu braucht sie nur drei Protagonisten. Margarethe, eine Frau im Alter von knapp 90 Jahren, Max, deren ersten Mann und Lena, ihrer gemeinsame Tochter.

Der Sommer hat lange auf sich warten lassen -
Der Sommer hat lange auf sich warten lassen –  scharfe & unscharfe Lebenswege

Im Sommer des Jahres 2011 findet sich der Leser wieder. In der Schweiz, in Basel, bei Margarethe. Sie fühlt sich wohl im letzten Lebensdomizil, in der Altenklause. Aber sie möchte unbedingt noch eine Reise wagen, die Reise die ihr Leben endlich abrunden soll. Eine Reise die sie alleine unternehmen möchte, ganz alleine, nur mit ihren Gedanken. Ihr Ziel lautet Bergen-Enkheim, der Ort der ihre Kindheit zeichnete, der Ort an dem sie ihre Tochter Lena treffen möchte.

Lena ist früh aus ihrem Elternhaus nach London geflüchtet. Der Kontakt zur Mutter brach, als diese gegen den Willen Lenas handelte und eine Entscheidung für ihre Zukunft traf. Eine Entscheidung die Lenas Leben prägte und immer noch auf ihr lastet. Ihr Vater Max hat Margarethes Handeln damals nicht mehr mitbekommen, denn er konnte nicht mehr, denn der Krieg und die Kriegsnachwirkungen haben ihn innerlich zerfressen. Dennoch möchte Lena ihre Mutter treffen, sie sehen und vielleicht sogar ein letztes, aber irgendwie auch erstes Mal im Arm halten.

PENTACON DIGITAL CAMERA

Max aus Kapfenberg konnte in seinem Leben nicht wirklich viele schöne Momente erleben. Der 2. Weltkrieg mit seinen Vor- und Nachwirkungen, seiner unschönen Kindheit, zeichnet ihn. Selbst das Leben in Wien, seine Ehefrau Margarethe und Tochter Lena schafften es nie, ihn völlig unbeschwert zu machen. Doch die Tapferkeit war Max Stärke, denn seine Lena liebte er über alles und ihre Kindheit sollte so unbeschwert wie möglich sein. Seine dunkle Vergangenheit sollte keinen Platz im hellen Tageslicht finden.

Drei Leben, drei Vergangenheiten – Margarethe, Lena und Max.

Der Sommer hat lange auf sich warten lassen -
Der Sommer hat lange auf sich warten lassen – Lebensreiseziele

Die Reise der beiden Frauen löst die Welle der Rückblicke aus. Das bisherige Leben wird anhand von Gegenständen oder Begebenheiten wieder in den Vordergrund geholt. Zwei lebendige Frauen mit abgestorbenen Lebensinhalten wagen es, aufeinander zuzugehen. Schritte die beim erneuten Blick zurück schwer werden, Schritte die gegangen werden müssen.

Melitta Breznik nimmt den Leser mit auf eine Reise und öffnet in einer leisen Art und doch mit lauten Worten drei Lebenstore. Die Autorin selbst reiste für mich ebenso mit, denn sie ist wie ihr Protagonist Max in Kapfenstein geboren und zählt heute 52 Lebensjahre, fast genauso viele, wie ihre Protagonistin Lena.

Der Schreibstil ist tief und stechend, schneidende Worte fügen Schmerzen zu, die die Vergangenheiten spürbar machen. Ihre Charaktere haben die große Gemeinsamkeit, dass ihre Leben zerrissen sind, nicht miteinander, aber auch nicht ohneeinander leben können.

Der Sommer hat lange auf sich warten lassen -
Der Sommer hat lange auf sich warten lassen – Melitta Breznik

Als Leser wird schnell die Vermutung, dass der Roman hauptsächlich aus der Sicht Margarethes erzählt wird, zunichte gemacht. Nicht nur sie, sondern auch Tochter Lena hat ein bewegendes Leben und braucht den Platz, um den Leser dahin zu entführen. Obwohl im Jahr 2011 nur noch die zwei Frauen leben, bekommt Max ein Erzählfenster, welches in seinem Stil einzigartig ist, da es sich in verschiedenen Zeitebenen abspielt.

Wagt den Schritt, begebt euch auf eine Reise, die viele Gefühle beherbergt. Eine Reise der Lebenswegpunkteverarbeitung, die wie Landschaft am Leserfenster vorbei und vor allem mitzieht.

Der Roman löst das Zurückblicken auf die eigenen Vergangenheit aus, verbirgt Geheimnisse und beleuchtet die Kriegszeit in einem Licht, welches von Überlebensgefühlen und ihren Begleiterscheinungen ummantelt ist.

Der Sommer hat lange auf sich warten lassen und doch ist er gekommen. Ein leises Buch, was unserer heutigen Gesellschaft drei Lebensgeschichten des 20. Jahrhunderts laut entgegen schreit.

ALARM – Die Mordsmöwen sind los…

Mordsmöwen ~ Sina Beerwald

Mordsmöwenalarm bei Literatwo und wer ist Schuld? Richtig, Sina Beerwald.

Die sogenannten Ratten der Lüfte greifen uns Leselandratten an. Es wird recht flatterig bei uns, denn Sina Beerwald hat uns die geflügelten Insel- und Küstenbewohner auf den Blog geschickt. Also Achtung, hier ist der totale Möwenalarm und ein gefedertes Abenteuer, ein geflügelter Krimi, wartet auf euch und hat unser Lesen total beflügelt.

„Ahoi, Ahoi“ Dieser maritime Gruß kann auch Mobbing sein, denn der Möwenprotagonist namens Ahoi hasst es, wenn ihm dieser Gruß zugerufen wird.

Möwenprotagonist? Ja, richtig. Richtet euer Gefieder und lasst euch auf möwige Worte ein, denn Sina Beerwald lässt die Schnäbel klappern und ihre Protagonisten sind Möwen durch und durch, wobei sie sich schon einige Dinge von uns Menschen abgeguckt haben.

Mordsmöwen

Wir befinden uns auf Sylt und begleiten Ahoi, den Späher der Möwenbande. Ja, es wird kriminell, wie der Titel schon sagt. Nicht nur Ahoi ist seit 10 Jahren auf der kriminellen Flugbahn unterwegs, sondern auch Baron Silver de Luft (Bandenscheff), Harry mit seinem Jungenmöwensohn Grey, Suzette (die Schönheit unter den weiblichen Möwen), Jonathan (Single), Helgi (der Neue aus Helgoland), Balthasar (die Schlaumeiermöwe) und Alki (der Name ist Programm).

Diese Sylter Möwen sind schon anhand ihrer Beschreibung, die ihr noch vor der ersten richtigen Seite findet, für die ersten Lacher gut. Auch ohne Kriminalfall gäbe es schon durch ihre Eigenschaften und Möwencharaktere viel zu erzählen. Aber für Spannung soll eben auch gesorgt sein und die ist vorhanden, denn es passiert an einem ganz normalen Tag auf Sylt.

Mordsmöwen ~ Sina Beerwald

Knut ist weg. Knut ist keine Möwe, sondern ein Mensch und nicht nur ein Mensch, sondern ein besonderer, denn er ist Crèpes-Dealer. Also er besitzt einen Stand an dem sich täglich die Besucher der Insel die Bäuche vollschlagen können. Aber auch die Möwen, denn diese holen sich geschickt ihr Futter, in dem sie es einfach rauben.

Und nun? Der Stand ist zu und Knut scheint verschwunden zu sein und die hungrige Meute ist ratlos, spekuliert wild und macht sich umgehend auf die Suche, denn wer mag schon auf Würmer und Fische umsteigen, wenn es leckere Crêpes gibt?

Der Krimi beginnt und wir haben uns recht schnell in die Lage einer Möwe hineinversetzen können. Uns sind regelrecht die Lachfedern gewachsen.

AHOI

Ahoi ist mit seinem Möwenwesen einfach großartig. Seine Tollpatschigkeit und seine Verliebtheit in Möwin Suzette, wirbelt den spannenden Fall um Mensch Knut noch mehr auf. Zudem spricht Ahoi direkt zu seinem geflügelten Leser und stellt herrliche Fragen, die leider nur gedanklich beantwortet werden können, außer man befindet sich im Urlaub an der See.

Überhaupt ist eine maritime Atmosphäre wirklich ratsam, denn umso besser kann man sich in die Möwen hineinversetzen und vor allem ist es gleich viel lustiger, wenn ebendiese einen beim Lesen beobachten. Ich konnte so einige Möwen fotografieren und habe ihnen Namen gegeben. Stellenweise kam es mir so vor, als ob die Bande extra aus Sylt auf Rügen gekommen ist. Die Robbe Willi habe ich zwar nicht getroffen, dafür habe ich den Crêpes Stand entdeckt.

Aber jeder Humor ist mal kurz ausgeblendet, denn auch bei den Möwen gibt es ernste Seiten. Sina Beerwald schreibt nicht nur über eine kriminelle Bande, über einen Mord oder über die Liebe. Sie schreibt auch über Trennung, Lebenswege, Zukunftspläne und Familienmachenschaften.

Die Möwen sind eben auch nur Menschen!

Mordsmöwen ~ Sina Beerwald

Einige unter ihnen schmücken sich gern mit Brillen oder lesen in den Zeitungen mit Bildern. Herrlich. Der Humor und die Spannung haben die Oberhand im Möwenroman und viele Sprüche sind einfach zum Federn rupfen.

So lustig und eben einfach anders. Der perfekte Roman für den Urlaub an der See oder dort, wo es Möwen gibt. 

Sina Beerwald (emons:) schreibt uns Landratten in ein Lesenest in dem die Federn fliegen. Es riecht nach Eu de Watt, ist spannend und doch dauerhaft komisch. Wir können euch empfehlen, die Möwen auf ihrem Flug und im Falllösen zu begleiten und senden euch eine Leseeinladungsfeder.

Guten Leseflug und grüßte die Bande von uns!

Metamorphose am Rande des Himmels – Mathias Malzieu

Metamorphose am Rande des Himmels von Mathias Malzieu

Ein kleiner Junge, umhüllt von einer Frau im Federkleid, geborgen und geschützt. Das Coverbild von Malzieus zweitem Roman schickte uns sofort in eine Märchenwelt. Die rote Himmelsfarbenpracht auf der Coverinnenseite verstärkte den Wunsch, von Worten umhüllt zu werden und endlich loszulesen.

Wie bereits von seinem Werk Die Mechanik des Herzens wollten wir verzaubert und berührt werden und vor allem den Pulsschlag des Lesens erneut fühlen.

Das ständige Fallen, das harte Aufschlagen und die Ungeschicktheit bescherten Tom „Häma-Tom“ Cloudman den Ruf des schlechtesten Stuntmans aller Zeiten. Doch der Unglücksrabe kann es nicht lassen und versucht immer und immer wieder den kurzen Moment des Abhebens, des Fliegens, zu erzeugen. Seine Tollpatschigkeit zeichnet ihn aus und seine Unangepasstheit grenzt ihn von der Gesellschaft ab, aber Tom denkt keinesfalls daran, sein Hobby aufzugeben, eher daran, damit durch die Welt zu ziehen.

(mehr …)